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Testbericht vom 24.07.2008 - von Jörg

Raja




Details


Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2004

Anzahl der Spieler:
2 bis 5 Spieler

Spielzeit:
90 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre

Durchschnittswertung:
5/10 bei 1 Bewertungen



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Das Land Indien ist nicht nur geprägt durch die riesige weitläufige Fläche, sondern auch von einer hohen Bevölkerungsanzahl. Unzählige Dörfer und Paläste beherbergt dieses Land. Und im Spiel Raja, welches 2004 auf der Auswahlliste zum Spiel des Jahres stand, stehen die Paläste im Vordergrund. Doch zuvor ist die Gegend („der Spielplan“) zu betrachten, denn im Vordergrund steht der Nordwesten Indiens mit der im Mittelalter sehenswerten Kunst- und Kulturlandschaft. Als Fürst reisen die Spieler dabei umher und lassen durch den Architekten Häuser und prachtvolle Paläste bauen.

Ziel des Spiels:
Der Spieler, welcher (nach der Wertung!) zuerst sieben Paläste erbaut hat, gewinnt das Spiel. Auf jeden Fall ist aber nach der Runde Schluss, in der das Stadtwappen auf das Feld „10“ gelegt wird.

Spielaufbau
Der große Spielplan, welcher 7 Städte und 30 Dörfer abbildet, wird in die Tischmitte gelegt.

Die Spieler wählen sich jeweils eine Farbe und erhalten eine Aktionsscheibe, eine Kurzspielregel, 15 Goldstücke, eine Spielfigur (=Architekt), sieben Paläste, vier Häuser (für Ausgangssituation) plus noch einmal sechs Häuser (als persönlichen Vorrat). Die schwarze Spielfigur (=Maharadscha) wird zusammen mit den anderen Architekten auf das Startfeld des Spielplans gestellt. Die Personenkarten (1-6) werden bereit gelegt. Von den sieben Stadtwappen werden (nach dem Mischen) die Felder beginnend mit dem "Pfeil" auf den Plan belegt („offene Auslage“). Oben anschließende Felder 1-10 zeigen die Anzahl der Spielrunden an. Das restliche Material (Goldplättchen, restliche Häuser der Mitspieler) wird als allgemeiner Vorrat neben den Spielplan gelegt.

Spielablauf:
In Raja muss man vor dem Start und Beginn des Ablaufs noch einige Sachverhalte erklären. Hierzu einige Anmerkungen:
>Die Paläste Auf jedem Feld eines Palastplatzes (insgesamt sieben) kann ein Palast gebaut werden. Gerade der Platz in der Mitte ist sinnvoll (sofern noch frei), denn dieser gilt als „großer“ Palast und bringt bei einer Wertung Extra-Punkte. Die restlichen Plätze werden als „kleine“ Paläste bezeichnet.
>Die Dörfer Natürlich kann man auch in einen Palast (in Städten) ein Haus setzen. Aber auch Dörfer werden mit Häusern belegt, wobei maximal zwei Häuser dort stehen können (bei zwei Spielern nur eins!).

Denn die Voraussetzung um durch ein Dorf zu reisen ist, dass dort auch Häuser stehen.

>Vertrauter(=Personenkarte)
Kurz vor Spielbeginn nimmt sich jeder eine solche Karte. Jede Person ist mit unterschiedlichen Eigenschaften ausgestattet:
Personenkarte 1 (Großfürst): -zieht als Erster und nimmt bei Gleichstand den besten Rang ein
Personenkarte 2 (Händler): -erhält im eigenen Zug eine Goldmünze
Personenkarte 3 (Priester): -kleine Paläste haben bei einer Stadtwertung den Wert 2 (statt 1)
Personenkarte 4 (Wanderer): -reist kostenlos, die Bank zahlt dafür
Personenkarte 5 (Unternehmer): -baut und versetzt ein Haus „zusätzlich“ (und kostenlos)
Personenkarte 6 (Baumeister): -der Bau eines Palastes kostet 9 (statt 12) Goldmünzen

Noch vor der ersten Runde werden die vier Häuser (jeder Mitspieler) beliebig in Dörfer gestellt und zwar beginnend mit dem Spieler, mit der niedrigsten Personenkarte.

Anschließend haben die Spieler somit nur noch sechs Häuser (allgemeiner Vorrat) vor sich ausliegen. Endlich, denn jetzt können wir mit der ersten Runde beginnen!

Jede Runde verläuft in gleicher Reihenfolge (vgl. auch Kurzübersicht vor jedem Spieler). Zuerst wird der Maharadscha auf das Feld gesetzt. Und zwar auf das Stadtwappen (bzw. auf die Stadt), welches auf der Leiste ganz unten liegt. Dieses Wappen wird anschließend nach oben gelegt (hier: Feld 1 für erste Runde). Somit erkennt man auch, wo der Maharadscha als nächstes hinzieht (sofern sich nicht noch was ändert….doch dazu später mehr!). Am Ende der Spielrunde wird diese Stadt gewertet. Ab sofort werden nun die Spieler aktiv.

Denn mit Hilfe ihrer Aktionsscheibe stellen sie verdeckt (mithilfe der zwei Zeiger) ihre beiden Aktionen ein. Natürlich kann die gleiche Aktion auch zweimal eingestellt werden! Folgend Möglichkeiten gibt es:
>2 Goldmünzen erhalten
>2 Häuser bauen
>Haus versetzen
>2 Häuser vom allgemeinen Vorrat
>1 Palast bauen
>1 Palast und 1 Haus bauen
>Wertungsreihenfolge versetzen
>Personenkarte wechseln

Der Spieler mit der „niedrigsten“ Personenkarte beginnt und führt seine Aktionen durch. Anschließend folgt der bzw. die Spieler mit der nächst höheren Personenkarte. Klingt gar nicht mal so schwer, doch auch hier die Anmerkung, dass es einige Regeln zu beachten gilt, die mit den oben erwähnten Aktionen im Zusammenhang stehen. Als Beispiel greifen wir zwei wichtige Faktoren heraus:

1.Reisen
Ein Spieler kann im Verlauf seines Zuges immer mit seinem Architekten reisen. Allerdings muss bei einer Dorf-Durchreise mindestens ein Haus dort stehen! Und dass dies nicht immer kostenlos ist, versteht sich von selbst. Sofern bei den Reisen kein eigenes Haus vor Ort steht, muss für „jedes“(!) Haus in diesem Dorf eine Goldmünze an den jeweiligen Besitzer/Spieler gezahlt werden.
2.Bauen
In Dörfern kann man jederzeit Häuser bauen (sofern man es sich leisten kann) und dass „ohne“(!) Architekten vor Ort. Allerdings muss in einer Stadt ein Architekt anwesend sein, um Häuser und Paläste zu bauen. Doch ohne Gold ist diese Aktion ausgeschlossen, denn die Baukosten betragen 1 Gold für ein Haus und 12 Gold für einen Palast.

Die weiteren Aktionen werden ausführlich und übersichtlich in der Anleitung dargestellt. Doch nicht jede Aktion muss ausgeführt werden. Dann erhalten allerdings alle anderen Spieler zwei Goldmünzen von der Bank! Also gut überlegen, denn Fehler führen hier sofort zu einer Bestrafung bzw. Belohnung für den Mitspieler. Nachdem jeder Spieler seinen Zug und somit seine Aktionen ausgeführt hat, kommt es zur anfangs erwähnten Wertung der Stadt (mit dem Maharadscha). Wie viele Goldmünzen die einzelnen Spieler erhalten, ist abhängig von der Spieleranzahl (Wertungstabelle auf der Kurzübersicht).

Die Stärke ermittelt sich wie folgt: >Architekt (1 Punkt) >Haus (1 Punkt) >kleiner Palast (1 Punkt) >großer Palast (3 Punkte) Sofern nur ein Spieler Wertungspunkte bekommt, erhält dieser bei der Wertung einen Bonus von fünf Goldmünzen!

Mit dieser Wertung beginnt eine neue Runde………. >der Maharadscha reist in eine neue Stadt >das unterste Plättchen wird nach oben verschoben >die Aktionen werden neu eingestellt und ausgeführt und eine >neue Wertung beginnt. Doch das hat bekanntlich sein Ende wenn der 7. Palast gebaut wurde oder das 10. Stadtwappen gelegt wird. Bei einem Gleichstand unter den Palästen entscheidet das Gold der jeweiligen Spieler über Sieg und Niederlage.

Varianten:
Was wäre ein Strategiespiel ohne Varianten? Auch in Raja werden etlichen Variationen in der Anleitung aufgeführt. Zum Beispiel gibt es eine weitere Personenkarte („Yogi“) die zu den restlichen Personenkarten gelegt wird. Wer diese Karte besitzt, erhält einen Aktionschip und kann diesen später oder sofort einsetzen und eine zusätzliche Aktion ausführen.

Strategie:

Das Spiel unterscheidet sich je Spieleranzahl sehr stark , denn bei zwei Spielern ist nur ein Haus pro Dorf erlaubt. Ab drei Spieler sind es allerdings zwei Häuser. Das hier natürlich schnell beliebte Wege (>Dörfer) im Süden und Osten (nur eine Dorfverbindung zur Stadt) mit Häusern besetzt werden versteht sich von selbst. Aber auch die Auswahl der Personenkarten spielt eine wichtige Rolle. In Zwei-Spieler-Runden führten Aktionen, in denen man zuerst an der Reihe war schnell zu einem Vorteil. Es gab allerdings auch Spieler, die eher eine hohe Personenkarte bevorzugten, um auf die Aktionen der Mitspieler zu reagieren. Zu zweit und zu dritt kann sich ein Spieler schnell durch geschicktes Setzen der Häuser und der Paläste (großer Palast) Vorteile verschaffen, die dazu führen, das man kaum mehr einzuholen ist. Die Wertungsreihenfolge sollte allerdings nie außer acht gelassen werden. Denn sehr oft führen Veränderungen (Aktion Wertungsreihenfolge) zu nicht einkalkulierten Spielablaufveränderungen. Gerade zu Fünft kann sich eine Strategie schnell in Luft auflösen. Dass man immer an einer Wertung teilhaben sollte, versteht sich von selbst, auch wenn nur der Architekt in der Stadt anwesend ist. Denn wer gönnt schon einem Mitspieler einen Sonderbonus.

Interaktion:

„Action!“ ist wohl der richtige Ausdruck für dieses Spiel. Ständig kommt man sich in die Quere und nicht selten entscheiden knappe Wertungen über viel oder wenig Gold. Doch diese Interaktionen kommen am besten ab vier Spielern zum Tragen. Denn zu zweit und zu dritt dümpelt das Spiel in den ersten drei bis vier Runden vor sich hin. Jeder eigene Schritt wird von den Mitspielern verfolgt, denn nicht selten müssen diese Vorhaben an andere Stelle umgesetzt werden. Somit ist auch der Frustfaktor in Raja nicht auszuschließen, wenn wieder einmal alle Wege zum Ziel (=Stadt) verbaut sind und man nur mit viel Mühe (=Gold) oder Umwegen eine Chance hat an Wertungen teilzuhaben.

Glück:

Ohne Karten und ohne Würfel ist der Glücksfaktor schon mal sehr niedrig. Nur Fehler der Mitspieler (die sich über ihren Zug zu wenig Gedanken machen) führen zu einem Vorteil. Doch diesen gilt es auch erst einmal zu erkennen!

Packungsinhalt:

Für ein aufregendes Strategiespiel, was in Indien spielt, sind uns die Farben zu matt und eintönig. Etwas mehr „Pepp“ hätte dem Spiel sicherlich gut getan. Was allerdings ein absolutes „No go“ ist, zeigt sich an der Spielschachtel. Das Material passt überhaupt nicht in die vorgesehenen Vertiefungen, so dass das schwarze Muldenteil als Erstes in die gelbe Tonne fliegt und das Material liebevoll in Zipp-Tüten verpackt wird. Doch nicht nur Negativpunkte sollen hier zur Ausführung kommen. Die Anleitung ist für ein (anfangs) nicht ganz leichtes Strategiespiel sehr gut aufgebaut. Sicherlich ist aber ein Blick in den ersten zwei oder drei Spielrunden erforderlich um alle Abläufe zu verstehen. Durch Neuorientierung des Verlags wird das Spiel zur Zeit zum Schnäppchenpreis verkauft, so dass jeder Strategieliebhaber hier mit Sicherheit zugreifen wird.

Spaß:

Raja ist kein Spiel für zwei oder drei Spieler! Das dies wieder einmal auf einer Spielschachtel als 2-5 Personenspiel angepriesen wird, ist sehr ärgerlich. Klar, spielbar ist es, aber der Spaßfaktor bleibt auf der Strecke! Denn in Raja kommt der Spaß erst zu Viert oder zu Fünft zur Geltung. Wenigspieler werden hier allerdings schnell an Grenzen stoßen, denn hier sind strategische Überlegungen die Voraussetzung um zu gewinnen! Für viele Spieler ist Raja ein klasse Spiel, das sehr häufig auf dem Spieltisch landet. Bei unseren vielen Spielrunden hat sich dies jedoch nicht gezeigt. Denn zu mühselig begannen die ersten drei (oder vier) Runden. Die beigefügten Varianten (z.B. Yogi) sind erst nach vielen Spielrunden empfehlenswert. Gerade der Yogi kann bei fünf Spielern für viel Abwechslung sorgen!

s Meinung:

Raja stand 2004 auf der Auswahlliste zum Spiel des Jahres. Doch dieses Spiel ist unserer Meinung nach eher für Vielspieler gedacht, die ohne großen Glücksfaktor ihre Strategien verwirklichen wollen.

Das Spiel ist allerdings erst ab 4 Personen spannend, denn mit weniger Spieler kommen viele Spielmöglichkeiten nicht zur Umsetzung.

Wer sich gerne in „raffinierte“ Spiele hineindenkt und sich von dem aktuellen Schnäppchenpreis verlockt fühlt, kann hier zugreifen.

Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de

Vielen Dank an Phalanx Games für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

STRATEGIE
8 von 10
Eine Strategie reicht nicht!
INTERAKTION
8 von 10
Komm mir nicht in die Quere!
GLÜCK
1 von 10
Zum Glück (Pech) bin ich Erster!
PACKUNGSINHALT
5 von 10
Tiefziehteil ein Witz!
SPAß
5 von 10
Erst ab vier Spieler zu empfehlen!
GESAMT-
WERTUNG:
5/10
Strategisch, anspruchsvolles Spiel!
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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