Testbericht vom 05.03.2011 - von Jörg
Schätzinsel
Verlage:
Verlag/Autoren/Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2010
Anzahl der Spieler:
2 bis 5 Spieler
Spielzeit:
15 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 5 Jahre
Durchschnittswertung:
8/10 bei 1 Bewertungen
Vorwort:
Der Spieleverlag Haba sucht regelmäßig erfrischende Ideen, so dass auch immer öfters neue Autoren den Sprung auf die Spielschachtel schaffen. Kirsten Hiese ist eine solche Spielerfinderin, die seit 2004 acht Veröffentlichungen vorweisen kann. Die 8. Veröffentlichung ist „Schätzinsel“, ihr Erstlingswerk bei Haba.
In diesem Spiel übernehmen Gewichte eine tragende Rolle. Neben der Einschätzung von Gewichtsunterschieden sind Kommunikation, Sprachförderung und Kooperation groß geschrieben. Wie soll das nur alles funktionieren? Das fragen wir uns, doch die Kinder warten endlich darauf, mit Spielen zu beginnen. Wir halten euch nicht länger hin und steigen in das Spiel ein.
Ziel des Spiels:
Mutige Piraten schleichen sich von ihrem Schiff auf die Insel eines berüchtigten Piratenkapitäns Fischbart, um seine wertvollen Schatztruhen zu stibitzen. Auf das Floß passen allerdings immer nur zwei Schatztruhen und diese müssen gleich schwer sein.
Da der Piratenkapitän sich langsam nähert, müssen sich die Spieler gemeinsam beeilen, alle 12 Schatztruhen von der Insel auf ihr Schiff zu bringen. Erst dann haben sie gewonnen.
Spielaufbau:
Schätzinsel und Piratenschiff werden in die Tischmitte gelegt. Dazwischen platziert man das Floß. Jede Schatztruhe füllt man mit einer Schatzkugel und platziert diese (zuvor kurz mischen) auf beliebige farbige Schatzfelder. Es gibt 12 Kugeln, je zwei in sechs Farben, wobei jedes Paar ein anderes Gewicht aufweist.
Vor dem ersten Spiel sollte jeder Spieler einmal die Kisten anheben und miteinander vergleichen. Natürlich kann man auch testen, was passiert, wenn man zwei Schatztruhen gegenüberliegend auf das Floß stellt. Kippt es oder hält es die Waage? Den Piratengeist Fischbart stellt man auf den roten Fußabdruck vor seinem Höhleneingang und der Startspieler nimmt sich den Würfel.
Spielablauf:
Es wird reihum gespielt. Der aktive Spieler würfelt und das Symbol zeigt eine Farbe an. Diese Farbe wird immer auf das Feld, auf dem der Pirat steht, bezogen. Wird die Farbe gewürfelt, auf dem der Piratengeist steht, holt er sich alle bisherigen Schatztruhen (sofern vorhanden) vom Schiff zurück und stellt sie auf freie Schatzfelder und zwar möglichst weit voneinander entfernt. Wird nicht die Farbe gewürfelt, auf dem der Piratengeist steht, sucht sich der Spieler eines der beiden Schatzfelder der gewürfelten Farbe aus. (Sofern sich dort keine Kiste befindet, nimmt sich der Spieler eine beliebige Truhe.)
Dort hebt er eine dort liegende Schatztruhe an, ohne sie dabei zu schütteln. Dabei merkt er sich das Gewicht und kommuniziert es mit seinen Mitspielern. Diese Truhe stellt der Spieler auf einen der beiden Plätze auf dem Floß. Die Spieler beraten anschließend gemeinsam, welche Schatztruhe genauso schwer sein könnte und wählen eine aus. Diese stellt man an den gegenüberliegenden Platz des Floßes.
Befindet sich das Floß im Gleichgewicht, sind die Schatztruhen gleich schwer und man darf sie in das Schiff übersetzen. Kippt das Floß nach einer Seite, sind die Schatztruhen unterschiedlich schwer, so dass man sie wieder auf die Schatzfelder zurückplatziert. Zusätzlich rückt man den Piratengeist um ein Feld nach vorne.
Anschließend folgt der nächste Spieler.
Wichtig:
- Schatztruhen dürfen nicht geschüttelt werden.
- Hat man sich für eine Truhe entschlossen, nimmt man sie auch.
- Nur der aktive Spieler darf die Truhe berühren.
- Die Kisten werden auf dem Floß auf deren Plätze bis zum Anschlag gerückt.
- Ist man sich nicht sicher, ob die Truhen gleich schwer sind, darf man sie öffnen. Anhand der Farbe erkennt man dann sofort eine Gemeinsamkeit oder einen Unterschied. Schatzkugeln gleicher Farbe haben auch das gleiche Gewicht.
Das Spiel ist zu Ende, wenn alle Schatztruhen auf dem Schiff sind. Dann haben die Piraten/Spieler gewonnen. Das Spiel ist auch zu Ende, wenn der Piratengeist auf dem lilafarbenen Fußabdruck steht, dann ist Fischbart der Sieger und die Spieler haben leider verloren.
Für große und kleine Schatzsucher bzw. Anfängerpiraten werden weitere Varianten aufgeführt.
Strategie:
Abhängig vom Alter der Kinder sollte man unbedingt vor Spielbeginn die einzelnen Kugeln in der Hand halten, um ein Gefühl für die Gewichte zu bekommen. Erst danach sollte man mit einer Runde beginnen und dabei ruhig die Truhen zum zusätzlichen Vergleich der Farben öffnen. Mit etwas Spielerfahrung können die Kinder besser mit den Gewichten umgehen und diese auch erklären.
Gemeinsam gehen die Spieler an das Spiel heran, auch wenn die ersten zwei bis drei Partien noch schwierig verlaufen. Mit der Zeit sind sich die Spieler sicherer und merken sich dabei auch sehr gut die Positionen der falschen Truhen, um sie im weiteren Verlauf wieder zum Einsatz zu bringen.
Interaktion:
Gemeinschaftliches Spielen und Gewinnen stehen im Vordergrund. Die aktive Rolle übernimmt dabei immer ein anderer Spieler, was unseren Mitspielern sehr gut gefallen hat. Anfangs noch etwas schüchtern können die Spieler im Verlauf weiterer Partien gut erklären, wie sie das Gewicht einschätzen.
Glück:
Der Glücksfaktor ist in den ersten Partien sehr hoch. Zum einen hat man noch kein Gefühl für die Gewichte, zum anderen sind gerade die ersten Aktionen beim Auswählen von Truhen mit Glück verbunden. Mit der Zeit verringert sich aber der erste Punkt, denn auch wenn es oft schwer ist, kann man irgendwann die Gewichte besser zuordnen und die Gewinnchancen steigen dadurch.
Packungsinhalt:
Wir hatten unsere Befürchtungen! 12 zum Teil etwas schwerere Kugeln sorgen mit Sicherheit durch den Transport in der Spielschachtel für manch ein beschädigtes Spielteil. Von wegen! Alle 12 Kugeln sind in Papier eingewickelt und in einer kleinen Kartonbox hinterlegt. Damit hätten wir nicht gerechnet und das beweist wieder einmal die gute Produktion „Made in Germany“.
Die beiden Spielpläne für das Schiff und die Insel sind aus Pappe und fallen sehr groß aus. Das ist auch der Grund, warum die Spielschachtel in großer Form produziert wurde. Das Floß wirkt dabei schon etwas klein. Die Schatztruhen, leider nicht aus Holz, aber man kann ja nicht alles haben, lassen sich gut öffnen und wieder schließen. Auch nach vielen Partien konnten wir hier keine Gebrauchspuren entdecken.
Die Anleitung ist übersichtlich und von Autorin und Illustrator hat man entsprechende Infos veröffentlicht. Für knapp über 20 Euro bekommt man gute Qualität geliefert.
Spaß:
Schätzinsel gehört zu den schwierigeren Kinderspielen, bei denen man auch als Elternteil anfänglich mehr aufgefordert ist, beim Spielen behilflich zu sein. Da es ein kooperatives Spiel ist, dürfte dies mit Sicherheit auch kein Problem darstellen.
Zum Problem werden allerdings die Gewichte. Naja ein Problem ist es nicht direkt, aber es ist nicht einfach, diese unterschiedlichen Gewichte in Worte zu fassen. Überraschenderweise hatten unsere jungen Spieler allerdings sehr viel Geduld, was nicht immer der Fall ist und folgten interessiert den Ausführungen eines Erwachsenen. Sehr schnell konnten die Runden beginnen, in denen das Ziel zu gewinnen erst einmal zurückgeschraubt wurde. Viel mehr galt es, gleiche Truhen zu erkennen, bevor man mit einer richtigen Partie starten konnte.
Mit viel Eifer und Motivation ging es durch die einzelnen Partien, die je nach Spieleranzahl und Zusammensetzung (Kinder und/oder Eltern) ca. 15 Minuten dauern. Mit der Zeit werden die Spieler immer detaillierter mit ihren Ausführungen, wobei die mittleren Gewichte nicht immer einfach zu unterscheiden sind. Das Spiel macht insgesamt gesehen Spaß und gefällt nicht nur den Kindern gut.
Jörgs Meinung:
Wer ein innovatives, etwas schwieriges aber faszinierendes Haba Spiel sucht, ist bei Schätzinsel richtig. Das Kommunizieren von unterschiedlichen Gewichten, die in einer Truhe versteckt sind, ist mit Sicherheit eine Herausforderung, zu der sich anfangs ein Erwachsener gesellen sollte. Kooperativ lautet das Schlagwort und nach anfänglichen Schwierigkeiten überzeugt man auch das letzte Kind von diesem Spiel.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Haba für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
8/10
Innovative Spielidee, die nicht nur bei Kindern gut ankommt. Gewichte einzuschätzen und dies mit einem Spiel zu verbinden, überzeugt Jung und Alt gemeinsam!
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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