Brettspiel Testbericht vom 26.02.2014 - von Jörg

Ebbes




Details


Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2013

Anzahl der Spieler:
3 bis 5 Spieler

Spielzeit:
45 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 10 Jahre

Durchschnittswertung:
5.5/10 bei 2 Bewertungen



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Vorwort

„Alla hopp“, fangen wir einfach mal an und „drinke ä Glas Wei“. Dazu „ä bissl“ spiele und dazu „nit so dummes Zeich babble“.
Ach, ist der Pfälzer Dialekt nicht herrlich und dabei wohnen wir gerade mal ein paar Kilometer entfernt. Dennoch ist die Grenze zwischen Baden und der Pfalz eine nicht leichte Hürde, wenn ich an meine Besuche an den Bezze denke. Doch lassen wir das fußballerische Geschwätz mal zur Seite und konzentrieren uns auf das Spiel, genauer gesagt auf das Stichkartenspiel „ebbes“.
„Ebbes“ heißt im Hochdeutschen „Etwas“ und dabei soll das Ganze auch „etwas besonderes“ sein.
Warum?
Ganz einfach, der Autor hat sich mit dieser Veröffentlichung einen Lebenstraum erfüllt.
Doch das war bei Weitem nicht alles und so sind wir bei den nachfolgenden Punkten, die wir der Anleitung entnehmen doch positiv überrascht bzw. wissen mehr über die Hintergründe des Spiels:

>….das Spiel die tiefe Verbundenheit zu meiner Heimat zeigt
>…für seine Veröffentlichung ein eigener Spieleverlag gegründet wurde
>…ein großer Teil des Gewinns aus dem Verkauf dem Jugendzentrum Böhl-Iggelheim zugute kommt
>…als Starthilfe für die Produktion ein außergewöhnliches Projekt ins Leben gerufen wurde
>…im Rahmen dieses Projekts über 250 Geburtshelfer „Schwangerschaftshilfe“ geleistet zu haben

Doch wie der Autor im Anschluss sagt, jeder Spieler muss selbst für sich herausfinden, ob dieses Spiel für einen selbst etwas Besonderes ist.

Spielablauf:

Ähnlich informativ werden auch die Regeln dargestellt und neben alt bekannten Stichkarten mit Werten und Farben gesellen sich hier noch Zahlenbestimmerkarten, Farbbestimmerkarten und Wertungskarten (Wertungsübersicht) hinzu. Um das Ganze zu vervollständigen gibt es einen Spielplan, auf dem Punkte der Spieler und bestimmte Karten hinterlegt werden.
Wie anfangs erwähnt ist das Ganze ein Stichspiel und Ziel der Spieler ist es nach jeder Runde möglichst viele Punkte zu bekommen.
Für eine Standardpartie werden Zahlenbestimmerkarten von 1 bis 5 benötigt und abhängig von der Spieleranzahl werden bis zu 10 Karten jeder Farbe benötigt. Die oberste Zahlenbestimmerkarte (z.B. die 2) liegt offen aus.
Die Spieler spielen anfangs ihre Karten aus (gängige Stichregeln), doch mit der zuerst ausgespielten 2, wie hier im Beispiel, wird die darauf hinterlegte Farbkarte an die „Trumpfleiste“ gelegt. Die Spieler wissen somit, welche Farbe in dieser Runde als Trumpf gilt.
Doch es gibt noch weitere Leisten, zumal ja auch weitere 2er Karten im Spiel sind. Mit der nächsten 2 und einer neuen Farbe, wird die „Plusleiste“ aktiv (1 Pluspunkt pro Karte).
So geht es immer weiter, so dass
„ebbes“ (Spieler mit den meisten Karten und Spieler mit den wenigsten Karten der ebbes Farbe bekommt keine Punkte – jeder andere Spieler drei Pluspunkte)
„Minus“ (1 Minuspunkt pro Karte)
„nix“ (keine Punkte, doch Anzahl der Karten lässt über den Startspieler der nächsten Runde bestimmen) zum Vorschein kommen.
So liegen früher oder später die fünf Farbkarten unter der Leiste mit den fünf Begriffen.
Am Ende der Runde, sobald alle Karten ausgespielt wurden, hinterlegt man die Punkte auf der Leiste. Zur Vereinfachung sortiert hier jeder Spieler seine Stiche nach Farbe, was eine Wertung erleichtert.
Gespielt wird das Ganze über fünf Runden (deswegen auch fünf Zahlenbestimmerkarten) und am Ende gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten.

Das war bei Weitem aber noch nicht alles, denn im Spiel sind gleich noch zwei Varianten hinterlegt.
Zum einem besteht die Möglichkeit mit mehr Karten zu spielen und zum anderen haben die Spieler in Variante 2 die Möglichkeit, die Bestimmerkarten selbst auszusuchen.

Jörgs Meinung:

Die Spieler fangen sich während einer Partie somit nicht nur Plus- sondern auch Minuspunkte ein, wobei in unseren Runden noch keiner den niedrigsten Wert der Punkteleiste (=Dabbscheedel > nicht besonders intelligenter Mensch) erreichte. Das Stichspiel ist insgesamt gesehen sehr glückslastig und all zu viele Einflussmöglichkeiten hat man als Spieler nicht. Nur wenn ein Spieler im Besitz einiger Werte (gem. Zahlenbestimmerkarte) ist, kann er das Ganze etwas zu seinem Vorteil steuern.
Wir spielten das Ganze in Runden mit stich- und kartenerprobten Spielern und jeder kam zum Ergebnis, dass dieses Spiel nichts Besonderes sondern eher etwas Ungewöhnliches im Stichkartensegment darstellt. Die Begeisterung hielt sich dabei in Grenzen wobei keiner unbedingt abgeneigt war, weitere Partien zu spielen bzw. zu testen. All zu ernst sollte man das Ganze keinesfalls nehmen, denn es ist durchaus möglich, das ein Spieler nach zwei oder drei Runden aussichtslos weit hinten auf der Leiste liegt. Die Grafik und Verpackung ist nicht gerade ansprechend, wobei man allerdings die im Vorwort genannten Punkte berücksichtigen muss. Allerdings spielt das Auge in der heutigen Spielszene durchaus eine Rolle, auch wenn es hier um eine Stichvariante mit Karten geht.
Die Anleitung und aufgeführten Regeln bereiten keinerlei Probleme, doch insgesamt gesehen kann sich dieses Kartenspiel im Vergleich zu anderen Stichspielen und Varianten nicht sonderlich nach oben qualifizieren. Es bleibt interessant, doch mehr auf Dauer auch nicht.

Jörg Köninger für cliquenabend.de

GESAMT-
WERTUNG:
5/10
Ungewöhnliches Stichkartenspiel mit hohem Glücksfaktor! Nett und interessant zu spielen, mehr aber nicht.
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

Smukers Meinung:

Ich spiele, wie sicherlich viele wissen, sehr gerne Stichkartenspiele. Gerade im Punkt Kartenspiele unterscheiden sich aber auch Jörgs und meine Meinung öfter. Er fand z.b. Stichmeister sehr gelungen, was ich selbst und unsere Spielgruppe für zu chaotisch abgestuft haben. Ein gutes Stichkartenspiel muss mir Spaß machen und auch eine gute Portion Taktik bzw. Strategie besitzen. Glücksfaktoren sind zwar immer etwas enthalten, aber es darf nicht zu viel sein. Meiner Meinung nach hat ebbes nicht soviele Glücksfaktoren wie sie Jörg hier sieht. Denn wenn ich eine bestimmte Karte nicht habe, um sie Bestimmen zu lassen, kann ich auch die Farbe anspielen und damit einen Mitspieler zwingen sie zu spielen (Farbe bekennen!). Bei ebbes ist es sehr wichtig die Karten jeder Farbe gut mitzuzählen. So weiss man dann auch immer wieviel Karten von jeder Farbe noch im Spiel sind. Dieses "mitzählen" gefällt natürlich nicht jedem und manch einer Straft das als "zu anstrengend" ab. Das gehört aber meiner Meinung nach dazu, wenn man denn ein gutes und anspruchsvolles Stichspiel vor sich hat.
Das Spielmaterial ist gut gelungen und der Verbund zur Heimat passt zum Spiel. Ob man das Spielbrett an sich allerdings benötigt oder doch die Punkte mit einem Kugelschreiber auf Papier notiert, lass ich mal dahin gestellt. Jeder Stichspieler hat halt so seine Macken und ich mag Blöcke ;-).

ebbes ist ein interessantes und vor allem auch kopflastiges Stichspiel, welches vor allem mit 4-5 Mitspielern richtig Spaß macht. Zu dritt greift mir der Mechanismus der dritten Bestimmphase "ebbes" nicht gut genug. Stichspieler haben hier sicherlich ihren Spaß, den Meister "Wizard Extreme" stößt es aber auf Dauer nicht vom Stichspiel Thron. Aber ein gut gemachtes Erstlingswerk eines Autoren.

Andreas Buhlmann für cliquenabend.de

GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Stichspiel mit interessantem Bestimmungsmechanismus.
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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