Brettspiel Testbericht vom 09.05.2017 - von Andreas

La Granja: No Siesta




Details


Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2016

Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler

Spielzeit:
20 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre

Durchschnittswertung:
8/10 bei 1 Bewertungen



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Vorwort

Unsere Ersteinschätzung des frühen Prototypen könnt ihr in unserem Mallorca Podcast hören, bald folgt auch das erste Video hierzu und das Spiel wird im Herbst 2016 erscheinen.

Ach Gott es ist schon faszinierend wie die Zeit vergeht und wie sehr man das so im Alltag nicht wirklich mitbekommt. Läuft allerdings ein altes Musikstück im Radio und man überlegt ein wenig – Zack fällt es einem sofort auf. Auch mit Brettspielen ist es so, „La Granja“ kam doch erst neulich raus oder nicht? Nein, nein tatsächlich gar nicht neulich sondern 2014 was nun immerhin auch schon 3 Jahre her ist. Kam mir echt nicht so lange vor, wobei es natürlich auch daran liegen könnte das 2015 eine Neuauflage beim PD Verlag erschienen ist und das zu Recht, denn „La Granja“ ist und bleibt ein wirklich tolles Vielspieler-Strategiespiel und die 1.000 Auflage bei Spielworxx war ja schneller ausverkauft als das man „Eine Finca in Mallorca die ist schön!“ sagen kann.

Nun denn, Ode (Andreas Odendahl) lässt uns nicht hängen und hat sich wieder den punkigen Redakteur „Ulrich Blennemann“ geschnappt sowie den stets erstaunlichen Illustrator „Harald Lieske“ um nach Spanien zurückzukehren, dieses Mal allerdings ohne seinen vorherigen Ko-Autor „Michael Keller“ und auch nicht im Kleinverlag Spielworxx. Letzteres sorgte dafür, dass man mit einer höheren Auflage gestartet ist und so war das Würfelspiel nicht sofort ausverkauft (wie es damals mit dem Brettspiel passierte). Wir haben es inzwischen oft genug gespielt und stellen es nun bei uns vor.

 

Spielablauf:

Wie im Würfelspiel besitzen wir einen kleinen spanischen Bauernhof in Mallorca und bauen diesen Stück für Stück aus um möglichst gute Geschäfte zu machen. Passend zur spanischen Art ist aber auch das richtige Siesta – Schläfchen notwendig, denn nur hart Ackern hilft auch nicht.

Im Verhältnis zum großen Bruder ist hier natürlich alles etwas simpler gestaltet, aber trotzdem handelt es sich nicht nur um ein einfaches Kniffel, die richtige Taktik will trotzdem wohl überlegt sein und die Mitspieler sollte man dabei auch nicht komplett aus den Augen verlieren sonst ärgert man sich.

Jeder Spieler erhält einen Wertungsbogen mit seinem Bauernhof und dann werden jede Runde die Würfel geworfen. Der Startspieler sucht sich zuerst einen Würfel aus, dann folgen die anderen Spieler. Dann werden wieder die Würfel geworfen und man sucht sich einen zweiten Würfel aus und zu guter Letzt wird ein drittes Mal der letzte Würfel geworfen, der dann für alle Spieler zählt. Wer möchte kann aber auch in der 2 Spielervariante die „Original Variante“ probieren, indem die Würfel nur einmal geworfen werden und dann immer die Würfel von den Spielern aus dem Pool entfernt werden – dies macht das Spiel zu zweit natürlich taktischer.

Als Würfelsymbole  gibt es Olive & Korn, Trauben, Schwein, Esel, Hut, Silber. Diese sammeln wir und müssen sie nach Auswahl der Würfel verwenden. Hierbei bleibt es uns überlassen ob wir Geld sammeln um damit unser Dach auszubauen und so einmalige Boni zu erhalten, Helfer anstellen die uns Dauerhafte Effekte ermöglichen, unsere Waren im Dreierpack zu verschiffen oder unser Lager bzw. unseren Marktkarren zu füllen. Jedes Element hat seinen Sinn und sein Hinderniss. Geld z.B. benötige ich fast an allen Orten außer dem Lager, allerdings langt hier auch meistens nicht eine Münze. Das Dach bringt uns einmalige Boni ein, die ich irgendwann nutzen kann und gerade für eine Dreier-Güter-Verschiffung mir das Leben erleichtern kann. Dabei ist es aber auch gut, vorher den Helfer zu erhalten, der mir ermöglicht gleich 2 Dachplättchen zu erhalten und eins davon auszuwählen. Grundsätzlich bringen mir alle Helfer einen schönen Dauereffekt und je früher ich ihn erhalte umso besser. Allerdings bin ich dadurch vielleicht bei den Marktkarren zu langsam und ein anderer Spieler füllt diesen vor uns, was zur Folge hat, dass wir weniger Siegpunkte erhalten und ein wichtiger Platz auf dem „Markt von Esporles“ belegt wird, der zusätzliche Siegpunkte in der Endwertung je nach Platz und Spielart ermöglicht. Tatsächlich kann man dies aber ggfl. wieder aufholen, denn der Marktkarren füllt sich nur langsam, da die Reihenfolge der Rohstoffe fest vorgegeben ist und auch Esel benötigt werden um den Karren zu ziehen. Es sei denn man hat den passenden Helfer, der es einem ermöglicht die Reihenfolge zu ignorieren oder keine Esel zu verwenden.

Man sieht viele Möglichkeiten und das ist noch nicht alles, denn zusätzlich zu dem gleichen 6 teiligen Helferset jeder Spielerfarbe gibt es noch sechs weitere graue Helfer, die es ermöglichen das Spiel nochmal neu zu erfahren. Hierbei liegt dann eine gewisse Anzahl von Sets in der Spielmitte und wenn die Helfer einer Art weg sind hat man Pech gehabt, es sei denn man ergattert einen „Kopier“-Helfer.

Das Spiel endet wenn ein Spieler auf der Siesta Leiste ganz nach oben gelangt hat und sich sozusagen ausgeschlafen hat. Außerdem erhält man hier bis zu 3 zusätzliche Markierungsscheiben, die man auf jeden Fall benötigt, da man durch den „Markt von Esporles“ zwar Siegpunkte generieren kann, aber dauerhaft diese Markierungsscheiben verliert. Dabei ist das TIMING wichtig, denn wenn ich zu spät nach Esporles gehe sind wichtige Siegpunktbedingungen schon weg, gehe ich aber zu früh habe ich zu wenig Markierungssteine, was bedeutet das ich in einer Würfelphase ggfl. nicht alle Aktionen auf den Würfel voll nutzen kann, da man mit den Scheiben die Rohstoffe abdecken muss um sie in der Auswertung einer jeden Runde zu nutzen. Hat man keine Scheiben mehr, verfällt die Aktion und das kann sehr sehr ärgerlich sein.

Smukers Meinung:

No Siesta ist ein wirklich gutes und tolles Würfelspiel und nahezu jeder unserer bekannten hat zugeschlagen und besitzt ein Exemplar zu Hause. Es erinnert mich tatsächlich irgendwie an das „Im Wandel der Zeiten – Bronzezeit“ Würfelspiel, denn damals kam auch keiner um einen Kauf vorbei. Wer Vielspieler ist und Würfelspiele mag muss unbedingt zugreifen. Ihr werdet es vermutlich nicht mit jedem Spielen können, da es doch einige Regeln besitzt und somit den „Gelegenheitsspieler“ überfordert. Aber in normalen Runden mit Spielern die gerne und oft verschiedene Gesellschaftssspiele spielen wird es oft auf den Tisch kommen. Einziges Manko sind meiner Meinung nach die Würfel, die mit den Symbolen von Hand beklebt werden müssen. Der Aufwand hält sich in Grenzen, aber das Messeexemplar des Verlages sah am letzten Tag tatsächlich äußerst schlimm aus und in vielen Foren wurde darüber geredet. Wir selbst haben es tatsächlich nicht getestet, da wir wussten das wir das Spiel sehr mögen und gar nichts riskieren wollten haben wir das Problem nämlich gleich Händisch behoben. Das heißt, wir haben uns eine kleine Menge Klarlack gekauft und einen Pinsel und alle Würfel nachdem wir sie beklebt haben 2-3 Mal von allen Seiten damit versiegelt. Ob unsere Würfel somit nach einigen Partien schlimm ausgesehen hätten wissen wir nicht. Aber der Verlag hat uns zu mindestens damals mitgeteilt, dass es wohl tatsächlich in der 1. Auflage ein Problem mit den Würfelbeklebepunkten gab und er an einer Lösung arbeitet. Somit ist das vielleicht auch in der neuen Auflage kein Problem mehr.

Wer Würfelspiele mag kommt meiner Meinung nach an „La Granja – No Siesta“ nicht vorbei, es ist bei uns aktuell eines der beliebtesten Würfelspiele, wobei es natürlich nicht die Einfachheit von Kniffel hat (zum Glück!). Somit sei der Gelegenheitsspieler gewarnt – euch erwartet hier kein einfaches Würfelsspiel, ihr solltet schon Spielerfahren sein. Seid ihr das, dann wartet nicht länger, kauft es ihr macht nichts falsch und habt sicherlich sehr langen Spielspaß!

Achjah noch einen Tipp zum Thema 2-Personenspiel. Spielt man ohne die grauen Helfer, kann sich eine 2er Partie je nach Würfelkonstellation (wenig Hüte) tatsächlich recht lange hinziehen und der Spielspaß geht dabei etwas verloren, da man tatsächlich fast alle Tätigkeiten abgekreuzt hat. Um dies zu vermeiden solltet ihr eigentlich zu zweit nur mit der graue Helfer Variante spielen, da es hier dann mehr Möglichkeiten gibt Hüte durch Helfer zu erhalten.

Andreas Buhlmann für cliquenabend.de

GESAMT-
WERTUNG:
8/10
Sehr gutes Würfelspiel für "erfahrene" Spieler!
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

Bilder











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