Glen More
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Autoren:
Genres:
- Brettspiel
- Vielspielerspiel
- Familienspiel
- Strategiespiel
- Jüngere Vergangenheit
- Legespiel
- Verhandlung
- Wirtschaftsspiel
- Westliche Kultur
Release:
2010
Anzahl der Spieler:
2 bis 5 Spieler
Spielzeit:
45 - 70 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 10 Jahre
Durchschnittswertung:
6/10 bei 1 Bewertungen
Great Glen (auf dt. „Großes Tal“) wird auch als Glen More bezeichnet und
verläuft mitten durch Schottland. Ein Teil dieses Talgrundes ist dabei von drei
Seen bedeckt: Loch Lochy, Loch Oich und der bekannteste: Loch Ness. Ein
interessantes Thema für ein Spiel indem auch Clans, Ressourcen und der typische
Whisky nicht fehlen dürfen. Gleichzeitig ist es aber auch ein Spiel, das nicht
nur im Spielwarenhandel, sondern mittlerweile auch in Whisky-Shops zu finden
ist. Wir schenken uns erst einmal ein gutes Gläschen Glenmore ein, bevor wir
uns diesem Spiel widmen. Als Kenner der alea Spiele sollte es dabei nicht zu
viel sein, wobei der angegebene Schwierigkeitsgrad laut Verlag geringer ist,
als manch ein anderes alea Schwergewicht. Also schenken wir uns doch noch ein
zweites Gläschen ein (lecker), diesmal ein würziger Talisker, und widmen uns
dem Spiel.
ZIEL DES SPIELS:
Die Spieler verkörpern die Oberhäupter schottischer Clans, deren Ziel es ist
möglichst viel Einfluss und Macht in den schottischen Highlands zu gewinnen. Im
Spielverlauf vergrößert jeder Clanchef sein Gebiet mit Landschaftsplättchen und
kann diese je nach Lage aktivieren. Aufgrund des neuartigen Spielsystems, in
dem immer der Letzte auf dem Rundkurs an der Reihe ist und beliebig weit
vorrücken darf, kann der Spieler seine Weiterentwicklung selbst bestimmen.
Wer nach den drei Wertungen die meisten Siegpunkte vor sich liegen hat,
gewinnt.
SPIELAUFBAU:
Am Aufbau des Spiels ändert sich nur mit der Spieleranzahl 2 oder 3 eine
Kleinigkeit, da ein Würfel (Wert 1 bis 3) als „neutrale“ Spielfigur und ein
paar Münzen auf das Lager gelegt werden. Ansonsten bleibt alles gemäß Vorgabe:
Jeder Spieler nimmt sich eine Spielfigur, 6 Münzen und ein Startdorf auf dem
sein Clanmitglied gestellt wird. Die Spielfiguren werden als Kette auf den
Rundkurs der Spielfläche gestellt. Aufgefüllt werden die restlichen Flächen
(außer der Kettenanfang) durch Plättchen, die zuvor nach Rangfolge (I bis III)
gestapelt werden. Ein Feld bleibt im weiteren Verlauf immer frei, d.h. der
Beginn und das Ende der Plättchen/Spielfiguren-Kette sind immer eindeutig. Das
restliche Material (Münzen, Siegpunkte, Ressourcen, Whiskyfässer und
Clanmitglieder) wird zur Seite gelegt.
SPIELABLAUF:
Das Spiel verläuft über drei Durchgänge, was anhand der Plättchen-Stapel (I bis
III) gut zu erkennen ist. Nach dem Aufdecken des letzten Plättchens eines Stapels
folgt immer eine Wertung. Etwas umstellen muss man sich dabei in Bezug auf die
Spielerreihenfolge, da das Spiel nicht reihum verläuft. Stattdessen ist immer
der Letzte in der Kette an der Reihe. Somit sind auch mehrfache Züge
hintereinander möglich.
Ein Spielerzug verläuft folgendermaßen:
1.)Spielfigur auf ein beliebigen Plättchen versetzen. Dieses darf er nun
nehmen, sofern es den Anlegeregeln entspricht und es der Spieler im weiteren
Verlauf auch bezahlen kann.
2.)Plättchen anlegen Der Spieler legt das erworbene Plättchen in seine Auslage.
3.)Plättchen aktivieren Das Plättchen wird aktiviert (Nutzung) was auch auf
benachbarten (auch diagonal liegenden) Plättchen zutrifft.
4.)Neues Plättchen auflegen Der Spieler deckt das nächste Plättchen vom Stapel
auf und legt es an den Anfang der Kette. Je nach Zugweite eines Spielers können
dies auch mehrere sein. Am Ende sind immer 13 der 14 Felder belegt. So ganz alleine wollen wir euch mit diesen Zügen aber nicht
lassen, keine Angst.
Wir verraten euch noch ein paar Details:
Die Plättchen:
Die Rahmenfarbe und die Bezeichnung dienen als Orientierung. Einige Plättchen
verursachen Kosten (oben links), bevor sie überhaupt angelegt werden dürfen.
Unten rechts erkennt man, was sie direkt nach dem Anlegen „einmal“ im Spiel
einbringen. In der unteren Mitte sieht man was ein Plättchen dem Spieler
einbringt (z.B. Ressourcen), wenn es aktiviert wird. Es gibt 13 besondere
Plättchen (Orte) die mit einer Markierung versehen sind. Die Orte spielen nicht
nur für eine Wertung eine wichtige Rolle, sondern sind mit weiteren Vorteilen
(Aktivierung von Plättchen, Extrageld, Sonderwertung bei Spielende, etc.)
versehen. Die Orte werden in der Anleitung aufgelistet und erklärt.
Das Lager:
In der Mitte der Spielfläche erkennt man ein Lager (Handel mit Ressourcen).
Dieses kann jederzeit im eigenen Zug beliebig oft genutzt werden. Kauft man
dort ein, muss man diese Ressourcen auch sofort verbrauchen (z.B. für den Kauf
eines Plättchens). Ein Verkauf ist jederzeit möglich, wenn das Lager nicht voll
ist. Der Preis von 1 bis 3 steigt und fällt je nach Handel.
Die Anlegeregeln:
Plättchen müssen immer Seite an Seite gelegt werden, wobei mindestens ein
benachbartes Clanmitglied (auch über Eck!) dort sitzen muss. Zusätzlich darf
der Fluss und der Weg (siehe Abbildung auf diversen Plättchen) nicht
unterbrochen werden. Nach dem Anlegen folgt die Nutzung/Aktivierung: Neue,
sowie alle zu diesem Plättchen benachbarte Plättchen, werden aktiviert. Bei
Produktionsfeldern bedeutet dies, einen Rohstoff in der entsprechenden Art auf
das Plättchen legen (jedoch können maximal nur 3 gelagert werden!). Weitere
Plättchen werden auf der Spielübersicht kurz erklärt. Durch das Anlegen und
Aktivieren bekommen die Spieler bei manchen Plättchen weitere Clanmitglieder.
Diese dürfen sich bewegen, sobald ein graues Plättchen aktiviert wird. Die
Bewegungspunkte richten sich nach der Anzahl der aktivierten grauen Plättchen.
Diese darf er am Ende seines Zuges auf „beliebige“ seiner Clanmitglieder
verteilen. Clanmitglieder, die von der Auslage herunterbewegt werden, gelten ab
sofort als Chieftains (= Clanmitglieder außerhalb des Spielplans).
Nach diesen Details fehlt noch die Erklärung einer Wertung,
die, wie bereits erwähnt, nach dem Legen des letzten 1er, bzw. 2er, bzw. 3er
Stapels erfolgt. Wie viele Siegpunkte ein Spieler erhält, wird durch die Anzahl
der Errungenschaften ermittelt. Die Differenz (vgl. Tabelle auf der
Spielübersicht) von eigenem Ergebnis zum Schlechtesten ergibt die Siegpunkte.
Folgende Errungenschaften werden nacheinander gewertet: >Whiskyproduktion
(Anzahl der Spielsteine) >Chieftains inkl. Bonnets (Anzahl der Spielfiguren
+ Bonus auf Karten) >Besondere Orte (Anzahl der Karten) Das Spiel endet nach
der dritten Wertung: Die Spieler erhalten noch Zusatzpunkte für bestimmte Orte
und pro Münze einen Siegpunkt. Anschließend vergleichen die Spieler die
Gesamtzahl ihrer Plättchen mit der Anzahl der Plättchen desjenigen Spielers,
der am wenigsten hat. Für jedes Plättchen, das man mehr hat als dieser Spieler,
muss man drei Siegpunkte abgeben. Der Spieler mit den meisten Siegpunkten
gewinnt.
Strategie:
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Interaktion:
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Glück:
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Packungsinhalt:
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Spaß:
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Jörgs Meinung:
Glen More glänzt sicherlich nicht durch sein Material, sondern viel eher durch den innovativen Spielmechanismus. Die Reihenfolge eines Spielers hängt von seiner Zugweite ab, so dass ein Spieler auch mehrmals hintereinander am Zug sein kann.
Dabei müssen die Spieler als Oberhäupter schottischer Clans ihr Einflussgebiet vergrößern. Mithilfe von Plättchen und Ressourcen gelingt es einem, um bei den drei Wertungen möglichst viele Punkte abstauben zu können.
Dabei funktionieren die Runden zu Zweit genauso gut wie in voller Runde zu Fünft. Mit etwas Spielerfahrung dauert eine Partie kaum länger als 45 Minuten. Allerdings kann man im Spiel auch sehr schnell (auch mit Pech) den Anschluss verlieren. Das wirkt sich natürlich nicht positiv aus das Spiel aus, doch irgendwie hat man wieder Lust es in der nächsten Partie besser zu machen.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Ravensburger für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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![]() GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Gutes alea Spiel, das mit interessantem Spielmechanismus hervorsticht!
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |