Brettspiel Testbericht vom 06.09.2007 - von Redaktion

Bohnröschen




Details


Autoren:
Verlag/Autoren/Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
24.09.2007

Anzahl der Spieler:
1 bis 6 Spieler

Spielzeit:
ca. 90 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre

Durchschnittswertung:
8/10 bei 1 Bewertungen



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Es war einmal vor langer, langer Zeit, als in einem fernen Schloss, umrankt von Dornen, eine Schönheit im Bette lag und einen tiefen, magischen Schlaf schlief. An ihrem fünfzehnten Geburtstag (können Bohnen denn so alt werden??) stach sie sich an einer verfluchten Spindel und als die Prinzessin eingeschlafen war, wuchs eine undurchdringliche Dornenhecke um das Schloss. Erst nach hundert Jahren verwandelten sich die Dornen in Rosen und nun soll es einem jungen Prinzen möglich sein, das Dornröschen zu wecken. Uwe Rosenberg hat sich das Märchen von Charles Perrault zur Vorlage genommen und schickt kurzerhand sechs bunte Bohnenprinzen auf den langen Weg zum Schloss, um Bohnröschen wach zu küssen und sie von ihrem hundertjährigen Schlaf zu erwecken. Die neuste Erweiterung des Bohnanza Universums versetzt die Spieler ins Reich des Märchens und benötigt mindestens das Grundspiel oder Ladybohn als Basis. Optional kann das Spiel bei mehreren Spielern auch mit weiteren Bohnenkarten aus der allgemeinen Erweiterung bestückt werden. Der Weg ins Schloss ist steinig für die kleinen Bohnen-Prinzen. Genau dies ist der neue Knackpunkt der Märchenerweiterung, denn es gilt 20 bis 28 Aufgaben zu bewältigen, um die schlafende Schönheit zu küssen und den Sieg zu erringen. In Bohnröschen hat jeder Spieler einen hölzernen Bohnen-Helden in der Farbe seiner Wahl. Dieser muss es schaffen den Weg zum Schloss, der von Ranken-Karten repräsentiert wird, zu erklimmen. Auf jeder Karte wird der Bohne nun eine Aufgabe gestellt, ohne deren Absolvierung sie nicht weiter kommen wird. So gilt es nun zum Beispiel in Phase 1 zwei gleiche Bohnen vor dir abzulegen oder auch Blaue Bohnen auf einem Feld anzubauen. Doch nicht alle Aufgaben kann man mit eigener Kraft bestreiten. Bei manchen ist man seinen Mitspielern auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. So zum Beispiel wenn es heißt: Irgendein Spieler legt in Phase 1 eine Saubohne vor sich ab. oder auch Irgendein Spieler hat mindestens drei Augenbohnen angebaut., hier kann es schon mal vorkommen, dass man rundenlang auf der gleichen Stelle bleibt. Gespielt wird nach den Bohnanzagrundregeln. Es kann also wieder fröhlich drauf los gesammelt und angepflanzt werden, doch dieses Mal ist es nicht so einfach seine schwer erarbeiteten Bohnentaler zu horten, denn man wird förmlich zum konsumieren gezwungen. Es ist nämlich äußerst ungeschickt, wenn man selbst noch am Anfang des Weges steht, weil man die erste Aufgabe einfach nicht geschafft bekommt, während die anderen Recken schon lange viel, viel weiter gerannt sind. In diesem Fall ist es möglich einfach einen Bohnentaler als Tribut zu zahlen, um eine unlösbare Quest mal eben zu überspringen und mit der nächsten weiter zu machen. Natürlich wäre es rein theoretisch möglich sich so schwupp die wupp an die Spitze zu katapultieren, doch erstens hat man einfach überhaupt nicht so viel Geld und zweitens benötigt man auch noch mindestens fünf Taler um überhaupt ins Schloss gelassen zu werden. Denn mit leeren Taschen will ja keiner vor Bohnröschen stehen. Wenn am Ende nur der reichste unter den Prinzen im Schloss eine Chance auf den Sieg hat. Auch bei einigen Aufgaben spielt Geld eine große Rolle. So muss man einmal mindestens fünf Taler bestitzen und sich ein andermal ein drittes Bohnenfeld kaufen. Dieses kostet genau wie im Grundspiel die entsprechenden Bohnentaler. Vorarbeiten ist eigentlich unmöglich, denn die Aufgaben sind gut gemischt und es werden immer nur so viele hingelegt, dass vor dem ersten elanvollen Helden drei weitere Schritte möglich sind, das heißt, dass zu Beginn der Runde genau vier Aufgaben sichtbar sind – der Rest liegt im Dunkeln, oder auch auf einem verdeckten Stapel neben dem „Weg“. So ist der Zufallsfaktor groß und wenn hintereinander die Aufgaben auftauchen erst einmal bitte beide Felder komplett zu leeren und direkt danach aber schon wieder auf zwei Feldern zusammen mindestens acht Bohnen liegen zu haben, dann kann einem das ganz schön zu schaffen machen. Sind alle Spieler erfolgreich an Rankenkarten vorbei gezogen, können diese aus dem Spiel genommen werden, was vor allem das mit der Zeit aufkommende Platzproblem ein wenig löst. Denn es kann gut sein, dass ein etwas lahmender Held noch ziemlich am Anfang des Weges rumhängt und dort noch einen hübschen Strauß Wildblumen pflückt, während seine Gegner heimlich, still und leise schon zehn Felder weiter gehüpft sind. Ein großer Tisch oder etwas Erfindungsreichtum, sind also auf alle Fälle eine gute Idee.

Strategie:

Bohnröschen bringt noch einen strategischen Punkt mehr in die Bohnensammelei. Jetzt heißt es auch noch darauf zu achten, wer schon wie nah am Schloss ist, wer was sammelt und was die nächsten Aufgaben sind. Jeder Spieler muss im Prinzip bei jedem neuen Wegteil, den er erreicht abwägen ob es sinnvoll ist, zu warten bis er die Aufgabe aus eigener Kraft gelöst hat, oder doch lieber schnell Tribut zu bezahlen, um eventuell die nächsten Wegstücke leichter absolvieren zu können. Ein bisschen strategische Überlegung ist bei Bohnröschen also Pflicht, wenn man nicht hinter der anderen zurück fallen will. Denn dann kann man nur noch deprimiert mit ansehen wie die Helden triumphierend ins Schloss einziehen und einem die Prinzessin vor der Nase weg schnappen. Aber auch das gegeneinander Taktieren geht recht gut bei Bohnröschen. Denn wenn man auch ein Auge darauf hat, welche Aufgaben die Gegner als nächstes erledigen müssen, dann kann man ihnen vielleicht einige durch schnelles Handeln versauen. Du hattest doch gerade noch ganz viele Augenbohnen! Wo sind die hin!?

Interaktion:

Die Interaktion der Bohnanza-Titel leidet unter Bohnröschen auf keinen Fall, ganz im Gegenteil. Man handelt weiterhin miteinander und diesmal sogar noch mehr als zuvor. Braucht man da zum Beispiel plötzlich Sojabohnen, um weiter zum Schloss zu gelangen, hat aber eigentlich gar keine – wenn man genug bietet findet man sicher einen Gegner, der einem eventuell eine Sojabohne zum sofortigen Anbau abtritt. Auch verkürzt es die Wartezeit, dass man seine Aufgaben unter anderem durch andere Spieler erfüllen kann. Denn ist eine Quest erledigt darf die Holzbohne sofort auf die nächste gezogen werden, auch wenn ein anderer Spieler an der Reihe ist. Zudem darf immer wenn ein Spieler mit seinem Zug am Ende ist Tribut gezahlt werden, um weiter zu kommen und so die Möglichkeit zu haben, schon beim nächsten Gegner einen weiteren Auftrag zu meistern. Bohnröschen ist das perfekte Beispiel das alles geht: Jeder mit jedem, jeder gegen jeden und alle prinzipiell für den Sieg.

Glück:

Ein bisschen Glück ist natürlich immer dabei. Schließlich kommt es ganz darauf an welche Karten man zieht oder welche Aufgaben einem zu welcher Zeit begegnen. Aber ganz sind die Bohnenhelden Fortuna eben doch nicht ausgeliefert, dafür ist der strategische Wert einfach zu hoch.

Packungsinhalt:

Wow, Holz in einem Bohnenspiel, wer hätte es gedacht. Eine echte Rarität in Sachen Bohnen-Erweiterungen. Die kleinen, bunten Holzbohnen sind sehr niedlich gestaltet und ein echter Hingucker für alle Bohnanza-Fans. Die Rankenkarten sind zwar schlicht, dafür aber so bedruckt, dass man sie von oben und von unten lesen kann. Die Schlosskarte ist sehr lustig gestaltet, aber leider die einzige richtig bunte Karte im Spiel. Es ist lediglich etwas schade, dass man auf neue Bohnen verzichtet hat. Bohnröschen kommt natürlich wie seine ganzen Vorgänger in der gleich stabilen, gelben Box daher und reiht sich so gut in den Schrank ein. Sollte man mit vielen Spielern spielen, so kann es doch mal zur Bohnenknappheit kommen. Tribut zahlen lockert das Feld ein wenig auf, doch im Notfall sollte man sich überlegen schon vorab, die Kaffee-, Weinbrand- oder ähnliche Bohnen aus den zusätzlichen Erweiterungen zu krallen und reinzumischen.

Spaß:


Meinung der Redaktion:

Bohnröschen ist eine wirklich gelungene Erweiterung der Bohnenspiele. Die Aufgaben bringen neue strategische Möglichkeiten ins Spielgeschehen und hier kann man schnell einmal aus dem Konzept gebracht werden. Das Besondere an Bohnröschen ist, dass man, durch leichte Abwandlungen des Grundspiels auch zu zweit und alleine spielen kann. Die Regeln erinnern hier ein wenig an Al Cabohne und ein spannender Wettlauf auf dem Weg zum Schloss ist schon vorprogrammiert. Für wahre Bohnenfans, die es langsam leid sind nur Bohnentaler zu sammeln bringt Bohnröschen neuen Pepp ins Spiel und den richtigen Dünger für das ausgetrocknete Bohnenbeet. Da die Erweiterung nur mit dem Basisspiel zu spielen ist, können wir hier keine eigenständige Wertung geben, aber ein klares Daumen hoch für neue Spielwürze.

Stefanie Mohr für cliquenabend.de

Viele Dank an AMIGO für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

STRATEGIE
8 von 10
Hier müssen Bohnen und Mitspieler im Auge behalten werden.
INTERAKTION
8 von 10
Tauschen, Handeln und Missionen erfüllen.
GLÜCK
6 von 10
Fortuna entscheidet über die gezogenen Karten.
PACKUNGSINHALT
6 von 10
Sechs Holzfiguren und 33 neue Karten, aber keine neue Bohnensorte.
SPAß
8 von 10
Eine Erweiterung, die das Grundkonzept auf den Kopf stellt.
GESAMT-
WERTUNG:
8/10
Bohnen-Fans werden hier keinen Fehlgriff landen.
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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