Testbericht vom 07.12.2015 - von Jörg
Skyliners
Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2015
Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler
Spielzeit:
30 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre
Durchschnittswertung:
4/10 bei 1 Bewertungen
Essen 2015 Video: F2Z Entertainment Neuheiten Teil 1 (Z-Man, Filosofia, Pretzel Games, Plaid Hat Games und weitere)
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Vorwort
Neben den fast jährlichen Carcassonne Editionen und einer Erweiterung für Russian Railroads hat der Verlag 2015 ein Familienspiel mit dem Namen Skyliners veröffentlicht. Sehr ungewöhnlich, hat man doch in den letzten Jahren eher bahnbrechende Vielspielerspiele produziert.
Bei Skyliners spielt aber nicht nur das Brett sondern auch die Sichtweise der Spieler eine Rolle, die mithilfe von Stockwerken in die Höhe bauen. Zudem ist die Sichtweise auf die Bauwerke sehr wichtig!
Wer bereits das Denkspiel Utopia von HCM kennt, weiß wovon ich spreche, denn bei Betrachten einer Skyline über mehre Felder sind oft nicht alle Wolkenkratzer ersichtlich, da sie sich hinter größeren Bauwerken verstecken.
Spielablauf:
Damit man auch mit dieser Betrachtungsweise klar kommt, empfiehlt der Verlag als erste Partie eine Einführungsrunde bei der Planungskarten nicht zum Einsatz kommen.
Zum Spielen ist es wichtig, dass die Spieler direkt an einer Spielplanseite sitzen und nicht schräg und quasi über das Eck auf den Spielplan blicken. Jeder Spieler hat somit seine Seite.
Bevor man, ausgestattet mit diversen Stockwerken, Dächern und Antennen in einer Farbe (+ einem Park) in eine Partie startet, werden erst einmal zufällig (je nach Startaufstellungskarte) neutrale Stockwerke platziert.
Dann geht alles recht schnell, denn reihum hat jeder Spieler zwei Bauaktionen. Er baut ein Stockwerk auf ein anderes Stockwerk (Farbe egal), setzt ein Dach auf ein Stockwerk, was dadurch nicht mehr vergrößert werden kann oder platziert einfach einen Park. Die Bauregeln werden in vielen Beispielen in der Anleitung erklärt. Ansonsten wird man aufgrund der unterschiedlichen Bauformen schnell feststellen, dass man beispielsweise ein Stockwerk nicht auf einen Park passt.
Doch was will man überhaupt erreichen?
Ziel der Spieler ist es mit Blick auf ihre Skyline, ausgehend vom Spielfeld mit den Buchstaben A, B, C, D und E möglichst viele Hochhäuser zu sehen. Von klein bis groß bis ganz am Ende! Leider haben die Mitspieler das gleiche Vorhaben und die Skyline wächst nicht immer wie gewünscht. In der letzten Runde kann jeder nur noch ein Bauteil setzen und dann folgt schon die Endwertung.
Vom Startspieler ausgehend schaut sich jeder seinen Spielplanseite A an und für jedes sichtbare Objekt bekommt der Spieler einen Punkt. Zudem platziert der Spieler eine eigene Antenne (sofern noch frei) auf dem Objekt. Nach dieser Auswertung gibt es noch pro Antenne einen Extrapunkt.
Eventuell gibt es noch einen kleinen Bonus, denn jeder Spieler versucht noch den größten Wolkenkratzer in einem Gebiet zu errichten. Hierfür erhält jeder Spieler anfangs eine Wolkenkratzerkarte. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.
Mit diesem Vorwissen aus der Einführungspartie erhält jeder Spieler zu Beginn die fünf Planungskarten (A bis E) auf die Hand. Als Aktion muss er zuerst Bauen und dann als zweite Aktion Bauen oder Planen.
Bei der Planung legt er sich fest, wie viele Objekte er beispielsweise in B am Ende sehen will. Diese Karten werden nach richtiger Anordnung auf einem Baucontainer verdeckt gestapelt, denn die Auswertung erfolgt erst am Ende. Punkte bekommt man allerdings nur, wenn man am Ende auch richtig liegt und wer frühzeitig seine Planung festlegt und richtig liegt, darf somit auch Antennen platzieren. Diese geben natürlich auch Punkte.
Jörgs Meinung:
Die Idee mit Blickrichtung auf Hochhäuser kenne ich bereits vom Spiel Utopia (HCM). Hierbei handelt es sich aber um ein Denkspiel und bei Skyliners um ein Familienspiel.
Damit auch bloß kein Spieler mit dieser Spielidee überfordert wird, sollte man laut Verlag ein Einführungsspiel absolvieren, um die Möglichkeiten und Punkteberechnungen zu verstehen. Erst anschließend geht es zum „richtigen“ Spiel, bei dem dann viele taktische Überlegungen eine Rolle spielen. Um bloß keinen Spieler mit dieser Idee zu überfordern, gibt es eine „sehr“ umfangreiche Anleitung mit einer Vielzahl an Beispielen und Hinweisen.
Das Einführungsspiel mit der zweifachen Bauaktion hat mich persönlich sehr gelangweilt, zumal ich bei jeder neuen Spielgruppe erneut mit diesem ersten Spiel leben musste. Wie bereits vom Verlag verdeutlicht werden hierbei die Punkte der Mitspieler kaum Unterschiede aufweisen, zumal auch der Glücksfaktor eine wesentliche Rolle spielt.
Etwas interessanter wird es erst mit den Planungskarten, wobei auch hier diverse Glücksfaktoren zur Geltung kommen. Nach etlichen absolvierten Partien finde ich diesen Ablauf besser aber in Punkto Spielspaß eher durchschnittlich. Jeder baut vor sich hin und je nach Spielerzusammensetzung spricht man auch kaum miteinander. Emotionen wie „Hey, da wollte ich hin!“ oder „Muss das sein!“ hätte ich mir bei einem solchen Bauspiel mehr gewünscht.
Zumindest nach 30 Minuten ist das Ganze auch zu Ende und es folgt im Vergleich zum Einführungsspiel eine attraktivere Endwertung.
Bei diesem Spiel musste ich mehr Überzeugungsarbeit leisten als gedacht. Auch wenn das Spiel optisch durchaus was hermacht, fand nicht nur ich das Spiel eher langweilig und für Hans im Glück Verhältnisse in Punkto Material eine Enttäuschung.
Noch nie in einem Spiel habe ich eine solche unterdurchschnittliche Punkteleiste gesehen. Die Möwen der Spieler werden als Punktemarker an die Außenseiten gehängt und nach ca. fünf Partien ist schon die erste Möwe kaputt. Jetzt weiß ich auch warum der Verlag gleich zwei Ersatzmöwen pro Spieler beigefügt hat. Mehr als drei Möwen haben auf einer Punktzahl nie Platz, so dass man oft die vierte Möwe (sofern Gleichstand) daneben legt. Sorry, sowas geht gar nicht!
Auch die Turmbauweise ist etwas wacklig, wobei ich hier auch keine bessere Lösung parat habe. Dass man aber dann die Antennen aus den viel zu kleinen Ecken rausnehmen soll, verstehe ich gar nicht. Dann doch besser neben den Spielplan legen und hoffen, dass die kleinen Plastikteile nicht auf den Boden kullern.
Mit dem Material komme ich somit keinesfalls zurecht und ein weiterer Höhepunkt ist das Einräumen in die Spielschachtel. Hier wird es ganz schön eng, wenn man nicht alles aufeinander türmt, verstaut und die Karten und Stanzteile auf der oberen Spielfläche verteilt.
Ich habe lange überlegt, welche Wertung ich dem Spiel geben, doch nach all den hier aufgeführten Punkten überwiegt einfach das Negative. Wurden zuletzt die Hans im Glück Spiele bei mir noch als sehr gut eingestuft kommt ich bei Skyliners zum Ergebnis: Nicht lohnenswert!
Jörg Köninger für cliquenabend.de
GESAMT-
WERTUNG:
4/10
Die Idee mit der Blickrichtung ist interessant. Spaß will aber nicht aufkommen und das Material ist teilweise mangelhaft.
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|
Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Bilder
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