ZhanGuo
Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2014
Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler
Spielzeit:
90 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre
Durchschnittswertung:
6/10 bei 1 Bewertungen
Video: Essen 2014: Vorstellung ZhanGuo (What's your game / asmodee)
Essen 2014: Vorstellung ZhanGuo (What's your game / asmodee) from Cliquenabend on Vimeo.
Vorwort
Wenn es um die Kenner- bzw. Vielspielerspiele aus dem Jahr 2014 geht, darf „What’s your game“ mit seiner Neuheit Zhanguo nicht fehlen.
Gerade weil ich im Vorjahr vom Spiel Madeira positiv angetan war (und noch bin), freute ich mich doch sehr, welche cleveren Mechanismen dieses Spiel zu bieten hat.
Historisch befinden wir uns in einer Zeit streitender Reiche einer westlichen Han-Dynastie.
Aufgabe der Spieler ist es den Kaiser zu unterstützen, die Bevölkerung zufrieden zu stellen und dabei noch in Form von Punkten erfolgreich und hoffentlich auch siegreich zu sein.
Spielablauf:
Zu Beginn des Spiels orientiert man sich an der dreiseitigen Aufbauübersicht der Anleitung. Auf dem Spielplan erkennt man diverse Regionen, Bereiche mit Mauern und diverse Belohnungen, Aufträge und ein Hof, in dem die Aktionen angezeigt werden.
Auf den ersten Blick ganz schön viel, wobei das Ganze mit Blick auf die Rundenübersicht in der Anleitung schnell klar und deutlich wird.
Das Spiel verläuft über fünf Runden und zu Beginn zieht jeder Spieler zwei Karten von je einem der drei Stapel. Hier erkennt man schon die erste Besonderheit, denn die drei (gemischten) Stapel mit den Werten 1-40, 41-80 und 81-120 sind aufsteigend und farblich unterschiedlich. Die Spieler besitzen somit sechs Karten, zwei mit niedrigem, zwei mit mittlerem und zwei mit hohem Wert auf der Hand. Für die Mitspieler ist aufgrund der Kartenrückseite erkennbar, von welchem Stapel die Karte stammt, nur der Wert auf der Vorderseite und der Aktionsbonus ist nur für den aktiven Spieler bestimmt.
Nach dieser schnell absolvierten Phase 1 (Austeilen der Karten) folgt Phase 2, das Ausspielen der Karten in Spielerreihenfolge.
Hierzu muss man erst einmal wissen, dass jeder Spieler ein Spielertableau besitzt, welches in fünf Spalten für die fünf Regionen unterteilt ist.
Die einfachste Art eine Karte auszuspielen ist die Möglichkeit, eine seiner Karten einer Region (Tableau) zuzuordnen. Je nach Kartenfarbe bzw. Symbol erhält der Spieler Steine (sogenannte Oktagone). Je mehr Karten man einer Region zuordnet (max. 3) desto mehr Steine bekommt man. Allerdings steigt abhängig von der Anzahl auch die Unruhe in einem Land, was mit einem schwarzen Unruhestein gekennzeichnet wird. Diese Aktionsmöglichkeit ist schnell ausgeführt und wird auch als Übersicht auf der linken Tableauseite dargestellt.
Die zweite Möglichkeit zum Ausspielen einer Karte erfolgt über den Hof. Hierzu legt man einfach eine seiner Karten auf die Auslage und wählt eine von sechs Aktionen aus.
Der Spieler kann beispielsweise weitere Beamte (rot, grau bzw. weiß) in seine Region (Tableau) platzieren, Beamte versetzen (quasi verschieben), Gouverneure gg. Abgabe von Beamte in eine Region (Spielplan) einsetzen, Arbeiter anwerben (durch Einsatz von Beamte), einen Palast errichten (Arbeiter abgeben) oder eine Mauer bauen (Arbeiter abgeben).
Das war jetzt wirklich ein Schnelldurchlauf, doch die Aktionen sind symbolisch auf dem Spielplan dargestellt. Gerade hier schleichen sich in der ersten Partie gerne einmal Fehler ein, doch hat man die sechs Aktionsmöglichkeiten verstanden, wird man sich schnell im Spiel zurecht finden.
Fragt sich nur für was man Karten auf sein Tableau ablegt, bzw. einer Region zuordnet?
Jetzt kommt der interessante Mechanismus zum Zug, denn neben der Wahl einer der sechs Aktionen kann sich der Spieler einen weiteren Bonus hinzuverdienen. Das hängt von der ausgespielten Karte und dem Wert darauf ab. Ist dieser niedriger oder höher (je nach Aktionswahl) erhält man noch Boni für ausliegende Karten, die diese Aktion betreffen.
So will ein Spieler nicht nur eine Aktion ausführen, nein, er will sofern möglich auch den Boni nutzen, doch das hängt von der ausgespielten Karte ab.
Doch wozu sammelt man die Oktogone überhaupt?
Hat jeder seine sechs Karten ausgespielt folgt die Belohnungsphase. Hier werden die einzelnen Oktagone der Spieler verglichen und je nach Mehrheit darf der Spieler sich gg. Abgabe der Oktagone einen Bonus (z.B. Beamte) nehmen. Kann man den Bonus nicht nehmen, hat der nächste Spieler die Möglichkeiten. Eine haarige Angelegenheit, denn die Boni werden von Runde zu Runde attraktiver.
Neben diesen Boni und einzelnen Punkten (rot hinterlegt) gibt es aber noch eine Vielzahl weitere Punkte (schwarz hinterlegt), die allerdings erst in der Endabrechnung nach fünf Runden gezählt werden.
Zum einen gibt es Auftragspunkte, je nach Position von Mauern, Gouverneure und Paläste. Hinzu kommen Mehrheiten bei Gouverneuren, Mehrheiten bei Oktagonen am Ende und Punkte für Mauern in Kombination mit ausgespielten Karten bzw. Beamten.
Wer dann die meisten Punkte besitzt gewinnt.
Jörgs Meinung:
Die Fülle an Möglichkeiten, gerade im Hinblick auf die Punkte erschlägt einem durchaus in der ersten Partie. Alle Punkteaktivitäten den Mitspielern klar und deutlich für die erste Partie zu erklären ist schon fast ausgeschlossen, denn dieser Siegpunktsalat ist clever durchdacht, erfordert aber viel Überlegung.
Zuvor muss man sich mindestens zweimal die Anleitung zu Gemüte führen, um in der ersten Partie keine Fehler zu begehen. Auch wenn das Ganze gut formuliert ist verwirrt es mich an der einen oder anderen Stelle insbesondere wenn man sich nicht zwischen Fettschrift und Unterstreichen von Sätzen entscheiden kann und das Ganze teilweise etwas zu bunt vermischt.
Das Erklären der Abläufe ist dann nach etwa 20 Minuten erledigt und man sieht deutlich die Fragezeichen in den Gesichtern meiner Spieler. Was soll ich nur tun?
Das liegt allerdings nicht an den Phasen, denn die sind recht einfach. 6 Karten ziehen und diese nach und nach ausspielen. Entweder eine Karte auf das Tableau oder eine in die Auslage, um eine von sechs Aktionen zu wählen.
Die Schwierigkeit liegt am wirklich raffinierten Bonussystem der ausgespielten Karten (niedriger oder höher) um dadurch den Aufträgen und weiteren Punkten ein Stück näher zu kommen.
So muss man je nach Zug doch etwas länger überlegen, wobei die bisher absolvierten Partien nicht länger als 2 ½ Stunden dauerten. Unter zwei Stunden schafft man das Ganze nur zu zweit.
Das Taktieren und Optimieren ist aus meiner Sicht wirklich Arbeit und hemmt zumindest bei mir dann doch etwas den Spielspaß. Erscheint das Spiel im Hinblick auf die Aktionsmöglichkeiten wie ein Kennerspiel führen diverse Punktesysteme dazu, dass ich dann am Ende doch von einem Vielspielerspiel sprechen muss. Die Glücksfaktoren sind gering und durch die Variabilität der gelegten Plättchen bzw. der Tableauseite verläuft jede Partie etwas anders.
Ähnlich wie bei Madeira stört mich etwas die Darstellung der Regionen bzw. die Gestaltung des Spielplans insgesamt. Hier hätte ich mir dann doch etwas mehr Übersichtlichkeit gewünscht.
Zusammengefasst ist Zhanguo ein gutes Spiel und zu weiteren Partien würde ich auch nicht nein sagen. Um allerdings effektiv zu spielen, muss man alle Aktionen und Punktemöglichkeiten im Blick haben. Schafft man das, ist einem eine Platzierung im vorderen Bereich sicher, doch dieser Weg ist hart und erfordert ein sehr konzentriertes Spielen, bei dem der Spaßfaktor etwas zu kurz kommt.
Jörg Köninger für cliquenabend.de
GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Ausgeklügelte Punktemechanismen, die sehr konzentrierte Spielweise erfordert. Der Spaß bleibt dann teilweise etwas auf der Strecke.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Bilder
Videos
Video: Mallorca 2014: ZhanGuo (What's your game?) - Essen 2014 Neuheit
Mallorca 2014: ZhanGuo (What's your game?) - Essen 2014 Neuheit from Cliquenabend on Vimeo.
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