Testbericht vom 03.09.2008 - von Jörg
Burgen Land
Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2008
Anzahl der Spieler:
2 Spieler
Spielzeit:
20 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre
Durchschnittswertung:
4/10 bei 1 Bewertungen
Von der easy play Reihe haben wir euch bereits das
bekannteste und erfolgreichste Spiel, Big Points, vorgestellt. Doch eine Reihe
besteht bekanntlich aus mehr als nur einem Spiel. Somit folgt mit diesem Test
ein weiteres mit dem Namen Burgen Land, welches auch bei Schmidt Spiele
erschienen ist. Unter dem Namen kann man sich nicht all zuviel vorstellen. Und
im Gegensatz zu Big Points ist dieses Spiel nur für zwei Personen gedacht. Nachdem
wir schon eine Weile kein 2er Spiele mehr vorgestellt haben, möchten wir euch
heute ein solches präsentieren.
Ziel des Spiels:
Jeder Spieler baut eine zusammenhängende Reihe von roten, gelben und blauen
Burgen. Doch die Schönheit und der Wert einer Burgenreihe reicht nicht aus um
das Spiel zu gewinnen. Denn nur wer in einem Vergleich (bzw. mehreren) mit
seinem Mitspieler wertvollere Karten (Burgen) vor sich liegen hat, besitzt die
besten Siegchancen. Das Spiel endet, sobald ein Spieler mindestens 30 Punkte
erreicht hat.
Spielaufbau:
Der Spielplan wird aufgeklappt und in die Tischmitte gelegt.
Die Spieler setzen sich am besten gegenüber. Die 57 Burgkarten (mit Mauern,
kleinen Türmen, Häuser und Türmen) werden nach Farben sortiert und nach Wertigkeit
offen neben dem Plan aufgebaut. Jeder Spieler nimmt sich eine Spielfigur und
den entsprechenden Würfel. Die Figuren werden anfangs auf der Wertungstafel auf
„0“ platziert. Die gelbe Krone wird auf eines der Turmfelder (Farbe egal) des
Spielplans gestellt. Anschließend nimmt sich jeder Spieler eine Mauerkarte
(Wert 1) von jeder Farbe und legt diese offen vor sich ab, so dass rechts und
links (neben jeder Farbe) weitere Burgteile angelegt werden können. Bevor es
losgeht legt man die fünf Würfel im Spielplan auf den Wandbehang. Da dieser
allerdings nicht sehr viel Platz bietet, empfehlen wir das Setzen auf die
Königsfigur und dem Gefolge. Das sieht der König sicherlich nicht gerne, aber
wo kein Platz ist, sucht man nach Alternativen.
Spielablauf:
Damit wären wir auch schon beim Spielablauf. Wenn ein Spieler am Zug ist,
würfelt er mit seinem Würfel und fährt die Kronenfigur um die entsprechende
Zahl im Uhrzeigersinn weiter.
Das neue Feld, auf dem die Krone steht, zeigt an, welche Burgenkarte
(von welcher Farbe) bzw. wie viele Würfel (Wertigkeit der Burg) der Spieler
bekommt. Denn auf dem Wandteppich auf dem die Krone immer weiterfährt sind alle
Burgteile in verschiedenen Farben abgebildet. Zieht der Spieler beispielsweise
auf ein blaues Mauerfeld, nimmt er sich die entsprechende Karte und legt diese
an die gleichfarbige eigene Burg an. Oder er entscheidet sich für einen
Extrawürfel, denn die Mauer hat eine Wertigkeit von 1. Bei den anderen Feldern
(Türme, Häuser) ist es ähnlich, nur dass die Wertigkeit höher und somit die
Anzahl der Würfel steigt. Doch welche Bauregeln muss man beachten? Zu Beginn
starten die Spieler bekanntlich mit einer Mauer pro Farbe. Eine neue
„Gebäudekarte“ darf nur links oder rechts an Mauerkarten angelegt werden. Mauerkarten
dürfen jederzeit angelegt werden. Sofern man nicht anbauen kann (z.B. bei einer
Gebäudekarte) nimmt man sich eine entsprechende Zahl von Würfel. Noch mehr
Würfel? Ja! Denn anstatt einer Karte kann man (ggf. muss man) sich so viele
Würfel nehmen, die dem Wert der Karte entsprechen (z.B. drei Würfel statt eines
Hauses). Sofern allerdings nicht mehr genügend Würfel vorhanden sind, nimmt man
sich die Fehlenden von seinem Mitspieler. In weiteren Würfelrunden kann der
Spieler einen oder mehrere dieser Extrawürfel mit seinem eigenen Würfel werfen
und sich „einen“ davon auswählen, der dann den Zugwert bestimmt. Allerdings
muss man die benutzten Extrawürfel anschließend wieder abgeben. Wer sich den
Spielplan mit den Felder genauer anschaut erkennt auch ein Kronenfeld und ein
Mauer-Kronen-Feld. Landet die Figur dort muss bzw. (im zweiten Punkt) kann eine
Wertung stattfinden. Der Spieler am Zug entscheidet hierüber.
Bei einer solchen Wertung werden die Burgen beider Spieler (in
der entsprechenden Farbe dieses Feldes) miteinander verglichen. Hier rechnet
jeder den Wert seiner Burg zusammen. Der Spieler mit der wertvollsten Burg
fährt die Differenz mit seiner eigenen Spielfigur auf dem Wertungsfeld nach
vorne. Wichtig: Wer sich auf dem Mauer-Kronen-Feld für eine Wertung
entscheidet, darf nicht zusätzlich eine Mauerkarte nehmen (und natürlich auch
keinen Extrawürfel). Doch wie oft darf man in seinem Zug würfeln? Nur in einem
Farbbereich (blau, gelb oder rot) darf man Aktionen ausführen. Wenn nach dem ersten
Würfeln die Krone ein blaues Feld erreicht, sollte in einem weiteren Wurf die
Krone wieder im blauen Bereich landen. Falls die Krone allerdings in einem
(hier) gelben Bereich zum Stehen kommt, muss der Spieler von seiner blauen Burg
das wertvollste „äußere“ Teil abgeben. Dieses wird zurück in den Vorrat gelegt.
Sofern er diese Burgfarbe gar nicht mehr besitzt, muss man natürlich kein Teil
abgeben. Der Zug des Spielers ist damit beendet und das neue Feld der Krone
wird logischerweise nicht ausgeführt.
Doch irgendwann können sich auch die Burgteile im Vorrat dem
Ende neigen. Wird dann ein solches Teil erwürfelt, nimmt sich der Spieler das
benötigte Burgteil vom Gegner. Sollte allerdings der (seltene) Fall eintreten
und die entsprechende Teile liegen alle bereits vor diesem Spieler, muss man
sich mit Extrawürfel begnügen. Durch das Wegnehmen eines Teiles beim Mitspieler
kann eine Lücke in der Reihe entstehen. Wenn in diesem Fall eine Wertung (im
späteren Spielverlauf) ausgelöst wird, darf nur der wertvollste Teil dieser
Burg gezählt werden. Sobald eine Spielfigur auf den Wert 30 (bzw. darüber
hinaus) gezogen wird, endet das Spiel sofort und dieser Spieler darf sich als
Sieger fühlen.
Strategie:
Es bleibt jedem Spieler selbst überlassen, welches Risiko er bei nochmaligem Würfeln eingehen will. Manchmal kann es ratsam sein, nur einmal zu Würfeln. Ein Blick auf die gegnerische Burg ist wichtig, um seine Chancen bei einer Wertung richtig einzuschätzen. Durch die Extrawürfel kann eine Wertung auch absichtlich ausgelöst werden, wenn man sieht, dass die eigene Burg viel wertvoller ist, als die des Gegners. Ein weiterer Punkt ist das Anlegen von Burgteilen. Wer seine Burg links und rechts durch Mauerteile schützt kann auch etwas Risiko (in Form eines weiteren Würfelwurfs) eingehen. Denn im schlimmsten Fall verliert man ja nur ein solches Teil. Eine ausgeglichene Burgenlandschaft macht Sinn und man kann sich seine Chancen und Möglichkeiten offen lassen.Interaktion:
Am Anfang wird gewürfelt und es passiert sehr wenig. Doch spätestens nach vier bis fünf Runden kommt es zu Wertungen, und da ein Spieler ungern die schlechtere Burg besitzt, zu einigen „liebevollen“ Äußerungen des Mitstreiters. Wenn dann noch gegnerische Burgteile genommen werden, kann die Freundschaft auf die Probe gestellt werden. Doch das gegnerische Attackieren gehört zum Spiel dazu und führt oftmals sehr schnell zum Sieg. Somit ist der Kommunikationsfaktor sehr hoch, da man sich im Verlauf des Spieles gerne in die Quere kommt.Glück:
Jeder Würfelwurf entscheidet über den Platz der Krone. Somit hat man kaum Alternativen und muss sich seinem Schicksal beugen. Sofern man allerdings ein paar Extrawürfel besitzt ist der Glücksfaktor nicht mehr so hoch. Naja, gewürfelt wird dann zwar immer noch, aber es werden hoffentlich unterschiedliche Zahlen erscheinen, so dass der Spieler mehrere Zugalternativen hat. Schade ist nur, dass die Extrawürfel anschließend zurückgelegt werden müssen. Aber so ist nun mal die Regel.Packungsinhalt:
In der typisch handlichen Box präsentiert sich das Spiel. Bereits grafisch erkennt man (durch zwei dargestellte Burgen), dass hier ein Wettstreit zwischen den Spielern im Vordergrund steht. Das Material ist für eine easy play Reihe umfangreich, schließlich wird noch ein Spielplan benötigt, der vielleicht etwas zu klein geraten ist, zumindest ist das Feld für die Extrawürfel sehr eng bemessen. Die Qualität des Spielmaterials ist ausreichend und zweckmäßig. Die Anleitung ist einfach („easy play“) und mithilfe der Beispiele ausreichend informativ. Der Preis des Spieles liegt in einem angemessenen Rahmen.Spaß:
Seit langer Zeit mal wieder ein Spiel, dass nur von zwei Mitspielern gespielt werden kann. Denn mehr Spieler sind hier nicht erforderlich. Mit seinen kurzen Abläufen und der relativ kurzen Spieldauer von ca. 20 Minuten reiht sich Burgen Land in die easy play Reihe ein. Und einfach ist das Spiel auf jeden Fall. Zu einfach? Zumindest werden Wenigspieler und Gelegenheitsspieler sich sicherlich gerne mit diesem Spiel befassen. Für Vielspieler bietet es allerdings zu wenig Möglichkeiten. Das ständige Würfeln und Nehmen der Plättchen wiederholt sich und wenn man Pech hat, kann mit der dritten oder vierten Wertung das Spiel bereits enden. Hinzu kommt, dass man durch gegenseitiges Wegnehmen von Burgkarten den Spieler in Rage versetzen kann, denn oftmals entscheidet das Glück über solch eine Aktion.Jörgs Meinung:
Burgen Land ist eines der mittlerweile fünf Spiele der easy play Reihe. Allerdings ist es weit entfernt vom bisherigen Spitzenreiter „Big Points“.
Dieses Spiel ist für zwei Personen vorgesehen und durch die einfachen Abläufe auch sehr schnell erklärt. Ein hoher Glücksfaktor entscheidet oftmals über Sieg und Niederlage. Für Gelegenheits- und Wenigspieler ist das Spiel sicherlich eine willkommene Abwechslung, denn auch preislich bewegt sich das Spiel in einem fairen Rahmen.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Schmidt Spiele für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
4/10
Burgenwettkampf für Wenig- oder Gelegenheitsspieler!
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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