Testbericht vom 29.08.2009 - von Andreas
Balance Duels
Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2005
Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler
Spielzeit:
30 Minute
Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre
Durchschnittswertung:
6.5/10 bei 2 Bewertungen
SPIEL 2008 - Interview mit Bum van Willigen zu Balance Duels
Video zum herunterladen: hier
Backgammon ist eines der ältesten Brettspiele der Welt. Es handelt sich um eine Mischung aus Strategie- und Glücksspiel. Das Spielbrett besteht aus 24 Dreiecken, Points oder „Zungen“ genannt, von denen sich jeweils 12 auf einer Seite befinden. Ziel des Ganzen ist es auf die gegnerische Seite zu kommen. Nichts neues soweit und viele die diesen Text lesen haben das Spiel sicherlicherlich schon oft gespielt. Bum van Willigen hat sich inspirieren lassen und dem Spiel ein weiteres Element hinzugefügt nämlich eine Wippe, die es gilt in Balance zu halten. Außerdem hat er das Konzept für 3-4 Spieler als Variante erweitert. Ob wir von Balance Duels begeistert sind oder doch lieber normal Wippen erklären wir euch in diesem Test.
Ziel des Spiels:
Bekomme als Erster alle acht eigenen Figuren in den Zielbereich ohne, dass die Waage kippt. (Bei 3-4 Spielern langen vier Figuren).
Spielaufbau:
Das kleine langgezogene Plastikspielbrett dient als Grund. Hierauf befestigt ihr den Greifarm für die Brücke durch einfaches draufstecken. Naja so einfach ist es nicht, etwas Kraft müsst ihr schon aufwenden. Danach hängt ihr daran die Brücke und befestigt an dieser die 12 Figurenhalter. Einmal aufgebaut könnt ihr sie so nach dem Spiel ins Regal stellen. Wollt ihr das nicht, passt sie auch mit etwas Aufwand und vorsichtiger Kraft wieder zurück in die Schachtel.
Um es zu spielen erhält jeder Spieler acht L-Figuren gleicher Farbe (der Buchstabe L ist auf der Oberseite bzw. Unterseite aufgedruckt. Spielen mehr als zwei Spieler mit (drei oder vier) so erhält jeder zwei L- und zwei M-Figuren. Jetzt legt man die Würfel bereit, jeder Spieler benötigt einen oder man gibt den Würfel immer Reihum weiter. Der Startspieler wird ausgewürfelt und dann kann es auch schon losgehen...
Spielablauf:
Wir erklären zuerst die Regeln für das Zweipersonenspiel, auf die Zusatzregeln für 3-4 Spieler gehen wir dann weiter unten ein. Beim Zweipersonenspiel sitzt man sich gegenüber und die Waage sitzt in der Mitte. Ist man am Zug so würfelt man mit seinem quadratischen Glücksbringer. Danach kann man sich entscheiden ob man eine Figur einsetzt, eine Figur bewegt oder passt. Zu Beginn kann man jedoch nur eine Figur einsetzen.
Figur einsetzen
Eine Figur wird auf eines der zwei Heim-Felder der jeweiligen gewürfelten Zahl (1-6) gesetzt. Diese sind grafisch nicht nummeriert, aber dennoch leicht zu finden. Die Heimzone ist die Rechte Seite der Waage wobei das erste Feld die 1 ist, das zweite die 2 usw.. Jede Zahl besitzt zwei Felder (innen und außen) bis auf die vier. Hier gibt es nur ein Feld und das hat eine Balance-Technische Begründung. Die Vier ist das am weitesten außen liegende Feld und eine dort platzierte Figur sorgt für eine extreme Gewichtszunahme der Seite. Zwei Figuren wären hier einfach zu viel! Nach dem Zug ist der Gegenspieler an der Reihe, der mit seinem ersten Wurf auch nur eine Figur einsetzen kann. Danach heißt es für beide Spieler würfeln und dann zu dem Wurf entweder Figur einsetzen (siehe Abschnitt oben drüber) oder Figur bewegen oder passen.
Figur bewegen
Entscheidet man sich für die Figurenbewegen so sucht man sich eine seiner Figuren aus und bewegt diese um die gewürfelte Augenzahl im Uhrzeigersinn voran. Stehen dort bereits auf beiden Plätzen zwei Figuren so kann man diese Figur nicht fortbewegen. Ansonsten sucht man sich einen Platz aus und legt diese Figur an diese Stelle. Wichtig hierbei ist es die Balance zu halten. Liegt die Waage nämlich nach einem Zug auf einer Seite komplett auf der Plastikauflage auf, so hat man das gesamte Spiel verloren. Natürlich darf man dieses auch vorher nicht ausprobieren, sondern ein Zug ist ein Zug! (keine Angst man bekommt nach einigen Partien ein Gefühl dafür bzw. weiß ob man nun ein Risiko eingeht oder nicht!) Zieht man seine Figur in die Heimzone des Gegners so kann man die gegnerischen Figuren schlagen. Allerdings muss hierfür der Zug auf einem Doppelfeld enden bei dem ein Feld frei ist und auf dem anderen der Gegner sitzt. Selbst kann man in der gegnerischen Heimzone (und seiner Zielzone) nicht geschlagen werden. Kann ein Spieler keine Figur einsetzen oder bewegen so verfällt sein Zug und der gegnerische Spieler ist an der Reihe.
Freiwilliges Passen
Ein Spieler darf nach seinem Würfelwurf freiwilig passen, auch wenn er eine Figur einsetzen oder bewegen kann. Dies ist sinnvoll, wenn man Angst hat, dass nach dem Zug die Waage aufliegt. Wichtig: Passt man freiwillig so muss man jedoch im nächsten Zug, wenn man kann, eine Figur einsetzen oder bewegen! Kann man dies jedoch nicht, (man wirft z.B. eine Runde nach dem freiwilligem passen, eine Zahl die man nicht einsetzen oder gehen kann) so ist es ihm erlaubt im nächsten Zug wieder freiwillig zu passen (wird gerne vergessen!). Gewonnen hat der Spieler der zuerst mit allen seinen Figuren ins Zielfeld (gegnerische Heimzone) gezogen ist.
Varianten
Der Autor hat den Spielregeln verschiedene Varianten beigelegt. So gibt es vier verschiedene Balancemodelle, bei denen die Zahlenzuweisung der Felder anders ist. Außerdem gibt es die Möglichkeit andere Startfigurenverteilungen (es gibt ja L und M Figuren die beide ein unterschiedliches Gewicht besitzen) vorzunehmen sowie den Aufbau der einreihigen Figurenhalter zu variieren und somit mehr Plätze zu schaffen wo nicht geschlagen werden kann.
3-4 Spielervariante
Dem Spiel sind außerdem noch zwei weitere Farben beigefügt, so dass ein Spiel mit drei bis vier Spielern möglich ist. Hier erhält dann jeder Spieler zwei L- und zwei M-Figuren. Vorsicht diese sind unterschiedlich schwer! Und das Ziel ist es mit diesen vier Figuren in die Zielzone zu gelangen. Alle Regeln das Zweipersonenspiels sind gültig es gibt jedoch zwei Ergänzungen. Liegt am Ende eines Zuges die Waage auf so ist der Spieler der dies verursacht hat aus dem Spiel ausgeschieden. Alle Figuren der Spieler werden aus dem Spiel entfernt und es wird eine neue Runde mit einem Spieler weniger gestartet. Fällt auch der dritte Spieler aus wegen der Waage so werden wieder alle Figuren entfernt und die zwei übrigen Spieler starten eine neue Runde.
Strategie:
Die Strategie bei Duells ist ähnlich der von Backgammon. Jedoch würfelt man hier nur mit einem Würfel und nicht mit zweien somit gibt es keine statistisch mehr gewürfelten Zahlen und auch keine Päsche. Es gilt jedoch seine eigenen Spielfiguren zu schützen indem man beide Figurenfelder belegt und dem Gegner geschickt zu schlagen. Dabei sollte man jedoch immer die Waage berücksichtigen. Hier ist es vor allem am Anfang nicht einfach zu sagen, ob diese danach aufliegt oder nicht. Gerade mit der Vierer Position verschätzen sich so einige. Hier gilt es also mit der Spielzeit ein Gefühl dafür zu entwickeln und dann gegebenenfalls eine Spielsituation zu erzeugen die es dem Gegner schwer macht seine Figuren zu bewegen.
Interaktion:
Im Spiel zu zweit herrscht wenig Wartezeit und hier geht das Spiel flott von statten. Gerade durch das ständige ausparieren der Wippe kommt viel Interaktion und Spannung auf. Im Spiel zu dritt, wird gerade durch die zwei unterschiedlichen Gewichtsfiguren mehr Balancegefühl verlangt jedoch ist es für den ausgeschiedenen Spieler etwas langweilig, da er warten muss, bis das Spiel zu Ende gespielt wurde.
Glück:
Würfelglück, Würfelglück und nochmal Würfelglück. Hier bestimmt Fortuna ob man die Zahlen bekommt die man benötigt und sonst niemand. Dadurch das nur ein Würfel genommen wird (und nicht wie beim klassischen Backgammon zwei) gibt es auch keine unterschiedlichen Wahrscheinlichkeiten bei Zahlen. Jedesmal ist man aufs neue abhängig von dem Würfel. Die Waage jedoch kann man einschätzen lernen bzw. muss sich erstmal auf sein Gefühl verlassen und lernt mit jeder Partie dazu.
Packungsinhalt:
Balance Duels schlägt mit 29,95 € zu buche, das ist nicht gerade wenig. Vor allem, wenn man bedenkt, dass das Spielmaterial komplett aus Plastik ist. Das ist für den Zusammenbau wunderbar, aber das Auseinanderbauen ist mit hohem Kraftaufwand verbunden, wobei man stehts Angst hat das Material zu beschädigen. Hier hätten wir uns eine edlere Form gewünscht, z.B. Holz mit Plexiglas. Zwar wäre dann der Preis höher, aber das Ganze vom Äußeren stimmig. Die Regeln sind verständlich und lassen keine Fragen offen, wenn sie auch nicht im perfekten deutsch geschrieben sind.
Spaß:
Der Spaßfaktor ist unterschiedlich und zwar je nach dem ob man zu zweit oder mit mehreren spielt. Unserer Meinung ist das Spiel zu Zweit durch die Wippkomponente sehr spannend und spaßig, das Spiel zu dritt oder zu viert ist jedoch mehr eine spieltechnische Krücke. Gerade, dass die Spieler dann ausscheiden und der Rest nochmal von neu beginnt ist keine gute Lösung. Da muss man dann einfach zu lange zuschauen.
Smukers Meinung:
Balance Duels versucht die Basisidee von Backgammon in eine neue Ebene zu setzen. Dies klappt spieltechnisch zwar ganz gut, hat jedoch den Nachteil, dass die Würfelglückkomponente mehr steigt (es gibt nur noch einen Würfel!). Dazu kommt natürlich, dass man als Backgammonspieler sicherlich einen Lederkoffer oder ähnliches besitzt und dagegen das Plastikmaterial von Balance Duels recht schäbig aussieht. Grundsätzlich macht die Ausbalancieridee aber zu Zweit Spaß und sollte von jedem Backgammonliebhaber, dem das Material nicht stört ausprobiert werden.
Andreas Buhlmann für cliquenabend.de
Vielen Dank an Balance Games für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Balance Duels nutzt die Grundidee von Backgammon gut und erweitert sie mit einer lustigen Wippe. Einzig das Material ist ein Manko.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Jörgs Meinung:
Endlich mal was anderes auf dem Spieltisch, denn dieses Spiel hat durch den Mechanismus der Waage bzw. Balance seinen Reiz. Es macht gerade zu Zweit und zu Viert viel Spaß, aber auch mit der Variante zu Dritt hatten wir zuletzt unsere Freude. Das Spiel gibt es auch nach wie vor im Handel, zumindest konnten wir auch auf der SPIEL 2012 in Essen einige Exemplare zum Verkauf entdecken. Die Regeln sind einfach, auch wenn diese in der Anleitung etwas unstrukturiert erscheinen. Sowohl für Vielspieler, aber auch für Familien ist dieses Spiel durchaus lohnenswert. Das Ziehen und Einsetzen der Figuren erscheint zwar auf dem Blick sehr einfach, doch spätestens nach einige Runden kam es zumindest in unserer Gruppe gut, teilweise sogar sehr gut an. Das Material ist ok und keinesfalls als schlecht zu bezeichnen. Für ein solches Spiel, in der mit Sicherheit kleinen Auflage, absolut in Ordnung.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
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GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Ein Spiel mit Balance. Wenige Spiele dieser Sorte gibt es, doch dieses ist durchaus gut und interessant.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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