Mystery Rummy Fall 2: Edgar Allan Poe
Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2009
Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler
Spielzeit:
20 - 40 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre
Durchschnittswertung:
7/10 bei 1 Bewertungen
Pegasus Supportertreffen 2009: Mystery Rummy Fall 2
Video zum herunterladen: hier
Rommé, Rommee oder im amerikanischen als Rummy bezeichnet
ist ein einfaches Kartenspiel für zwei bis sechs Personen. Ziel des Spieles ist
es seine Karten zu Figuren zu ordnen und diese anschließend auszulegen.
Gewinner ist der Spieler der zuerst alle Karten ausgelegt hat. Mittlerweile
gibt es viele Varianten und Regeln, aber auch Spiele welche genau in diese
Richtung gehen: Mystery Rummy (Fall 1) ist eines dieser Spiele die einem bereits
im Vorfeld aufgrund der tollen Aufmachung und des überaus günstigen Preises
staunen lassen. Hey, diese Inhalte sind doch aus Teil 1 des Spieltests, oder?
Stimmt, und heute stellen wir euch aufgrund des Erfolges dieses Spiels Teil 2
oder besser gesagt Fall 2 vor indem als Besonderheit vier Personen in Teams zu
je zwei Spielern eingeteilt sind. Teil 1 haben wir mit 8 von 10 Punkten
bewertet! Eine hohe Hürde und ihr dürft gespannt sein, ob der zweite Teil
genauso viel Spaß macht!
ZIEL DES SPIELS:
Edgar Allan Poe ist ein überaus erfolgreicher Schriftsteller, der 1841
„Doppelmord in der Rue Morgue“ schrieb. Darin werden zwei Frauen im Pariser
Quartier St. Roch brutal ermordet. In der Geschichte wird der Fall von M. Dupin
gelöst, der hierzu einfach nur die Zeitungsartikel des Verbrechens las. Er
konnte belegen, dass der tatsächliche Mörder ein Orang-Utan war. Die Spieler
verkörpern einen Detektiv, um den Mörder zu identifizieren. Es geht dabei, um
das Ziel am erfolgreichsten darin zu sein. Zu Viert arbeiten zwei Duos
zusammen. Im Vergleich zu Fall 1, gibt es hier keine Liste der Verdächtigen,
sondern die Spieler wissen bereits, dass der Orang-Utan die Morde verübt hat.
Die Herausforderung liegt darin, den Verdacht zu beweisen und den Orang-Utan zu
fangen! Eine Partie besteht dadurch aus 3-5 Durchgängen. Wenn ein Spieler bzw.
ein Team 100 Punkte oder mehr erreicht, steht der Sieger fest.
SPIELAUFBAU:
Zuerst nimmt man sich Stift und Papier zur Hand, um die Punkte am Ende der
Runde festzuhalten. Die Spieler nehmen sich eine Übersichtskarte und die
Orang-Utan Karte, die offen auf den Tisch gelegt wird. Die 61 Karten werden
gemischt und je nach Spieleranzahl verteilt (z.B. bei zwei Spieler jeder 10
Karten). Abhängig von der Spieleranzahl müssen Karten zurückgelegt werden. Die
restlichen Karten bilden einen verdeckten Stapel (=Fallakte). Eine davon wird
aufgedeckt und daneben platziert (=Rue Morgue). Karten unter dem Orang-Utan
(die vor Rundenbeginn von der Spielerhand ausgewählt werden) legt man unter den
Orang-Utan. Jeder zieht noch eine Karte und nach diesem Grobüberblick geht das
Spiel auch schon los.
SPIELABLAUF:
So schnell können wir aber in den Ablauf nicht übergehen, denn zuvor müssen wir
uns die Karten einmal näher betrachten. Es gibt zwei Typen von Karten: Hinweise
und Ereignisse! Als Spieler versucht man Sätze mit drei oder mehr Hinweisen
derselben Farbe zusammenzustellen und auszulegen. Hierfür bekommt man Punkte.
Ereignisse lassen sich nicht zu Sätzen zusammenführen, sie bringen aber strategische
Elemente ins Spiel. Der Kartentext ist dabei eindeutig und aussagekräftig was
der Spieler machen muss. Fassen wir zusammen: Auf den Karten zeigt das Symbol
den Kartentyp an. Hinzu kommt die Farbe bzw. der Kartenname der die Zuordnung
erleichtert. Eine farbige Raute auf der Unterseite, weist auf einen Bonus hin,
den man bekommen kann. Die Zahl am oberen rechten Rand gibt den Punktwert der
Karte an und in der unteren Hälfte ist der Spieltext (Zweck der Karte)
hinterlegt.
Der Ablauf gliedert sich in folgende Punkte:
Ziehen
Diese Aktion ist zwingend in dem der Spieler entweder von der Fallakte oder der
Rue Morgue eine Karte zieht.
Ausspielen
Die zweite Aktion ist freiwillig und dabei kann der Spieler Hinweiskarten
ausspielen. Diese werden entweder „gemeldet“ (3 oder mehr Karten) oder
„ergänzt“ wenn ein anderer Spieler diese bereits ausliegen hat. Auf eventuelle
Bonusmeldungen (Kartentext) sollte geachtet werden. Nach einer Meldung muss
immer der Orang-Utan gefüttert werden! Man nimmt sich somit eine Karte von der
Fallakte oder der Rue Morgue und legt sie unter den Orang-Utan. Anstatt
Hinweiskarten auszuspielen kann der Spieler aber auch ein Ereignis ausspielen
und den Kartentext befolgen.
Ablegen
Die dritte und letzte Aktion ist wieder zwingend, in der der Spieler eine Karte
offen in der Rue Morgue ablegen muss. Mit dieser Aktion wird zugleich der Zug
beendet.
Die zweite Fallakte
Zieht ein Spieler die letzte Karte der Fallakte und beendet den Zug ohne den
Durchgang zu beenden (s.u.) endet lediglich die erste Fallakte. Die Karten
unter dem Orang-Utan werden zusammen mit den Karten aus der Rue Morgue gemischt
um eine zweite Akte zu schaffen. Der Orang-Utan gilt jetzt allerdings als
entkommen. Legt diese Karte zur Seite. Die Regel des Orang-Utans wird nun ignoriert.
Den Durchgang beenden
Der Fall wird gelöst, wenn ein Spieler seine letzte Handkarte auf der Rue
Morgue abgelegt hat. Ein Spieler darf niemals seine letzte Handkarte
ausspielen. Gelingt die Lösung des Falls während der ersten Fallakte, werden
die Regeln „Den Orang-Utan fangen“ befolgt und die Wertung vorgenommen. Gelingt
die Lösung des Fall während der zweiten Fallakte, geht man direkt zur
Punktwertung über. Bleibt der Fall ungelöst (erste und zweite Fall durchlaufen
ohne dass ein Spieler die letzte Karte ablegt) erhält kein Spieler Punkte und
ein neuer Durchgang beginnt. Doch befassen wir uns lieber mit der Rubrik
Den Orang-Utan fangen
Hierbei wird folgendes der Reihe nach durchgeführt: Die kompletten
Hinweismeldungen unter dem Orang-Utan erhält der Spieler, der den Orang-Utan
gefangen hat. Weitere Ergänzungen, die zu Meldungen eines anderen Spielers
passen, legt man ebenfalls in seine Auslage. Unpassende Hinweise, die zu keinen
Meldungen passen, legt man in der Rue Morgue ab. Als letztes werden noch die
Zusammenhänge von Ereignissen geprüft.
Punktwertung
Es kommt zur Punktwertung, wenn ein Spieler seine letzte Handkarte ablegt. Die
ausliegenden Karten bringen Pluspunkte für den Spieler, Handkarten dagegen
Minuspunkte. Jeder Hinweis, der zu einer ausliegenden Meldung passt, kann in
die Rue Morgue ablegt werden. Auch jedes Ereignis, dessen Farbe zu einer
Ausliegenden passt, darf in die Rue Morgue gelegt werden (Ergänzungsregel bei
vier Spielern). Die Kartenwerte und Bonuspunkte werden addiert. Davon werden
die Minuspunkte für Handkarten abgezogen.
Das Spiel endet, wenn am Ende eines Durchgangs mindestens ein Spieler
oder ein Team 100 Punkte oder mehr erreicht. Damit die ganzen Zusammenhänge
deutlich werden gibt es am Ende der Anleitung noch ein ausführliches Beispiel
und die Regeln für Fortgeschrittene! Streng genommen gibt es genau 2!
Die erste Regel betrifft Monsieur C. Auguste Dupin, der bei einer Wertung
besondere Berücksichtigung findet. Die zweite Regel „Ausschlussregel“ erlaubt
es Punkte zu bekommen, wenn ein anderer Spieler oder Team keine Punkte erzielt.
Die entsprechenden Voraussetzungen sind dabei aufgelistet.
Strategie:
Bereits am Anfang steht man immer vor der Frage: Welche Karte legt man unter den Orang-Utan? Viele Spieler legen dabei oft Karten hin, mit denen beispielsweise keine Meldung möglich ist (bzw. Ergänzung). Andere Spieler legen Bonuskarten darunter die am Ende fatale Folgen (was die Punktwertung angeht) bedeuten können! (hier: Fortgeschrittene Regeln) Laut Anleitung sind Edgar Allan Poe und Adolphe Le Bon die häufigsten Karten die unter den Orang-Utan gelegt wird. Doch wird sich jeder Spieler auch für diese Karten entscheiden? Meldungen spielt man ja am liebsten aus, was sonst, doch wann ist der richtige Zeitpunkt? Viele spielen im weiteren Verlauf sehr defensiv um vielleicht dem Mitspieler im Glauben zu lassen keine Sammlung auf der Hand zu halten. Zulange sollte man aber nicht warten schließlich darf man in der Fallakte eine Karte aussuchen die man unter dem Orang-Utan legt. In der Variante als Team gibt man bereits anfangs seinem Partner eine Karte und konsultiert ihn im späteren Verlauf. Dabei sind gerade die Bonuskarten äußerst interessant, um mit der passenden Meldung die Punkte für sich und sein Team zu beanspruchen. Mit der Weitergabe bestimmter Farbtypen kann man aber auch anzeigen welche Karten man möglicherweise auf der Hand hält. All das erfordert Spielerfahrung und man benötigt einige Runden um sich auf seinen Partner einzustellen.Interaktion:
Ob zu Zweit oder in Runden zu Viert der Interaktionsfaktor ist hoch da man immer den Zug des Mitspielers abwartet bevor man sich für seine Spielzüge entscheidet. Oft hofft man auf eine bestimmte Karte auf der Rue Morgue oder eine Ereigniskarte, die einem vielleicht selbst von Vorteil sein kann. Dabei spielt sich die Runde recht locker und kann, wenn man nicht aufpasst, auch schnell zu Ende sein.Glück:
Eine gewisse Portion Glück ist auf jeden Fall dabei. Das beginnt bereits mit dem Austeilen der Karten zu Spielbeginn. Während des Zugs muss man ständig Karten nachziehen und hofft auch hier nicht selten auf eine bestimmte Karte. Da das Spiel allerdings über mehrere Runden gespielt wird und mindestens 100 Punkte für den Sieg notwendig sind, kann sich dieser Glücksfaktor mit der nächsten Runde wieder ausgleichen.Packungsinhalt:
Wenn man Material und Grafik betrachtet, passt sich der zweite Fall dem ersten an. Hochwertiges Spielmaterial in einer tollen Box lässt keinen Grund für Kritik zu. Und auch beim Preis hat man sich nicht vertippt. Unter 10 Euro kostet das Spiel, was bei vielen sicherlich nicht zu langen Überlegungen führt. Die Anleitung ist auf den ersten Blick umfangreich, doch mit Hilfe von Beispielen kann man relativ schnell eine Runde beginnen. Um allerdings den Sinn und Zweck des Orang-Utan und somit der Geschichte zu verstehen sollte man sich auch das Vorwort durchlesen.Spaß:
Wir haben bereits den ersten Fall genossen! Trifft dies auch auf Fall 2 zu? Die Rolle des Orang-Utans ist etwas ungewohnt, zumal der Mörder hier von Anfang an feststeht. Vielen gefiel es lieber nach dem Mörder zu suchen, was ja in Fall 1 im Vordergrund stand. Andererseits kommt hier die Teambildung bei Runden zu Viert zum Tragen, die uns insgesamt dann doch am meisten Spaß macht. Runden mit weniger Spielern sind dabei aber auch nicht schlecht, denn sonst hätten wir sicherlich nicht mehrere Abende damit verbracht eine Runde nach der anderen zu spielen. Die Partien sind mit etwas Erfahrung sehr kurz und dauern knapp 10 Minuten. Das Spielgefühl vermittelt einem allerdings sofort wieder eine Runde spielen zu müssen, da man Fehler aus der Vorrunde versucht auszuschließen. Da allerdings auch Glück eine Rolle spielt, hat man nicht immer die Chance in einer neuen Spielrunde alles besser zu machen.Jörgs Meinung:
Der zweite Fall von Mystery Rummy ist aus Sicht des Materials und des Preises ein wirklicher Hammer und bereits ein Grund für viele das Spiel zu kaufen.
Auch spielerisch weiß das Spiel zu überzeugen. Es ist zwar nicht so spannend wie der erste Teil, aber durchaus attraktiv.
Dass der Mörder schon feststeht störte nur einige Spieler. Ihnen erschien es reizvoller, wie in Teil 1, nach der Person zu suchen. Doch in 4er-Runden zeigt das Spiel, seine wahre Qualität. Mit interessierten Spielern die zu mehren Runden bereit sind, entwickelten sich die Partien zu spannenden und interessanten Kriminalfällen.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Pegasus Spiele für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Material und Preis sind Top! Auch das Spiel weiß in seinen Spielzügen zu überzeugen und ist gerade in der Team-Variante interessant.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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