Brettspiel Testbericht vom 11.12.2008 - von Jörg

Zug um Zug Schweiz




Details


Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2007

Anzahl der Spieler:
2 bis 3 Spieler

Spielzeit:
30 - 60 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre

Durchschnittswertung:
6/10 bei 1 Bewertungen



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regelerklaerung vom 12.01.2009

Zug um Zug Schweiz


Video zum herunterladen: hier

Gibt es etwas am Spiel Zug um Zug zu bemängeln? Diese Frage kann man mit Sicherheit nur beantworten, wenn man viele oder einige Partien des Grundspiels oder der Europa-Edition gespielt hat. Denn in vielen Spielen zu Zweit oder zu Dritt kommt der Bereich Interaktion etwas zu kurz. Nur selten kommt man sich in die Quere, so dass es Zeit wurde, auch diesen Spielern bzw. dieser Spieleranzahl eine Erweiterung zu widmen. Mit Zug um Zug Schweiz für zwei oder drei Mitspieler handelt es sich wahrlich um eine "Erweiterung" denn für ein Spiel benötigt man Waggons und Karten aus einer der bisher erschienenen Editionen. Das erkennt der erfahrene Spieler bereits am flachen Spielekarton. Natürlich hat man sich hier nicht nur um die Spieleranzahl Gedanken gemacht und der neue Spielplan, in dem die Schweiz im Vordergrund steht, ist nicht alles! Neue und interessante Zielkarten, die man in dieser Form bisher nicht kennt, rücken in den Vordergrund. Packen wir also wieder unsere Koffer und begeben uns auf ein neues Abenteuer. *TUUUUT TUUUUT*

Ziel des Spiels:
Nur wer viele Bahnverbindungen zwischen den Städten mithilfe von Waggons verbaut und damit seine Zielkarten erfüllt, hat Chancen als Sieger mit den meisten Punkten, und vielleicht sogar der längsten Strecke, das Spiel zu gewinnen. Den Wortlaut kennt man bereits von den anderen Editionen. Und somit hat sich in der Schweiz-Erweiterung die Siegbedingung auch nicht geändert.

Spielaufbau: Der Spielplan, der die Bahnstrecken in der Schweiz und einige angrenzende Nachbarländer (bzw. Städte) anzeigt, wird in die Tischmitte gelegt. Es gibt drei Verbindungen zwischen der Schweiz und Österreich, vier nach Frankreich, fünf nach Italien und noch einmal fünf nach Deutschland. Jeder Spieler nimmt sich nicht 45 Waggons, wie das bisher in anderen Spielen/Editionen der Fall war, sondern 40 Waggons einer Farbe und den entsprechenden Zählstein, der auf das Startfeld der Zählleiste gelegt wird. (Die Waggons nimmt man aus dem Grundspiel oder von der Europa- bzw. Märklin-Edition.) Die 110 Wagenkarten (auch aus einer früheren Edition, außer Märklin nehmen) werden gemischt und pro Spieler vier Karten ausgeteilt. Diese bleiben im Verlauf der Runden immer verdeckt in der Spielerhand. Die Restlichen werden als verdeckter Stapel bereit gelegt. Anschließend zieht man die obersten fünf Karten und legt sie offen neben den Spielplan. Daneben legt man die Karte „Längste Strecke“ (mit dem angegebenen Wert 10). Soweit ist kein Unterschied zum Grundspiel festzustellen. Danach werden die 46 Zielkarten gemischt und fünf Karten an die Spieler verteilt. Doch diese Karten bedürfen einer Erläuterung: 34 Karten beziehen sich auf normale Strecken zwischen Städte. Das kennt man ja bereits. 12 Karten verbinden eine Stadt mit einem Land oder zwei Länder miteinander. Eigentlich ganz logisch, allerdings sind auf diesen 12 Zielkarten mehrer Werte bzw. Verbindungen abgedruckt. Der Spieler erhält für die beste realisierte Strecke die höchste Punktzahl. Bei Misslingen des Ziels wird am Ende die niedrigste angegebene Punktzahl abgezogen. Von diesen insgesamt fünf Karten wählt man mindestens zwei Karten aus, die man verdeckt neben sich legt. Zurückgegebene Zielkarten werden aus dem Spiel genommen. Das war auch schon alles und somit können wir gleich mit dem Ablauf beginnen!

Spielablauf: Angefangen mit dem Startspieler (anschließend reihum) muss man eine der drei folgenden Aktionen ausführen:
1. Wagenkarten nehmen
Der Spieler nimmt sich zwei Karten. Dabei kann er sich für offen ausliegende Karten oder/und Karten des verdeckten Nachziehstapels entscheiden. Wenn eine offen ausliegende Karte gewählt wird, legt man sofort eine vom Nachziehstapel offen auf diesen Platz, so dass wieder fünf Karten ausliegen. In der Schweiz-Edition dürfen auch zwei offen ausliegende Lokomotivkarten genommen werden! Was!?!?!?! Doch, ihr habt richtig gelesen, aber in dieser Edition dürfen die Lokomotiven nur für Tunnels genutzt werden!

2. Eine Strecke nutzen
Man kann immer nur eine Strecke zwischen zwei Städten in Anspruch nehmen. Dabei muss die Strecke mit den dafür ausgespielten Karten übereinstimmen. Ist dies der Fall, nimmt man sich aus seinem Vorrat die entsprechende Anzahl an Waggons und platziert diese an die dafür vorgesehenen Felder. Natürlich gibt es, abhängig von der Streckenlänge, auch Sofortpunkte (siehe Anzeige auf dem Spielplan >“Streckenwertung“), die mit dem Zählstein um die entsprechende Anzahl markiert werden. So steigern sich die Punkte bereits mit jeder Streckennutzung. Dabei gilt wie auch bei den anderen Zug um Zug Spielen - Je länger die Strecke, desto mehr Punkte gibt es. Soweit ist für die Kenner des Spiels nichts Neues dabei, außer, dass hier Tunnels eine wichtige Rolle spielen:

Die Tunnels
Leider hat man mit Tunnels so seine Schwierigkeiten, denn keiner weiß wie lange die Strecke wirklich ist! Somit spielt man zunächst die Karten für diese Strecke aus und deckt anschließend drei Karten des Nachziehstapels auf. Für jede aufgedeckte Karte (deren Farbe dem ausgespielten Kartenset entspricht) muss man eine zusätzliche Karte dieser Farbe (oder eine Lokomotive als Joker) ablegen. Schafft man dies nicht (oder man will es nicht!), muss man seine ausgespielten Karten wieder auf die Hand nehmen und der nächste Spieler ist an der Reihe. Sind unter den drei aufgedeckten Karten Lokomotiven, entspricht diese Karte (bzw. mehrere) automatisch der Kartenfarbe des ausgespielten Sets. Wenn man für die Strecke ausschließlich Lokomotiven nutzt, muss man, sofern erforderlich, auch solche Karten zusätzlich ablegen.

3. Zielkarten ziehen
Irgendwann ist der Zeitpunkt erreicht, wenn der Spieler seine Zielkarten (natürlich ohne das Wissen der Mitspieler) erfüllt hat oder er kurz davor ist. Dann ist das Spiel jedoch noch nicht vorbei, sondern man kann drei Karten vom Zielkartenstapel ziehen. Eventuell nicht benötigte Karten nimmt man in der Schweiz Edition sofort aus dem Spiel. Eine davon muss man jedoch mindestens behalten. Auf den Zielkarten sind immer die Namen von zwei Städten (bzw. Länder) aufgedruckt und dieses Ziel wird nur erreicht, wenn ein Spieler mit „seinen“ Waggons diese Städte verbindet. Die aufgedruckten Werte zeigen an, wie viele Punkte man hierfür bekommen kann, wenn man dies schafft. Wie anfangs erwähnt sind manche Karten mit unterschiedlichen Werten ausgestattet. Klingt insgesamt ganz einfach und das ist es auch.

Doch welche Bedeutung haben die Wagenkarten (acht unterschiedliche Farben) und Lokomotivkarten (zeigen alle acht Farben an)? Die Wagenkarten passen dabei immer zu den unterschiedlichen Strecken. Somit weiß der Spieler, welche Karten er sammeln muss, wenn er eine bestimmte Strecke nutzen will. Die Lokomotiven sind Joker, die zusammen mit Wagenkarten oder als Set (mehrer Joker zusammen) ausgespielt werden können. Allerdings nur (hier in der Schweiz-Edition) im Zusammenhang mit einer Tunnelstrecke. Sobald drei Lokomotiv-Karten in der offenen Auslage zu sehen sind, werden alle fünf Karten auf den Ablagestapel gelegt und fünf Neue als Ersatz aufgedeckt! Im Verlauf des Spieles kann jeder eine unbegrenzte Anzahl von Karten auf der Hand halten. Naja, den Streckenbau sollte man allerdings nicht aus dem Auge verlieren. Sofern der Stapel für die Wagen/Lokomotiv-Karten einmal aufgebraucht ist, werden die Karten des Ablagestapels gemischt und dienen anschließend als neuer Nachziehstapel. Hier gilt es, immer gut zu mischen, da die Karten ja in Farben-Sets abgelegt werden. Bisher gab es in den hunderten von Spielrunden bei uns noch nie das Problem, dass keine Karten mehr zur Verfügung standen (sprich der Nachziehstapel ist aufgebraucht und es gibt gerade keinen Ablagestapel). Sofern dies doch einmal der Fall sein sollte, werden keine Karten gezogen, sondern es müssen Strecken gebaut oder Zielkarten gezogen werden. Irgendwann sollte der Spieler aber auch eine Strecke nutzen!

Dafür muss er die Karten derselben Farbe (ggf. mit Lokomotiven bei Tunnel) ausspielen und diese müssen mit der Streckenfarbe übereinstimmen. Eine rote Strecke kann beispielsweise nur mit roten Wagenkarten genutzt werden. Die grauen Routen im Spielplan können mit beliebigen Karten derselben Farbe verwendet werden. Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, nimmt sich der Spieler die entsprechende Anzahl seiner Waggons und stellt sie auf diese Route. Die Karten werden auf den Ablagestapel gelegt. Welche Strecken im Spiel genutzt werden, liegt in der Entscheidung des Spielers. Er muss also nicht an gerade abgeschlossene Route weiterbauen. Einige Strecken sind durch Doppelstrecken miteinander verbunden. Ein Spieler kann nicht beide Routen für sich beanspruchen! Wäre ja noch schöner!

Noch eine kleine Änderung beim Spiel zu zweit, hier kann nur eine der beiden Strecken genutzt werden. Die andere ist dann „nicht“ mehr verfügbar. Das Spiel endet, wenn ein Spieler nur noch zwei oder weniger Waggons zur Verfügung hat. Anschließend ist jeder (auch dieser Spieler!) noch einmal an der Reihe. Im Verlauf des Spieles haben die Spieler bereits Punkte für die Strecken erhalten. Erst jetzt decken alle Spieler ihre Zielkarten auf und prüfen, ob die Ziele auch erreicht wurden. Sofern dies zutrifft, werden die aufgedruckten Werte hinzuaddiert. Falls nicht, werden diese von den bisher erreichten Punkten abgezogen. Für die längste durchgehende Strecke bekommt ein Spieler noch einmal 10 Extrapunkte. Bei Gleichstand erhält jeder 10 Punkte. Erst jetzt steht der Sieger mit den meisten Punkten fest!

Strategie:

Wenn man sich mit den bisherigen Zug um Zug Spielen befasst hat, muss man sich hier schon etwas umstellen. Der Plan ist zwar genauso groß wie in den anderen Versionen, allerdings sind die Strecken nicht gerade einfacher zu erreichen. Sehr schnell kommt man sich zu Zweit oder zu Dritt in die Quere, so dass man sich gut überlegen muss, welche Strecken man anfangs fertig stellt. So wird man mit Sicherheit auch nicht viele Runden hintereinander Karten nachziehen, denn welcher Spieler nimmt schon gerne einen Umweg zu seinem Ziel in Kauf, da der Mitspieler wieder einmal schneller mit dem Auslegen war.

Interaktion:

Endlich kommt man sich zu Zweit (und insbesondere zu Dritt) sehr schnell in die Quere. Bei der Grundversion war dies weniger der Fall. Doch die scheinbar vielen Strecken sind nicht immer so einfach zu erreichen, so dass man ungeduldig auf seinen nächsten Zug wartet! Der Kommunikationsfaktor ist schnell sehr hoch, da man oft an unterschiedlichen Städten und Strecken seine Wagons aufstellt: Warum baust Du jetzt auch noch dort hin?? Das sorgt nicht selten auch für Zündstoff und schnell ist der Weg zu einer Stadt verbaut.

Glück:

Die Schweiz-Edition passt sich den bisherigen Spielen im Bereich des Glücksfaktors an. Auch hier hofft man auf gute Karten und einfache Ziele, die schnell und effizient erreicht werden können. Jedem Spieler bleibt es selbst überlassen, ob er weitere Zielkarten zieht und damit vielleicht ein Risiko eingeht. Somit schadet nie ein Blick auf die Wagons der oder des Mitspielers, ob es Sinn macht weitere Zielkarten zu ziehen.

Packungsinhalt:

Bereits an der Höhe des Kartons erkennt man, dass in dieser Erweiterung die Wagons eines anderen Zug um Zug Spieles benötigt werden. Leider ist allerdings eine Punkteübersicht von Nöten, denn die Punktzahl ist auf dem Streckenplan nicht aufgedruckt! Sehr schade, oder hat man diese Übersicht einfach nur vergessen? Die Zielkarten sind in vier Mulden der Schachtel verstaut, die zwar gut aussehen aber zum Einlagern der Karten nicht gerade bestens geeignet sind. Naja, dafür ist die Anleitung zur Erweiterung kurz und ausreichend und schnell werden einem die Unterschiede zum Grundspiel klar. Der Preis liegt aufgrund des absichtlich fehlenden Materials natürlich unter den bisher erschienenen Editionen.

Spaß:

Endlich hat man auch mal zu Zweit und zu Dritt die Möglichkeit, eine Partie Zug um Zug zu wagen. Doch hierzu ist auf jeden Fall das Grundspiel erforderlich. Somit hat man wohl eher nur den Fans von Zug um Zug einen Gefallen gemacht. Schade! Dennoch ist der Spielspaß hoch, denn man ist gezwungen frühzeitig Strecken auszulegen, um überhaupt seine Ziele zu erreichen. Die neuen Zielkarten mit den alternativen Punkteregelungen sind attraktiv und bieten eine Menge an Strategiemöglichkeiten. Was will man mehr.

Jörgs Meinung:

Zug um Zug, die Schweiz – Edition wurde insbesondere dafür produziert, damit auch zwei oder drei Spieler ihren Spaß mit diesem Spiel haben. Ziele und Strecken sind auf diese Spieleranzahl perfekt zugeschnitten. Leider benötigt man für die Erweiterung das Material eines Grundspiels, doch die Verpackung weist auf dieses „absichtliche“ Fehlen hin.
Wer allerdings kein Zug um Zug besitzt, sollte sich eher mit der Überlegung (Kaufentscheidung) einer Skandinavien – Edition befassen, denn hier sind alle benötigten Materialien vorhanden.

Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de

Vielen Dank an Pro Ludo für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

STRATEGIE
7 von 10
Ein schneller Streckenbau wird angestrebt!
INTERAKTION
8 von 10
Sehr schnell kommt man sich in die Quere!
GLÜCK
6 von 10
Gerade noch die Stadt erreicht!
PACKUNGSINHALT
5 von 10
Wenigstens die Streckenpunkte hätte man auf den Spielplan drucken können!
SPAß
6 von 10
Nicht selten nimmt man einen Umweg in Kauf!
GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Endlich eine Erweiterung, die zu Zweit oder zu Dritt für mehr Spannung sorgt!
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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