Spectaculum
Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2012
Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler
Spielzeit:
30 - 45 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre
Durchschnittswertung:
2.5/10 bei 2 Bewertungen
Video: Nürnberger Spielwarenmesse 2012 - Spectaculum (Pegasus Spiele / Eggertspiele)
Vorwort:
Wir tauchen ein in eine bunte Welt der Wahrsager und Schlangentänzer und in eine Zeit, als Mensch und Tier es noch verstanden haben mit Kunststücken, Gesang und Geschichten ganze Dörfer zu verzaubern. Das Ganze nennt sich in diesem Spiel Spectaculum und so etwas macht natürlich neugierig. Doch funktioniert das Zusammenspiel von Gaukler, Wandersteinen und Dörfern auch in einem Spiel?
Ziel des Spiels:
Die Spieler steuern mit Hilfe von Wandersteinen vier Gauklertruppen über das Land. Dabei spekuliert man auf bestimmte Gaukler, um am Ende möglichst die meisten Dukaten vorweisen zu können.
Spielaufbau:
Der Spielplan wird in die Mitte gelegt und die Dorfplättchen platziert man zufällig auf sämtliche Dorffelder. Die Gauklerkarten werden nach Farben in vier Stapel sortiert und auf jeder Ruhmesleiste wird der Gauklermarkierungsstein auf Position 5 gelegt.
Jeder Spieler erhält eine Karte von jedem Gauklerstapel und 20 Dukaten als Startkapital. Der Rest bildet einen Vorrat. Sämtliche Wandersteine in den vier Farben kommen in den Beutel und vor Spielbeginn zieht jeder drei Steine daraus, welche man verdeckt in der Hand behält.
Spielablauf:
Ein Spieler beginnt, bevor es im Uhrzeigersinn weitergeht. Ist man am Zug, legt man die drei Steine offen vor sich ab und führt gemäß Spielerübersicht Aktionen durch.
Zwei Gaukleraktionen kann der Spieler durchführen. D.h. er nimmt sich einen Gaukler oder entlässt einen Gaukler.
Einfacher erklärt: Der Spieler bezahlt entsprechend dem Markierungsstein Dukaten und nimmt sich eine Karte von diesem Stapel. Oder er verkauft eine Karte und bekommt entsprechend viele Dukaten ausbezahlt.
Die Gaukleraktionen darf man aber nur vor und nach dem Legen der drei Wandersteine ausführen. Das Reisen durch das Land mithilfe der Steine beginnt immer beim Stammsitz des gleichfarbigen Gauklertrupps oder an einen anderen Wanderstein der gleichen Farbe. Auf jedem Feld darf nur ein Stein liegen. Die Plättchen bleiben einfach liegen.
>Bei den Werten +1 bis +3 bzw. -1 bis -3 steigt bzw. fällt der Wert einer Gauklertruppe auf der Ruhmesleiste. Beim Königshof steigt der Wert sogar um +5.
>Beim Zahltag (zwei abgebildete Münzen) bekommt jeder Spieler pro Gauklerkarte in der jeweiligen Farbe zwei Münzen vom Vorrat.
>Bei der Seuche (abgebildete Flasche) muss jeder Spieler pro Gauklerkarte in der jeweiligen Farbe zwei Münzen bezahlen. Hat er zu wenig Geld muss er sofort so viele Gaukler aus der Gunst entlassen, bis man die Kosten bezahlen kann. Pro Karte bekommt der Spieler aber nur die Hälfte (abgerundet) des aktuellen Wertes.
Das Spiel ist zu Ende, wenn nach dem Zug eines Spielers nur noch ein rotumrandetes Dorfplättchen vorhanden ist und ein Wanderstein auf dem Königshof liegt. Ansonsten ist das Spiel zu Ende, wenn am Ende des Spielzugs der letzte Wanderstein aus dem Beutel gezogen wird.
Jede Gauklerkarte bringt dem Besitzer noch einmal so viele Dukaten, wie es dem aktuellen Ansehen der Leiste entspricht. Dann zählt jeder sein Geld und der Spieler mit den meisten Dukaten gewinnt.
Strategie:
Die strategischen Faktoren sind sehr begrenzt zumal die Markierungssteine immer gezogen werden. Anfangs kann man aber aufgrund der Auslage etwas abschätzen, welche Gauklerkarten sich lohnen.
Das funktioniert zu Zweit durchaus, doch gerade in Partien zu Viert sind die Möglichkeiten doch sehr begrenzt.
Aufgrund der offenen Spielweise erkennt man jederzeit, welche Karten und insbesondere wie viele Dukaten die Spieler vor sich liegen haben. So kann man aufgrund dieser Auslage (insbesondere zu Zweit) etwas die Möglichkeiten des Mitspielers abschätzen.
Insgesamt gesehen sind die strategischen Möglichkeiten aber gering.
Interaktion:
Richtig in die Quere kommen sich die Spieler nicht, zumal sie ja auch verpflichtet sind die Markierungssteine nach Vorgabe anzulegen. Lediglich bei der Seuche kann man insbesondere Mitspieler mit wenig Dukaten etwas ärgern.
Glück:
Viele Einflussmöglichkeiten bietet das Spiel nicht und so spielt auch das Glück eine nicht zu vernachlässigende Rolle. Oft wird aufgrund des Ziehens der Markierungssteine der nachfolgende Spielzug beeinflusst. Gerade beim Ziehen von drei gleichfarbigen Steinen überlegt man genau, wie man sich damit einen Vorteil verschafft.
Gekauft und verkauft wird regelmäßig, natürlich immer mit einem Blick auf den Preis, doch ob man damit am Ende auch viele Punkte macht, weiß man oft erst gegen Spielende.
Der Glücksfaktor ist somit entsprechend hoch!
Packungsinhalt:
Grafisch (Erstlingswerk des Illustrators) sieht das Ganze im Hinblick auf das Cover und den Karten schon einmal sehr schön aus. ABER!
Leider wirkt das Thema komplett aufgesetzt, was man bereits beim Lesen der Anleitung deutlich erkennt.
Beispiel:
„Königshof: Die Truppe gibt am Königshof eine grandiose Vorstellung. Der König ist ganz aus dem Häuschen und überschüttet die Gaukler mit Lobeshymnen. Das Ansehen des Trupps steigt sogar um 5.“
Wie man an unseren oben aufgeführten Abläufen erkennen kann, dauert eine Spielerklärung nur wenige Minuten. Da fragt man sich dann schon, warum die Anleitung so ausführlich (in allen Bereichen) ausfällt?
Auch die schöne Illustration der Karten ist umsonst, da wir die Karten umdrehen, um die Farben besser zuordnen zu können.
Man merkt uns unsere Unzufriedenheit an, denn hier hätte man auch gut und gerne ein Aktienspiel draus machen können. Naja, aber Aktien- und Bänkerspiele verkaufen sich aufgrund des Themas nicht so gut. Somit müssen Gaukler her, nein, so funktioniert das nicht.
Entsprechend niedrig fällt auch dieser Bereich aus, wobei man zum Material und dem Preis (aktuell ca. 20 Euro) nichts sagen kann.
Spaß:
Bereits im obigen Bereich haben wir uns über das aufgesetzte Thema bereits geäußert. Leider spiegelt sich das auch sehr deutlich auf den Spielspaß wieder. Das Ganze funktioniert zwar unabhängig von der Spieleranzahl, am besten noch zu Zweit, doch wirklichen Spaß hatten wir dabei nicht. Man kauft Karten wenn der Preis gering ist und sollte sie möglichst bei hohem Preis wieder abstoßen. Das wars!
Die Spannung fehlt und dabei spielt es keine Rolle wie die Plättchen auf den Häusern verteilt werden.
Auch wenn es mit dem Zahltag und der Seuche je nach Situation etwas interessant wird, wirklich begeistert ist man dann am Ende auch nicht.
Zum Glück ist die Spielzeit kurz. So konnte man zwar sehr schnell viele Testpartien für diesen Bericht absolvieren, doch das ändert nichts an unserer Wertung.
Jörgs Meinung:
In den Bereichen Packung und Spielspaß haben wir bereits deutliche Worte gefunden und all zu viel wollen wir in diesem Fazit auch nicht mehr ergänzen. Das Spiel funktioniert, ist aber thematisch komplett aufgesetzt. Der Spielspaß ist sehr gering, zumal die Einflussmöglichkeiten gegen 0 tendieren. Man hat das Gefühl durch das Spiel gesteuert zu werden, ohne irgendwas dagegen unternehmen zu können. Ein solches abstraktes Spiel des Autors Knizia hat man hier völlig falsch umgesetzt und mit vielen übertriebenen Aussagen in der Anleitung bestückt.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Pegasus Spiele für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
2/10
Gnadenpunkte für die schöne Illustration. Das ist aber auch das Beste bei diesem langweiligen und thematisch aufgesetzten Spiel!
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Smukers Meinung:
Jörgs Fazit ist recht hart, wobei man natürlich nie vergessen darf, dass erstens jeder einen anderen Spielgeschmack hat und wir natürlich auch den Spielspaß aller Testpartien miteinkalkulieren müssen. Auch bei mir sieht es da leider nicht viel besser aus. Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich den Prototypen damals gespielt hatte ohne Thema. Es war ok, aber halt maximal Durchschnitt. Die Grafiken und Illustrationen sind im fertigen Spiel Klasse geworden, aber es hat überhaupt keinen Einfluss auf das Spiel. Im Gegenteil, wie Jörg schon sagt, ließen viele die Karten mit der Rückseite vor sich um die Farben genau zu erkennen. Das ist natürlich schade und macht die Illustrationen fast schon obsolete.
Das Spiel kann durchaus in der richtigen Gruppe mit viel Ausnutzung des Ärgerpotentials unterhalten, aber wird in all unseren Testrunden nicht oft nachgefragt. Alle Spielgruppen spielten es eine Partie und haben auch zum Teil mehrere Partien gespielt, aber wirklich begeistert war leider keiner. Auch von sich aus würde keiner der Spieltester das Spiel vorschlagen, was zu einer unterdurchschnittlichen Wertung führt.
Andreas Buhlmann für cliquenabend.de
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GESAMT-
WERTUNG:
3/10
Ein Aktionspiel ohne komplexe Regeln, mit viel Ärgerpotential und für Familien. Das war wohl das Ziel dieser Entwicklung. Leider bietet es aber durch die Unplanbarkeit und die wenigen Möglichkeiten keinen Spielspaß.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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