Brettspiel Testbericht vom 25.02.2009 - von Jörg

Curli Kuller




Details


Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2008

Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler

Spielzeit:
15 - 25 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 4 Jahre

Durchschnittswertung:
7/10 bei 1 Bewertungen



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regelerklaerung vom 10.03.2009

Curli Kuller


Video zum herunterladen: hier

Viele Kinderspiele sind durch gewisse Vorgaben gekennzeichnet. Da wäre u.a. der Spielplan oder das Spielbrett, das (wie immer) in die Tischmitte gelegt wird. Bereits auf dem Plan sind, gerade bei Kinderspielen, mögliche Routen oder Bewegungsabläufe abgebildet. Das ist aber noch nicht alles! Auch die Spielfiguren und das Spielmaterial haben einen vorgegebenen Platz. Schließlich sollen die Kinder schnell einen Einstieg in das Spiel finden. Es geht aber auch anders, wenn wir uns mit dem Spiel „Curli Kuller“ von Selecta Spiel befassen. Denn folgende Möglichkeiten stehen den Kindern zur Verfügung: >Variabler Spielaufbau! >Unterschiedliche Position der Spieler und Spielfiguren! >Bodenspiel! Bodenspiel? Was ist denn ein Bodenspiel? Spielen die Kinder auf dem Fußboden? Ja und Nein, denn eine Partie auf dem Tisch ist abhängig von dessen Größe (und dem Aufbau) möglich. Spannen wir euch aber nicht länger auf die Folter und beginnen mit dem Testbericht.

Ziel des Spiels:
Wir befinden uns hier auf dem Acker des Bauers Bertram. Um seine Setzlinge zu schützen, wurde sogar eine Vogelscheuche angeschafft. Allerdings hat er dabei die Schnecken vergessen, die sich über das frisch angerichtete Essen freuen! Mhmmmm, lecker!!! Jeder Spieler versucht, mit seiner Kullerschnecke, viele Pflanzen seiner Farbe zu bekommen. Wer als erster acht Pflanzen gesammelt hat, gewinnt das Spiel.

Spielaufbau:
Sofern man einen großen Tisch besitzt (Länge und Breite zwischen 60 und 70 cm) kann das Spiel auch dort aufgebaut werden. Ansonsten errichtet man das Spiel auf dem Boden. Es heißt ja auch Bodenspiel! Die beiden Abbildungen in der Anleitung zeigen ein Beispiel wie dies am Ende aussehen sollte (wobei in weiteren Spielen Abweichungen vertretbar sind). Der Acker von Bertram ist durch zwei Gartenzaunteile gekennzeichnet, die nach dem Zusammenstecken an den Ecken platziert werden. Damit man weiß wie groß der Acker sein sollte, nimmt man die Spielschachtel zur Hilfe, denn die Fläche ist vier Mal so groß wie die Schachtel. Als nächsten Schritt setzt man die Vogelscheuche in die Mitte des Spielfeldes. Die Arme der Vogelscheuche zeigen zu einer Öffnung hin (nicht auf eine Ecke!). Jetzt sucht sich jeder Spieler eine farbige Kullerschnecke heraus. Fehlen nur noch die Pflanzen, die man möglichst gleichmäßig auf dem Acker verteilt. (In weiteren Spielrunden haben die Kinder mit Sicherheit weitere Ideen wie die Pflanzen verteilt werden, um das Spiel einfacher oder schwieriger zu gestalten.) Es werden immer alle Pflanzen genutzt, auch wenn man nur zu Zweit oder zu Dritt spielt. Um den Schwierigkeitsgrad im ersten Spiel nicht zu erhöhen, sollten die Pflanzen mindestens eine Handfläche vom Zaun entfernt aufgestellt werden. Als letzter Schritt werden die vier Vogelscheuchkarten gemischt und jeder Spieler zieht eine Karte. Denn erst jetzt wissen die Spieler, von welcher Seite sie spielen dürfen. Sobald die Spieler ihren Platz eingenommen haben, kann der Spielspaß beginnen!

Spielablauf:
Ein Startspieler (anschließend reihum) beginnt, indem er sich die Kullerrampe nimmt. Die Öffnung der Rampe zeigt in Richtung Spielfeld. Die rund geformte Schnecke stellt man in die Rampe und stößt sie in den Acker (oder lässt sie hinein rollen). Dabei muss man sich immer auf seiner eigenen Seite befinden. Ein Übertreten durch die Rampe ist nicht erlaubt, denn die Grenze wird durch die Zäune gekennzeichnet. (An dieser Stelle sei erwähnt, dass leichtes Übertreten auch gestattet ist. Wir wollen ja nicht so kleinlich sein.) Mit dem Schwung der Schnecke versucht man möglichst viele Pflanzen der eigenen Farbe zu treffen, so dass diese umfliegen. Die umgekullerten Pflanzen der eigenen Farbe stellt man vor sich (= Siegespunkte). Pflanzen anderer Farben verteilt man an die Mitspieler mit der entsprechenden Farbe. Besitzt kein Spieler diese Farbe(n), gehört dem Spieler am Zug dieses Pflänzchen (ggf. mehrere). Diese neutralen Pflanzen zählen auch für die Endwertung mit! Es kann allerdings auch vorkommen (bei uns war es allerdings nie der Fall!), dass die Vogelscheuche umkippt. Der Spieler (als auch ggf. die Mitspieler) bekommen nichts. Die Spielfigur und die ggf. umgefallenen Pflanzen werden an gleicher Stelle wieder aufgebaut. Anschließend ist der nächste Spieler an der Reihe. Sobald ein Spieler acht Pflanzen seiner eigenen Farbe (bei vier Spieler!) gesammelt hat, ist er Sieger des Spiels. Bei zwei und drei Spielern können es auch neutrale Pflanzen sein, die einem zum Sieg verhelfen.

Strategie:

Es ist bereits beim Aufbau wichtig, dass die Pflanzen gleichmäßig auf dem Plan aufgestellt werden. Nur so herrscht vor Spielbeginn auch Chancengleichheit. Beim Kullern sucht man sich zuerst die Pflanzen heraus, die einfach zu erreichen (kurze Wege) und bei einem eventuellen Fehlwurf nicht viele Punkte für die Mitspieler bedeuten. Bei der Vielzahl an Pflanzen ist das allerdings nicht immer ganz einfach! Da bei einer 2er Partie auch neutrale Pflanzen Punkte bringen, wird man natürlich genau begutachten, welche Route man auswählt und möglichst viele Pflanzen zu erhalten. Doch so einfach ist dies leider hier nicht und es dauert oft einige Runden bis ein Sieger feststeht. Auch wenn man sein Ziel genau anvisiert, weicht die Schnecke gerne einmal vom Weg ab. Der Boden (Spieloberfläche) spielt natürlich auch eine wichtige Rolle. Sofern man auf einem Teppichboden (mit Muster und Erhebungen) spielt, wird es schwierig, sein Ziel zu treffen. Glatte Oberflächen eignen sich für das Spiel am Besten.

Interaktion:

Nicht selten hilft man ungewollt auch seinem Mitspieler, wenn wieder einmal die falsche Pflanze umgekippt ist. An dieser Stelle sei auch erwähnt, dass ein Wackeln am Tisch, oder ein gegenseitiges Behindern beim Zielen nicht erlaubt ist. Während den Runden gibt man seinen Mitspieler auch Tipps (sofern diese ehrlich gemeint sind), in welche Richtung man am besten kullert.

Glück:

Ohne Glück gewinnt man kein Spiel! Das Glück beginnt bereits beim Aufbau, wenn die eigenen Pflanzen weit verteilt, oder schlecht zu erreichen sind. Dann kann man nur hoffen, dass die Mitspieler die eine oder andere Figur zum Umkippen bringen. Anmerkung hierzu: Einen einheitlichen Aufbau bekommt man sicherlich auch hin. Der Spielaufbau (insbesondere der Zeitfaktor) wird dadurch aber in die Länge gezogen. Auch mit dem Zielen ist das so eine Sache. Denn die Schnecken kullern nicht immer in die „genau“ gewünschte Richtung. Mit etwas Zielwasser, … nein …, soweit lassen wir es nicht kommen, es ist schließlich ein Kinderspiel!

Packungsinhalt:

Bei Selecta Spiel denkt man gerne auch an die Umwelt, denn Zipp-Tüten findet man so gut wie nie in einem Spiel dieses Verlages. In die mitgelieferten Papiertüten passt das Material ideal hinein. Mit einem kleinen Aufkleber lassen sich die Tüten gut verschließen. In Curli Kuller sorgt allerdings auch die Anleitung für Aufsehen. Die beiden Abbildungen reichen nämlich aus, so dass man bereits in Versuchung kommt, ohne zu lesen, ein Spiel zu beginnen. Doch einige Details zum Ablauf sollte man schon wissen!! Fünf Minuten Zeitaufwand reichen dafür allerdings schon aus! Ungewöhnlich finden wir auch die Altersangabe mit 4 1/2. Da man hier nur auf Kleinteile achten muss, ist das Spiel auch für Kinder ab vier Jahre geeignet. Der Preis erscheint uns etwas zu hoch, wobei man bedenken muss, dass bei Kinderspielen immer auf gute bzw. sehr gute Qualität geachtet wird. Bei Curli Kuller ist das der Fall.

Spaß:

Kinderspiele sollen einfach sein, Spaß machen und auch auf Dauer für Unterhaltung sorgen. Diese Punkte erfüllt das Spiel „Curli Kuller“. Nach einigen Partien werden die Kinder bereits eigenen Varianten entwickeln (z.B. größere Ackerfläche oder bestimmte Anordnung der Pflanzen). Den Möglichkeiten sind dabei keine Grenzen gesetzt. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob man nur zu zweit oder in voller Besetzung eine oder mehre Partien wagt. Die Abläufe sind schnell erklärt und kaum ein Kind wird hier Probleme haben. Mithilfe der Rampe entwickeln die Kinder ganz eigene Ideen (steil, mit Schwung, etc.) und befassen sich gerne mit dieser Spielidee. Das Spiel erinnert uns dabei an das erfolgreiche Kinderspiel Beppo der Bock, denn auch hier stehen eine Rampe und eine Kugel im Mittelpunkt des Geschehens.

Jörgs Meinung:

Curli Kuller ist ein einfaches und glücksbetontes Kinderspiel, indem nicht nur eine Rampe und die Kullerschnecken im Vordergrund stehen. Die Kinder haben die Möglichkeit, den Spielaufbau nach eigenen Ideen zu verändern und somit auch den Schwierigkeitsgrad zu steigern. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob man nur zu zweit oder in voller Spielbesetzung eine Partie wagt. Selten wird nur eine Runde gespielt! Spaß und Freude stehen hier auf Dauer eindeutig im Vordergrund.

Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de

Vielen Dank an Selecta Spielzeug für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

STRATEGIE
3 von 10
Wohin des Weges?
INTERAKTION
2 von 10
Nur unabsichtlich schenkt man den Mitspielern Punkte!
GLÜCK
7 von 10
Je nach Aufbau sogar höher!
PACKUNGSINHALT
7 von 10
Ausreichend gutes Material!
SPAß
7 von 10
Ja wohin kullern sie denn!?
GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Lustiges, einfaches Kullerspiel, das weitere Spielmöglichkeiten offen hält!
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

Bilder















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