Testbericht vom 09.05.2009 - von Jörg
Schloss Immermehr
Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2008
Anzahl der Spieler:
1 bis 4 Spieler
Spielzeit:
20 - 30 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 4 Jahre
Durchschnittswertung:
2/10 bei 1 Bewertungen
Bereits in der Vergangenheit haben wir über IQ Spiele
berichtet. Dabei geht es dem Verlag nicht nur um den Spaß, welche Kinder beim
Spielen haben sollen. Nein, sie sollen dabei auch etwas lernen. Im Spiel
„Schloss Immermehr“ steht dabei der Umgang mit Rechenprozessen im Vordergrund.
Das dabei nicht nur die Zahlen sondern auch die Größe eine Rolle spielt soll in
dem uns vorliegenden Spiel deutlich werden. So verspricht es uns zumindest der
Verlag. Bei „Schloss Immermehr“ sollen insbesondere die Kinder im Alter ab vier
Jahre angesprochen werden, sofern sie in der Lage sind die Zahlen bis 30 zu
erfassen. Dabei spielt allerdings nicht nur der Zahlenwert eine Rolle, sondern
auch das Finden und Zuordnen der Zahlen.
Ziel des Spiels:
Nacktes Zahlenwerk für ein Spiel macht keinen Sinn, so dass wir uns im
Spiel in einer verschneiten Winternacht befinden in der immer mehr
Schneeflocken auf die Erde fallen. Durch immer mehr Flocken verwandelt sich der
Schneehaufen in ein Schloss – das Schloss Immermehr. Dieses Schloss begräbt
dabei immer mehr Gegenstande, die zuvor noch zu sehen waren. Doch welcher
Spieler erkennt am besten diese Größenunterschiede? Diese verschiedenen Größen
sind auf den insgesamt 31 Karten dargestellt. Durch das Dazwischenlegen bei den
Mitspielern kann man somit deren Karten klauen. Nur wer am Ende die meisten
„lückenlos“ aufeinander folgenden Karten vor sich liegen hat (zwischen denen
„keine“ andere Karte mehr passt), gewinnt.
Spielaufbau:
Viel Material gibt es hier nicht, so dass der Aufbau schnell von statten
geht. Hierzu wird erst einmal die Einladungskarte (die der Sieger des Spiels
erhält) zur Seite gelegt. Anschließend werden die 30 Plättchen (nach dem
Mischen) mit dem Bild nach oben in die Tischmitte gelegt.
Spielablauf:
Der jüngste Spieler (anschließend reihum) beginnt und zieht die drei
obersten Karten des Stapels. Diese drei Karten legt der Spieler vor sich ab und
ordnet diese so an, dass Schloss Immermehr von Karte zu Karte größer wird. In
den weiteren Runden gilt folgendes: Der Spieler zieht so viele
Karten, bis er drei auf der Hand hält. Andere Spieler dürfen diese Karten auch
sehen. Denn der Spieler selbst entscheidet, ob er zwei Karten eines Mitspielers
klaut oder seine drei Karten wie oben beschrieben vor sich ablegt. Dabei kommen
wir jetzt zum Klauen oder Stibitzen, wie es wörtlich in der Anleitung heißt:
Die Voraussetzung hierfür ist, dass eine der drei eigenen Karten zwischen zwei
Karten einer 3er Reihe des Mitspielers passt. Zur Kontrolle wird diese am
besten daneben gelegt. Die „Nicht“- betroffene Karte wird zur Seite gelegt und
zwar mit dem Zahlenwert nach oben. Anschließend nimmt man sich die unterste,
die mittlere (die eigene) und dann die oberste Karte und legt diese als
aufsteigende 3er Reihe vor sich ab. Hat man beim Vorgang des Stibitzens einen
abgebildeten Schneekönig erhalten, ist man noch einmal an der Reihe (also
zuerst eine Karte ziehen damit man wieder drei in den Händen hält). Will oder
kann man nicht stibitzen, legt man immer drei Karten (wie oben beschrieben) vor
sich ab.
Folgende allgemeine Regeln gilt es zu beachten:
>Es dürfen nur aufsteigende Karten vor einem Spieler liegen!
>Weitere 3er Reihen werden immer daneben angelegt!
>Eigene 3er Reihen darf man nicht verändern!
>Auf der Hand hält man maximal drei Karten!
>Die Zahlen auf der Rückseite der Karten dürfen während des Spiels nicht
angeschaut werden!
>Ist der Stapel aufgebraucht wird die Ablage umgedreht und dient als neuer
Stapel!
>Sind keine Karten mehr im Stapel oder man erhält weniger als drei Karten
auf die Hand, kann man logischerweise nur stibitzen! Ist auch das nicht möglich
folgt der nächste Spieler!
Irgendwann ist auch dieses Spiel zu Ende sobald weder Ablegen, noch Stibitzen,
möglich ist. Die Handkarten werden zur Seite gelegt und gemäß
Startreihenfolge drehen die Spieler ihre 3er Reihen um. Nur wenn eine 3er Reihe
lückenlos aufsteigend ist und die abgebildete Schneespur sich durch alle drei
Karten lückenlos zieht spricht man von einem Drilling! Der Spieler mit den
meisten Drillingen gewinnt und erhält die Einladungskarte, denn nur dieser
Spieler ist zu Gast beim Schneekönig auf Schloss Immermehr. Beispiel einer
Variante: Bei einem oder allen Spielern gemeinsam ist es die Aufgabe,
alle Karten lückenlos aufsteigend in einer Reihe anzuordnen. Anschließend
werden die Karten umgedreht.
Strategie:
Legt man die Karten vor sich ab oder stibitzt man eher? Sofern es möglich ist und sofern man sich dabei einen Schneekönig eines Mitspielers greifen kann, macht dies auf jeden Fall sind, denn schließlich darf man anschließend einen weiteren Zug ausführen. Im weiteren Verlauf steht allerdings der Drilling im Vordergrund, so dass man sich die Auslage der Mitspieler genau anschauen muss, bevor man seine Entscheidung trifft. Hat man erst einmal einen Drilling zusammen, kann man sich auf die nächste Auslage konzentrieren.Interaktion:
Interaktion steht im Vordergrund denn in jedem Zug kann (sofern möglich) der Mitspieler einem die Auslage wieder stibitzen. Das ist sehr ärgerlich doch im nächsten Zug kann man sich vielleicht gleich wieder revanchieren. Dieser Punkt führt bei den Kindern allerdings nicht zu Frustphasen, was der Leser hier wohl befürchtet. Denn zu sehr sind die Kinder mit der Auslage beschäftigt um mögliche Lücken zu erkennen.Glück:
Natürlich spielt auch das Ziehen der Karten eine Rolle. Dabei erhält man aber eher selten auf Anhieb einen Drilling auf die Hand. Viele Auswahlmöglichkeiten hat man allerdings nicht und jeder kann und muss, je nach Kartenhand, selbst bestimmen, für welche Wahl man sich entscheidet.Packungsinhalt:
In diesem Spiel hat sich der Verlag wieder einmal sehr viel Mühe gegeben um nicht nur die Zahlenwerte, sondern auch die Größenverhältnisse spielerisch umzusetzen. Dabei ist es auch als Erwachsener nicht immer einfach die Unterschiede (Schmelzpunkte) zu erkennen. Das ist allerdings auch Absicht, denn sonst wäre das Spiel viel zu einfach. Grafisch ist das Spiel nicht ansprechend, um das noch milde auszudrücken. Hier muss zwar nicht mit bunten kräftigen Farben nachgeholfen werden, aber viele Kaufentscheidungen kommen nicht selten auch aus dem Bauch heraus. Die Grafik ist dabei nicht gerade eine Hilfe! Auch die Anleitung ist eher lieblos geschrieben und vermittelt sehr trocken die Abläufe. Der Preis erscheint uns mit ca. 15 EUR aktuell etwas zu hoch!Spaß:
Über die grafische Leistung haben wir uns bereits negativ geäußert, wobei es sicherlich auch viele Spieler gibt, die dieser Faktor völlig egal ist. In punkto Spaßfaktor bietet das Spiel allerdings auch nicht die hohe Qualität, die man vielleicht erwartet, denn Kinder sind nur anfangs mit Lust und Laune bei diesem Spiel. Die Idee mit dem Schnee, Schloss und den Zahlen ist zwar witzig, doch auf Dauer wird sich das Spiel bei Kindern sicherlich nicht durchsetzen.Jörgs Meinung:
Schloss Immermehr ist mit der Idee ansteigender Zahlen, die im Bezug zur Größe eines Schlosses stehen interessant, doch die Umsetzung ist aus unserer Sicht nicht gelungen.
Hier fehlt nicht nur eine grafischer Aufbesserung, sondern auch der Spielreiz was insbesondere dazu führt, dass wir dieses Spiel nicht weiterempfehlen.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an IQ Spiele für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
2/10
Die Spielidee ist gut, die Umsetzung total daneben!
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Bilder
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Leserkommentare
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