Cluedo
Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2008
Anzahl der Spieler:
3 bis 6 Spieler
Spielzeit:
45 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 9 Jahre
Durchschnittswertung:
6/10 bei 1 Bewertungen
Warum schreibt Cliquenabend einen Spieltest über ein Spiel dass es schon seit 1949 gibt? Gute Frage! Das Spiel Cluedo gehört zu den bekanntesten Spielen überhaupt und somit wird es Zeit dass auch dieses Spiel, zumindest eine von vielen Versionen, in unserem Spielarchiv mit Testberichten landet. Wer Cluedo nicht kennt hat somit in diesem Bericht die Möglichkeit die Abläufe kennen zu lernen. Das war aber noch nicht alles!
Mit jeder neuen Version gibt es mittlerweile kleine Änderungen und Anpassungen. Nicht nur grafischer Natur sondern auch in den Abläufen was man auch in dieser Version aus dem Jahre 2008 als erfahrener Cludeo Spieler schnell herauslesen wird.
Ziel des Spiels:
Ein Millionär ist ermordet worden und jeder Spieler muss versuchen dieses Rätsel zu lösen. Die Spieler ziehen durch seine Villa und müssen herausfinden wer es war, wo es geschah und welche Mordwaffe benutzt wurde. Wer clever agiert und es als erster herausfindet hat das Spiel gewonnen!
Spielaufbau:
Die Verdachtkarten Gäste, Räume und Waffen werden sortiert. Von jedem dieser Stapel zieht man verdeckt eine der Karten und steckt somit insgesamt drei Karten in die gelbe Akte.
Diese Akte enthält die Lösung und wird zur Seite gelegt. Die restlichen Karten werden zusammengemischt und an die Spieler ausgeteilt, so dass jeder gleich viele Karten hat. Bleiben Karten übrig werden diese auf den Spielplan, den man zu Beginn des Spiels ausgelegt hat, in den Raum „Schwimmbad“ verdeckt gelegt. Als weiterer Schritt sucht sich jeder eine Spielfigur (Farbe) aus und erhält die zugehörige Gästekarte. Zudem nimmt sich jeder einen Notizzettel auf dem man sich im Verlauf des Spieles Hinweis notieren kann und sollte! Hinzu kommen noch die Komplottkarten die gemischt werden und neben den Spielplan gelegt werden. Zum Schluss fehlen noch die Waffen die anfangs im „Schwimmbad“ liegen. Die Würfel gibt man dem Startspieler.
Erfahrene Cluedo Spieler werden bereits jetzt feststellen dass die Rollenkarte und die Komplottkarten in diese Version eine besondere Aktionsmöglichkeit zulassen auf die wir im Folgenden noch eingehen.
Spielablauf:
Der Startspieler würfelt.
Zeigt einer der Würfel ein Fragezeichen zieht er eine Komplottkarte. Mit den (noch) angezeigten Würfelaugen bewegt man sich in der Villa waagrecht oder senkrecht. Man muss dabei nicht das gesamte Wurfergebnis ziehen und kann sofern man einen Raum verlässt nicht gleich noch einmal in den gleichen Raum ziehen. Auf dem Spielplan sind auch Fragezeichen angezeigt. Bewegt man sich darüber endet die Bewegung und man zieht eine Komplottkarte. (Unter Umständen also eine weitere!) Auf dem Spielplan gibt es verschiedene Wege und Räume. Sogar Geheimgänge führen schneller an das gewünschte Ziel. Betritt man einen Raum endet auch hier die Bewegung sofort. Beginnt die Bewegung (also der Spielzug) in einem Raum muss man ihn verlassen. Pro Feld kann immer nur ein Spieler stehen. Bewegt man sich in den Raum „Schwimmbad“ liegen dort je nach Spieleranzahl (vgl. Aufbau) noch Verdachtskarten die man sich ansehen darf. Viel wichtiger ist allerdings das Aussprechen eines Verdachts um herauszufinden welche Karten die Mitspieler haben um daraus Rückschlüsse auf den Tathergang zu ziehen.
Bewegt man sich in einen Raum (Schwimmbad ausgenommen) darf man einen Verdacht aussprechen. Hierzu nennt man „diesen“ Raum, einen Gast und eine Waffe. Die Spielfigur Gast und die Waffe werden anschließend sofort in diesen Raum gestellt bzw. gelegt. Der Spieler links beginnt und muss „diesem“ Spieler eine seiner Karten zeigen wenn er eine der „genannten“ Karten Raum, Gast und Waffe in den Händen hält. Ist dies der Fall kann man wieder eine Verdachtskarte ausschließen und auf seinem Blatt notieren. Gleichzeitig können sich die anderen Spieler auch Rückschlüsse notieren. Hat der linke Spieler allerdings keine der genannten Begriffe folgt der nächste Spieler reihum. Man bekommt somit immer Hinweise die man sich gut notieren sollte! Wurde die eigene Spielfigur in einen Raum gestellt darf man sich eine Komplottkarte ziehen. Anschließend folgt der nächste Spieler mit Würfeln, ggf. Ziehen von Komplottkarten und den Aussprechen eines Verdachts (sofern der Spieler sich in einem Raum befindet). Aufgrund der vielen Verdächtigungen hat man irgendwann eine Idee oder sogar Lösung und kann Anklage erheben. Der Spieler ist sich somit (fast) sicher welche drei Karten sich in der gelben Akte befinden. Diese Anklage muss der Spieler im Schwimmbad äußern und nennt Raum, Gast und Waffe! Dieser Spieler sieht sich anschließend die Karten in der gelben Akte an.
Liegt man richtig zeigt man die Karten seinen Mitspielern. Ist die Anklage falsch steckt man die Karten wieder zurück und darf im weiteren Spiel nicht mehr ziehen. Man spielt weiterhin mit hat aber keine Möglichkeit mehr sich zu bewegen, Verdächtigungen auszusprechen oder sogar Anklage zu erheben.
Zum Schluss fehlt noch die Erklärung der Komplottkarten und der Gastkarten die in älteren Versionen von Cluedo nicht vorhanden sind!
Die Komplottkarten: Es gibt Karten mit einer angezeigten Uhr. Wird eine solche Karte gezogen deckt man sie sofort auf und schiebt sie unter den Spielplan. Der Spieler der die „achte“ Karte mit der Uhr zieht scheidet aus dem Spiel aus. Die Karte wird anschließend unter den Komplottstapel gelegt. Somit kann unter Umständen ein weiterer Spieler im Spielverlauf diese Karte ziehen und verlieren. Mit den Karten „Ass im Ärmel“ darf der Spieler weitere Aktionen ausführen, wie beispielsweise erneut würfeln oder sich weigern anderen Spielern (einmalig) Karten zu zeigen!
Die Gastkarten: Jeder Spieler hat damit einen Vorteil wie beispielsweise eine Verdachtskarte ansehen die ein anderer Spieler gerade zu sehen bekam. Diese Aktionsmöglichkeit ist einmalig und die Karte wird anschließend umgedreht.
Strategie:
In Cluedo schließt man eine Verdächtigung nach der anderen aus. Dank der eigenen Karten zu Spielbeginn ist damit bereits der erste Schritt eingeleitet worden. Im weiteren Spielverlauf bewegt man sich in Räume um auf cleverer Art und Weise („Ausschlussverfahren“) weitere Hinweise zu bekommen. Bekommt man eine (weitere) Karte gezeigt ist dies sicherlich von Vorteil aber ein Spieler der einem keine Antwort geben kann sollte man sich dennoch notieren wenn man später wieder neue Verdächtigungen äußert. Cluedo verwirrt einem mit Sicherheit in den ersten Partien doch schnell bekommt man ein Gefühl dafür was man sinnvoller weise auf seinem Block notiert und was man auch fragen sollte. Mithilfe der Komplottkarten und dem Versetzen der Spielfigur läuft leider nicht alles nach Plan so dass einem 100% Überlegung, Strategie und Cleverness auch nicht zum Sieg führen.
Interaktion:
Cluedo ist ein Deduktionsspiel was bedeutet dass im Spielverlauf die Spieler mittels logischer Schlussfolgerungen einen zu Anfang an unbekannten Sachverhalt aufdecken müssen. Durch Aktionen der Mitspieler wie beispielsweise den Komplottkarten sorgt man allerdings auch dafür nicht nur Spieler etwas zu ärgern sondern auch diese zu verwirren. Das sorgt für Diskussionen und das ist auch unserer Ansicht nach das schöne was in Cluedo wirklich gut zur Geltung kommt. „Man diskutiert!“ Cluedo ist (auch) ein Kommunikationsspiel in dem man aber auch nicht zu viel reden sollte sonst verspricht man sich noch und verrät nützliche Hinweise.
Glück:
Würfel sind dafür da die Bewegungsreichweite zu steuern. Und im Spielverlauf hofft man natürlich immer sich schnell von einem Raum in den nächsten bewegen zu dürfen. Mit niedrigen Zahlen dauert das wobei auch die anderen Spieler mit dieser Glückskomponente leben müssen. Beim Aussprechen einer Anklage muss man sich auch nicht immer sicher sein. Mit etwas Glück schafft man es auch den Täter zu entlarven. Ob das Warten (100%ige Sicherheit?) allerdings Sinn macht muss jeder für sich entscheiden, denn vielleicht ist zuvor ein anderer Spieler im Schwimmbad und erhebt Anklage.
Packungsinhalt:
Cluedo hat es in den letzten Jahren in etlichen Neuauflagen gegeben. Sogar in elektronischer Form ist das Spiel vor vielen Jahren veröffentlicht worden. Mit dieser Auflage knüpft man wieder etwas mehr an die Wurzeln der 90er Jahre an. Bereits auf dem Cover ist die hohe Qualität des „Bildmaterials“ zu erkennen. Blickt man dann auf den Spielplan wird man von neumodernen fast dreidimensionalen Räumen die einem an die „Sims“ Zeit der Nichten und Neffen erinnern erschlagen. Geschmackssache, wobei es uns etwas ärgert wenn man nicht sofort den Eingang zu den diversen Räumen (z.B. Terrasse) sehen kann. Da bevorzugen wir doch lieber den Spielplan aus den 90er Jahren. Anstatt deutliche „Personen“ zu benutzen (wie in früheren Auflagen) sind die Figuren mit einem Fragezeichen versehen. Wie langweilig! Der Notizblock ist klein und hier hätten wir uns etwas mehr Größe gewünscht. Um noch zusätzliche Hinweis zu notieren ist einfach zu wenig Platz. Schade! Die Anleitung ist in zerstückelter Bild-Manier gestaltet. Etwas verwirrend für Spieler die eine klare Aufbaustruktur erwarten. Hier hat man wohl insbesondere an die Wenig- bis Wirspielenkaum-Spieler gedacht und versucht Aufbau und Ablauf in lockerer Art und Weise zu präsentieren. Für den Preis recherchieren wir wieder bei diversen Händlern und stellen insbesondere online fest wie viele Versionen es mittlerweile gibt! Wahnsinn! „Diese“ Version aus dem Jahr 2008 gibt es für ca. 20 EUR.
Spaß:
Cluedo macht einfach Spaß und das aus unserer Sicht seit über 20 Jahren. Dabei widmet man sich nicht nur seinem Lieblings Cluedo aus den 90er Jahren sondern spielt auch gerne einmal Varianten und davon gibt es ziemlich viele! Mit der Cluedo Version die wir vor uns liegen haben hat sich allerdings nicht viel geändert außer dass Gastkarten und Komplottkarten ergänzt werden. Für Cluedo Kenner ist dies ungewöhnlich und anfangs konzentriert man sich eher auf die Räume als auf die Fragezeichen. Hat man allerdings die ersten Komplottkarten in den Händen wird man erkennen und schnell lernen wie clever man diese einbinden kann. Ob man diese allerdings unbedingt für das Spiel benötigt sei dahingestellt. Denn diese Version lässt sich auch ohne die Gastkarten und Komplottkarten spielen. Hierzu tauscht man einfach den Würfel mit dem Fragezeichen mit einem normalen Würfel aus und lässt die Extra-Karten außen vor. Viele unsere Mitspieler fanden die Variante mit den zusätzlichen Karten sehr interessant und wollen auch zukünftig lieber mit den Sonderkarten spielen. Aus unserer Sicht sind sie entbehrlich! Auch ohne diese Karten ist der Spielspaß hoch!
Jörgs Meinung:
Cluedo gehört einfach in jeden Haushalt. Das Prinzip ist einfach und doch so gut dass dieses Spiel seit Jahrzehnten an Reiz nicht verloren hat.
Mittlerweile hat man als Spieler auch eine große Auswahl an Cluedo Versionen. Uns persönlich gefällt immer noch die Version aus dem Jahr 1996 am besten doch leider gibt es diese wie viele andere Versionen auch nicht mehr zu kaufen.
So ist es logisch dass der Verlag immer wieder eine neue Auflage veröffentlicht. In dieser Version kommen mit den Gastkarten und Komplottkarten zwei Elemente hinzu die erfahrene Cluedo Spieler nicht kennen. Sie führen dazu dass man als Spieler „etwas“ Einfluss auf die Abläufe nehmen kann. Mit Leichtigkeit kann man allerdings auch die ursprüngliche Version zum Spielen nutzen.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Hasbro / Parker für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Punkte-Abzug aufgrund des Materials! Cluedo gehört aber immer noch zu den besten Deduktionsspielen aller Zeit!
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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