Vorwort

Braucht man das Spiel wirklich?

Agricola ist über Jahre hinweg sehr beliebt und gerade etwas geübte Spieler bzw. Vielspieler haben seit Jahren mit ihrem Agricola sehr viel Freude, zumal es immer wieder kleine Erweiterungen in Form von Kardendecks gibt.
In Anbetracht des Jubiläums hat der Verlag sich dem Spiel noch einmal angenommen und veröffentlichte neben dem Kennerspiel auch eine Familienedition. Zu beiden Spielen aus dem Jahr 2016 habe ich bereits ein Video erstellt, so dass es an dieser Stelle einfach noch ein paar schriftliche Informationen gibt.

Spielablauf:

Kenner des Spiels werden auf den ersten Blick viele Dinge aus der alt bekannten Edition erkennen, doch schnell wird man auch auf neue Dinge stoßen, die man in dieser Form noch nicht kannte.

Aufgabe jedes einzelnen Spielers ist es sich seinen eigenen Bauernhof zu errichten. Anfangs besteht dieser aus einem kleinen Holzhaus und wird durch diverse Aktionen immer größer. Neues Leben durch weitere Personen, Tiere und weitere Gebäude vergrößern den Hof und führen dadurch hoffentlich auch nach 14 Runden zu dem gewünschten Punkteerfolg.

Anhand des Spielplans und je nach Spieleranzahl einer Ergänzung werden die Aktionsmöglichkeiten (von Runde 1 bis 14) aber auch die weiteren Aktionsfelder angezeigt.
Im Vergleich zum ursprünglichen Agricola (und Kennerspiel) sind hier alle Aktionen bereits angezeigt und die Karten fehlen in dieser Version komplett. Gleichzeitig bauen die Spieler auch weitere Plättchen immer an ihren Hof an, so dass es für keinen Spieler einen vorbereiteten Hof mit Grenzen gibt.

Mit den Figuren steuern die Spieler ihre gewünschten Aktionsfelder an, wobei auf jedem Aktionsfeld immer nur eine Figur stehen darf. So wird gerade der Startspieler (der sich im Spielverlauf oft ständig ändert) sehr attraktiv.

Doch was braucht man überhaupt auf seinem Hof? Neben attraktiven Gebäuden muss man sich erst einmal die erforderlichen Baustoffe (Felder) nehmen, bevor man sich an Hausbau und Renovierung herantastet. Der eine oder andere wird sich auch dem Ackerbau und der Viehzucht widmen. Möglichkeiten sind aufgrund diverser Aktionsfelder vorhanden. Am Ende kehren die Figuren wieder zurück und je nach Runde müssen (in der Erntezeit) die Figuren auch ernährt werden. So muss man neben der Weiterentwicklung auch darauf achten, dass jeder ernährt werden kann, denn wer will schon gerne mit negativen Punkten bestraft werden. Gerade die Viehzucht in Verbindung mit Vermehrung und dem jeweiligen Gebäude eignen sich durchaus dafür, aber auch hier gibt es weitere Optionen.

Nach 14 Runden endet das Spiel und im Vergleich zum ursprünglichen Agricola bzw. der Kennerversion ist das Ganze übersichtlicher. Punkte gib es für eigene Figuren und für Plättchen. Zudem führt Getreide auf Acker und jedes Tier zu weiteren Punkten. Wer dann die meisten Punkte hat, gewinnt.

Jörgs Meinung:

Agricola ist auch nach Jahren noch sehr beliebt und im Jahr 2016 gab es jetzt gleich zwei neue Versionen. Eine Familienedition und eine Version für Kennerspieler. Zu beiden Spielen gibt es bereits ein Video und viele Fans von Agricola haben sich insbesondere das neue Kennerspiel zugelegt.

Wer also braucht denn eine Familienversion? Ohne Karten und mit 14 Runden und vorgegebenen neuen Aktion ist alles genau vorgegeben. Lediglich aufgrund der Spieleranzahl gibt es mehr bzw. weniger Aktionsfelder.

Ich persönlich war anfangs skeptisch, doch nicht jeder kennt das Spiel Agricola! So habe ich mir in den ersten Partien auch Neulinge eingeladen, die Agricola nicht kannten oder bisher die Vielzahl an Karten und Optionen abgeschreckt hat. Die Erklärung der Abläufe geht wirklich sehr flott wobei ich das Spiel aufgrund der Vielzahl immer noch vorhandener Optionen als gehobenes Familienspiel titulieren würde.
Die Partien waren unabhängig der Spieleranzahl spannend und trotz meiner Erfahrung fällt es mir oft nicht leicht meinen eigenen Bauernhof effektiv weiter zu entwickeln. Spaß hatte ich in allen Partien und das Ganze dauert oft auch nicht länger als 60 Minuten. Ohne Karten und mit einer einfachen Schlussrechnung findet jeder Spieler schnell Zugang zum Spiel. Meine „frischen“ Mitspieler waren sehr angetan vom Spiel und fast jeder interessierte sich danach für den Kauf des Spiels oder der Option, sich gleich die neue Kennerspielversion zuzulegen.

Auch nach Jahren verliert Agricola nicht an Reiz und es macht mir nach wie vor sehr viel Spaß. Es ist nach wie vor eines der Topspiele überhaupt und findet sich in 99% aller (Spiele-)haushalte wieder. Falls nicht, wäre jetzt der ideale Einstieg möglich, denn jede Partie spielt sich anders und in jeder Partie möchte man noch effektiver seinen Hof führen.

Jörg Köninger für cliquenabend.de

GESAMT- WERTUNG: 10/10 Auch die Familienversion verspricht Spaß, Spannung und hohen Wiederspielreiz!
Erklärung zur Wertung:	1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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