Brettspiel Testbericht vom 24.01.2016 - von Jörg

Liguria




Details


Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2015

Anzahl der Spieler:
3 bis 4 Spieler

Spielzeit:
60 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre

Durchschnittswertung:
7/10 bei 1 Bewertungen



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Vorwort

Na, wer hat sich das kurze knackige und informative Video von Liguria bei uns bereits angeschaut? Was man hier zu sehen und zu hören bekommt klingt nach einem spannenden Spiel auf Niveau eines Kennerspiels.

Einige Wochen bzw. ein paar Monate sind jetzt vergangen und Liguria kennt jetzt (fast) jeder in unserer Gruppe und dabei gab es etliche Partien zu dritt aber auch zu viert. Doch macht das Spiel auch Spaß?

 

Spielablauf:

In Liguria geht es um Prestigepunkte und das gelingt am besten durch Erfüllen von Aufträgen, Erobern von Inseln und dem Einsatz von Diplomaten. Ein bunter Blumenstrauß und Spieler welche in die Rolle von Kaufleuten schlüpfen, um mir ihrem Schiff das ligurische Meer zu bereisen und Waren transportieren. Abhängig von der Spieleranzahl gibt es mehr oder weniger Inseln, so dass sich die Unterschiede in Grenzen halten.
Jeder Spieler besitzt ein Schiff und sein großes Tableau stellt neben der Möglichkeit diverse Plättchen abzulegen gleichzeitig einen Hafen dar.

Jede Insel ist bereits mit unterschiedlich viel Prestige ausgestattet, doch neben dem Erobern spielen auch die Waren eine wichtige Rolle.

Bevor man beginnt erklärt man allen Spieler die vorhandenen Plättchen, die im weiteren Verlauf ausgewählt werden.

Es gibt Plättchen mit denen man schneller reisen kann, mehr auf sein Schiff beladen kann oder auch Gebäude errichtet. Diplomaten bieten die Möglichkeit an fremden Häfen eingesetzt zu werden und Ritter dienen der Eroberung von Inseln. Nicht zu vergessen die Bischoffsplättchen, die angeben, welche Waren der Spieler sammeln sollte, um am Ende davon zu profitieren.
Neben diesen Plättchen gibt es Karten auf denen positive und negative Werte hinterlegt sind. Die Aktionen (Reise) sind mittig angegeben und das Angebot (Waren die der Spieler in seinen Hafen legt) wird darunter dargestellt.

Mit diesen allgemeinen Infos kann man auch direkt in das Spiel übergehen.

Abhängig ob man zu dritt oder zu viert spielt werden 8 oder 9 Runden gespielt.

Alles beginnt mit einer Rundenvorbereitung und hier werden die oben angesprochenen Plättchen der Reihe nach zufällig auf das Spieltableau platziert. Es folgen die Schiffskarten, wobei man hier darauf achten muss das Karten mit Minus- und auch Plus-Karten ausgelegt werden (ggf. neu ziehen).
Es folgen die Spieler in der umgekehrten Reihenfolge und platzieren ihren Kaufmann auf der Marktleiste. Diese zeigt an, wie viele Plättchen und wie viel Geld ein Spieler in weiteren Phasen bekommt.

Denn in der dritten Phase (Aktionsphase) beginnt der Spieler auf der Marktstraße (hier Reihenfolge von links nach rechts!) und nimmt sich Plättchen aus der Auslage. Werden Plättchen die nacheinander ausliegen übersprungen bezahlt er hierfür eine Münze. Die Spielfigur legt der Spieler dann wieder auf die Leiste der Spielerreihenfolge von links nach rechts an.  Gemäß dieser Reihenfolge nimmt der Spieler dann eine ausliegende Karte, platziert Waren in seinen Hafen und nutzt die angegebenen Aktionen (z.B. Hochstufen von Plättchen  (=umdrehen) im eigenen Hafen). Es folgt die Schiffsbewegung bei der der Spieler je nach eigener Auslage unterschiedlich weit reisen kann, einen Stopp einlegen darf oder auch die Richtung wechselt.

Vor Ort auf einer Insel kann der Spieler Ritter platzieren und/oder Farbsteine aufladen. Am eigenen Hafen können Farbsteine abgeladen werden und auf fremden Hafen Steine aufgeladen und/oder Diplomaten eingesetzt werden.

Das klingt so einfach, doch einige Dinge gilt es hierbei zu beachten, welche in der Anleitung mit Beispielen gekennzeichnet sind. Gerade auf den Inseln verdrängen sich die Spieler mit ihren Rittern gegenseitig. Aber auch bei fremden Häfen versucht jeder möglichst viel Waren einzuladen und achtet dabei auch auf Bischoffsplättchen (Aufträge vor sich). Gleichzeitig platziert man dann auch gerne Diplomaten bei Mitspieler, die in bestimmten Dingen (z.B. Reise) erfolgreich agieren. Man will quasi von diesem Vorteil in Form von Extraprestigepunkten profitieren.

Clevere Züge und ein vorausschauender Blick auf das Wesentliche sind erforderlich und dabei muss man auch noch die Schiffskarten mit Plus- und Minuspunkten beachten. Schließlich sammeln sich diese Karten bei einem Mitspieler an und alle Karten werden am Ende miteinander verrechnet. Ist dieses Ergebnis 0 oder positiv ist alles ok, doch die Spieler verlieren 5 Prestigepunkte für jeden Minus-Punkt.

Jörgs Meinung:

Liguria ist ein Kennerspiel mit wirklich attraktiven Mechanismen und einer großen Herausforderung bei der Endabrechnung. Bereits nach der Erklärung bin ich hochmotiviert und freue mich auf die ersten Partien, die unabhängig ob man zu dritt oder zu viert spielt sehr gut funktionieren.
Es macht Spaß mit seinem Schiff zu reisen, Waren aufzuladen oder auch Inseln zu erobern. Die gelungene Abwechslung der Spielerreihenfolge sorgt für Spannung von Anfang bis Ende und so wurde es in keiner unserer absolvierten Partien langweilig. Durch die Verrechnung der Schiffskarten kann man bis Ende auch nie genau abschätzen wer das Rennen macht. Meine Mitspieler am Tisch wollten immer gleich eine weitere Partie spielen, denn gerade in Erstpartien lernt man die Zusammenhänge erst einmal kennen. Die teils durchaus neuen (innovativen) Mechanismen begeistern mich und sorgen dafür weitere Partie spielen zu wollen.
Allerdings stört mich der Inselaufbau in Form von Plättchen enorm. Das Reisen von Plättchen zu Plättchen und insbesondere Häfen wirkt künstlich und teilweise abstrakt, so dass mir die Atmosphäre viel zu kurz kommt. Hätte man das nicht auf einem großen Spielplan mit hübschen Inseln und einem Meer besser lösen können? Ich spiele Liguria nach wie vor gerne, doch dieser Punkt stört mich ungemein und ich habe das Gefühl man hätte durch leichten Anpassungen noch mehr aus dem Spiel holen können. Nun gut, ich hab‘ ja leicht reden und mit Sicherheit haben sich die Verantwortlichen auch Gedanken gemacht.

Jörg Köninger für cliquenabend.de

GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Tolle Mechanismen, nur das Setting (insbesondere Plättchen) stört mich!
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

Bilder




















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