Testbericht vom 11.03.2011 - von Jörg
Ball der Prinzessin
Verlag/Autoren/Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2010
Anzahl der Spieler:
2 bis 6 Spieler
Spielzeit:
20 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 4 Jahre
Durchschnittswertung:
4/10 bei 1 Bewertungen
Vorwort:
Ein Spiel für Mädchen? Naja, zumindest hat der Name des Spiels doch so manchem weiblichen Kind den Kopf verdreht. Genau diese Drehbewegungen spielen im „Ball der Prinzessin“ eine wichtige Rolle. Der Verlag verspricht uns "einfache Regeln für schnellen Spielspaß", "6 aufwändige Prinzessinnen und großem Spiegel" und eine kooperative Variante.
Wir geben es zu, das Spiel haben wir mit weiblichen vier- und fünfjährigen Kindern ausprobiert, da insbesondere das Thema genau diese Zielgruppe ansprechen soll. Wie das Spiel bei unserer jungen Mitspielern angekommen ist, verraten wir euch im folgenden Bericht.
Ziel des Spiels:
Sechs Prinzessinnen von Schloss Bellami sind aufgeregt, denn Prinz Blaublut ist auf Brautschau und hat sich zu einem Besuch angekündigt. Zu diesem Anlass gibt es natürlich einen Ball und jede Prinzessin möchte am Ende die Auserwählte sein. Die Spieler müssen dem Prinzen dabei helfen, die richtige Prinzessin zu finden. Gewinner ist, wer als erster vier goldene Kronen besitzt.
Spielaufbau:
Vor der ersten Partie muss man die Prinzessinnen erst einmal ausstatten und beklebt diese jeweils mit einem unterschiedlichen Kleid.
Der Spielplan wird zusammengepuzzelt und in die Spielplanmitte klebt man den (wieder ablösbaren) Spiegel auf. Auf die sechs Löcher platziert man jeweils eine Prinzessin. Vor dem siebten Loch, dem Eingang des Ballsaals, stellt man die Prinzenfigur auf. Die Kronleuchterfelder werden mit den passenden Plättchen überdeckt und die Kronen und den Würfel legt man zur Seite.
Spielablauf:
Ein Spieler beginnt und würfelt. Der Würfel zeigt das Muster eines Kleides und der Spieler hat die Aufgabe, die Prinzessin zum passenden Kleid zu finden. Den Prinzen stellt man vor eine Prinzessin, welche auf die Mitte der Tanzfläche gestellt wird. Dort wird sie „langsam“ gedreht und sollte dabei auch nicht umfallen. Anhand des Spiegels versucht man das Muster der Prinzessin zu erkennen.
Ist man sich sicher, dass das Muster passt, ruft man „Du bist meine Prinzessin!“. Zur Kontrolle wird unter den Umhang geschaut und bei Übereinstimmung darf man sich eine Krone nehmen. Ist es die falsche Prinzessin, wird eine brennende Kerze (Plättchen) umgedreht. Die Prinzessin wird auf das freie Feld gestellt, vor dem der Prinz aktuell nicht steht. Der nächste Spieler ist am Zug.
Ist man anderer Meinung sagt man „Du bist leider nicht meine Prinzessin!“. Ohne unter den Umhang zu schauen, stellt man die Prinzessin auf das freie Feld, vor dem der Prinz aktuell nicht steht und fordert eine neue Prinzessin auf.
Das Spiel ist zu Ende, sobald die sechste und damit letzte Kerze umgedreht ist. Der Spieler mit den meisten Kronen gewinnt. Das Spiel kann aber auch bereits zu Ende sein, wenn ein Spieler seine vierte Krone bekommt.
Variante
Für jüngere Spieler, Meistertänzer oder kooperative Spieler gibt es weitere Ideen mit leicht geänderten Abläufen. In der kooperativen Variante tanzen alle Prinzessinnen nacheinander und man merkt sich die Kleider. Wenn man nach dem Würfeln allerdings eine falsche Prinzessin auswählt, muss man eine Kerze umdrehen.
Strategie:
Schnell wird uns klar, warum in der Anleitung unbedingt die eine oder andere Tanzprobe vor der ersten Partie empfohlen wird. Je langsamer man die Prinzessin dabei tanzen lässt, umso einfacher ist es, das Muster zu erkennen. Strategie spielt somit eine sehr untergeordnete Rolle, da man sich „lediglich“ die sechs Positionen der Prinzessin merken muss. Im Mittelpunkt steht die Geschicklichkeit, eine Prinzessin zum Drehen zu bringen, ohne dass sie dabei umfällt.
Interaktion:
Der Interaktionsfaktor ist sehr gering, denn der Würfelwurf bestimmt die Aufgabe des Spielers, der „nur noch“ die richtige Prinzessin finden muss.
Glück:
Der Glücksfaktor ist anfangs sehr hoch, da neben dem Merken des Kleides ein weiterer Faktor sehr wichtig ist: Das Drehen! Dies stellt sich als gar nicht so einfach heraus, so dass hier viel Übung erforderlich ist. Gerade in den ersten 10 bis 20 Versuchen fällt eine Figur öfters mal um.
Packungsinhalt:
Selten beschwert man sich über das Material dieses Verlages, wieder einmal perfekt was hier „Made in Germany“ abgeliefert wird. Die Prinzessinnen und der Prinz sind wirklich sehr gut. Das Bekleben der Prinzessinnen stellt dabei eine geringe Hürde dar, zumal noch ein Ersatzbogen beigefügt wird.
Etwas unpassend gelöst ist der Spiegel, der jedes Mal in die Spielplanmitte geklebt werden muss und anschließend wieder auf eine Papierfolie gezogen wird. Da hätte man doch sicherlich eine bessere Lösung finden können, beispielsweise in dem man den Spiegel mit einer dünnen nicht klebenden Unterseite ausstattet oder als Puzzleteil einfügt.
Die Anleitung dagegen ist sehr übersichtlich und die Infos zu Autor und Illustrator sind zumindest für uns immer sehr interessant zu lesen. Das Spiel kostet im Handel um die 25€.
Spaß:
Mittlerweile kann man schon fast davon ausgehen, dass jedes Haba Spiel auch bei Cliquenabend in den Bewertungsnoten (fast) ganz oben landet. Bei „Ball der Prinzessin“ ist das aber leider nicht so. Die fummelige Kleberei mit dem Spiegel und das anschließende Drehen der Spielfiguren stellt für manch ein Kind eine zu große Hürde dar.
Gut, das Bekleben kann ein Erwachsener machen, doch Drehen sollten die Kinder eigentlich alleine. Das gelingt aber nur bedingt und einige Kinder wollen der Prinzessin gleich unter den Umhang schauen. Das ständige Umkippen der Figur frustriert und sorgt auf Dauer für geringen Spielspaß. Die Figuren wurden bei manchen Runden als Puppen quasi zweckentfremdet. Sinn des Spiels ist es aber das Würfelsymbol der richtigen Prinzessin zuzuordnen. Dieser Spaß ist aber von kurzer Dauer, so dass das Spiel zumindest in unseren Runden schlecht abgeschnitten hat.
Jörgs Meinung:
In „Ball der Prinzessin“ müssen Spielfiguren auf einem Spiegel gedreht werden, um durch den flatternden Umhang das Kleid darunter zu erkennen. Das zuvor durchzuführende Bekleben der Ballfläche mit einem Spiegel wurde materialtechnisch schlecht gelöst und die Drehbewegungen stellen sich für manch ein Kind als zu schwierige Aufgabe heraus. So ist auch der Spielspaß relativ gering, auch wenn die Figuren zum Spielen einladen, aber nicht zum Spielen von „Ball der Prinzessin“.
Auch mit den Varianten hat sich der Spaßfaktor bei unseren hauptsächlich weiblichen jungen Spielerinnen nicht verbessert, die am liebsten immer gleich nach ihrem Zug den Umhang lüpfen wollen.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Haba für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
4/10
Das Drehen und gleichzeitige Erkennen der Unterseite stellt sich für viele Kinder als schwierig heraus und erfordert viel Geschicklichkeit! Manch einer war damit überfordert und gelangweilt!
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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Spieltest: Ball der Prinzessin (Haba)
Nachricht von 06:56 Uhr, Jörg, - KommentareEin Spiel für Mädchen? Naja, zumindest hat der Name des Spiels doch so manchem weiblichen Kind den Kopf verdreht. Genau diese Drehbewegungen spielen im „Ball der Prinzessin“ eine wichtige Rolle.... ...