Wo war´s
Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2009
Anzahl der Spieler:
1 bis 5 Spieler
Spielzeit:
20 - 40 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 7 Jahre
Durchschnittswertung:
6/10 bei 1 Bewertungen
Das Kinderspiel „Wer war´s“ aus dem Hause Ravensburger wurde
2008 zum Kinderspiel des Jahres gewählt. Für viele keine Überraschung zumal es
noch heute eine Vielzahl von Kinder mit Leidenschaft spielen. Betrachtet man
die Verkaufsränge Ende 2009 bei diversen Händlern liegt dieses Spiel immer noch
unter den Top 5 verkaufter Brettspiele. Diese Erfolgswelle versucht man
natürlich aufrecht zu erhalten und mit dem neuen Spiel „Wo war´s“, das auch
eine elektronische Komponente enthält, verspricht man sich einen ähnlichen
Erfolg. Wir haben das Spiel mit einigen Kindern, die bereits „Wer war´s“
kennen, ausprobiert. Als Mitspieler und Zuschauer wollen wir euch jetzt über
das Spiel berichten und sagen euch ob es sich lohnt auch diese Version zu
kaufen.
Ziel des Spiels:
In einem fernen Land leben Menschen die von einem Drachen beschützt werden.
Ein Dieb hat allerdings den Drachenschatz geklaut, so dass sich die Kinder
(Spieler) auf die Suche danach machen. Der Drache verfolgt den Dieb aus der
Luft. Der Drache kann allerdings die Sprache der Menschen nicht, sondern
lediglich die Geräusche der Umgebung nachahmen. Genau diese Geräusche ruft er
den Kindern zu. Die Kinder müssen somit das Gehörte mit den Motiven auf dem
Spielplan kombinieren um dadurch den Fluchtweg des Diebes herauszufinden. Wem
das gelingt, der hat die besten Chancen den Dieb zu finden.
Spielaufbau:
Der Drache wird vorsichtig auf die Lautsprecher des elektronischen Gerätes
gesteckt. Die erforderlichen Batterien (nicht mitgeliefert) werden in die
Unterseite des Gerätes gelegt. Anschließend schaltet man diesen Drachenfelsen
ein und legt ihn neben den Spielplan welcher das ferne Land mit etlichen
Motiven zeigt. Abhängig vom gewählten Spiel stellt man die Figuren bereit.
Spielablauf: Vor der ersten Spielrunde bzw. immer wenn neue Spieler
teilnehmen führt man die so genannte Kennenlernrunde durch.
Auf dem Spielplan findet man 20 Motive die jeweils ein bestimmtes
Geräusch besitzen. Das Display des Drachenfelsen zeigt dabei einen Buchstaben
an. Mithilfe der Sterntaste für START und dem magischen Knopf kann man die
einzelnen Buchstaben von A bis V hören und sie auf dem Spielplan suchen. In der
Anleitung ist hierzu, falls man dabei Probleme hat, ein Bild des Motivs
abgedruckt. Hat man alle Geräusche gehört und auf dem Spielplan gefunden kann
das Spiel beginnen.
Das Spiel besteht aus mehreren Varianten. Für alle Varianten gilt, dass
sich die Kinder die Abfolge der Geräusche und somit der Motive merken sollten
um den Weg des Diebes zu erkennen. Dabei zieht der Dieb immer nur um ein Feld
waagrecht oder senkrecht und geht nie auf das gleiche Feld zurück. Nach ein
paar Geräuschen kann man erkennen wo sich der Dieb befinden muss. Eine Runde
dauert zwischen 10 und 24 Geräuschen wobei der Dieb immer erst am Ende einer
Runde gefangen werden kann. Wem dies gelingt gewinnt den Drachentaler. Fürs
erste wählen, was zusammen mit den Kindern durchaus sinnvoll ist das
Kooperative Einsteigerspiel.
Die Spieler wählen sich eine gemeinsame Spielfigur und setzen
diese auf ein beliebiges Feld des Spielplans. Das Plättchen für den Dieb und
die Drachentaler benötigt man erst einmal nicht. Gemäß den Vorgaben der
Anleitung wählt man die kooperative Variante am Drachenfelsen aus. Ein Spieler
beginnt und würfelt mit dem Felsen! Hierzu wird der magische Knopf gedrückt der
anschließend das Ergebnis anzeigt und gleichzeitig ein Geräusch wiedergibt! Das
Ergebnis zeigt an wie viele Felder (waagrecht und/oder diagonal) man sich
bewegen muss. Würfelpunkte darf man nicht verfallen lassen und Felder dürfen
nicht mehrfach betreten werden (vor- und zurückgehen). Auch das Meer und den
Fluss kann man betreten. Leuchtet im Display das Drachenfeld darf man auf ein
beliebiges Feld springen. Bei der Hexe (als Geräusch) wissen die Spieler dass
der Dieb auf eines der drei Hexenfelder geflohen ist wenn das Geräusch einmal
ertönt. Hört man das Geräusch zweimal hat die Hexe den Dieb auf eines der
beiden anderen Hexenfelder mitgenommen. Hört man das Geräusch dreimal hat die
Hexe den Dieb noch einmal auf ein Hexenfeld mitgenommen. Mit dem Trommelwirbel
(des Drachenfelsen) ist das Spiel zu Ende. Nach ca. 20 Sekunden erscheinen die
Koordinaten im Display und man setzt das Plättchen des Diebs auf dieses Feld.
Steht dort auch die Spielfigur hat man das Spiel gewonnen und man erhält einen
Drachentaler. Falls nicht erhält der Dieb den Taler. Das Spiel
ist zu Ende wenn die Spieler oder der Dieb drei Drachentaler gesammelt haben.
Wem dies als erster gelingt gewinnt. Eine weitere Spielvariante ist das Spiel
für Gewiefte in der jeder Spieler seine eigene Spielfigur erhält und somit
jeder gegen jeden spielt. Die Geräusche laufen automatisch ab so dass man sich
mit dem Würfeln und ziehen beeilen muss. Der Spieler der als Erster fünf Taler
gesammelt hat gewinnt. Die Einstellungen des Drachenfelsen für diese Variante
sind in der Anleitung hinterlegt. Falls ein Spieler den Dieb erreicht bekommt
er zwei Taler. Der Spieler der diesem am nächsten sitzt noch einen Taler. Haben
mehrere Spieler den Dieb erreicht (alle Spieler auf dem gleichen Feld) bekommt
jeder einen Drachentaler. Erreicht kein Spieler den Dieb erhalten der oder die
Spieler die dem Dieb als nächstes stehen einen Taler.
Zum Schluss folgt noch die Variante Spiel für Experten. Gespielt wird
wie in der Variante „Gewiefte“ mit dem Unterschied dass jeder Spieler mit
verdeckten Identitäten spielt. Jeder Spieler kennt nur seine Spielerfarbe aber
nicht die vom Mitspieler. Damit dies überhaupt funktioniert werden anfangs
verdeckte Spielerchips verteilt und alle fünf Spielfiguren auf dem Spielplan
verteilt. Übrige Chips kommen ungesehen in die Spielschachtel. Jeder Spieler
darf mit jeder Spielfigur ziehen sollte sich allerdings nicht frühzeitig mit
seiner Figur bewegen, ansonsten wissen das die Mitspieler sofort. Die Geräusche
hört man nur noch fünf Sekunden was den Stressfaktor etwas erhöht.
Strategie:
Gut zuhören um den Weg des Diebes zu erkennen. Allerdings braucht man sich anfangs nicht genau daran halten da mit der Hexe der Dieb entwischt. Diese Situation gibt es in jeder Runde und somit ist der erste Teil des Spiels „leider“ uninteressant. Erst nach (den Geräuschen) der Hexe lohnt es sich den Spielplan und die möglichen Wege des Diebes genau zu erforschen. Die 20 Sekunden reichen dabei uns und am Ende gelingt es sehr oft den Dieb zu erwischen. Mit den Varianten wird das etwas schwieriger, so dass die Kinder erst einmal Erfahrung im kooperativen Spiel sammeln müssen. Insbesondere die Expertenversion zwingt die Spieler sich nicht frühzeitig mit ihrer Figur zu verraten.Interaktion:
In der kooperativen Version steht das gemeinsame Spielen im Vordergrund. Nur in der Expertenversion versucht man die Mitspieler zu ärgern indem man andere Figuren möglichst weit weg vom anvisierten Platz des Diebes bewegt. Der Kommunikationsfaktor ist insbesondere in der kooperativen Variante hoch da sich hier die Spieler gemeinsam besprechen müssen um anschließend zu entscheiden auf welches Feld die Spielfigur fährt.Glück:
Der Glücksfaktor ist sehr hoch und oftmals entscheiden die letzten zwei oder drei Geräusche und auch die Bewegungsmöglichkeiten darüber, ob man gerade noch das mögliche Feld des Diebes erreicht oder nicht. Verfolgt man gleich (nach dem Geräusch der Hexe) die richtige Spur verliert man diese fast nie und hat dadurch hohe Gewinnchancen.Packungsinhalt:
Das Design und den Schriftzug hat man dem Vorgängerspiel „Wer war´s“ angepasst, schließlich sollen Fans der Vorgängerreihe sofort sehen, dass mit „Wo war´s“ ein Nachfolger in den Regalen steht. In der riesigen Schachtel findet man dagegen kaum Material, da Spielplan, Drachenfelsen und Drachen und einigen Figuren und Plättchen alles sind was das Spiel benötigt. Der Spielplan mit den Motiven wurde schön gestaltet und mithilfe der Hinweise in der Anleitung erkennt jeder Spieler sehr schnell welches Geräusch zu welchem Motiv passt. Der Aufbau der Anleitung ist gut gelungen wobei ein Erwachsener anfangs durch das Spiel führen sollte. Der Preis für dieses Spiel liegt bei knapp unter 30 Euro, was, wenn man das Kinderspielsegment betrachtet, und dafür dass hier eine elektronische Komponente dabei ist, gerechtfertig ist.Spaß:
Die Euphorie war anfangs sehr hoch. Der Kinder waren bereits von „Wer war´s“ begeistert und konnten es kaum erwarten „Wo war´s zu spielen. Bei der Vorstellung der Geräusche und Motive waren die Kinder konzentriert da man ja leise sein muss um auch alles genau zu hören. Einige Anfangsschwierigkeiten mit ein paar Geräuschen („Was war das?“) sind schnell gelöst wenn die Erwachsenen den Kindern etwas behilflich sind. Somit macht es auch Sinn sich die ersten Runden mit dem kooperativen Spiel zu befassen. Kinder lernen schnell und das zeigt sich bereits nach 1 bis 2 Spielrunden. Irgendwann hören die Spieler genau und wissen auch relativ schnell auf welchem Feld (aufgrund der Bewegungsfolge) sich der Dieb befinden muss. Ärgerlich finden wir allerdings die bereits angesprochenen Geräusche der Hexe. Erst nach dem Ertönen des Hexengeräusches lohnt es sich genauer hinzuschauen wo sich der Dieb befindet bzw. welchen Fluchtweg er einschlägt. Die beiden Varianten sind dagegen schon mehr für erfahrene Spieler zumal die Reaktionszeit kürzer ist und man sich im Expertenspiel noch überlegen muss mit welcher Figur man fährt. Insgesamt gesehen ist „Wer war´s“ immer noch das bessere Spiel zumal dort die Handlungsmöglichkeiten und Abläufe viel witziger und abwechslungsreicher sind.Jörgs Meinung:
Das Spiel „Wo war´s“ ist quasi das Nachfolgespiel von „Wer war´s“ und kann aufgrund der einfachen Abläufe die mit einer elektronischen Komponente versehen sind nicht an dem Erfolg des Vorgängerspiels anknüpfen.
Auf Dauer wiederholen sich die Abläufe die nach 10 Runden sogar langweilig wirken. Für interessierte Spieler verbleibt dann lediglich die Expertenversion. da man hier seine Spielerfarbe erst am Ende preisgibt.
Als nicht ausgereift sehen wir auch die Abläufe der Hexe an zumal sich die Spieler erst nach diesem Geräusch auf die möglichen Weg des Diebes konzentrieren müssen.
Den Dieb zu fangen, was das Ziel der Spieler ist, dauert dabei eine unbestimmte Zeit und gelingt auch fast immer.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Ravensburger Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Wo war´s ist die Fortsetzung von „Wer war´s“. Die Abläufe sind allerdings nicht so spannend wie man das vom Vorgänger gewohnt war.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |