Testbericht vom 19.05.2010 - von Jörg
Pizza Paletti
Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2009
Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler
Spielzeit:
45 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 6 Jahre
Durchschnittswertung:
4/10 bei 1 Bewertungen
Die Pizza gilt neben Spaghetti als eines der bekanntesten
italienischen Nationalgerichte und wird, wie sollte es auch anders sein,
weltweit angeboten. Dabei unterscheidet sich der Typ der Pizza je nach Land. In
den USA hat die Pizza dickeren Boden und ist reichlich belegt. Aber auch diese
Sorte findet man in den Kühlregalen diverser Händler. Doch am besten schmeckt
die Pizza, die man selbst zubereitet! Da es heute schnell gehen muss haben wir
den Pizza-Bäcker um die Ecke angerufen der uns eine möglichst 50 Grad warme
Party-Pizza (Ideal-Temperatur) liefert. Beim Öffnen sollte man allerdings die
Schachtel nicht mit dem Spiel Pizza Paletti verwechseln, denn die
Spielschachtel öffnet sich genauso wie eine solche! Geniale Idee! Mit dieser
tollen Überraschung kann der Test beginnen. Ob das Spiel genauso gut schmeckt
bzw. funktioniert wie unsere Pizza erfahrt ihr im Folgenden.
Ziel des Spiels:
Wir tauschen die Rollen denn anstatt Pizza zu essen backen wir Pizza! Wir
verwandeln uns in einen Pizzabäcker der die bestellten Pizzen so schnell wie
möglich ausliefert. Doch zuvor benötigt man Teig und Zutaten! Hinzu kommt, dass
auch andere Pizzabäcker (Spieler) vor Ort sind, so dass nur der Erste am Ziel
(dem Kunden) den Gewinn kassiert. Wer am Ende das meiste Geld hat gewinnt!
Spielaufbau:
Jeder Spieler wählt eine Farbe aus und nimmt sich die Ablage und die zwei
Spielfiguren (Radfahrer und Auto). Den Pizza Boten benötigt man nur in der
Variante, hierzu später mehr. Das Zentrum mit der Pizzeria legt man in die
Tischmitte. Die 12 Stadtviertel (mit Straßen und Häuser) werden verdeckt
gemischt und jeder nimmt sich reihum ein Viertel und legt es offen an das
Zentrum an. Die abgebildeten Straßen sollten natürlich passen! Falls doch irgendein
Teil nicht gelegt werden kann wird es mit einem anderen getauscht. So entsteht
entweder ein quadratischer Spielplan (oft in der ersten Spielrunde) und in
weiteren Spielen ein verstreuter Spielplan. Die Straßensperre legt man neben
den Plan und die weißen Auftragskarten werden gemischt. Die obersten drei
Karten legt man verdeckt in die Pizzaschachtel (bloß nicht in die falsche!) die
für diese Partie nicht benötigt werden. Vom verbleibenden Stapel werden drei
Auftragskarten aufgedeckt und neben den Plan gelegt. Darüber wird nach
vorherigem Mischen je eine Haus-Nr. verdeckt platziert. Wohin die
Pizza-Bestellung geht weiß man somit noch nicht. Die übrigen Plättchen bilden
einen verdeckten Stapel. Auch die braunen Teigkarten werden sofort und als
offener Stapel bereit gelegt. Jeder Spieler nimmt sich als Startkapital „10“
Geld. Das restliche Geld wird als Bank für die Spieler zur Seite gelegt. Erst
bei Spielbeginn platziert jeder Spieler seine Spielfiguren auf „ein“ Feld, das
direkt neben der Pizzeria grenzt.
Spielablauf: Hat man sich auf einen Startspieler geeinigt führt dieser
folgende Aktionen in seinem Zug aus: (Am Anfang setzt er diese erst einmal wie
oben erwähnt ein.) Alle drei Würfel werden geworfen! Ein Würfel
gilt für das Fahrrad und zwei für das schnelle Auto. Jedes Würfelauge steht
dabei für einen Schritt, also ein Feld auf dem Spielplan. Würfelt der Spieler
insgesamt mehr als 13 darf er die Straßensperre auf ein freies Straßenfeld
seiner Wahl setzen. Dabei muss man lediglich beachten, dass „jede“ Spielfigur
trotz der Sperre die Pizzeria erreichen kann. Hat man die Würfel auf die Ablage
gelegt folgt die Bewegung. Das Betreten eines Hauses oder der Pizzeria kostet
auch Bewegungspunkte. Wohin es sich lohnt zu gehen erfahren wir im weiteren
Verlauf. Wurde eine bzw. alle Figuren bewegt gibt man die Würfel dem nächsten
Spieler. Wird eine Augenzahl eines Würfels nicht ausgenutzt verfällt der Rest.
Auf einem Feld oder in einem Haus dürfen beliebig viele Figuren stehen.
Mit jeder Spielfigur dürfen Waren-Karten gekauft werden sobald
man in einem Haus oder der Küche in der Pizzeria gezogen ist. Was man für eine
Pizza benötigt wird auf den Auftragskarten angezeigt. Teig benötigt man
natürlich immer! Ist eine gewünschte Waren-Karte nicht mehr vorhanden, so kann
diese nicht gekauft werden. (Eher ein kleines Problem in voller
Spielbesetzung.) Jeder Spieler darf maximal drei Karten der gleichen Sorte
kaufen. Eine Karte (Teig oder Zutat) kostet 1 Geldwert, für die Zweite zahlt
man 2, für die dritte Karte sogar 3 Geld. 3 gleiche Karten kosten somit 6 Geld
(Euro). Die gekauften Karten behält man verdeckt vor sich und legt das Geld von
seinem Vorrat in die Bank. Für eine Teigkarte muss der Spieler in die Küche der
Pizzeria ziehen. Wie auch in Häusern muss diese Spielfigur im nächsten Zug
diesen Ort verlassen und kann diesen nicht sofort wieder betreten.
Neben den Auftragskarten liegt eine verdeckte Hausnummer. Ist die
gewünschte Pizza fertig muss diese auch dort hingebracht werden. Wer vorher
wissen will wohin die Reise geht darf für 2 Geldeinheiten auch die Haus-Nr.
anschauen. Ist eine Pizza fertig muss der Spieler die Karten für die
erforderliche Pizza den Mitspielern zeigen. Erst anschließend wird die Haus-Nr.
umgedreht und bleibt offen liegen. Mit Beginn der „nächsten Runde“ kann der
Spieler eine seiner Figuren zu diesem Haus schicken. Hat allerdings ein anderer
Pizzabäcker auch die erforderlichen Pizzazutaten kann er ebenfalls versuchen
das Haus zu erreichen. Wer das vorgegebene Haus zuerst erreicht gibt die
entsprechenden Karten (Teig und Zutaten) ab (zurück in den Vorrat) und nimmt
die Auftragskarte an sich. Jede Auftragskarte bringt zusätzlich Geld wie
angegeben was sich der Spieler von der Auslage nimmt. Hat die Hausnummer die
Farbe rot wird zusätzlich ein Bonus von 3 Geld ausbezahlt. Das Spiel endet
sobald die 15 Auftragskarten durchgespielt wurden. Jeder Spieler zählt sein
Geld und addiert dazu die Anzahl seiner Auftragskarten. Wer die höchste Summe
hat gewinnt.
Variante:
Die wesentlichen Abläufe in Kürze: In der Variante werden alle 18
Auftragskarten benötigt. Auto und Pizza-Bote können gemeinsam als auch getrennt
gezogen werden, allerdings nur mit den beiden Auto-Würfeln.
Strategie:
Umso mehr Zutaten desto höher der Preis für eine Pizza! Somit muss man schnell die einzelnen Häuser besuchen um die wichtigen Zutaten zu kaufen. Doch wie viele Karten sollte man gleich kaufen? Wer immer drei Zutaten-Karten einkauft wird schnell feststellen, dass der eigene Geldbeutel immer kleiner wird, zumal man für die dritte Karte gleich drei Euro zahlen muss. Oft reicht es aus, maximal zwei Karten zu kaufen da sich sonst die anschließend verkaufte Pizza kaum rechnet. Lediglich bei den Teigwaren ist die Überlegung eine andere, da der Teig für jede Pizza benötigt wird. Neben dem Einkaufen der Waren sollte man auch schauen was die Mitspieler einkaufen und welche Pizza sie möglicherweise liefern. Viel Theorie, zumal in der Praxis der Würfelwurf und die Position der Spielfiguren zum Beliefern noch eine wichtige und glücksbetonte Rolle spielen.Interaktion:
Der Kampf um den besten Lieferanten ist hoch. Zwar kommen sich die Spieler beim Kaufen der Waren nicht in die Quere, doch wenn es um das Liefern geht ist auch die Straßensperre ein gefragtes Mittel um den Mitspielern das Leben etwas schwerer zu machen.Glück:
Bereits beim Würfeln ist der Glücksfaktor sehr hoch. Mindestens eine 13 als Würfelwurf sollte es schon sein um die Straßensperre zu nutzen. Noch höher wäre natürlich besser, um weite Strecken zurückzulegen zumal der Roller (Figur) nur mithilfe eines Würfels genutzt werden kann. Aber auch die Hausnummern sorgen für Turbulenzen. Auch wenn man die Zutaten schnell besorgt hat, verliert man Ziet, wenn das Haus am anderen Ende der Stadt liegt, und man dadurch weite Wege zurücklegen muss. Das ist ärgerlich aber oft unumgänglich. Nur wer regelmäßig hohe Zahlen würfelt kann sich sicher sein schnell die Zutaten zu erhalten und schnell die Pizza auszuliefern.Packungsinhalt:
Die Idee die Spielschachtel als Pizzakarton zu gestalten ist wirklich gut. Auch das Cover mit den roten gestrichelten Figuren erinnert an den Pizzabäcker um die Ecke. Bei Öffnen des Kartons liegt das Material in zwei Plastikfächern. Wer nicht aufpasst dem fallen dabei gleich einige Karten heraus da das Kartenfach nicht tief genug ist. Die Plättchen sind qualitativ gut und die Figuren einfach aber ausreichend gestaltet. Die Anleitung ist kurz und auf Detailfragen wurde verzichtet: Zum Beispiel stellten wir uns die Frage ob wir die Pizza mit den erforderlichen Karten (auf der Hand) auch unbedingt liefern mussten oder kurzfristig nicht doch eine andere Pizza fertig stellen können. Solche kleineren Baustellen löst man allerdings während des Spiels individuell mit seiner Spielgruppe. Das Spiel ist zu einem Preis zwischen 10 und 15 Euro erhältlich. Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.Spaß:
Das Spiel ist ab 6 Jahre da die Abläufe wirklich sehr einfach sind. Man sollte allerdings auch wissen, dass hier ein kleiner Ärgerfaktor vorhanden ist und die Spieldauer anfangs auch mit 60 Minuten zu Buche schlägt. Für Erwachsene kein Problem doch Kinder ist das einfach zu lang. Wir haben somit weitere Auftragskarten aus dem Spiel genommen um die Spielzeit zu verkürzen. In reinen Erwachsenen-Runden macht das Spiel kein Spaß und wer anfangs zu viel Geld ausgibt wartet oft viele Spielrunden bis er doch noch eine Pizza ausliefern kann um an das nötige Geld zu kommen. Somit sind es bei uns die Familienrunden mit Kindern in denen das Spiel (anfangs mit Unterstützung der Eltern) besser ist. Die Abläufe wiederholen sich allerdings ständig, so dass der Spielreiz auf Dauer sinkt. Auch mit der Variante des Pizzaboten wird der Ablauf nicht besser. Zwar spielen hier taktische Elemente eine Rolle doch auch hier ist der Spielspaß gering.Jörgs Meinung:
Pizza Paletti überzeugt durch eine witzige Spielschachtel und dem sehr guten Preis.
Die Abläufe sind sehr einfach was auch der Altersangabe (ab 6 Jahre) entspricht. Das Spiel ist insbesondere für Familien mit kleinen Kindern interessant wobei die Spieldauer mit anfangs 60 Minuten zu lang ist. Auch die Abläufe wiederholen sich, so dass der Spaßfaktor auf Dauer sinkt.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Goldsieber Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
4/10
Das Pizza – Spiel überzeugt insbesondere durch den Preis! Die Abläufe sind leicht (und wiederholend) doch leider dauert eine Partie viel zu lang!
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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