Testbericht vom 29.11.2010 - von Jörg
Wobble
Verlag/Autoren/Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2010
Anzahl der Spieler:
1 bis 4 Spieler
Spielzeit:
30 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 6 Jahre
Durchschnittswertung:
4.5/10 bei 2 Bewertungen
Geschicklichkeitsspiele gibt es eigentlich genügend, doch neue Ideen gehen den Verlagen wohl nie aus.
So präsentiert der Verlag Winning Moves im Jahr 2010 zum Teil sehr medienaufwändig sein Spiel Wobble, das laut Verlag für jedes Alter geeignet sein soll. Gleichzeitig soll es einfache Regeln und großen Spielspaß bieten.
Wir haben uns mit dem Spiel einmal näher beschäftigt und sind dabei auch auf das eine oder andere Problem gestoßen. Welchen Spielspaß Wobble bietet und warum der Untergrund eine sehr wichtige Rolle spielt, erfahrt ihr im folgenden Bericht.
ZIEL DES SPIELS:
Jeder Spieler hat vier Steckplätze auf seiner Seite, in der vier Pins unterschiedlicher Farbe zu sehen sind. In dieser Farbreihenfolge muss der Spieler den Spielball in die farbigen Löcher rollen lassen, um zu gewinnen.
SPIELAUFBAU:
In einer Spielschachtel befindet sich das Spielbrett mit einer Wölbung auf der Unterseite. Die einzelnen Spielelemente werden einfach zusammengesteckt.
Dieser Aufbau ist einmalig, da man es gemäß Tipp in der Anleitung aus Sicherheitsgründen nicht auseinander bauen sollte. Eigentlich kein Problem, doch das Spielbrett passt in dieser Form nicht wieder in die Spielschachtel hinein. Also weg mit der Schachtel!
Das restliche Spielmaterial (welches zum Glück eine Tasche enthält) wird für eine Partie vorbereitet. Hierzu benötigt man die Pins, einen Ball, zwei Spielstäbe und 20 Spielscheiben. Den Ball platziert man gleich in die Mitte der Spielfläche.
Bevor wir beginnen ein weiterer Tipp, der in dieser Form nicht in der Anleitung steht:
Damit Wobble überhaupt richtig funktioniert, sollte unter der Wölbung des Spielbretts eine glatte Oberfläche sein. Am besten eignet sich hierzu eine Glasscheibe.
Auf einer Tischdecke wird man sehr schnell feststellen, wie schwierig es ist einen Ball ins Ziel zu lenken.
SPIELABLAUF:
Der jüngste Spieler beginnt und würfelt. Die Augenzahl bestimmt, wie viele Aktionen der Spieler durchführen darf, bevor der nächste Spieler an der Reihe ist.
Die Aktionen:
>Platzieren von Spielscheiben
Der Spieler kann für eine Aktion eine Spielscheibe auf den Rand des Spielbretts platzieren. Diese Scheiben können nebeneinander oder aufeinander gelegt werden.
>Entfernen von Spielscheiben
Je nach Gewichtsverlagerung kann der Spieler für eine Aktion auch eine Scheibe mithilfe des Spielstabes vom Spielbrettrand entfernen.
Während dieser beiden Aktionen bewegt sich der Ball hoffentlich in die gewünschte Ecke mit der angegebenen Farbe.
Rollt der Ball in das Loch mit der richtigen Farbe, darf man den Pin der Farbe entfernen und platziert den Ball wieder in der Mitte. Hat man noch Aktionen übrig, darf man weiterspielen und das nächste Loch ansteuern.
Rollt der Ball in das Loch mit der falschen Farbe, platziert man den Ball in die Mitte und der nächste Spieler ist an der Reihe.
Rollt der Ball in kein Loch ist nach Ausführen aller Aktionen der nachfolgende Spieler am Zug.
Gewonnen hat der Spieler, der als erster alle vier Löcher mithilfe des Balls in der richtigen Farbreihenfolge erreicht.
Die Wobble-Kegel kommen lediglich in der Expertenvariante zum Einsatz. Die Regeln bleiben, allerdings platziert oder entfernt man bei einem Würfelwurf von einer 1 eine Spielscheibe und nimmt sich einen Wobble-Kegel. Dieser Kegel kann sofort oder in einem späteren eigenen Zug genutzt werden. Jeder Spieler darf nur einen Kegel besitzen.
Strategie:
Viele strategische Möglichkeiten hat man nicht und ist oft abhängig von einem hohen Würfelwurf. Hat man mit vielen Aktionen die Möglichkeit, einen Ball in ein Loch zu bekommen sollte man sich hierfür nicht unbedingt viel Zeit lassen. Die Spielfläche bewegt sich schwach aber auch sehr stark abhängig von der platzierten Spielscheibe. Man muss ggf. sofort mit einer weiteren Scheibe steuern, damit der Ball im Loch und nicht in der Spielecke landet.
Etwas Übung braucht man, aber auch die entsprechende Unterlage, damit sich das Spielbrett richtig bewegt.
Interaktion:
Je nach Lage der Pins haben die Spieler gleiche oder gerade entgegen gerichtete Ziele. Hier hängt oft alles von der Anzahl der durchzuführenden Aktionen ab.
Glück:
Der Glücksfaktor ist sehr hoch, was nicht nur am ständigen Würfeln liegt. Zwar kann man mit einer erwürfelten 6 viele Aktionen ausüben, das heißt aber noch lange nicht, dass man dann auch einen Ball in ein Loch versenkt.
Packungsinhalt:
Über das Zusammenbauen und nicht durchführbare Abbauen des Spielbretts haben wir bereits gesprochen. Sehr ärgerlich, da diese schräge Konstruktion schwierig zu lagern ist. So haben wir einen größeren Karton benutzt und lagern dort mit der ausgeschnittenen Kartonschrift „Wobble“ unser Spiel.
Ein weiteres bereits erwähntes Problem ist die Untergrundfläche. In der Anleitung, die sonst keine Lücken aufweist, hätte man die Notwendigkeit einer sehr glatten Fläche erwähnen müssen, da ansonsten die Chancen schlecht stehen, einen Ball in ein Loch zu bekommen.
Das Gesamtmaterial ist auch Plastik, was insbesondere an den einfachen Spielscheiben und Stäbchen ersichtlich wird.
Das stört gerade die Zielgruppe der Familien wohl kaum, viel mehr dürfte der Preis in Höhe von knapp 30 Euro für Gesprächsstoff sorgen. Wäre der Karton größer gewesen, hätten wir hier vielleicht noch ein Auge zugedrückt. Aber in Anbetracht der Mängel ist dieser zu hoch!
Spaß:
Von Wobble waren wir anfangs wirklich fasziniert. Ohne überhaupt einen Blick in die Anleitung zu werfen, wusste man eigentlich bereits, wie das Spiel abläuft.
Mithilfe des Tipps der glatten Unterseite schwankt die Spielfläche immer hin und her und es macht bereits alleine viel Spaß, seine Ziele zu erreichen.
Doch mit weiteren Partien und vielen Runden in kleiner oder großer Runde sinkt dieser Spielspaß etwas ab. Die anfängliche Begeisterung ist nicht mehr zu spüren und überträgt sich auch auf die Mitspieler.
Mehr als ein schnelles Spiel für Zwischendurch ist es nicht und dank anfänglich offener Verpackung werden auch sehr viele nach diesem Spiel greifen.
Wobble hat als Zielgruppe die Familien- und Gelegenheitsspieler auserkoren, was nicht heißt, das man sich man den Vielspielern den Rücken zeigt.
Nach vielen Partien mit unterschiedlichen Zielgruppen sind wir allerdings sehr skeptisch, ob sich Wobble als erfolgreiches Spiel mit einfachen Regeln durchsetzen wird. Dazu gibt es einfach viel bessere und innovativere Spiele.
Jörgs Meinung:
Baut man das Spielbrett von Wobble zusammen, sollte man es aus Sicherheitsgründen nicht mehr auseinanderbauen, denn leider passt das Spielbrett anschließend nicht mehr in den Karton!
Bevor man dann zu spielen beginnt, „muss“ man unbedingt eine glatte Fläche verwenden, da der Spielspaß sonst überhaupt nicht zum Tragen kommt.
In Wobble versuchen die Spieler mithilfe von Spielsteinen einen Ball in eines der vorgegebene Ziele einzulochen. Das macht anfangs richtig viel Spaß, doch auf Dauer sinkt der Spaßfaktor. Zielgruppe sind insbesondere die Gelegenheits- und Familienspieler, die sich allerdings auch nicht auf Dauer vom Wobble-Fieber infizieren lassen.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Winning Moves für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
5/10
Schwächen in der Verpackung und ein Spielspaß der nur anfangs hoch ist! Wobble ist einfach, aber auf Dauer lediglich ein Spiel für Zwischendurch!
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Smukers Meinung:
Winning Moves fährt eine neue Verlagsstrategie und ein neues Produkt ist dabei "Wobble", welches ganz ohne Zweifel an Familien gerichtet ist. Bei der redaktionellen Bearbeitung und beim Produkt-Design sind dem Verlag allerdings gleich zwei große Fehler unterlaufen.
Spielt man das Spiel nicht auf einer glatten Oberfläche, so sinkt der Spielspaß gegen null, denn der Ball landet vermutlich nie im Loch. Dies wird aber weder auf der Schachtel noch in der Anleitung erwähnt. Die Schachtel selbst ist auch ein Abfallprodukt, denn das aufgebaute Spielbrett passt nicht mehr hinein. Das ist wirklich ein Fehler, der einem Verlag heutzutage nicht mehr unterlaufen sollte.
Der Spielspaß selbst ist aber vorhanden, jedoch hält er sicherlich nicht Monatelang an. Ein paar Spielrunden kann Wobble jedoch durchaus faszinieren und wird dann auch später ab und an mal gerne als Absacker oder Familienspiel auf dem Tisch landen.
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GESAMT-
WERTUNG:
4/10
Wobble hat sicherlich Potential, welches der Verlag durch Regel und Produktdesign allerdings verschlechtert hat.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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Spieltest: Wobble (Winning Moves)
Nachricht von 22:12 Uhr, Jörg, - KommentareGeschicklichkeitsspiele gibt es eigentlich genügend, doch neue Ideen gehen den Verlagen wohl nie aus.So präsentiert der Verlag Winning Moves im Jahr 2010 zum Teil sehr medienaufwändig sein Spiel Wobble,... ...