Brettspiel Testbericht vom 31.08.2013 - von Jörg

Die Tribute von Panem: Überleben in Distrikt 12




Details


Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2013

Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler

Spielzeit:
30 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 10 Jahre

Durchschnittswertung:
3/10 bei 1 Bewertungen



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Vorwort:

Einmal mehr widmet sich der Kosmos Verlag einer erfolgreichen Bücherserie, bestehend aus drei Teilen. Teil 1 erschien bereits als Verfilmung im Jahr 2012 und da ich selbst die Bücher nicht kenne, war ich zumindest von diesem ersten Teil des Films sehr angetan und positiv überrascht. Ein amüsantes und durchaus spannendes Erlebnis, für den sich ein Kinogang mit Sicherheit lohnt. Mit diesen Vorkenntnissen tasten wir uns gemeinsam an das Brettspiel heran, wobei man für das Spielen die Bücher bzw. den Film nicht unbedingt kennen muss.

Ziel des Spiels:

Die Spieler (von Distrikt 12) kämpfen ums Überleben und müssen dabei unterschiedliche Aufgaben lösen. Wer nicht kann oder will, muss eine seiner Karten in die Lostrommel werfen und nach 12 Runden werden alle Karten gemischt und eine davon gezogen. Diese Karte, bzw. dieser Spieler verliert das Spiel. Die anderen Spieler zählen ihre Punkte und der Spieler mit der höchsten Punktzahl gewinnt.

Spielaufbau:

Auf dem Spielplan erkennt man sechs Orte im Distrikt 12, deren Funktion auch auf dem Spielplan mit Worten hinterlegt ist. Im unteren Bereich ist die Rundenleiste hinterlegt. Abhängig von der Spieleranzahl werden Aktionsfelder abgedeckt, so dass im Spielverlauf die Spieler mit ihren Figuren nur freie Orte bzw. Aktionsfelder aufsuchen können.
Jeder Spieler erhält 11 Loskarten seiner Farbe und natürlich hofft kein Spieler, dass am Ende seine Karte gezogen wird. Nachdem jeder Spieler noch einen Spielerchip (für die Aktion Justiz-Gebäude) erhält, eine Loskarte auf die Glaskugel (Feld) legt (oje, geht ja gut los!) und der Rundenanzeiger auf Position 1 platziert wird, bekommt noch jeder Spieler eine Start-Vorteilskarte (offen auslegen) und drei Start-Überlebenskarten (auf die Hand).

Spielablauf:

Zu Beginn einer Runde (abgesehen von der ersten) wird der Rundenanzeiger um ein Feld vorgezogen. Die darauf ersichtlichen Anweisungen/Symbole (Karten auslegen, bestimmte Karten abgeben, etc.) werden auf der letzten Seite der Anleitung textlich dargestellt.
Wichtig für die Spieler ist aber zu wissen, dass sie viermal in einer Partie dazu aufgefordert werden, eine Abgabe in Form bestimmter Karten zu leisten. Denn für fehlende Karten muss der Spieler eine Loskarte opfern, die auf das Feld der Glaskugel gelegt wird.
Hat man diesen ersten Teil der Anweisung durchgeführt, muss jeder Spieler seine Figur an einen anderen Ort versetzen. In den unterschiedlichen Orten erhalten die Spieler Karten und hoffen natürlich auf die entsprechenden Symbole und Werte. Im Justiz-Gebäude (1x pro Spiel möglich) darf der Spieler sogar die Position mit einem Mitspieler tauschen.
Doch zurück zu den Karten (Überlebenskarten). Wichtig ist erst einmal, dass man die entsprechenden Karten besitzt und im Verlauf der Partie bekommt/tauscht. Der Wert auf der Karte spielt bei der Abgabe keine Rolle, ist aber für die Wertung am Spielende entscheidend.
Ein Hamstern von Karten ist nicht möglich, da nach jeder Abgabe das Handkartenlimit von 6 eingehalten werden muss. So kann ein Spieler am Ende auch nur maximal sechs Karten werten.

Nach 12 Runden werden alle Karten bei der Glaskugel gemischt und eine davon gezogen. Dieser Spieler wird als Tribut ernannt und verliert.

Alle anderen Spieler addieren ihre Werte und erhalten durch Vorteilskarten unter Umständen Zusatzpunkte. Wer die meisten Punkte besitzt, gewinnt.

Strategie:

Natürlich versucht jeder Spieler die Abgaben zu erfüllen, um nicht noch eine weitere Loskarte abgeben zu müssen. Gleichzeitig will man Karten mit hohen Werten sammeln, um sie vielleicht dann noch am Ende durch eine Vorteilskarte zu erhöhen.

Gerade zu Zweit ist dies durchaus einfach, doch mit mehr Spielern gestaltet sich das doch etwas schwieriger.

Interaktion:

Etwas in die Quere kommen sich die Spieler durchaus, zumal man bestimmte Orte gerne regelmäßig besucht. Da man aber die Karten auf der Hand hält und oft auch verdeckte Karten gezogen werden, kann man als Spieler schwer einschätzen welche Ziele/Vorteilskarte ein Mitspieler verfolgt.

Glück:

Der Glücksfaktor ist sehr hoch, zumal man bereits zu Spielbeginn eine Loskarte abgeben muss. Man kann sich praktisch noch so den A. aufreißen und viele Punkte anhäufen, wenn man am Ende gezogen wird. Ansonsten zieht man oder nimmt sich regelmäßig Karten in den Orten. Auch hier ist ein entsprechender Glücksfaktor durchaus spürbar, da man nicht nur die gewünschte Karte sondern auch hohe Werte besitzen möchte.

Packungsinhalt:

Grafisch ist das Spiel stark am Film/Buch orientiert und auch die Abläufe gehen logischerweise in diese Richtung. Die Qualität des Materials stimmt und die Anleitung ist wirklich sehr übersichtlich und liefert viele Informationen. Für Vielspieler absolut kein Problem, doch auch Gelegenheitsspieler werden durch zusätzliche Informationen auf dem Spielplan kaum Schwierigkeiten haben.

Der Preis mit ca. 20 Euro ist angemessen.

Spaß:

Das Buch bzw. der Film ist spannend, doch diese Spannung vermisst man in diesem Spiel. Natürlich landet anfangs gleich jeder Spieler in der Lostrommel, doch genau dieser Punkt missfällt uns Spielern doch sehr. So kann man sich noch so viele Mühe im Spielverlauf geben, wenn man am Ende gezogen wird, hat man verloren.

Autsch! Frustpotential ist hier garantiert vorhanden!
Auch der Wettstreit bei den Orten hält sich in Grenzen, schließlich bekommt man überall etwas, mal weniger mal mehr. Wie ein solches Spiel Spaß macht, ist uns ein Rätsel, denn auch unabhängig von der Spieleranzahl fällt der Spaßfaktor mit der Zeit deutlich ab.

Sind wir die falsche Zielgruppe?

Als Vielspieler sind wir es sicherlich nicht, doch als Fan dieser Reihe zählen wir uns dann doch dazu.

Das Spiel kann noch so schön optisch illustriert sein und eine wirklich angenehme Spielzeit von 30 Minuten bieten, wenn man während einer Partie wenig Spaß und Freude hat. Genau so war es bei uns und unseren Mitspielern. Schade!

Jörgs Meinung:

Nicht jedes Buch bzw. Filmumsetzung als Spiel gelingt und dass ein Spiel zwar gut funktioniert aber keinen Spaß macht, zeigt sich hier. Natürlich orientiert man sich an der Vorlage und so landet bereits jeder Spieler mit (s)einer Karte anfangs in der Lostrommel. Allerdings kann man sich im Verlauf einer Partie durch Sammeln und Tauschen von Karten an verschiedenen Orten noch so viel Mühe machen wenn man am Ende aus der Lostrommel gezogen wird und automatisch verliert.
Man muss sich das einmal vorstellen, dass man während der angenehmen Spielzeit von 30 Minuten jede noch so kleine Möglichkeit plant, wenn man als möglicher Sieger dann am Ende durch eine zufällig gezogene Karte als Verlierer dasteht. So gab es bei uns etliche Partien, bei denen dieser Verlierer frustriert abgewunken hat. Vielspieler zählen sicherlich nicht zur Zielgruppe dieses Spiels, doch als Fan dieser Reihe gehören wir doch sicherlich dazu.

Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de

Vielen Dank an Kosmos für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

STRATEGIE
6 von 10
Das Sammeln hoher Werte und passender Karten steht im Vordergrund!
INTERAKTION
2 von 10
Nicht jeden Ort kann man regelmäßig ansteuern!
GLÜCK
8 von 10
Nicht zu unterschätzen!
PACKUNGSINHALT
7 von 10
Gute Qualität und grafisch am Film/Buch orientiert!
SPAß
2 von 10
Lostrommel als fieses Beiwerk!
GESAMT-
WERTUNG:
3/10
Orientiert sich am Film und funktioniert durchaus. Doch durch hohen Glücksfaktor steckt mächtig viel Frust in diesem Spiel!
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

Bilder













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