Brettspiel Testbericht vom 24.07.2016 - von Jörg

Roll for the Galaxy




Details


Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2015

Anzahl der Spieler:
2 bis 5 Spieler

Spielzeit:
45 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 13 Jahre

Durchschnittswertung:
7.5/10 bei 2 Bewertungen



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Vorwort

Es liegt schon einige Jahre zurück, als ich mich mit dem Spiel Race for the Galaxy rumquälte, denn auch wenn das Spiel gut ist, war es aufgrund der Anleitung und den Karten doch sehr schwer sich in die Abläufe hineinzufinden.

Der Name Roll for the Galaxy erinnert natürlich stark an dieses Spiel, wobei hier keine Karten sondern Plättchen und insbesondere Würfel eine Rolle spielen. Ob es dadurch einfacher wird und insbesondere mehr Spaß macht wird sich zeigen.

Spielablauf:

In diesem Spiel bekommen wir die Möglichkeit unser eigenes Imperium im Weltall zu erschaffen. Die Würfel dienen hierfür als Arbeiter, mit denen man Siedeln, Güter verbrauchen und Technologien weiter entwickeln kann.

Zu Beginn der Partie starten die Spieler bereits mit Anfangsplättchen (Startplättchen), die zufällig aus einem Pool gezogen werden. Neben den Plättchen besitzen die Spieler bereits einige Würfel, zwei Plättchen in der Konstruktionszone (Plättchen die nur darauf warten fertig gestellt zu werden) und einen Sichtschirm, denn das Würfeln und Platzieren auf einem Phasenstreifen führt jeder Spieler selbst durch.

Der Spieler kann sich für folgende Optionen entscheiden, wobei die gewürfelten Symbole passend  an eine Phase platziert werden müssen. Jeder Spieler wählt zudem eine Phase, die er im Folgenden auf jeden Fall ausführen will. Somit platziert man einen Würfel (Symbol spielt hier keine Rolle) direkt „auf“ dem Phasenplättchen (und einer bestimmten Phase). Alle weiteren Würfel immer darunter.

Folgende Optionen stehen dem Spieler zur Verfügung:

>Erkunden
Hier bekommt der Spieler die Möglichkeit Plättchen oder Währung zu nehmen. Plättchen benötigt man, um sein Weltall auszuweiten und Geld ist erforderlich, da man am Rundenende für jeden Würfel in der eigenen Auslage bezahlen muss, damit man diesen in der nächsten Runde wieder benutzen darf.
>Entwickeln
Je nach Wert ist eine bestimmte Anzahl an Würfel erforderlich, um eine Technologie fertig zustellen bzw. sein Weltall auszuweiten Je nach Technologie und Text (auf dem Plättchen) wirkt sich das auf bestehende Regeln aus.
>Siedeln
Je nach Wert ist eine bestimmte Anzahl an Würfel erforderlich um die Welt zu besiedeln und sich insbesondere neue Würfel nehmen zu dürfen. Welten sind wichtig, denn hier können Güter platziert werden.
>Produzieren
Und hier ist auch schon die Produktion, bei der Güter platziert werden, um sie im weiteren Verlauf verladen zu können
>Verladen
Güter auf Welten nimmt man hierfür wieder weg und verdient sich Geld oder Siegpunkte.

So viel zu den einzelnen Phasen und eines steht fest: Der auf dem Phasenstreifen platzierte Würfel führt dazu, dass diese Phase auf jeden Fall stattfindet. Eventuell hat man aber weitere Würfel unter Streifen anderer Phasen hinterlegt, so dass man hofft, dass ein anderer Spieler diese Phase (durch seinen Würfel) stattfinden lässt.

Die einzelnen Phasen werden somit von den Spielern gleichzeitig ausgeführt.

Zu Beginn würfeln alle gemeinsam (verdeckt),  jeder Spieler ordnet seine Würfel nach seinen Wünschen zu, die platzierten zugeordneten Würfel aller Spieler werden aufgedeckt und das Ausführen der Phasen wird ausgeführt.

Genutzte Würfel landen dann im Spielerpool (Bevölkerung), überzählige Arbeiter im Becher. Der letzte Schritt, quasi für die neue Runde, besteht darin, Arbeiter (Würfel / vom Feld der Bevölkerung) anzuwerben (1 Würfel = 1 Geldeinheit). Diese Würfel landen im Becher und man ist für eine weitere Runde bereit.

Das Spiel endet wenn alle Siegpunkte (Anzahl abhängig von der Spieleranzahl) im Vorrat vergeben wurden oder ein Spieler 12 oder mehr Plättchen vor sich liegen hat.  Siegpunktchips und Punkte auf den einzelnen Plättchen werden zusammenaddiert (ggf. Sonderfunktionen beachten) und der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.

Jörgs Meinung:

Nach Race for the Galaxy folgt jetzt also das Würfelspiel Roll for the Galaxy. Zur “Race”-Ausgabe verbindet mich eine Hass-Liebe, denn insbesondere die Regeln und Abläufe erfordern viele Partien bis man alles verstanden hat.
In Roll for the Galaxy gewinne ich dagegen immer, denn das heimliche Würfeln und Platzieren der Würfel erlaubt mir Freiheiten, so dass ich Schummeln kann ohne Ende!

Was! Aber sofort raus mit Dir!
Schummler am Tisch sind nicht gern gesehen und in diesem Spiel führen die Spieler anfängliche Schritte (Würfeln und Platzieren der Würfel) hinter ihrem Sichtschirm aus. Wer hier kein Vertrauen zu seinem Mitspieler hat sollte besser gleich zu einem anderen Spiel greifen.
Die Abläufe sind in der 10seitigen Anleitung gut erklärt, wobei man dann doch noch das eine oder andere Element nachlesen muss, da die Kurzübersicht auf dem Sichtschirm nicht immer weiterhilft.

Im Vergleich zu Race-Ausgabe gibt es einige Anpassungen, die auch in der Anleitung aufgeführt werden. Als Würfelspiel ist es aus meiner Sicht besser, nicht nur weil es sich einfacher spielt, nein, es bleibt ein hohes Maßes an Variabilität und taktischer Elemente und das Ganze läuft einfach sehr flüssig. Eine Partie dauert in voller Runde kaum länger als 45 Minuten, zu zweit benötigen wir mittlerweile 30 Minuten. Genug Zeit um mindestens eine weitere Partie folgen zu lassen.

Die immer neue variable Auslage führt zu immer neuen Spielkombinationen, die man einfach ausprobieren will. Hinzu kommt das Pokern, denn schließlich will man möglichst viele Phasen in seinem Spielzug ausführen. Das geht flott und wenn überhaupt nerven mich der zu hoch geratene Sichtschirm, der mit Hinweisen überladen ist (hier wäre mir ein Übersichtstableau für jeden Spieler lieber gewesen) und das doch laute Rascheln der Würfel in Plastikbecher. Ja, der Jörg wird halt auch älter und mit Lederbecher spielt es sich einfach schöner.
Meckern auf höchstem Niveau und wo ist überhaupt das Inlay?
Man hätte alles noch schöner machen können und so locker den Preis nach oben katapultieren können. Aber vielleicht gibt es ja früher oder später eine Sonderedition oder ein Add-On. Schauen wir einfach mal was die Zukunft bringt.

Natürlich ist der Glücksfaktor nicht zu vernachlässigen, doch das Spiel bietet genug Optionen, um diesen zu verringern. Es ist bei weitem nicht so anstrengend wie Race for the Galaxy und gefällt mir somit auch besser.
Als nicht gerade bekannter Freund von Weltraumspielen finde ich schnell Zugang und genug Motivation es auch nach völlig misslungenen Partien wieder zu spielen, denn jede Partie will man, trotz immer wieder anderer Startformation besser spielen.

Jörg Köninger für cliquenabend.de

GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Würfelableger von Race for the Galaxy. Spielt sich flüssiger und reizvoller!
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

Smukers Meinung:

Race for the Galaxy gehört sicherlich zu den Spielen die ich zu Zweit fast am meisten gespielt habe. Als wir die erste Ausgabe des Spiels hatten, haben wir es fast täglich gespielt und dann kam die erste und zweite Erweiterungen mit vielen neuen Möglichkeiten. Das Spiel war im Prinzip Dauergast in meinem Koffer und Rucksack und wurde überallhin mitgenommen. Ja ich war wirklich fasziniert und spiele es auch heute noch sehr gerne. Die Motivation hat dann aber nach der 3. Erweiterung etwas abgenommen und es gibt ja auch so viele Neuheiten auf dem Markt. Nundenn, und jetzt gibt es tatsächlich ein "Race for the Galaxy" Würfelspiel, oh nein der Teufelskreis beginnt von vorne ... ;-)

Roll for the Galaxy macht unglaublich viel Spaß und alle unsere Spieler waren vom Spielkonzept begeistert. Dabei ist es egal ob man das Kartenspiel "Race for the Galaxy" kennt oder nicht. Die angesprochene Schummel-Frage ist aber durchaus ein Faktor, den der ein oder andere Mitspieler negativ auslegt. Klar benötigt man vertrauen und ja ich habe tatsächlich auch schon mal jemanden vor Jahren bei mir zu Hause beim Extra schummeln erwischt (Mit dieser Person spiele ich übrigens bis heute nicht mehr!), aber das sollte ja bei uns Spielern eigentlich kein Thema sein. Ich persönlich habe niemanden in meinen Spielrunden, Freundes- oder Bekanntenkreis der absichtlich schummelt. Das macht ja auch keinen Sinn, aber nichtsdesto trotz kann das Spiel hiergegen leider nichts unternehmen, falls solche Spieler am Tisch sein sollten.

Das Spielmaterial ist äußerst hochwertig und unterstütz die Spielmechanik wo es nur geht. Zwar hätte ich lieber Würfel gehabt die nicht nur bedruckt sondern auch einprägniert sind, aber das ist auch wieder meckern auf hohem Niveau. Denn de Fakto sehen die Würfel noch aus wie beim auspacken und wir haben das Spiel inzwischen auch schon sehr oft gespielt.

Was tatsächlich noch ein Manko ist (wobei ich weiß dass es bald behoben ist ;-)), ist der fehlende Kampf. Zwar gibt es rote Kampfwürfel die auch laut den Regeln so heißen, aber das Grundspiel verwendet diese nicht. Das war übrigens beim Kartenspiel "Race for the Galaxy" genauso und erst mit der ersten Erweiterung kam dieses Element behoben und hat dann nochmal den Spielspaß deutlich nach oben manövriert. Somit bleibe ich gespannt wann die erste Erweiterung erscheint (angekündigt ist sie ja bereits).

Außerdem bleibt es spannend, denn die Frage "Bringt Pegasus nun auch Race for the Galaxy wieder raus?" steht offen und groß im Raum. Wir hoffen auf ein "ja" und es wäre schön wenn man diese Möglichkeit nutzt um das Spiel gleich mit Erweiterungen in einer Großen Box herauszubringen, so dass man alles übersichtlich findet und mitnehmen kann.

Andreas Buhlmann für cliquenabend.de

GESAMT-
WERTUNG:
8/10
Schönes und gutes Würfel-Strategie-und-Aufbauspiel, welches hoffentlich noch um Kampf baldigst erweitert wird.
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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