Testbericht vom 19.10.2010 - von Jörg
R-Öko
Autoren:
Verlag/Autoren/Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2010
Anzahl der Spieler:
3 bis 5 Spieler
Spielzeit:
30 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre
Durchschnittswertung:
6/10 bei 1 Bewertungen
In diesem Kartenspiel kümmern wir uns um Recycling und
Ökologie, was auch den ungewöhnlichen Spielnamen R-Öko rechtfertigt. Im Vorfeld
des Spiels haben wir uns bereits mit den Regeln befasst und wussten dadurch
auch, dass ein interessanter Kartenmechanismus, eine wichtige Rolle spielt. Wir
waren also (wie sicherlich auch ihr) sehr gespannt, ob uns diese Abläufe
überzeugen, oder das Spiel irgendwann in der Recyclinganlage landen wird.
ZIEL DES SPIELS:
Wir befinden uns auf einem Recyclinghof, auf dem Glasflaschen, Papierstapel,
Plastikbecher und Blechdosen eine wichtige Rolle spielen. Die Spieler müssen
diesen Müll ordnungsgemäß voneinander trennen und in die Fabrik bringen. Dafür
erhalten Sie Geld, produzieren aber gleichzeitig Abfall, den sie gerne illegal
entsorgen. Wer am Ende mit seinem Abfall das meiste Geld verdient hat, gewinnt.
SPIELAUFBAU:
Es gibt 32 R-ökokarten (Fabriken) in vier Farben und unterschiedlichen Werten
(von -2 bis 5). Je nach Mitspieleranzahl werden daraus vier Stapel mit unterschiedlicher
Wertreihenfolge gebildet, die offen in die Tischmitte gelegt werden. 88
Recyclingkarten in vier Farben und den Werten 1 und 2 werden gemischt und je
eine Karte zu eine der vier Stapel offen ausgelegt. Die restlichen Karten
bilden einen verdeckten Nachziehstapel, von dem anfangs jeder Spieler drei
Karten zieht und auf die Hand nimmt.
SPIELABLAUF:
Ein Startspieler beginnt und spielt eine oder mehrere gleichfarbige
Recyclingkarten auf die andere Seite der farbig passenden Fabrik aus. Ist der Wert
der Recyclingkarten auf dieser Seite 4 oder mehr, nimmt er sich die oberste
R-ökokarte der Fabrik und legt diese offen vor sich aus. Anschließend werden
alle Karten dieser Fabrik auf den Ablagestapel gelegt. Als zweite
Aktion muss der Spieler alle Karten, die auf der Abfallseite (also der anderen
Seite der Fabrik) liegen auf die Hand nehmen. Es spielt keine Rolle, ob der
Spieler zuvor eine R-ökokarte erhalten hat! Als nächstes muss der Spieler sein
Handkartenlimit überprüfen. Maximal fünf Karten darf man besitzen. Die
Restlichen muss der Spieler verdeckt vor sich ablegen. Diese zählen am Ende je
einen Minuspunkt. In der letzten Aktion werden neue Recyclingkarten vom
Nachziehstapel an die Abfallseite der Fabrik gelegt. Dabei muss der Spieler
eine Anzahl Karten vom Stapel ziehen, die um 1 höher ist, als der Gesamtwert
der Karten auf der Recyclingseite der Fabrik. Anschließend folgt der nächste
Spieler im Uhrzeigersinn. Das Spiel ist zu Ende, sobald ein Spieler die letzte
R-ökokarte einer Fabrik erhält. Für die anschließende Wertung zählen alle
verdeckt vor dem Spieler liegenden Recyclingkarten einen Minuspunkt. Die
R-ökokarten werden nur gewertet, wenn ein Spieler mindestens zwei Karten einer
Sorte besitzt. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.
Strategie:
Strategische Möglichkeiten sind durchaus vorhanden, sie schwinden allerdings mit zunehmender Spieleranzahl. Beim Legen der Karte(n) schaut man nicht nur darauf, möglichst eine R-ökokarte zu bekommen, sondern achtet auch darauf, wie viele Recyclingkarten man anschließend nehmen muss. Wer darauf hin viele Recyclingkarten (max. 5 Karten auf der Hand) besitzt, muss sich gleichzeitig mit einigen Minuspunkten anfreunden. Etwas Risiko sollte man eingehen, da die R-ökokarten erst ab zweipro Sorte in die Endwertung eingehen. Gerade zu Dritt kann man etwas steuern, welche Karten man auf die Hand nimmt, um vielleicht in der nächsten Runde mit einer Wertung eine R-ökokarte zu erhalten. Genau dieser Punkt wird bei vier oder sogar fünf Spielern sehr schwierig. Wer am Ende die Nase vorn hat, kann man in 5er Runden überhaupt nicht abschätzen. Hier ist es oft die zuletzt abgegriffene R-ökokarte (Wert 5) die den entsprechenden Ausschlag gibt.Interaktion:
Nach mehren Partien laufen die Aktionen sehr flott und die R-ökokarten-Stapel werden schnell kleiner. Wo ein Mitspieler seine Karte ablegt, kann man nie abschätzen, schließlich kennt man auch nicht dessen Kartenhand. Dass sich allerdings jeder auf möglichst hohe Punkte konzentriert, ist logisch.Glück:
Ständig werden Karten nachgezogen und ständig werden begehrte R-ökokarten durch einen Mitspieler genommen. Viele Steuerungsmöglichkeiten hat man nicht und gerade zu Fünft (teilweise auch schon zu Viert) ist der Glücksfaktor (zu) hoch. Lediglich zu Dritt hat man einige Möglichkeiten seinen nächsten Zug zu planen. Sicher sein sollte man sich aber nie.Packungsinhalt:
Zur Grafik und Illustration herrscht geteilte Meinung. Uns gefällt das Spielmaterial, insbesondere die Illustration der einzelnen Karten nicht und auch das Thema und der Spielname sorgt nicht gerade für Begeisterung. Geschmäcker sind jedoch verschieden, nur bei der Anleitung ist man sich wieder einig. Zwar muss man die eine oder andere Passage zwei- oder dreimal lesen, das hat aber lediglich mit dem ungewöhnlichen Mechanismus zu tun. Nach spätestens zwei Partien sitzen die Regeln! Das Spiel kostet um die 6 Euro, was vergleichbaren Kartenspielen entspricht.Spaß:
Aufgrund der grafischen Leistung waren wir doch etwas voreingenommen. So waren wir anfangs in 3er Runden doch sehr überrascht, wie gut das Spiel funktioniert. Die Abläufe mit dem Nehmen und Legen von Karten sind ungewöhnlich und haben einen hohen Spielreiz. So wurden aus zwei geplanten Partien gleich mehrere in Folge und das Spiel in weiteren Spieleabenden fest eingeplant. Schnelle Partien und spannende und knappe Wertungen waren auf Dauer gegeben. Das änderte sich aber in den ersten 4er und insbesondere 5er Partien. Aufgrund des hohen Glücksfaktors sanken die Einflussmöglichkeiten doch zunehmend, womit wir doch wieder sehr schnell wieder in 3er Runden übergingen. Insgesamt gesehen aber ein durchaus interessantes Kartenspiel, welches sich für Kartenfans durchaus lohnt.Jörgs Meinung:
R-Öko ist ein sehr ungewöhnlicher Name für ein Spiel, doch mit dem Hintergrund der Abläufe (Recycling und Ökologie) wird einem der Sinn schnell klar.
Ungewöhnliche Kartenaktionen mit dem Ziehen und Legen von Karten prägen das Spiel und sorgen dafür, dass es regelmäßig auf dem Spieltisch landet. Dabei sollte man aber auf die Spieleranzahl achten, denn nur zu Dritt sind Strategie und Glück im ausgewogenen Verhältnis zueinander. Zu Viert und zu Fünft wirken die Abläufe eher langweilig und wer am Ende gewinnt entscheidet oft der Glücksfaktor.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Amigo Spiele für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Interessanter Kartenmechanismus, der nur zu Dritt gut funktioniert!
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Bilder
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