Vorwort

Auch wenn wir gerade mal ein paar hundert Meter von uns entfernt den großen und weitläufigen Schwarzwald vor der Haustüre haben, war ich noch nie Pilze sammeln.
Man weiß ja nie was man pflückt und bevor ich wegen Magenverstimmung eine Woche im Bette liege kaufe ich mir Pilze lieber im Handel oder beschäftige mich mit einem Spiel über Pilze.

Anscheinend gibt es, so verspricht es zumindest der Name, auch etwas Panik im Spiel!

Spielablauf:

60 Pilzkarten erwarten uns und diese sind auf der Vorder- und Rückseite mit Pilzen unterschiedlicher Farbe und einer Zahl bestückt. Vier davon bilden eine offene Auslage und die restlichen Aktionskarten (jeder erhält anfangs drei davon) werden als Stapel bereit gelegt.
Ziel der Spieler ist es mit ihren Aktionskarten möglichst viele Pilze in der Auslage einzusammeln und diese, getrennt nach Farbe, vor sich abzulegen.

Die Besonderheit sind natürlich die Pilzkarten mit zwei Rückseiten. Bereits beim Auslegen zu Spielbeginn, aber auch während einer Partie, dreht man diese immer ausgehend vom Nachziehstapel um und legt sie dann in die Auslage. Die Spieler sollten sich dadurch die Rückseite der Karten merken.
Warum?
Ist ein Spieler am Zug, hat er eine von drei Aktionsmöglichkeiten:
Er spielt eine Sammel(aktions)karte seiner Hand aus, führt die oben links dargestellte Aktion durch und nimmt sich dann ausliegende Pilze in der Farbe dieser Sammel(aktions)karte. Die Aktion besteht hier beispielsweise darin, dass ein Spieler eine Karte der Auslage umdrehen kann.
Die zweite Aktionsmöglichkeit besteht darin, eine Sonder(aktions)karte auszuspielen, um beispielsweise eine Pilzkarte von einem Mitspieler zu klauen oder sich eine Pilzsorte der Auslage zu nehmen.
Oder der Spieler entscheidet sich für die dritte Aktion und tauscht 1 bis 3 Aktionskarten aus und zieht neue Karten nach.

Nach dem Zug zieht der Spieler ggf. Aktionskarten nach und füllt die Auslage neu auf.

Das Spiel geht so lange, bis alle Pilzkarten vom Nachziehstapel ausgelegt wurden. Die Spieler berechnen die Punkte gemäß dem Wertungsblock und der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.

Jörgs Meinung:

Kaum verwendet ein Kartenspiel die Vorder- und Rückseite denken alle gleich an Hanabi. Dabei kennen die Spieler beim Auslegen und Umdrehen der Karten beide Seiten, sofern man sich diese auch merken kann. Mit Aktionskarten dreht man diese um, fügt neue hinzu und schnappt sich dann möglichst viele passende Pilze in der jeweiligen Farbe.

Die Umsetzung von Panik Pilze gefällt mir auf Anhieb, denn hier muss man durchaus genauer überlegen, welche Karte man jetzt ausspielt.
Leider ist die Glückskomponente in diesem Spiel viel zu hoch. Mit drei Aktionskarten auf der Hand hofft man im richtigen Moment die passende Karte zu besitzen und regelmäßig wird auch die Auslage mit Pilzen geplündert. Ständig werden neue Karten nachgezogen und eigentlich spielt es keine große Rolle sich die Rückseiten der Karten zu merken. Denn ist man wieder am Zug (insbesondere bei vier Spielern) hat sich bis dahin die Auslage mindestens einmal geändert.
Zwar versucht man teure Pilze in der Auslage der Mitspieler zu rauben, doch je nach Spielverlauf macht es mehr Sinn viele Pilze in der Spielplanmitte zu nehmen.
Das Spiel ist wirklich schnell gespielt, doch gerade der Aspekt der doppelseitigen Karten, genau das ist ja das Coole im Spiel, kommt mir einfach viel zu kurz. Das drückt kräftig auf den Spaßfaktor und sorgt dafür, dass ich das auf den ersten Blick mehr als interessante Kartenspiel auf Dauer auch nur als durchschnittlich einstufe.

Jörg Köninger für cliquenabend.de

GESAMT- WERTUNG: 5/10 Cooler Mechanismus mit doppelseitigen Karten! Leider ist die Glückskomponente zu hoch!
Erklärung zur Wertung:	1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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