Hocus Pocus
Verlag/Autoren/Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2010
Anzahl der Spieler:
2 bis 6 Spieler
Spielzeit:
15 - 30 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre
Durchschnittswertung:
4/10 bei 1 Bewertungen
VORWORT:
Den Zauberspruch Hocus Pocus kennen wohl viele, doch wer kennt auch den bekannten gleichnamigen Film mit den drei Hexen?
In Deutschland lief diese Fantasy-Komödie unter dem Titel Hocus Pocus – Drei zauberhafte Schwestern und war lange Zeit sehr erfolgreich.
Zaubererei entführt uns auch in diesem Spiel in eine Welt, in der man als Zauberlehrling um die Macht des sagenumwobenen Zauberkessel kämpft. Hocus Pocus soll nicht nur ein magisches Turnier mit Karten sein, sondern der Ausgang des Spiels soll bis zum Ende unvorhersehbar sein. Wir haben uns mit den Zaubersprüchen etwas näher befasst und verraten euch ob diese Hexerei auch Spielspaß zu bieten hat.
ZIEL DES SPIELS:
Die Spieler sind ständig auf der Jagd nach Karfunkel. Je nach Spieleranzahl liegen mehr oder weniger in der Auslage. Mithilfe der Karten klaut man sich nicht nur Karfunkel aus dem Vorrat sondern auch von seinen Mitspielern. Wer am Ende die meisten Karfunkel hat, gewinnt.
SPIELAUFBAU:
Abhängig von der Spieleranzahl werden bestimmte Karten aus dem Spiel entfernt. Die übrigen Karten werden gemischt und jeder Spieler erhält drei Karten (=Zauberbuch), die offen vor dem Spieler liegen und drei Karten auf die Hand.
Die restlichen Karten bilden einen verdeckten Nachziehstapel (=Bibliothek).
Doch was erkennt man auf den Karten?
Neben dem Zauberspruch ist ein Wert der Fähigkeit (z.B. 4 Karfunkel) angezeigt. Darunter werden der Kartentyp (Hocus oder Pocus) und die genaue Fähigkeit (bestimmter Kartentext) angegeben.
Je nach Mitspieleranzahl wird eine bestimmte Anzahl von Karfunkeln als Vorrat (=Kessel) zur Seite gelegt.
SPIELABLAUF:
Ein Spieler beginnt und spielt eine oder mehrere Hocus-Karten aus. Er legt diese aus seiner Hand oder aus seinem Zauberbuch in die Spielzone.
Hocus-Karten wirken ggf. erst, nachdem alle darauf ausgespielten Pocus-Karten ihre Wirkung hatten.
Sobald ein Spieler eine Hocus-Karte ausspielt, können alle Spieler in beliebiger Reihenfolge Pocus-Karten verwenden und auf eine Hocus-Karte legen.
Will kein Spieler mehr Pocus-Karten verwenden, werden die Fähigkeiten der Pocus-Karten in der Reihenfolge, in der sie gelegt wurden, eingesetzt. Erst anschließend tritt die Fähigkeit der Hocus-Karte ein, sofern sie noch in der Auslage liegt.
Eine Spielrunde ist zu Ende, wenn der aktive Spieler keine Hocus-Karte mehr ausspielen kann oder will. Er zieht entweder zwei Karten aus der Bibliothek oder nimmt sich einen Karfunkel aus dem Kessel.
Am Ende einer Runde kann ein Spieler höchstens fünf Karten in der Hand halten. (Überzählige werden abgeworfen.)
Verbliebene Karten in der Spielzone werden eingesammelt und aufgedeckt auf den Ablagestapel gelegt.
Eine neue Runde mit dem linken Nachbarn beginnt.
Pocus-Karten sind anhand der gelben Farbe erkennbar und dienen oft als Mittel, um einen anderen Zauber zu beeinflussen.
Das Zauberbuch eines jeden Spielers muss komplett gehalten werden, so dass immer möglichst drei Karten offen vor einem Spieler liegen. Ein Austausch (Zauberbuch mit Handkarten) ist nur in der eigenen Runde möglich.
Das Spiel ist zu Ende, sobald ein Spieler den letzten Karfunkel aus dem Kessel nimmt. Jeder Spieler zählt seine Karfunkel um festzustellen, wer gewonnen hat.
Strategie:
Anfangs hat man zwar insgesamt sechs Karten vor sich (3 auf der Hand, 3 in seiner Auslage), doch wer nicht aufpasst, kann bald nur noch sein Zauberbuch vorweisen. Dies ist für alle sichtbar, so dass sich Mitspieler auf eventuelle Reaktionen (insbesondere durch Pocus-Karten) einstellen können.
Gerade in den Anfangsrunden macht es mehr Sinn, zwei Karten zu ziehen, anstatt zu einem Karfunkel zu greifen. Mächtige Karten behält man dabei gerne auf der Hand und legt sie nicht in sein Zauberbuch.
Um Hocus Pocus allerdings richtig gut spielen zu können bedarf es vieler Partien. Die Kartentexte sind zwar eindeutig und werden in der Anleitung nochmals aufgelistet, doch in den ersten Runden, weiß man eigentlich nicht, welche Karte man ausspielen soll.
Zu Zweit gibt es oft knallharte Duelle, in denen man gut taktieren kann. Umso mehr Spieler allerdings teilnehmen, desto unübersichtlicher und glücksbetonter wird das Spiel.
Interaktion:
Der Interaktionsfaktor ist hoch, da ständig Karten abgelegt werden. Auf einen Zauberspruch folgt oft gleich ein Gegenzauber, bis alle Spieler passen oder einfach keine Pocus-Karten mehr zücken können.
Glück:
Durch das ständige Nachziehen und anfangs oft unkoordinierte Ausspielen von Karten ist eine gehörige Portion Glück dabei. Mit etwas Erfahrung lässt sich dieser Glücksfaktor zu Zweit und zu Dritt noch etwas steuern, aber mit mehr als vier Spielern ist eine taktische Marschroute kaum durchsetzbar.
Ob man Karfunkel bekommt oder einem der Mitspieler seine eigenen klaut, kann man immer erst am Ende einer Runde erkennen.
Packungsinhalt:
In liebevoller Grafik mit Hexen und Zauberern präsentiert sich Hocus Pocus seinen Spielern. Die handliche Box bietet einen Inhalt mit vielen Karten und großen Karfunkeln.
Die Anleitung ist übersichtlich und einzelne Karten werden ausführlich erklärt.
Für einen Preis von etwa 15 Euro kann man das Spiel kaufen, was aus unserer Sicht angemessen ist.
Spaß:
Das Material kann noch so schön sein, wenn der Spaßfaktor einfach nicht überschwappen will. Genauso ist das bei Hocus Pocus, indem Spielrunden zu Zweit und zu Dritt mit erfahrenen Mitspielern zwar schnell abgewickelt sind, aber der Funke Spaß sehr gering ist, um sich an weitere Runden zu wagen.
Eine andere, aber nicht bessere Erfahrung machten wir bei Partien ab vier Mitspielern. Vieles hängt vom Glück ab, so dass man auch mit vielen Karten auf der Hand und im Zauberbuch nicht weiß, ob man damit eine erfolgreiche Runde abschließen kann. Der Glücksfaktor ist zu hoch und je nach anfangs ausgewählter Anzahl an Karfunkel ist eine Partie schnell zu Ende.
Viele Spieler werden aber sicherlich nicht so weit kommen, da der Ablauf mit den vielen unterschiedlichen Kartentexten doch etwas Zeit benötigt. Diese Zeit wird sich nicht jeder Spieler nehmen, was schade ist. Schlecht ist das Spiel nun wirklich nicht, aber insgesamt darf man auch nicht all zu viel erwarten.
Jörgs Meinung:
In Hocus Pocus spielen die Mitspieler in der Rolle von Zauberlehrlingen Karten aus, um an die begehrten Karfunkel zu kommen. Dabei erlauben nur Spielrunden zu Zweit und zu Dritt etwas Strategie. Der Glücksfaktor ist deutlich zu hoch, was nicht nur mit dem Nachziehen der Karten verbunden ist. Nie kann man genau abschätzen, ob weitere Pocus-Karten in einer Runde verwendet werden. Der Spaßfaktor bleibt somit leider oft auf der Strecke, so dass uns das Spiel in keiner Runde wirklich begeistert hat.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Hazgaard für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
4/10
Hocus Pocus ist ein sehr glückslastiges Kartenspiel mit vielen unterschiedlichen Karten und Möglichkeiten. Auf Dauer hat uns das Spiel nicht begeistert! Lediglich ein Pluspunkt für das Material!
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |