Colonia

Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2009
Anzahl der Spieler:
3 bis 6 Spieler
Spielzeit:
120 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre
Durchschnittswertung:
4/10 bei 1 Bewertungen
Colonia war im Mittelalter die größte Stadt im „Heiligen
Römischen Reich der deutschen Nation“ und bekannt für seine bedeutenden Kirchen
und dem vielfältigen Handel. Die angesehen Kölner Patrizierfamilien lenkten
dabei maßgeblich die Geschichte der Stadt. Colonia heißt auch unser heutiges
Spiel, welches bereits durch ein imposante Cover und dem Gewicht der großen
Spielschachtel für Aufsehen sorgt. Hinter dem Spiel steckt der Autor Dirk Henn,
der beispielsweise mit Shogun und Alhambra im selben Verlag (Queen Games) große
Erfolge feiern konnte. Ob allerdings auch Colonia für Begeisterung sorgt und
sich in diese Reihe erfolgreicher Spiele eingliedert, erfahrt ihr im folgenden
Bericht.
ZIEL DES SPIELS:
Jeder Spieler verkörpert eine der sechs bekanntesten Kölner Patrizierfamilien,
deren Ziel es ist, ihre Reichtümer zu vermehren und an Macht zu gewinnen. Jede
Familie möchte dabei den größten Einfluss besitzen und das gelingt nur durch
den Erwerb wertvoller Reliquien. Wer am Ende nach sechs Runden die meisten Siegpunkte
vorweisen kann gewinnt.
SPIELAUFBAU:
Der Aufbau wird anhand einer separaten doppelseitigen Anleitung erklärt. Der
Spielplan kommt (wer hätte es gedacht?) in die Tischmitte und wird aufgrund der
Größe des Plans zusammengesteckt. Er zeigt Teile von Köln und gleichzeitig
repräsentiert jedes Element einen bestimmten Wochentag im Spielverlauf (1=
Montag, 2= Dienstag, etc.). Jeder Spieler nimmt sich einen Wappenstein, einen
Sichtschirm, 5 Geldeinheiten, 4 Rohstoffe, 1 Ware und abhängig von der
Spieleranzahl Familienmitglieder. Jeder Spieler hält seinen Satz an Stimm- (Ja
/ Nein) und Familienkarten (Werte 3 bis 8) auf seiner Hand und das restliche
Spielmaterial (außer Familienmitglieder) hinter seinem Sichtschirm.
SPIELABLAUF: Das Spiel verläuft über sechs Runden wobei jede Runde
einer Woche entspricht. Dabei werden immer 7 Wochentage nacheinander
abgehandelt und jeder Tag steht für eine andere Aktion:
Montag: Wochenvorbereitungen treffen
Die Wochenkarte wird aufgedeckt und ausgeführt. Das bedeutet, dass wie auf der
Karte angezeigt die Rohstoffe (aus dem Sack) auf die Felder der Markstände
verteilt werden. Hinzu kommen die Aufträge für die Handwerker, die mit dem
Stäbchen gekennzeichnet werden. Als dritter und letzter Punkt wird markiert,
wie viele Schiffe am Ende der Runde den Hafen verlassen. Die Abbildung des
Würfels (Wert 1 bis 6) auf der Karte wird erst zu einem späteren Zeitpunkt
berücksichtigt. Bevor man allerdings zum nächsten Tag übergeht müssen drei
Ratserlass-Karten vom verdeckten Stapel auf den Spielplan gelegt werden. Diese
Erlasse, führen gemäß Zahl auf der Karte zu einer Abstimmung vor einem
bestimmten Wochentag. Bevor man also zu einem (weiteren) Wochentag übergeht
schaut man auf die Zahl und führt eine Abstimmung durch. Die Spieler
entscheiden durch ihre Stimmkarte (Ja / Nein), ob dieser Erlass durchgeführt
wird oder nicht. Bei Gleichstand entscheidet der Bürgermeister.
Dienstag: Ratsstimmen und Spielerreihenfolge festlegen
Bevor der Bürgermeister gewählt wird, müssen die Spieler durch Ausspielen einer
ihrer Familienkarten eine Anzahl ihrer Räte bestimmen. Diese Mitglieder werden
in das Rathaus gestellt. Dadurch wird gleichzeitig die Spielerreihenfolge
festgelegt und die Karte aus dem Spiel entfernt. Hat ein Spieler nicht genügend
Mitglieder so besitzt er im weiteren Spielverlauf keine Stimmen und wird
Letzter in der Spielerreihenfolge. Die Reihenfolge wird mit dem Wappenstein
eines jeden Spielers verdeutlicht. Der erste Spieler ist außerdem noch
Bürgermeister. Im späteren Verlauf wird die Reihenfolge der Spieler
entsprechend umgekehrt. Aus Vorrunden stehen später auch noch
Familienmitglieder am Straßenrand des Dienstags. Diese legt man zurück in
seinen Vorrat. Erst anschließend werden die gerade eingesetzten Familienmitglieder
auf dieses Straßenfeld geschoben.
Mittwoch: Rohstoffe erwerben
Wird über einen Ratserlass abgestimmt, muss dies jetzt erfolgen. Ansonsten
haben die Spieler gemäß Spielreihenfolge die Möglichkeit Rohstoffe zu erwerben.
Für die Rohstoffe stellen die Spieler (gemäß Anzahl) Familienmitglieder auf den
geräumten Marktstand. Dies dauert so lange, bis alle Marktstände leer sind oder
gepasst wurde.
Donnerstag: Rohstoffe zu Waren verarbeiten
Wird über einen Ratserlass abgestimmt, muss dies jetzt erfolgen. Mit den gerade
erworbenen Rohstoffen kann man jetzt auch einem Handwerker einen Auftrag
erteilen. Hierzu gibt man die angegebene Kombination an Rohstoffen ab und
stellt „ein“ Familienmitglied auf das oberste Feld. Wird derselbe Handwerker
noch einmal beauftragt muss man bereit „zwei“ Familienmitglieder einsetzen
(usw.). Alle Spieler setzen so lange ein bis alle passen. Jetzt werden
Zusatzaufträge ermittelt, in dem gewürfelt wird, um dadurch je nach Wurf das
Stäbchen nach unten zu verschieben. Die Anzahl der Würfe ist auf der
Wochenkarte hinterlegt. Bei einem Würfelwurf von 6 wird das Stäbchen von allen
Handwerkern nach unten verschoben. Danach folgt die Ausschüttung der Waren
(Plättchen) an die Spieler, die ihre Familienmitglieder oberhalb des Stäbchens
eingesetzt haben (1 Ware pro Auftrag). Familienmitglieder unterhalb dieser
Grenze sind allerdings nicht verloren. Sie werden nach der Vergabe an Waren am
Ende nach oben geschoben und können erst in der neuen Woche genutzt werden.
Freitag: Waren auf Schiffe verladen
Wird über einen Ratserlass abgestimmt, muss dies jetzt erfolgen. Ansonsten
haben die Spieler bereits Waren im Besitz und können diese auf die Schiffe
verladen. Hierzu geben die Spieler (entsprechend der Spielerreihenfolge) die
Warenkombination ab und stellen ein Familienmitglied auf den jeweiligen
Laderaum. Jeder Laderaum darf nur einmal beladen werden. Dies geht so lange bis
alle Spieler gepasst haben. Zum Schluss nimmt man sich die Familienmitglieder
vom Straßenfeld (ab Runde 2) und schiebt die gerade eingesetzten Mitglieder auf
das Feld.
Samstag: Schiffe abrechnen / Geld erhalten
Wird über einen Ratserlass abgestimmt, muss dies jetzt erfolgen. Abhängig vom
anfangs gelegten Stäbchen verlässt eine bestimmte Anzahl von Schiffen den
Hafen. Die Spieler erhalten den Geldwert in der Währung des Schiffes.
Verbliebene Schiffe rücken auf und neue Schiffsplättchen werden aufgefüllt. Zum
Schluss nimmt man sich die Familienmitglieder vom Straßenfeld (ab Runde 2) und
schiebt die gerade eingesetzten Mitglieder (auf Schiffen, die abgefahren sind)
auf das Feld.
Sonntag: Reliquienkarten kaufen
Mithilfe ihres Geldes können die Spieler am Sonntag Reliquien kaufen. Die obere
Zahl gibt den Geldwert an, die untere Zahl die Siegpunkte am Spielende. Schreine
können die Reliquien aufwerten, die allerdings vor dem Kauf im Besitz des
Spielers sein müssen. Wer will kann sich mit einem Familienmitglied eine Karte
sichern, da anschließend nicht genutzte Reliquien aus dem Spiel entfernt werden
und das Feld durch neue aufgefüllt wird.
Das Spiel endet mit dem Sonntag der sechsten Runde.
Die vier Karten Kirchenfenster werden an die Spieler vergeben, die in der
jeweiligen Währung das meiste Geld haben. Wer am Ende die meisten Siegpunkte
besitzt gewinnt.
Strategie:

Interaktion:
Der Interaktionsfaktor ist hoch, da sich die Mitspieler, insbesondere in voller Spielbesetzung, ständig in die Quere kommen. Ob es der Kampf um Rohstoffe oder der Handel mit Handwerkern ist, überall will man möglichst viel und günstig erwerben: Darüber vergisst man gerade in den ersten Spielpartien was das jeweilige Schiff an Waren überhaupt haben will. Zu lange sollte man mit dem Beladen aber nicht warten, da die Schiffe zum Ende der fünften Runde oft gut gefüllt sind.Glück:

Packungsinhalt:

Spaß:


Jörgs Meinung:
Colonia ist wirklich ein Prachtspiel, wenn es um Ausstrahlung und Material geht. Doch Material und Grafik können noch so genial sein, wenn der Spielspaß auf der Strecke bleibt, zumal das Spiel immer bis zu zwei Stunden dauert!
Mit bis zu sechs Spielern zieht sich jede der insgesamt sechs Runden sehr lange hin, so dass wir in unseren Spielrunden am Ende nur noch zu Dritt gespielt haben.
Denn nur zu Dritt bekommt man überhaupt die Chance, etwas Einfluss, auf die Aktionen zu nehmen und etwas vorausplanen zu können.
Wochenkarten und Ratserlässe wirken sehr träge, um das Spiel ins richtige Fahrwasser zu bringen. Denn auch die Schiffe, in denen die Spieler die zuvor getauschten Warenplättchen investieren haben, kennen bessere Tage. Colonia ist ein Spiel indem die Spieler mit Hilfe von Rohstoffen Warenplättchen erhalten, um mit diesen auf Schiffen notwendiges Geld für Reliquien zu kaufen. Das wirkt an sich interessant, doch mit jeder weiteren Partie macht es weniger Spaß.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Queen Games für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
![]() |
|
||||||||||||||||||
![]() GESAMT-
WERTUNG:
4/10
Pluspunkt für das schöne Material! Leider kann man dies zum Spielspaß nicht sagen. Die Abläufe sind auf Dauer zäh und langweilig! Wenn überhaupt, dann hat man nur zu Dritt Einflussmöglichkeiten auf diverse Aktionen.
|
|||||||||||||||||||
![]() |
|||||||||||||||||||
Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |