Brettspiel Testbericht vom 27.01.2007 - von
Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2006
Anzahl der Spieler:
2 bis 6 Spieler
Spielzeit:
10-40 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre
Durchschnittswertung:
5/10 bei 1 Bewertungen
Gizeh
Details
Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2006
Anzahl der Spieler:
2 bis 6 Spieler
Spielzeit:
10-40 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre
Durchschnittswertung:
5/10 bei 1 Bewertungen
Die Pyramiden der ägyptischen Großstadt Gizeh gehören zu den bekanntesten Bauwerken der Menschheit. Sie liegen nur unweit von Kairo entfernt am Rand des Niltals und sind das einzig erhaltene Weltwunder der uns bekannten sieben archetektonischen Phänomene. Viele Mythen und Mysterien ranken sich um die drei ägyptischen Grabstätten des Pharao Cheops und seine beiden Söhne Chephren und Mykerinos. Ein weitere markante Sehenswürdigkeit aus der Region ist die große Sphinx von Gizeh, die in der 4. Dynastie etwa 2700 vor Christus erbaut wurde und einen Löwen mit Menschenkopf darstellt. Nikki Lim hat sich das Szenario der altertümlichen Pyramiden zum Anlass genommen ein Brettspiel zu entwickeln. Zusammen mit der Illustratorin Evelyn Brunner und Pegasus Spiele wurde Gizeh nun seit Ende 2006 auf den Markt gebracht. Wir haben den sagenumwobene Titel nun mehrfach gespielt und verraten euch, ob das Leben als ägyptischer Baumeister unterhaltsam ist.
Gizeh ist ein schnelles Gesellschaftsspiel für 2 bis 6 Spieler. Vor Beginn einer Runde bekommt Jeder einen eigenen Bauplan mit jeweils drei Pyramiden und einer Sphinx. Dieser wird für den späteren Verlauf noch bedeutsam, da jeder Baumeister nun anfangen muss seine eigenen Grabkammern zu errichten. Hingegen wollen die Kontrahenten verhindern, dass andere Konstruktionen von besserer Qualität sind als die eigenen und versuchen somit den Pyramiden- oder Sphinxbau zu sabotieren.
Gespielt wird im Uhrzeigersinn und jeder Spieler nimmt vier Pappchips aus dem Stoffbeutel. An sich ist das Spielprinzip selbsterklärend: Jeder Spielchip zeigt die unterschiedliche Baustufen, es gibt welche die Pluspunkte geben und somit gutes Baumaterial darstellen und es gibt welche mit negativen Punkten, die aus minderwertigen Rohstoffen kreiert wurden. Jede Runde darf man einen beliebigen Chip nutzten und nicht nur auf seinem eigenen Spielfeld, sondern auch auf den Bauplätzen der Mitspieler. Ziel ist es möglichst viele Punkte zu sammeln, und selbst nur wenig negative Bauteile auf dem Brett zu haben. Neben den Baustufensteinen gibt es auch diverse Schätze, die Sphinx, sowie den Skarabäus und den Sabotagestein. Diese speziellen Teile sind auch im Beutel vorhanden und können von den Spielern gezogen werden. Schätze müssen mit der gleichen Punktzahl auf dem richtigen Stein, mit der entsprechenden Baustufe. So muss beispielsweise auf dem Fundament mit +5 oder -5 ein Schatz des Wertes 5 abgelegt werden, damit dieser genutzt werden kann.
Die Sphinx gehört zu den seltenen Chips und man muss erst die Füße, dann den Rumpf und zuletzt den Kopf legen, um die Maximalpunktzahl zu erzielen. Dabei muss beachtet werden, dass die Füße allein zehn Negativpunkte ausmachen und erst mit dem Rumpf sich das Ergebnis wieder ins positive umkrempelt. Den Kopf gibt es nur ein einziges Mal im Stoffbeutel und somit gehört ein gewisser Risikofaktor dazu, die Sphinx aufbauen zu wollen. Besonders böse ist es, wenn sie mal stehen sollte, dass die Spieler den Sabotagestein nutzten, um die Punkte zu tilgen. Dann kommen wir zur Überleitung zu den weiteren Spezialsteinen wie den Sabotagestein und den Skarabäus. Mit dem erst genannten Exemplar ist es möglich, eigene Bauten oder die von anderen Spielern zu zerstören. Nützlich wäre es praktisch negative Chips auf dem eigenen Feld zu eliminieren und wertvolle Bauten, den Mitspielern zu entreißen. Der berüchtigte Skarabäus hingegen kann auch als strategisches Element genutzt werden, denn er verhindert weitere Baumaßnahmen an der jeweiligen Pyramide oder der Sphinx. Nur durch einen Sabotagestein oder der Möglichkeit eine Runde auszusetzen, kann der Wüstenkäfer vernichtet werden. Praktisch ist der Skarabäus beispielsweise auf der eigenen vollendeten Sphinx, da man nun zwei Sabotagesteine benötigen würde, um die Punkte zu rauben. Denn bei der Wertung sorgt der kleine Käfer für keine Benachteiligung. Sollte man mal Chips in der Hand haben, die nicht genutzt werden können, dann kann man einmal Aussetzen und eine beliebige Anzahl bis maximal alle vier austauschen.
Kommen wir nun zur Wertung und wie man das Spiel beendet. Wenn ein Spieler es schafft, zwei der drei Pyramiden zu vollenden oder alle Chips aus dem Stoffbeutel entfernt wurden, dann kommt es zur Endwertung. Je nach Spielverlauf und Spielerzahl kann dies im Schnitt zwischen 10 bis 40 Minuten dauern. So müssen alle Spieler die anderen Bauplätze im Auge haben, um zu sehen, wie der aktuelle Punktestand ist. Doch man sollte auch ein gutes Gedächtnis haben, denn sobald die nächste Baustufe aufgestockt wird, sieht man die vorherigen Punkte nicht mehr. Wer die meisten Punkte auf seinem Baufeld nach der Endwertung hat, gewinnt.
Strategie:
Strategen sollten bei diesem Spiel alles genau beobachten. Mit den richtigen Plättchen in der Hand kann so einiges angestellt werden. Es muss immer genau abgewägt werden, ob man lieber weiter Punkte sammelt, einem Mitspieler eins auswischt oder schnell die Pyramiden fertig baut. Doch oft spielt hier der Faktor Glück eine weitaus größere Rolle. Wenn alle Spieler nur auf ein einziges Feindbild haben, so wird dieser auch keine Chance auf den Sieg haben.Interaktion:
In Sachen Interaktion kann auf allen Spielfeldern parallel gespielt werden, es ist egal wo man seine Steine anbaut, wenn man pro Runde nur einen davon setzt. So gilt es zu jederzeit seinen Mitspielern eins auszuwischen und selbst dabei zu versuchen gut weg zu kommen. Kommunikativ ist das Spiel jedoch nicht, da man sich während der Verlaufs nicht unterhalten muss.Glück:
Alle Spielchips werden verdeckt in einem Stoffbeutel gezogen und somit ist es pures Glück bzw. Wahrscheinlichkeit, welche zu welcher Zeit gezogen werden. So kann es oftmals passieren, dass keine Steine passen und man zum Aussetzen gezwungen wird. Ein gewisses Quäntchen Glück gehört also dazu.Packungsinhalt:
Im kleinen Karton findet man neben den 6 Spielfeldern die 83 Marken, einen Stoffbeutel und die Spielanleitung. Einen Designwettbewerbt gewinnt Gizeh eindeutig nicht und auch sonst sind die Spielchips nicht wirklich qualitativ hochwertig. Man hätte hier eindeutig verspielter sein können und echte Plastikpyramiden mit aufbauten hätten einiges zum Spielflair beigetragen.Spaß:
Meinung der Redaktion:
Gizeh ist es schnelles Spiel mit einem hohen Glücksfaktor und einem hier und da etwas schwächelnden Konzept. Es mag durchaus für eine geschwinde Runde für zwischendurch geeignet sein, doch für einen ausgedehnten Abend ist es einfach nicht vielschichtig genug. Die recht durchschnittliche Aufmachung und die spielerischen Tatsachen sorgen dafür, dass Gizeh eher in der Mittelmäßigkeit der Brettspielewelt verloren geht. Das mystische Ägyptenszenario birgt viel Potential, was leider nicht völlig ausgeschöpft wurde. Es ist recht nett für eine fixe Runde für zwischendurch, mehr als ein Lückenfüller ist es jedoch nicht.
Kevin Jensen für cliquenabend.de
Vielen Dank an Pegasus-Spiele für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
5/10
Als kleiner Lückenfüller für zwischendurch geeignet.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Bilder
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