Testbericht vom 28.06.2012 - von Jörg
tiptoi - Zahleninsel
Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2012
Anzahl der Spieler:
1 bis 4 Spieler
Spielzeit:
20 - 30 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 5 Jahre
Durchschnittswertung:
6/10 bei 1 Bewertungen
Vorwort:
Dass Reiner Knizia mit Zahlen gut jonglieren kann, hat er bereits in etlichen Spielen bewiesen. In diesem Spiel nimmt das Rechnen eine wichtige Rolle ein und so sind es oft Eltern, die sich durch den Kauf dieses Spieles erhoffen, dass ihr Kind besser, schneller oder überhaupt etwas lernt.
Wunsch und Realität liegen bekanntlich oft auseinander und so haben wir uns mit jungen Spielern zusammengesetzt, um zu erfahren, ob das Spiel überhaupt Spaßfaktoren beinhaltet.
Ziel des Spiels:
Die Inselbewohner (Papagei, Meerjungfrau, Delfin und Pirat) stellen den Spielern Rechenaufgaben. Wer dabei die gewünschte Schatzkiste am Schnellsten findet, darf diese behalten. Durch Spezialaufgaben und Miniaufgaben kann man sich Edelsteine verdienen und wer am Ende die meisten Schätze hat, gewinnt.
Spielaufbau:
Vor der ersten Partie muss man sich die entsprechende Sounddatei auf den tiptoi Stift laden.
Dieser Vorgang ist einfach und schnell erledigt.
Der Spielplan wird in die Tischmitte gelegt und die Edelsteine legt man als Vorrat parat. Jeder Spieler erhält einen Edelstein und eine Spielfigur. Die Figuren stellt man auf beliebige Felder am Strand der Insel, jede Figur auf ein anderes Feld.
Das restliche Material hängt vom ausgewählten Spiel ab. Später mehr dazu.
Anhand der Navigationsleiste wählt man die Spieleranzahl und die Spielstufe aus. Alles wird übersichtlich angezeigt.
In Spiel 1 werden die grünen Schatzkisten benötigt, die nach dem Mischen mit der Zahlenseite nach unten auf jedes Feld am Strand gelegt werden. Anschließend deckt man sie auf. Zusätzlich benötigt man die Scheiben mit dem Papagei und der Meerjungfrau.
Im Spielverlauf geht es um die Zahlen von 1 bis 10, dem ersten Addieren und Subtrahieren sowie darum, Vorgänger und Nachfolger zu finden. Das Spiel ist als Einstieg in die Zahlenwelt gedacht.
In Spiel 2 werden die gelben Schatzkisten benötigt, die nach dem Mischen mit der Zahlenseite nach unten auf jedes Feld am Strand gelegt werden. Anschließend deckt man sie auf. Abhängig vom Schwierigkeitsgrad kommt neben dem Papagei und der Meerjungfrau auch der Delfin zum Einsatz.
Im Spielverlauf geht es um die Zahlen 1 bis 25, dem Addieren und Subtrahieren sowie Verdoppeln und Halbieren. In diesem Spiel wird das Rechnen im Zahlenraum bis 25 geübt.
In Spiel 3 werden die gelben und blauen Schatzkisten benötigt, die nach dem Mischen mit der Zahlenseite nach unten auf jedes Feld am Strand gelegt werden. Anschließend deckt man sie auf. Abhängig vom Schwierigkeitsgrad kommen alle Inselbewohner zum Einsatz.
Im Spielverlauf geht es um die Zahlen 1 bis 100, dem Addieren und Subtrahieren sowie Verdoppeln und Halbieren. In diesem Spiel wird das Rechnen im Zahlenraum bis 100 geübt.
In Spiel 4 wird der Aufbau gemäß Spiel 3 genutzt. Hinzu kommt im Spielverlauf noch das Multiplizieren und Dividieren, so dass hier das kleine Einmaleins eine Rolle spielt.
Spielablauf:
Unabhängig vom gewählten Spiel verläuft es immer wie folgt:
Anfangs tippt man auf den Papagei, der einem eine kurze Einführung gibt. Dann sagen die Inselbewohner, die teilnehmen, welche Schatzkisten sie suchen. Zum Beispiel sagt die Meerjungfrau: „Ich suche die Kiste 6+3.“
Die Spieler müssen sich genau merken, welche Rechenaufgabe von welchem Inselbewohner gestellt wird. Diese Aufgaben gelten für alle Spieler und wer mit seiner Figur die gesuchte Schatzkiste zuerst erreicht, kann die Kiste bergen.
Der Papagei gibt vor, welcher Spieler beginnt und dieser gibt auch vor, um wie viele Felder diese Figur ziehen darf. So viel in Kürze!
Wer es etwas ausführlich mag, bitte schön:
Der Spieler tippt, sofern gewünscht, auf einen beliebigen Inselbewohner, der seine aktuelle Rechenaufgabe wiederholt. Der Papagei gibt die Felderanzahl vor und nennt eine Zahl zwischen 2 und 6. Tippt man einen anderen Bewohner an, nennt der Papagei nur eine Zahl zwischen 1 und 5. Wenn man sich die Rechenaufgabe merken kann, ermöglicht es einem unter Umständen weit zu ziehen. Die Figuren werden nur auf den 20 Feldern am Strand gezogen und man darf so weit ziehen wie es der Papagei ansagt. Die Figuren dürfen im aber auch gegen den Uhrzeigersinn laufen und man kann auch kürzer ziehen oder die Figur stehen lassen. Mehrere Figuren dürfen auf einem Feld stehen und natürlich versucht jeder eines der Felder zu erreichen, auf dem eine gesuchte Kiste liegt.
Hat man seine Figur gezogen, hat man zwei Möglichkeiten:
Steht die Figur nicht auf einem Feld mit einer gesuchten Schatzkiste, gibt man den tiptoi Stift an den nächsten Spieler, der dann am Zug ist.
Steht die Figur auf einem Feld mit der gesuchten Schatzkiste, tippt man diese Kiste mit dem Stift an und man wird aufgefordert, den Inselbewohner anzutippen, welcher die Kiste gesucht hat.
Hat man die Rechenaufgabe richtig gelöst, darf man sich die Kiste nehmen, die am Ende einen Punkt wert ist. Der Inselbewohner stellt für alle eine neue Aufgabe.
Hat man die falsche Kiste bzw. den falschen Bewohner angetippt, muss man eine Kiste oder einen Edelstein (sofern vorhanden) abgeben.
Tippt man zu Beginn des Spielzuges den Papagei an, kann es sein, dass er nicht die Anzahl der Felder für einen Spielzug nennt sondern dem Spieler einen Edelstein schenkt oder eine Spezialaufgabe stellt. Hiermit kann man Edelsteine gewinnen. Der normale Zug entfällt dadurch.
Hat man eine Aufgabe der Meerjungfrau richtig gelöst, kann es sein, dass sie ein Minispiel spielen will, an dem alle Spieler teilnehmen. Auch hier kann man Edelsteine gewinnen.
Bei den Spezialaufgaben und Miniaufgaben spielen nur die Fische im Meer und die Bäume auf dem Spielplan eine Rolle.
Irgendwann geht die Sonne unter und das Spiel zu Ende. Der Papagei beendet das Spiel nach 20 bis 36 Spielzügen, bzw. kündigt den nahenden Abend vorher an. Hat man alle Schatzkisten vor dem Abend gefunden, beendet der Papagei das Spiel sofort. Jeder Spieler zählt seine Schatzkisten und Edelsteine, die jeweils einen Punkt zählen. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.
Strategie:
Strategische Faktoren spielen keine Rolle.
Interaktion:
Auch wenn man im Kopf versucht sich die Aufgaben zu merken, wird über mögliche Lösungen gerne gesprochen, insbesondere in Runden mit kleinen Kindern oder Partien mit Eltern. Schließlich will man gerade jüngere Spieler bei den Aufgaben etwas unterstützen, so dass das Gewinnen nicht unbedingt im Vordergrund steht.
Glück:
Ob Glück beim Lösen einer Aufgabe dabei ist, sei jetzt mal dahingestellt.
Allerdings ist gerade durch das Laufen der Figur und das schnelle Lösen von Miniaufgaben schon etwas Glück vorhanden, denn oft dauert es auch länger, bis ein Spieler überhaupt das richtige Feld erreicht.
Packungsinhalt:
Das man jetzt auch in der Spielschachtel den Modi der Spiele auswählen kann, ist eine gute Idee, denn so kann man sich Extramaterial sparen. Allerdings hätten wir uns dann anstatt Edelsteinplättchen auch richtige Plastikedelsteine gewünscht, die es mittlerweile in vielen Spielen gibt. Die Illustration ist trotz vieler Zahlen im Spiel gelungen und die Anleitung ist übersichtlich und stellt die einzelnen Spiele kurz da. So kann relativ schnell eine Partie beginnen. Der Preis mit unter 20 Euro ist gut.
Spaß:
Vor uns liegt ein Lernspiel, nicht mehr und nicht weniger! Der Spaßfaktor hält sich in diversen Runden dabei in Grenzen was nicht nur am glücksbetonten Laufen der Figuren liegt. Rechnen üben steht im Mittelpunkt und dabei sollten die Eltern auch unbedingt teilhaben. Neben dem Rechnen müssen sich die Kinder auch je nach Variante viel merken, so dass hier gleich zwei Faktoren eine Rolle spielt. So sollte man den Schwierigkeitsgrad keinesfalls unterschätzen, auch wenn Spezialaufgaben und Miniaufgaben für Abwechslung sorgen. Leider vergessen die Kinder dann wieder die Aufgabe.
So sollte man trotz geübter Rechenkinder mit dem Spiel Nr. 1 beginnen und kann sich dann langsam voran tasten. Zu viel Spielzeit sollte man anfangs aber nicht investieren, denn schnell kann man die Kinder damit überfordern.
Jörgs Meinung:
Vor uns liegt ein Rechenspiel, welches Kinder bei den ersten Rechenschritten unterstützen soll, aber auch Kinder mit Rechenschwäche unter die Arme greift. Neben dem Rechnen müssen sich die Kinder auch Aufgaben merken, was den Schwierigkeitsgrad noch etwas anhebt.
So sollten oder besser gesagt müssen die Eltern hier unterstützend mitwirken, denn nur dann lernen die Kinder nicht nur etwas, sondern haben dank abwechslungsreicher Zwischenspiele auch ihren Spaß. Ob das „Spiel“ aber auf lange Zeit gerne gespielt wird, hängt von den Kindern aber, denn überfordern sollte man sie auf keinen Fall. Gleichzeitig fließen auch durch das Laufen einige Glücksfaktoren ein, die man als Spieler nicht beeinflussen kann und zu kleinen Frustsituationen führen. Dieser Punkt wirkt etwas störend, gerade wenn man recht gut und schnell die Aufgaben löst.
Als Begleiter über mehrere Jahre ist das Spiel aber durchaus attraktiv und sinnvoll.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Ravensburger für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Lernspiel als regelmäßiger Begleiter. Eltern sollten durchaus daran teilhaben, denn sonst kann aus Spaß schnell Frust werden.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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Spieltest: tiptoi Zahleninsel (Ravensburger)
Nachricht von 17:59 Uhr, Jörg, - KommentareDass Reiner Knizia mit Zahlen gut jonglieren kann, hat er bereits in etlichen Spielen bewiesen. In diesem Spiel nimmt das Rechnen eine wichtige Rolle ein und so sind es oft Eltern, die sich durch den... ...