Hamburgum
Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2007
Anzahl der Spieler:
2 bis 5 Spieler
Spielzeit:
75 - 90 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre
Durchschnittswertung:
8/10 bei 1 Bewertungen
Eine Kirche ist ein in der Religionsgemeinschaft genutztes
Bauwerk. Das ist architektonisch betracht weit mehr als man denken mag. Denn
nicht jeder verbindet mit diesem Ort die Gegenwart Gottes. Für viele Menschen
ist die dortige Zusammenkunft von Menschen, die an Jesus Christus glauben,
wichtiger und vorrangig. Zu einer der weltweit bekanntesten Kirchen aus der
Zeit der Renaissance zählt mit Sicherheit der Petersdom in Rom. Im Verlauf der
Geschichte veränderte sich aber auch zunehmend der Baustil. Denn was früher
durch Turm, Portal und Massivität geprägt war, ist in der heutigen Zeit
seltener anzutreffen. Denn Standort und Räumlichkeiten sind mittlerweile
stärker in den Fokus gerückt. Doch wussten Sie, dass im 17. Jahrhundert die
Kirchen in Hamburg der Stolz aller Bürger waren? Nein, dann wissen sicherlich
auch nur wenige Leser, dass der barocke Nachfolgebau der Hauptkirche St.
Michaelis heute als „Michel“ und Wahrzeichen Hamburgs gilt. Wir
könnten hier noch viel mehr erzählen und vor lauter Geschichte vor uns liegende
Spiel „Hamburgum“ vergessen. Doch bevor man sich mit diesem Spiel befasst, kann
man als Interessierter in die Vorgeschichte dieses Spieles eintauchen. Denn ein
geschichtlicher Hintergrund anhand historischer Informationen zu Hamburg und
der Entwicklung seiner Kirchen geben einem Spieler endlich einmal die
Möglichkeit mehr über die Hintergründe eines Spieles zu erfahren. So wird
zumindest jeder dem kurzen Gedanken des Autors am Ende der Anleitung seine
Aufmerksamkeit schenken, bevor einem die Lust am Spiel packt und man sich dem
Aufbau und Ablauf widmet.
Ziel des Spiels:
Doch vor dem Aufbau steht bekanntlich das Ziel. Denn die Spieler versuchen
im Verlauf mehrerer Runden möglichst viel Prestige zu gewinnen. Zwar sind
Baustoffe und Geld ein wichtiger Faktor für den Sieg, doch entscheidend ist
letztendlich die Gesamtzahl aller Spenden. Und spätestens mit der
Fertigstellung der letzten Hamburger Kirche haben die Spieler Gewissheit
darüber, wer Sieger von Hamburgum ist.
Spielaufbau:
Der Spielplan, oder sollte man eher Stadtplan von Hamburg
sagen (?), stammt aus einer Vorlage von Peter Schenk aus dem Jahre 1696 (einem
kolorierten Kupferstich), der mit der Schrift „Hamburgum“ nach oben gelegt
wird. Wer des Deutschen nicht mächtig ist, oder lieber die englischsprachige
Version mit der Stadt London nachspielen möchte, dreht den Stadtplan. Dies gilt
übrigens auch für jedes Plättchen und selbstverständlich ist auch eine
Anleitung in Englisch dem Spiel beigefügt. Doch ein Blick auf das Material
offenbart einem, dass es noch einiges zum Aufbauen gibt. Jeder Spieler wählt
sich eine Farbe aus und nimmt sich jeweils
>18 Bürgerplättchen
>5 Schiffe
>15 Holzscheiben
>einen achteckigen Spielstein
>einen runden Spielstein für die Zählleiste
>eine Kurzregelübersicht
Die Waren Bier, Zucker und Tuch, sowie die Baustoffe Holz und Ziegel werden
neben dem Spielplan ausgelegt.
Die Ziegel sind separat eingeschweißt, da es sich um echte
kleine Ziegelsteine handelt. Doch der Verlag hat dem Spiel eine Extra-Ziptüte
beigefügt, so dass am Ende auch die Ziegel (welche kaum Spuren auf der Hand
hinterlassen) ihren Platz finden. Das Spielgeld in Form von Kupfermünzen (zu 10
Taler), Silbermünzen (zu 50 Taler) und Goldmünzen (zu 100 Taler) werden auch
neben den Plan gelegt. Jeder Spieler stellt nun eines seiner Schiffe auf das
Hafenbecken mit der Nummer „3“. Den achteckigen Spielstein stellt man auf die
Mitte des Rondells.
Auf die sechs lila Felder werden die Kirchen gestellt und auf
der Tabelle für die Warenpreise in der Spalte Bier, Zucker und Tuch je einen
Spielstein (bei Wert 100) gestellt. Die 30 Spendenplättchen werden den
einzelnen Kirchen farbig zugeordnet. Dabei liegen die Spendenplättchen im
Quadrat aus, das Plättchen mit „fünf“ Prestigepunkten wird darauf platziert.
Jetzt fehlen noch die Gebäudeplättchen die nach Vorgabe (Sortierung nach Wert)
auf die Gebäudeablage gelegt werden. Das restliche Spielmaterial (drei orangene
Schiffe und Kirchenglocken) werden ebenfalls neben dem Spielplan aufgereiht.
Der Startspieler stellt seinen Spielstein auf das Feld 1 der Zählleiste und
nimmt sich 10 Taler Startkapital. Jeder weitere Spieler stellt seinen
Spielstein ein Feld weiter und bekommt 10 Taler mehr aus der Kasse. Zusätzlich
nimmt sich jeder jeweils eine Ressource (1 Bier, 1 Zucker, 1 Tuch, 1 Bauholz
und 1 Ziegel) aus dem Vorrat.
Spielablauf:
Wer sich einen schnellen Überblick über die einzelnen Abläufe
des Spieles verschaffen will, dem wird am Anfang der Anleitung ein
Schnelleinstieg angeboten. Und wir müssen zugestehen, dass wir froh sind, diese
als nervig empfundene Schnellübersicht am Anfang der Anleitung (wieder mal ein
typisches Vorurteil) durchgelesen zu haben. Denn so wussten wir genau was uns
auf den folgenden Seiten erwartet. Bei Hamburgum steht ein Rondell im
Mittelpunkt des Geschehens. Nach den Spielen „Antike“ und „Imperial“ ist dies
nun das dritte Spiel, welches die Aktivitäten von der Position des Spielsteines
in einem Kreisabschnitt abhängig macht. Auch der Autor Mac Gerdts hat sich
Gedanken hierzu gemacht und die Abläufe mit einem Rondell als letztendlich
„gute Entscheidung“ bezeichnet. Das hat zur Folge, dass man nur die Felder im
Rondell verstehen muss, um mit dem Spiel zu beginnen. Ist ein
Spieler also zum ersten Mal an der Reihe, stellt er seinen achteckigen
Spielstein auf ein beliebiges Feld im Rondell (sein Startfeld). Die Aktion des
Felds wird ausgeführt und in der nächsten Runde muss der Spieler bis zu drei
Felder weitergehen. Jedes weitere Feld, welches der Spieler weiterfahren will,
kostet einen Prestigepunkt (Zurückfahren auf der Zählleiste). Doch welche
Felder werden auf dem Rondell angezeigt? Es gibt insgesamt acht Felder wobei
das Feld „Kontor“ doppelt und gegenüberliegend erscheint. Und da die
Aktionsfelder Bier, Zucker und Tuch eng miteinander zusammenhängen wollen wir
gleich mit der Erklärung dieser drei Felder beginnen:
Aktionsfeld Bier, Zucker und Tuch:
Jeder Spieler hat ohne zusätzliches Gebäude immer eine
Produktionskapazität von 1! Dabei kostet die Produktion nichts. Nehmen wir an,
Spieler 1 stellt seine Figur auf das Aktionsfeld Bier. Der Spieler nimmt sich
einen gelben Stein aus dem Vorrat. Sofern der Spieler allerdings einen
Bierbrauer besitzt, darf er sich einen weiteren Stein nehmen. (insgesamt also
zwei) Das gleich gilt natürlich auch für Zucker (>Zuckersieder) und Tuch
(>Tuchmacher).
Aktionsfeld Kontor:
Auf diesem Feld hat man zwei Möglichkeiten: a.)Ware verkaufen Man verkauft
eine oder mehrere seiner Waren im Hafen, wo hoffentlich eigene Schiffe stehen.
Pro „eigenem“ Schiff darf aber nur eine Warensorte verkauft werden. Sofern sich
das Schiff im Hafenfeld 3 befindet, darf der Spieler bis zu drei gleiche Waren
verkaufen. Im Hafenfeld 2 nur zwei und im Hafenfeld 1 nur eine Ware! Was man
für die einzelne Ware (Bier, Zucker und Tuch) erhält wird mit Blick auf die
Warenpreis-Übersicht deutlich. Allerdings gibt es eine zweite Möglichkeit, die
oftmals vergessen wird. Denn es dürfen auch beliebig viele Waren (ohne Schiff)
an die Bank verkauft werden. Dann erhält man allerdings nur 30 Taler pro Ware.
Ein Handel unter den Mitspielern ist nicht erlaubt! b.)Baustoffe kaufen
Der Spieler de am Zug ist darf Bauholz, Ziegel und
Kirchenglocken kaufen, wobei jeder Spieler immer nur eine Kirchenglocke
besitzen darf. Abhängig von der Anzahl der Baustoffe muss der Spieler Taler
abgeben. Hierfür reicht ein Blick auf den Bauhof. Beispiel: Für vier Bauholz
und ein Ziegel zahlt der Spieler 200 Taler an die Bank. Sofern das Material
nicht ausreicht, sollte man sich beispielsweise mit einer Holzscheibe zu helfen
wissen, denn „kein Material im Vorrat“ bedeutet nicht, dass hiervon nichts mehr
gekauft werden darf.
Aktionsfeld Werft:
In einer Werft werden bekanntlich Schiffe gebaut und mit Abgabe eines
Bauholz wird ein Schiff des Spielers ins das Hafenbecken 3 aufgestellt. Doch
jedes Hafenbecken hat nur Platz in Höhe der Spieleranzahl. Bei vier Mitspielern
dürfen beispielsweise insgesamt nur vier Schiffe pro Hafenbecken stehen. Sofern
beim Bau eines Schiffes das Hafenbecken „3“ bereits voll ist, werden alle
Schiffe um ein Feld weitergerückt (von Hafenbecken 3 auf 2, von 2 auf 1, und
von 1 werden die Schiffe an die jeweiligen Spieler zurückgegeben). Anschließend
wird das gerade gebaute Schiff (ggf. mehrere) ins Becken 3 gestellt.
Aktionsfeld Kirche:
Die Aktion ist in zwei Bereiche unterteilt:
a.)Spende
Für eine beliebige (nicht fertig gestellte) Kirche dürfen
Baustoffe und Geld gespendet werden. Mehrere Spenden an „eine“ Kirche sind in
einer Aktion möglich. Mit jeder weiteren Spende werden die Bedingungen jedoch
schwieriger. Die Spendenübersicht auf dem Spielplan verdeutlicht diese Kosten:
1.Spende: 1 Ziegel 2.Spende: 1 Ziegel + 1 Bauholz 3.Spende: 1 Ziegel + 1
Bauholz + 20 Taler 4.Spende: 1 Ziegel + 1 Bauholz + 40 Taler 5.Spende: 1 Ziegel
+ 1 Bauholz + 1 Kirchenglocke + 10 Taler pro eigenem Bürger auf dem
„Spielplan“(!) Für jede Spende legt der Spieler eine Holzscheibe seiner Farbe
auf den Bauplatz der Kirche und wählt anschließend pro Spende ein
Spendenplättchen dieser Kirche aus. Sofern bisher noch keine Spende für diese
Kirche getätigt wurde, nimmt sich der Spieler das Plättchen mit „fünf
Prestigepunkten“. Für jede weitere Spende stehen vier weitere Plättchen zur
Auswahl. Mit der fünften Spende ist eine Kirche fertig gestellt. Die oberste
Kirche des Kirchenbauer-Feldes wird genommen und auf den Bauplatz gestellt. Die
Holzplättchen an die Spieler zurückgegeben, außer die Scheibe des Spielers,
welche die fünfte Spende getätigt hat. Denn diese wird auf den bisherigen Platz
der Kirche gestellt und der Spieler erhält die dort angegebene Anzahl von
Prestigepunkten. Damit wird der Status des Kirchenbauers angezeigt, welcher für
das Aktionsfeld Rathaus noch eine wichtige Rolle spielt.
b.)Spendenplättchen werten
Eine Erklärung welche Spendenplättchen zur Auswahl stehen fehlt
allerdings noch. Klar ist bisher nur, dass es ein Plättchen mit fünf
Prestigepunkten gibt. Die weiteren Plättchen folgen nun:
>Abgebildeter Klingelbeutel mit Multiplikator X:
X Prestigepunkte pro Spendenplättchen des Spielers
>Abgebildetes Schiff mit Multiplikator X:
X Prestigepunkte pro eigenem Schiff (alle Hafenbecken zählen)
>Abgebildetes Gebäude mit Multiplikator X:
X Prestigepunkte pro eigenem Gebäude des betreffenden Typs in allen fünf
Stadteilen >Abgebildeter Bürger mit Multiplikator X:
X Prestigepunkte pro eigenem Bürger im betreffenden Stadtteil der Kirche
Sofern der Spieler nun eines der oben aufgeführten Plättchen vor sich liegen
hat, kann dieses gewertet und umgedreht werden.
Ein Spieler kann aber nur auf dem Aktionsfeld „Kirche“ Spendenplättchen werten!
Und was noch wichtiger ist: Von jeder Sorte darf nur maximal ein ungewertetes
Spendenplättchen vor einem liegen!! Hat man zwei von einer Sorte vor sich
liegen muss zumindest ein Plättchen sofort gewertet werden.
Aktionsfeld Rathaus:
Auf dem Spielplan befinden sich neben den Kirchenplätzen
auch 28 Bauplätze Gebäude. Welches Gebäude wo errichtet werden darf, ist darauf
abgebildet. Für ein Bauholz und ein Ziegel nimmt man das Gebäude vom
Ablagestapel zu sich und setzt auf das angestrebte Feld einen Bürger (Mann oder
Frau). Ob eine Frau oder ein Mann gesetzt wird, hat für den Spielverlauf keine
Auswirkungen. Doch nicht jedes Gebäude kann man bauen wo man will! Das wäre ja
viel zu einfach. Denn Gebäude dürfen nur auf Feldern errichtet werden, die zu
eigenen Bürgern oder einer Kirche gehören, für die „von sich aus“ gespendet
wurde und welche benachbart sind. Die Nachbarschaft ist durch braune Linien
markiert. Was heißt das für uns?! Man muss erst einmal gespendet haben, um
überhaupt die Funktion des Rathauses nutzen zu können. Eine freie Auswahl des
Feldes ist nur erlaubt, wenn man Kirchenbauer (5. Spendenplättchen gelegt) ist.
Auch diese Regel wird in den ersten Spielrunden gerne vergessen! Es können
natürlich auch mehr Gebäude gebaut werden, sofern man über die notwendigen
Mittel verfügt und die Nachbarschaftsregel einhält. Allerdings darf pro Zug
maximal ein Amtsgebäude gebaut werden!
Wenn wir uns an den Anfang des Spieles erinnern, bringt ein
Bierbrauer beispielsweise auf dem Feld zukünftig eine Ware mehr! Doch sobald so
ein Produktionsgebäude (Bierbrauer, Zuckersieder, Tuchmacher) gebaut wird,
fällt der Preis der entsprechenden Ware um 10 Taler (Ware auf
Warenpreisübersicht verschieben). Denn durch ein höheres Angebot sinken
bekanntlich auch die Preise. Die weiteren Gebäude (bringen Einmaleffekte!)
stellen wir wie folgt kurz dar:
>Kaufmann
Der Spieler erhält 100 Taler
>Kapitän
Ein orangenes neutrales Schiff (Holländer) wird wie in der Aktion „Werft“ ins
Hafenbecken 3 gestellt. Nach dem Holländer folgt anschließend ein eigenes
Schiff!
>Amtsperson Ratsherr
Der Spieler erhält für „jeden“ Bürger
(alle Bürger der Spieler) in der Stadt 10 Taler.
>Amtsperson Hauptpastor
Für jede Spende erhält der Spieler 10 Taler.
>Amtsperson Bürgermeister
Für jede fertig gestellte Kirche erhält man 60 Taler. Das war es auch schon mit
allen Aktionsmöglichkeiten. Sobald alle sechs Kirchen fertig gestellt sind,
endet das Spiel. Alle bisher ungewerteten Spendenplättchen werden noch
gewertet. Für jede Ware bekommt man 50 Taler, denn für 100 Taler darf man
jeweils noch ein Feld auf der Prestigeleiste weiterfahren.
Strategie:
Abhängig von der Spieleranzahl und der Aggressivität der Spieler (wird viel gespendet oder viel gebunkert?) muss man sich nicht nur auf seine eigene Strategie, sondern auch auf die möglichen Handlungen der Mitspieler konzentrieren. Was bei zwei Spielern überschaubar ist, wird mit fünf Spielern sehr anstrengend. Doch wer zu lange mit seinen Spenden wartet, wird bestraft und muss mehr seiner Waren opfern, um eine Spende zu tätigen. Auch die Eigenschaften der Aktionsfelder sollten gut überlegt sein. Spieler, die nur eine Ware kaufen oder nur eine Spende tätigen werden sicherlich im Verlauf des Spieles kaum Chancen auf einen Sieg haben. Wem allerdings diese Strategie zu langweilig erscheint, kann auf die Profivariante umsteigen. Denn dann kommen die mit 1 bis 7 nummerierten Amtsgebäude aus dem Spiel und werden durch 7 „blaue Amtsgebäude“ ersetzt. Sobald ein Spieler ein Amtsgebäude errichtet, darf er sich aus diesem Stapel eins auswählen.Interaktion:
Da jeder Mitspieler seine Waren offen vor sich auslegen muss, sollte man darauf achten, im richtigen Augenblick mit mehreren Spenden zu zuschlagen, um seinen Mitstreitern das Leben so schwer wie möglich zu machen. Doch zum Glück darf ein Spieler immer nur ein Glöckchen in seinem Besitz halten. Zusätzlich interessant wird es, wenn zum Beispiel nur noch zwei Kirchen übrig sind und sich fünf Spieler um diese Kirchen streiten. Jeder falsche Zug auf dem Rondell wird dann sofort bestraft. Die Spieler sind im Verlauf des Spieles sehr konzentriert. Eine Kommunikation kommt kaum zustande, da durch die Vielzahl an Möglichkeiten jeder folgende Zug im Kopf abläuft. Wenn man sich dann noch um die Mitspieler kümmern muss, kann man sich vorstellen, dass mehrere Runden Hamburgum an einem Tag sehr erschlagend auf einem wirken. Was jedoch immer dazu führt, dass die einzelnen Situationen nach einem Spiel nochmals angesprochen werden.Glück:
Jedes Feld im Rondell kann mit einem Zug erreicht werden (notfalls unter Abzug von Prestigepunkten) und bekanntlich kommen hier auch keine Karten vor, so dass der Glücksfaktor so niedrig anzusetzen ist, so dass Strategen hier ihre wahre Freude haben werden. Zumindest im Spiel zu Zweit ist dies absolut zutreffend. Bei bis zu fünf Spielern kann durch Fehler des Gegners schnell ein Vorteil entstehen, welchen man natürlich erst einmal erkennen muss, um diesen zu nutzen.Packungsinhalt:
Hamburgum ist sicherlich aufgrund der unauffälligen Grafik in den ersten Tagen nach seiner Veröffentlichung unbeachtet geblieben. Wobei der Autor die farbliche Gestaltung wie folgt beschreibt: „Matthias Catrein hat wie schon im letzten Jahr beim Spiel "Imperial" erneut sein bewährtes grafisches Talent unter Beweis gestellt.“ Ja, über Grafik lässt sich wieder mal streiten und als Spieletester muss man ja nicht immer der gleichen Meinung wie Verlag und Autor sein. Doch diese Grafik sorgte Wochen lang für Diskussion und Aufsehen in der Spielebranche, was sicherlich zu keinem Nachteil geführt hat! Denn die Verpackung mit dem umfangreichen Material (insbesondere den echten Ziegel) verzückt wirklich jeden! Mit den beigefügten Glöckchen deren Produktion (neben den Ziegeln) sicherlich mit Aufwand und Kosten verbunden ist hat man ins Schwarze getroffen. Was uns anfangs mit der großen Anleitung geschockt hat, verwunderte uns auch sehr schnell. Denn dass die Abläufe so flüssig und einfach beschrieben werden, hätten wir nicht gedacht. Ein wahrer Bonuspunkt ist der geschichtliche Hintergrund des Spiels. Hier hat man sich Mühe gegeben und keine zusätzliche Anstrengungen gescheut. Nicht oft bietet ein Spiel Platz für Hintergrundinformationen. Doch bei Hamburgum ist dies perfekt gelungen und umgesetzt. Da der Verlag noch nicht zu den Großen in Deutschland gehört und auch das Material seinen Preis hat liegt der preisliche Rahmen für Hamburgum über den üblichen Brettspielpreisen, was absolut nachzuvollziehen ist.Spaß:
Wenn man nach den ersten zwei Runden absolut K.O. ist, fragt man sich schon, ob man sich vielleicht zu sehr in das Spie hineinl versetzt hat. Denn lockere Spielrunden sind durchaus möglich. Das bewiesen weitere Runden mit Hamburgum. Umso mehr Spieler am Hamburgum teilnehmen, desto schöner und abwechslungsreicher wird der Ablauf, wobei bereits ab drei Spielern der Spielspaß als hoch anzusehen ist. Zu zweit werden Fehler schneller bestraft. Allerdings können eigene Vorlieben für Kirchen und Gebiete leichter umgesetzt werden.Jörgs Meinung:
Hamburgum gehörte im Jahr 2007 zu den Top – Spielen, wobei hier eher Vielspieler angesprochen werden.
Doch auch Wenigspieler sollten einmal den Schritt in etwas komplexere Spiele wagen.
Denn mit Hamburgum findet man ein perfektes Spiel, das für viel Spannung und Spaß sorgt. Sofern einem (wir eingeschlossen) die Abläufe und Ideen des Spieles gefallen, werden grafische Elemente nur beiläufig betrachtet!
Als Rondell-Spiel ohne Karten und Würfel wird das Spiel auch in den kommenden Jahren in aller Munde sein. Für den Aufwand des Autors und des Verlages können wir nur ein großes Lob aussprechen!
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Hutter Trade für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
8/10
Sehr gelungenes Rondell-Spiel!
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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