Brettspiel Testbericht vom 18.10.2008 - von Jörg

Thurn und Taxis: Der Kurier der Fürstin




Details


Verlage:
Verlag/Autoren/Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2006

Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler

Spielzeit:
60 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 0 Jahre

Durchschnittswertung:
5/10 bei 1 Bewertungen



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regelerklaerung vom 05.11.2008

Thurn und Taxis: Der Kurier der Fürstin (Hans im Glück)


Video zum herunterladen: hier

Mit dem Spiel Thurn & Taxis ist den Autoren und dem Verlag ein (sehr) gutes Spiel gelungen und es hat nicht lange gedauert, bis auch die ersten Erweiterungen veröffentlicht wurden. Natürlich hat es sich auch das Spielbox Magazin nicht nehmen lassen und eine Mini – Erweiterung mit dem Namen „Der Kurier der Fürstin“ (im Magazin 5/2006) veröffentlicht. Wie immer sind solche Beilagen eine willkommene Abwechslung zu einem Grundspiel und somit darf auch die Erklärung und ein Test an dieser Stelle nicht fehlen!

Ziel des Spiels:
Die Regeln des Grundspiels und somit auch des Spielzieles bleiben bestehen. Nur wenige Veränderungen bringt diese Erweiterung (insbesondere in der Schlusswertung) mit sich, auf die wir noch eingehen werden.

Spielaufbau:
Die 28 Plättchen (=Adelsbriefe) werden auf die jeweiligen Städte des Spielplans gelegt. Die restlichen Teile werden an die Mitspieler verteilt, so dass der „zweite“ Spieler (nach dem Startspieler) einen Adelsbrief, der dritte Spieler zwei Adelsbriefe und der vierte Spieler drei Adelsbriefe erhält. Sollte man nur zu zweit oder zu dritt spielen, werden die übrigen Plättchen aus dem Spiel genommen. Die Stanzfigur (Kurier) wird neben den Spielplan gestellt.

Spielablauf:
Auch der Adel hatte in der damaligen Zeit in vielen Angelegenheiten ein Mitspracherecht. Und so wundert es einem nicht, dass mithilfe der Adelsbriefe weitere Amtspersonen in Anspruch genommen werden dürfen. Dabei hat der Kurier eine besondere Bedeutung. Doch der Reihe nach! Sobald ein Spieler ein Haus in eine Stadt einsetzt, in der sich noch kein Haus eines Mitspielers befindet, darf man den dort liegenden Adelsbrief an sich nehmen. Dieses Recht hat nur der „Erstankömmling“! Mithilfe dieser Briefe kann man weitere (sogar alle, wenn man genügend Plättchen hat) Amtspersonen in seinem Zug in Anspruch nehmen. Von den vier Personen kann aber pro Zug jede nur „einmal“ genutzt werden. Doch umsonst ist das natürlich nicht. Für jede weitere Amtsperson muss man zwei seiner Adelsbriefe abgeben. Diese Plättchen muss der Spieler vor dieser Aktion besitzen! Eine Person kann natürlich auch eingesetzt werden, nachdem der Spieler eine oder zwei Karten genommen hat. Das Ausspielen macht auf jeden Fall Sinn, denn am Ende gibt es für die restlichen Plättchen keine Siegpunkte! Doch welche Bedeutung hat der„Kurier der Fürstin“? Sobald der Spieler eine Strecke abschließt, für die er keine Kutschenkarte erhält (oder darauf verzichtet!) nimmt er diese Figur zu sich. Erst wenn ein anderer Spieler eine solche Aktion durchführt, muss man sich wieder von dem Kurier trennen (denn dieser Spieler bekommt nun die Unterstützung des Kuriers). Hat der Spieler aber die Figur vor sich, braucht er für das Einsetzen weiterer Amtspersonen nur einen statt zwei Adelbriefe abgeben. Der Spieler, der am Ende (mit der Wertung) den Kurier vor sich sitzen hat, bekommt einen Bonus in Form eines Siegpunktes.

Strategie:

Generell ist es sinnvoll, seine Adelsbriefe zu nutzen und auch einzusetzen. Schließlich gibt es am Ende keine Extrapunkte, wenn man noch welche vor sich liegen hat. Der eine Punkt für den Kurieren ist sicherlich kein Anreiz! Gerade in den ersten Spielrunden werden die Städte mit unbesetzten Häusern abgegrast, denn umso mehr Plättchen man hat, desto besser! Die Schlacht um den Kurier ist lohnenswert, da man sich nur von einem Brief (anstatt von zwei) trennen muss. Doch lange schauen die Mitspieler dabei nicht zu und versuchen baldmöglichst selbst diese Figur ihr Eigen zu nennen! In 2er aber auch 3er oder 4er Runden kommt es zu einem munteren Wechselspiel und man verliert leicht den Überblick über die restlichen Bonuschips.

Interaktion:

In einem rasenden Tempo verlaufen die Runden und selten wurden die Aktionen der Personen so in Anspruch genommen wie mit dieser Mini-Erweiterung. Ein Blick auf die gegnerischen Karten macht zwar immer noch Sinn, doch durch die möglichen Zusatzaktionen des Mitspielers kann man dessen weiteren Weg kaum noch einschätzen. Viel schneller kommen sich somit die Spieler in die Quere und wissen zum Teil selbst nicht mehr, welche Strategie sie verfolgen. Zu stark ist man (aber nur in den ersten Spielen) auf die Briefe fixiert!

Glück:

Durch Ausspielen der Adelsbriefe sinkt der Glücksfaktor, denn die Spieler haben weitere Möglichkeiten ihre Aktionen und Routen auszuführen. Es macht somit auch Sinn, eine Dreierstrecke abzuschließen, nur um den Kurier zu erhalten. In dem Grundspiel hätte man wohl eher das Kartenglück strapaziert und weitergebaut.

Packungsinhalt:

Wie immer sind die Mini-Erweiterungen der Spielbox im selben hochwertigen Material wie im Grundspiel. Ein toller Service ist, dass die meisten Erweiterungen dieses Brettspielmagazins eingeschweißt sind. Somit geht auch kein Teil verloren. Die Anleitung ist im Magazin abgedruckt und schnell finden sich im Internet Möglichkeiten, sich die Abläufe herunterzuladen und auszudrucken. Schöner wäre natürlich eine separate Beilage mit der Regel. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass solche Erweiterungen bei den Spielern sehr gefragt sind. Nicht selten ist eine Ausgabe ausverkauft und man findet solche Spielergänzungen nur noch auf Online-Auktionshäusern zu überteuerten Preisen!

Spaß:

Bei Zweier-Runden ist der Kampf um die Plättchen sehr stark ausgeprägt. Somit steigt auch der Frust, wenn ein Mitspieler die fast gleiche Strecke schneller beendet hat. Wer den Kurier besitzt, hat Spaß am Spiel, denn ein Plättchen reicht bekanntlich aus um weitere Aktionen auszuführen. Das ist natürlich sehr ärgerlich für den Mitspieler, der sich das mit Sicherheit nicht lange anschaut. Bei Dreier und Vierer-Runden ist aber auch ein munteres Wechselspiel im Gange. Fast in jedem Zug werden Plättchen ausgespielt. In allen Runden (ob zu Zweit oder zu Viert) sinkt durch den Einsatz der Mini-Erweiterung der Spielspaß mit Sicherheit nicht. Die Mini-Erweiterung lockert die Spielrunde etwas auf, doch Strategen werden noch mehr grübeln, in welche unbesetzte Stadt sie sich als nächstes bewegen und ob sie nicht doch lieber ……… (naja, jeder sollte es einfach mal ausprobieren!)

Jörgs Meinung:

Der „Kurier der Fürstin“ aus dem Spielbox-Magazin ist eine willkommene Abwechslung und sorgt mit seinem schnellen Aufbau und den zusätzlichen Abläufen für schnelle Spielzüge.
Wer bisher die Amtspersonen wenig genutzt hat, wird spätestens mit dieser Mini-Erweiterung deren Umgang lernen und zu schätzen wissen!

Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de

STRATEGIE
6 von 10
Keine Stadt bleibt lange allein!
INTERAKTION
6 von 10
Wer ist schneller in der Stadt?
GLÜCK
5 von 10
Mithilfe der Briefe fällt das Glück!
PACKUNGSINHALT
7 von 10
Die Qualität entspricht dem Grundspiel!
SPAß
5 von 10
Nette Abwechslung zum Grundspiel!
GESAMT-
WERTUNG:
5/10
Einfache Erweiterung, die die Amtspersonen in den Vordergrund stellt!
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

Bilder






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