Grand Austria Hotel
Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2022 (2015)
Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler
Spielzeit:
90 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre
Durchschnittswertung:
5/10 bei 1 Bewertungen
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Vorwort
Endlich mal ein ganze anderes Thema, denn Spiele, bei denen Hotels bzw. der Umgang mit Personal und Kunden eine Rolle spielen kenne ich kaum (abgesehen vom Klassiker „Hotel“ bzw. „Hotel Tycoon“).
Auf den ersten Blick mit Blick auf Alter und Spielzeit tippe ich auf ein Kennerspiel, wobei ich den Verlag auch gerne mit guten Vielspielerspielen in Verbindung bringe.
Treten wir also ein in das Grandhotel und ich bin gespannt, ob nicht nur der Service zu überzeugen weiß.
Spielablauf:
Als Spieler versuche ich mein Glück als Hotelier, und hierbei spielen neuer Räume bzw. die Versorgung von Gästen eine Rolle. So muss man sich im Spielverlauf an den Wünschen der Kunden orientieren, um am Ende erfolgreich und mit den meisten Punkten das Spiel zu gewinnen.
Jeder Spieler wird mit einem Hotelplan ausgestattet, der je nach Seite variabel im Hinblick auf die farbigen Zimmer/Türen ausfällt. Im unteren Bereich haben bis zu drei Gäste Platz, um sie bei Erfüllung der Wünsche in ein passendes Zimmer zu führen. Somit rücken Speise/Getränke und Farben (Tischdecke der Gäste) schnell in den Vordergrund.
Mittig liegt ein Spielplan bereit, auf der die einzelnen Gäste Platz finden, bevor man sie dann als Spieler zum eigenen Hotel lockt. Gleichzeitig gibt dieser Spielplan an, welche Kombinationen im Spielverlauf zu Extrapunkten führen. Diese Auslage an Kaiserplättchen bzw. Politikkarten variiert bei jeder Partie.
Doch schauen wir uns doch einen Kunden genauer an. Neben den möglichen Siegpunkten wird der Bestellwunsch angezeigt. Ergänzend hierzu auch eine Belohnung, die einem Hotelier winken kann, wenn man sich richtig auf seinen Gast einstellt. Damit man auch nicht alles alleine machen muss gibt es Personalkarten, die die Spieler zu unterschiedlichen Zeitpunkten unterstützen. Das diese natürlich auch Geld verschlingen dürfte hoffentlich jedem klar sein, so dass jeder Spieler auf seinem Hoteltableau noch eine Geldleiste zur Verfügung hat.
Die Reihenfolge der Spieler wird durch Plättchen vorgegeben und der Aktionsplan bildet den Hauptmechanismus wieder.
Ein Zug des Spielers besteht darin erst einmal optional einen Kunden aus der Auslage zu nehmen. Je nach Position kostet dieser natürlich Geld.
Man sollte sich somit gut überlegen wann und wen man als Kunden haben will!
Das hängt aber vielleicht auch davon ab, wo die zuvor gewürfelten Würfel landen, um im zweiten Schritt Aktionen auszuführen. Dieses zentrale Element besteht darin, dass der Spieler (verpflichtend) Würfel nimmt, die je nach Wert die Aktion vorgeben. Wirklich schwer ist das nicht, denn die Anzahl der Würfel auf dem Aktionsfeld zeigen an, welchen Ertrag der Spieler mit dieser Aktion erhält. Im Anschluss nimmt der Spieler einen dieser Würfel und platziert ihn auf das Reihenfolgeplättchen. Es werden somit immer weniger Würfel.
Als Aktion kann sich der Spieler Waren nehmen, welche für die Kunden benötigt werden oder Räume mithilfe von Plättchen im Hotel für weitere Kunden vorzubereiten. Aber auch das Ausspielen von Personenkarten (anfangs hat jeder Spieler solche Karten auf der Hand) bzw. das Vorziehen auf der Geld- / oder Kaiserleiste sollten nicht in Vergessenheit geraten.
Zudem kann der Spieler weitere Zusatzaktionen (gemäß kleiner Spielübersicht) verwenden, um seinen Wunsch, Kunden in seine Zimmer zu führen, näher zu kommen.
Aber nicht immer gefallen einem die Würfelwerte, so dass auch gerne ein Spieler passt, um im nächsten Zug nach dem Herauslegen eines Würfels erneut mit den restlichen Würfel werfen zu können.
Die Zeit verrinnt und in den Runden 3, 5 und 7 werden die Vorgaben mit den Spielertableaus verglichen. Je nach Übereinstimmung bekommt man einen Bonus oder wird bestraft. Keine Sorge, das hält sich in Grenzen. Nach sieben Runden folgt die Schlusswertung, bei der u.a. die Siegpunkte der Gäste, aber auch Zimmer zusammenaddiert werden. Hoffentlich sitzt dann auch kein Gast mehr vor dem Hotel, denn das führt zu fünf Punkten Abzug.
Wer dann die meisten Punkte hat, gewinnt.
Jörgs Meinung:
Endlich mal ein durchaus erfrischend neues Thema, auch wenn die hier vor zu findenden Mechanismen nicht neu sind. Die Art und Weise wie diese aber miteinander verschmelzt wurden gefällt mir aber durchaus.
Die Anleitung ist sehr übersichtlich, hat man erst einmal alle Karten und Plättchen sortiert. Dank der Vielzahl an Material und durch eine variable Hotelrückseite (Spielertableau) verläuft jede Partie anders.
Was mich persönlich stört ist die Downtime, was man natürlich auch auf die Spielerpersönlichkeiten schieben kann. Doch in Runden zu viert muss man beispielsweise als Startspieler doch lange auf seinen zweiten Spielzug warten. Viel vorausplanen kann man auch nicht, so dass man den jeweiligen Spielern einfach die Zeit geben muss.
Zudem hatte ich in den ersten Partien Probleme alle Symbole richtig zu deuten, da mir die Anleitung an der einen oder anderen Stelle nicht weiterhilft. Erschwerend kommt hinzu, dass die Namen auf den Personalkarten zu klein (und unnötig kursiv) gedruckt wurden, oder habe ich einfach zu schlechte Augen?
Doch Erfahrung zahlt sich am Ende aus und man lernt mit jeder weiteren Partie dazu. Mittlerweile bevorzuge ich das Spiel aber nur noch in Runden zu zweit, auch wenn hier ein paar Würfel weniger zum Einsatz kommen. Es funktioniert unabhängig von der Spieleranzahl und eine Partie dauert dann gerade einmal 60 Minuten.
Durch die vorhandenen Würfel ist der Glücksfaktor nicht zu unterschätzen, so dass man wenn auch ungern die Aktion „Passen“ ausführen muss, um nach einem erneuten Würfelwurf hoffentlich mehr Glück zu haben.
Neben diesem Würfelglück bzw. –pech muss man aber effektiv agieren, denn schnell kann man den Anschluss an die führenden Spieler verlieren. Leider ist es aber auch bei uns vermehrt vorgekommen, dass bereits nach sechs von sieben Runden der Sieger feststeht.
Grand Austria Hotel ist auf jeden Fall ein Kennerspiel, welches mich auf Dauer einfach nicht überzeugt, um es regelmäßig zu spielen. Es ist nicht komplex, zumal ich mit den hier vorhandenen Mechanismen vertraut bin. Es hebt sich aber nicht von vergleichbaren Spielen hervor, so dass ich am Ende auch zu einem durchschnittlichen Ergebnis komme.
Es ist ein interessantes Spiel, was man spielen kann aber nicht muss. Schade, denn ausgehend vom Thema habe ich mir mehr erhofft.
Jörg Köninger für cliquenabend.de
GESAMT-
WERTUNG:
5/10
Interessantes Thema, bekannte Mechanismen. Auf Dauer fällt der Spielreiz deutlich ab.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Bilder
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