RA - The Dice Game
Verlag/Autoren/Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2009
Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler
Spielzeit:
30 - 45 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 10 Jahre
Durchschnittswertung:
5/10 bei 1 Bewertungen
VORWORT:
Das Brettspiel RA, welches 1999 bei alea veröffentlicht wurde und 10 Jahre später bei ABACUSSPIELE im neuen Design erschien, gibt es jetzt es seit 2009 auch als Würfelspiel. Der Autor, Reiner Knizia, hatte die Idee dazu, um daraus ein schnelles taktisches Spiel zu entwickeln.
Im gleichen Zeitraum wurde aber auch ein anderes Spiel, nämlich „Im Wandel der Zeiten – Das Würfelspiel“ veröffentlicht, welches sogar auf der Nominierungsliste zum Spiel des Jahres 2010 landete und etwas Ähnlichkeiten mit diesem Spiel aufweist. Ob es allerdings mit diesem Spiel verglichen werden darf und welche Highlights dieses Spiel liefert, verraten wir euch im folgenden Bericht.
ZIEL DES SPIELS:
Wir befinden uns in der ägyptischer Geschichte, in der die Spieler über mehrere Dynastien hinweg versuchen, ihre Macht und ihren Ruhm zu vergrößern. Hierzu müssen sie Pharaonen beeinflussen, Monumente errichten, Äcker entlang des Nils anlegen und ihre Zivilisation voranbringen. Wem dies am besten gelingt und am Ende die meisten Punkte vorweisen kann, gewinnt.
SPIELAUFBAU:
Der Spielplan wird in die Tischmitte gelegt und jeder nimmt sich Markierungssteine einer Farbe.
Die Ra-Figur wird abhängig von der Spieleranzahl auf die entsprechende Position der Sonnen-Leiste gelegt.
Den Markierungsstein des Startspielers stellt man auf das Feld 10 der Siegpunktleiste. Die nachfolgenden Spieler folgen mit ihrem Stein und zwar um jeweils ein Feld weiter vorn. Links neben die Pharao-Leiste und der Nil-Leiste wird ein weiterer Spielstein platziert.
SPIELABLAUF:
Das Spiel verläuft über drei Epochen und zu Beginn jedes Spielzugs würfelt der Spieler mit fünf Würfel.
Jeder Würfel, der eine Sonne zeigt, wird sofort (auch in weiteren Würfen) vor die RA-Figur gesetzt. Der Spieler kann bis zu dreimal würfeln.
Seine erwürfelten Symbole kann er in folgenden Bereichen einsetzen:
>Pharao
Hierfür rückt der Spieler auf der Leiste voran. Mithilfe des erwürfelten Anch-Symbols kann man noch weiter vorziehen.
>Nil
Hier rückt der Spieler ebenfalls auf der Leiste voran, wobei auch unter Einsatz von Anch Symbolen ein weiterer (Hochwasser-)Stein platziert werden darf.
>Zivilisation
Wird mit insgesamt drei Würfeln ein Zivilisationssymbol angezeigt (ggf. unterstützt durch Anch), kann der Spieler auf das farbige Feld, welches mit dem Würfel (Symbol Zivilisation) übereinstimmt, einen Stein platzieren. Mit vier erwürfelten Symbolen sogar zwei und mit fünf Symbolen sogar drei Steine. Dabei dürfen maximal so viele Steine dort platziert werden, wie Spieler (-1) teilnehmen. Bei zwei Spielern darf auf jedem Feld somit nur ein Stein liegen.
>Monumente
Mit einem erwürfelten Symbol kann man bereits einen Stein auf das entsprechend farbige Feld legen. Hat man noch zwei Symbole mehr davon, darf noch ein weiterer Stein eingesetzt werden. Allerdings muss dann das Feld in einer Spalte liegen, in dem noch keine eigene Steine sitzen.
Ein Anch ersetzt immer das Symbol Pharao, Nil, Zivilisation oder Monument. Wer will, kann auch auf diese Jokerfunktion verzichten und bekommt bei Nichtverwendung von je zwei Anch zwei Siegpunkte.
Wird dreimal das Sonnensymbol erwürfelt, erhält der Spieler drei Siegpunkte.
Die RA-Figur wird anschließend um die jeweiligen Sonnenwürfel vorgerückt.
Zeigen allerdings vier oder fünf Würfel das Sonnensymbol, findet eine Katastrophe statt und der aktive Spieler sucht sich aus welche. Er kann beispielsweise auf die Pharao- oder Nil-Leiste Einfluss nehmen oder Mitspielersteine von der Zivilisations- oder Monumente-Leiste entfernen.
Die RA-Figur rückt anschließend nicht voran.
Eine Epoche endet, sobald die RA-Figur das letzte Feld der Sonnenleiste erreicht.
In der ersten und zweiten Epoche gibt es Siegpunkte auf der Leiste des Pharao und des Nils. Gleichzeitig folgt noch die Wertung für die Zivilisation. Nur nach der dritten und letzten Epoche werden die Monumente gewertet. Hier gibt es Punkte für Spalten, aber auch Bonuspunkte für Spalten mit mehreren gleichen Steinen.
Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.
Strategie:
Ra spielt sich einfach und kann bei vielen erwürfelten Sonnensymbolen sogar recht flott enden.
Dabei gibt es sehr viele Möglichkeiten, um an Punkte zu gelangen, aber auch um welche zu verlieren.
Auf der Pharao-Leiste lassen sich schnell einmal fünf Punkte pro Runde verzeichnen, auch wenn der Spieler dann zwei Felder zurückziehen muss. Gerade in 2er Partien lässt man seinen Mitspieler ungern in jeder Runde diese Punktzahl offen. Bei drei und vier Spielern wird die Leiste oft nur als Notlösung verwendet, wenn sich ansonsten nichts ergibt.
Ähnlich ist es auch mit dem Nil, denn dieser lohnt sich erst, wenn man auf dieser Leiste weit voran geschritten ist. Ärgerlich ist nur, dass man Hochwassersteine nach jeder Runde wieder verliert. Wer anfangs viele dieser Nil-Symbole würfelt nutzt natürlich die Gelegenheit, auf der Leiste voranzuschreiten.
Recht fordernd wirkt der Zivilisationsbereich, für den man mindestens drei Symbole benötigt. Oft nehmen die Spieler fünf Minuspunkte in Kauf, denn erst ab drei, wenn nicht sogar vier Steine in den unterschiedlichen Bereichen, gibt es Punkte. Auch hier nervt es viele Spieler, dass sie nach jeder Epoche wieder alle Steine zurücknehmen müssen.
So orientieren sich doch einige Spieler viel lieber auf die Monumentenleiste, die allerdings nur in der letzten Epoche Punkte bringt.
Insgesamt sagt einem der Würfelwurf, für welchen Bereich man sich entscheidet. Erzwingen darf man hier keinesfalls etwas. Wer Katastrophen ausführen darf, freut sich je nach Auslage nur kurz, da man viel lieber eigene Steine eingesetzt hätte. Aufgrund der verlängerten Spielzeit (Sonnensymbole) mit mehr Spielern und weiteren Zusätzen (Bereich Zivilisation) sind die taktischen Möglichkeiten zu Zweit, zu Dritt oder zu Viert sehr ähnlich.
Interaktion:
Zuallererst hängt es davon ab was man würfelt. Abhängig von der Lage von Steinen anderer Mitspieler setzt man seine Priorität. Ob man den Mitspieler auf der Zivilisationsleiste oder auf der Monumentenleiste ärgert, bleibt jedem offen. Hier wirft man einen Blick auf die Siegpunktleiste, um vielleicht dem führenden Spieler die weiteren Spielzüge zu erschweren.
Glück:
Die Würfel spielen eine sehr wichtige Rolle und zum Glück hat man die Möglichkeit bis zu dreimal zu würfeln. Natürlich versucht man ein Sonnensymbol zu vermeiden und wenn sollten es schon insgesamt drei sein, um noch drei Punkte zu bekommen. Aber nicht nur die Würfel, auch die Bereiche sind mit Glück verbunden, wenn beispielsweise ein Spieler ein Feld in Zivilisation oder Monumente nicht mehr belegen darf.
Packungsinhalt:
Grafisch gefällt uns das Spiel gut und auch das Material präsentiert sich in ausreichender Qualität. Wäre da nicht der gelbe Würfel, auf dem die erwürfelten Symbole nur schlecht zu erkennen sind. Ansonsten ist die Extra-Übersicht für jeden Spieler sehr hilfreich, auch wenn man manche Abkürzung anfangs nicht versteht.
Die Anleitung ist übersichtlich, wobei wir uns den Hinweis zur Verwendung von Anch am Anfang gewünscht hätten. Anfangs versteht man erst gar nicht was es mit dem Anch auf sich hat.
Fehlt nur noch der Preis, welcher mit knapp 30 Euro doch recht hoch ausfällt. So viel Material ist nun auch wieder nicht enthalten, der diesen Preis rechtfertigen würde.
Spaß:
Ra – The Dice Game ist ein Würfelspiel und dazu noch ein ganz schön glücksbetontes. Viele strategische Möglichkeiten hat man nicht, so dass man einfach locker und munter drauf los spielen sollte.
Spielrunden können gut und gerne bereits nach 20 Minuten enden, aber auch einmal knapp 40 Minuten dauern. Dabei spielen sich die Runden zu Zweit genauso gut wie zu Dritt und zu Viert, da je nach Spieleranzahl noch kleine Veränderungen im Aufbau vorgenommen werden.
So konnten wir in unterschiedlicher Spieleranzahl kaum Unterschiede feststellen, da immer noch genügend Möglichkeiten zum Platzieren von Steinen vorhanden sind.
Im Vergleich zum Würfelspiel „Im Wandel der Zeiten“ erinnern lediglich die Symbole und die Mechanik des Sammelns daran. Ansonsten spielt es sich ganz anders und reicht optisch und aus Sicht des Materials bei Weitem nicht an dieses Spiel heran.
Das will man aber auch sicherlich nicht, denn das hier vorgestellte Würfelspiel soll eher als Spiel für Zwischendurch und für Familien gedacht sein. Dafür ist es ganz ok, nicht schlecht aber auch kein Spiel das man regelmäßig spielen will.
Jörgs Meinung:
Mit Würfeln versuchen die Spieler möglichst viele und attraktive Felder des Spielplans zu belegen. Je nach getroffener Wahl erhält man nach jeder Runde Punkte (Plus- aber auch Minuspunkte).
Die Dauer des Spiels hängt von den erwürfelten Sonnsymbolen ab, so dass Spielrunden auch nach kurzer Spieldauer zu Ende sein können. Unabhängig von der Spieleranzahl lassen sich lockerere Spielrunden durchführen, die von mehr Glück als von Strategie geprägt sind. Das Spiel ist für Zwischendurch gedacht und orientiert sich eher in Richtung Familien, wobei es auf Dauer nicht überzeugend genug ist, um es regelmäßig zu spielen.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an ABACUSSPIELE für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
5/10
Würfelspiel ohne wirkliche Herausforderung! Hohe Glücksfaktoren bestimmen die Aktionen, wenig Einflussmöglichkeiten für den Spieler!
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Bilder
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Nachricht von 21:51 Uhr, Jörg, - KommentareDas Brettspiel RA, welches 1999 bei alea veröffentlicht wurde und 10 Jahre später bei ABACUSSPIELE im neuen Design erschien, gibt es jetzt es seit 2009 auch als Würfelspiel. Der Autor, Reiner Knizia,... ...