Testbericht vom 17.06.2011 - von Jörg
König Artus und die Ritter der Tafelrunde
Verlag/Autoren/Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2011
Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler
Spielzeit:
60 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 9 Jahre
Durchschnittswertung:
4.5/10 bei 2 Bewertungen
Nürnberger Spielwarenmesse 2011: König Artus (alea / Ravensburger)
Vorwort:
Die kleine „alea“ Spielereihe ist insbesondere an Familien gerichtet und mit einer geringen Einstiegshürde verbunden. Genau das soll bei „Artus…und die Tafelrunde“ auch der Fall sein. Viele Spieler behaupten sogar, es sei das einfachste Spiel der bisher erschienenen alea-Reihe. Wir sind gespannt, was dieses Spiel, in dem König Artus, der oftmals mit Richard Löwenherz und Robin Hood verglichen wurde, zu bieten hat.
Ziel des Spiels:
Ziel der Spieler ist es, mit ihrer Gruppe von Rittern am Hof von König Artus möglichst viel Prestige zu erlangen. Hierzu wechseln sie ständig ihre Plätze an der Tafelrunde und steuern je nach Kartenwahl auch die Position von Prinz oder König.
Spielaufbau:
Beginnen wir erst einmal mit dem Aufbau und Ablauf des Einsteigerspiels, welches ohne Wertungskarten auskommt. Der Spielplan wird in die Tischmitte gelegt und die Prinzen auf den Stühlen mit der Krone platziert. Der Stuhl mit der größten Krone steht für König Artus und diese Figur erhält drei Ringe. Die anderen drei Figuren bekommen jeweils einen Ring (=Prinz).
Die Drehscheibe legt man auf den Spielplan, wobei das Kronensymbol stets neben dem König ist. Die Punkteplättchen (für Umrundungen) und die restlichen Ringe kommen griffbereit neben den Spielplan.
Jeder Spieler erhält seine Ritterfiguren (Anzahl ist abhängig von der Spieleranzahl) und 8 Ritter- sowie 8 Königskarten. Eine Ritterfigur kommt jeweils auf das Startfeld der Prestigeleiste. Beide Kartensets werden separat gemischt und jeweils als verdeckter Stapel vor einen Spieler gelegt. Anfangs zieht jeder je zwei Karten von jedem Stapel.
Wurde ein Startspieler bestimmt, wird in umgekehrter Reihenfolge ein Ritter nach dem anderen von den Mitspielern auf die leeren Felder der Tafelrunde gestellt.
Spielablauf:
16 Karten bedeuten insgesamt 16 Runden und dabei muss pro Runde eine Handkarte ausgespielt werden. Mit den Karten kann der Spieler Ritter ziehen, Prinz oder König wählen oder einen Ring aufstecken. Beim Ziehen der Ritter wird der eigene Ritter im angegebenen Zahlenbereich der ausgespielten Karte vorwärts (im Uhrzeigersinn) gezogen. Eine Karte ermöglicht auch das Rückwärtsziehen. Der Spieler erhält bzw. verliert Prestigepunkte entsprechend dem Feld, das sein Ritter verlassen hat. Befindet sich auf dem Zielfeld eine Figur, wird diese vertrieben und nach hinten auf das nächste freie Feld gesetzt. Beim Ziehen mit Prinz oder König gilt oben genannter Ablauf, wobei hier zusätzlich auf die Farbeinsschränkung zu achten ist.
Für das Aufstecken des Rings muss auch die Farbe beachtet werden. Wird der dritte Ring aufgesteckt, wird dieser Prinz zum neuen König und der alte König legt zwei seiner drei Ringe ab. Die Drehscheibe wird neu ausgerichtet und der Spieler erhält Prestigepunkte entsprechend dem Wert des Feldes.
Zum Schluss zieht der Spieler eine neue Handkarte von einem beliebigen Stapel. Am Ende gewinnt der Spieler mit den meisten Prestigepunkten.
Neben diesem Einsteigerspiel bietet das Spiel für Fortgeschrittene einen weiteren Stapel mit sechs Wertungskarten. Die Spieler haben jetzt immer sechs Handkarten und müssen pro Runde immer zwei Karten ausspielen und ausführen. Das Spiel endet nach 11 Runden.
Auf den Wertungskarten fließen oft gleich mehrere Ritter in die Wertung ein und dabei spielen auch die Positionen eine wichtige Rolle. Der Spieler kann hier eine hohe Punktzahl erreichen aber auch verlieren.
Strategie:
Jeder weiß, dass man alle Karten ausspielen muss und so kann man auch nicht jede Runde die höchste Punktzahl erwarten. Mit den eigenen Rittern kommt man aber insbesondere in den Anfangsrunden an viele Punkte heran, doch mit jeder weiteren Runde wird es immer schwieriger. So macht es durchaus Sinn, bereits anfangs die eigenen Ritter auf der Tafel zu verteilen, um später im richtigen Moment eine Königskarte auszuspielen.
Bei den Wertungskarten muss man auch den richtigen Moment abwarten, was in 2er Runden oft einfacher gelingt als zu Viert. Insgesamt gesehen ist dieser Faktor allerdings gering, zumal sich oft auch die Position des Königs und somit auch die Punktelage ändert.
Interaktion:
Der Interaktionsfaktor ist gering, denn jeder konzentriert sich auf seinen Zug und wählt seiner Meinung nach die effektivste Karte aus. Einfluss auf die Karten der Mitspieler hat man nicht und so kann sich bis zum nächsten Zug, gerade in Runden zu Viert, oft viel ändern.
Glück:
Etwas Glück gehört einfach dazu und das benötigt man insbesondere am Ende, wenn man die restlichen Karten ausspielen muss. Freut man sich anfangs noch über die regelmäßigen 10 Punkte, kann man am Ende durchaus viele Minuspunkte kassieren.
Packungsinhalt:
Ein alea Spiel in einer kleinen Packung und schöner Illustration. Die Nörgelei mit den Farben könnte man nun wieder beginnen, doch jeder kann sich anhand der beigefügten Fotos selber ein Bild machen, ob die Farbwahl gelungen oder misslungen ist. Die Anleitung ist sehr übersichtlich und durch die Spielvariante für Fortgeschrittene hat man sogar eine Alternative zum üblichen Basisspiel aufgeführt. Preislich liegt das Spiel bei knapp 20 Euro.
Spaß:
Ich (Jörg) von Cliquenabend bin großer Kramer (und Kiesling) Fan und so war es natürlich klar, dass ich bzw. wir diesen Bericht schreiben. Andere Journalisten des gleichen Magazins würden einem das Handwerkszeug aus den Fingern nehmen, da man vielleicht zu viel Euphorie in einem Bericht äußert und die Neutralität verliert.
Naja so extrem ist es nun auch wieder nicht und ein Stückchen Neutralität behalten wir immer noch bei. Nachdem uns das letzte große Familienspiel der Autoren (Tikal II) nicht überzeugen konnte, kann auch Artus nicht 100%ig punkten, auch wenn wir es natürlich als klassisches Familien- und nicht als Vielspielerspiel ansehen. Doch auch Runden mit Gelegenheitsspieler und in Familien hielten den Spielspaß in Grenzen. Da halfen auch die Wertungskarten nicht viel. Das Spielprinzip ist simpel, doch überraschenderweise funktionieren die Runden zu Zweit am Besten. Zu Dritt und zu Viert wechselt so oft die Position der Figuren, dass man sich eigentlich nicht all zu sehr auf seinen nächsten Zug konzentrieren muss und etwas mehr Glück als gewünscht zum Vorschein kommt.
Die schlechte Farbwahl ist dabei nur ein weiteres Manko, welches bei alea-Spielen nicht jeden aber doch einige Spieler stört. So bezeichnen wir das Spiel in einer Tafelrunde als Durchschnittskost, die manch einen Leckerbissen vermissen lässt.
Jörgs Meinung:
Bei König Artus und die Tafelrunde handelt sich um ein Familienspiel, welches in Runden zu Zweit am besten funktioniert. Hier hat man im Vergleich zu 3er oder 4er Runden einige Möglichkeiten zu agieren und kann zumindest etwas Vorausplanen. Das Spielprinzip, indem Ritter, Prinzen oder der König auf der Tafelrunde bewegt werden und dabei Punkte erhalten, ist simpel und sorgt für einen leichten Spieleinstieg. Doch auf Dauer fehlt dem Spiel einfach die Spannung und Abwechslung und auch mit den Wertungskarten bleibt das Spiel im Durchschnittsbereich. Weder Viel- noch Familienspieler waren vollständig überzeugt, was nicht unbedingt an der falschen Farbwahl der Spielteile liegt. Schade, doch nicht jedes Kramer & Kiesling Spiel kann uns positiv überraschen.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Ravensburger für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
5/10
Schöne und einfache Spielidee, doch uns konnte das Spiel auf Dauer nicht überzeugen und bietet einfach zu wenig Abwechslung!
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Smukers Meinung:
Der alea Verlag ist die Hausinterne Marke von Ravensburger für Vielspielerspiele und in diesem Genre sehr bekannt. Das uns vorliegende Spiel hat uns in dieser Reihe sehr überrascht und ist sicherlich das bisher "sanfteste" Spiel in der alea Reihe. Spielmechanismus und Regeln sind hier eher wie bei einem Familienspiel, das hat auch der Redakteur Stefan Brück mehrfach betont. Der Mechanismus hat ihn aber dazu bewogen es trotzdem bei alea zu veröffentlichen. Nun denn, unsere Testrunden wurden mit dem Spiel zusammengesetzt. Die Regeln sind einfach und intuitiv. Spielt man mit den normalen Regeln ist der Glücksfaktor aber einfach zu hoch und das Spiel zu beliebig. Mit den Regeln für Fortgeschrittene wird dem Spiel etwas mehr Tiefe gegeben, da ja die Wertungen von jedem Spieler durchlaufen werden müssen. Das Problem hierbei ist aber, dass die Beliebigkeit und der Glücksfaktor trotzdem noch immens hoch sind. Züge im Voraus zu planen ist im Prinzip unmöglich, da sich die gesamte Spielaufstellung bis man wieder am Zug ist komplett geändert hat. Dies schlägt sich auf den Spielspaß nieder. "König Artus und die Ritter der Tafelrunde" ist dabei weitaus kein schlechtes Spiel, aber durch die Unplanbarkeit kam der Spielspaß bei unseren Testrunden nicht wirklich zum Tragen. Als kurzer Absacker landet es noch das ein oder andere mal auf den Tisch, aber alea hat viel schöneres zu bieten. Deswegen das bisher wohl schlechteste Spiel der Reihe, da der Langzeitspaß nicht von Nöten ist und nur der "besondere Mechanismus" nicht die Spannung hält...
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GESAMT-
WERTUNG:
4/10
Leider das bisher schlechteste alea Spiel, es funktioniert, der Spaßfaktor ist aber aufgrund der Unplanbarkeit begrenzt.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Bilder
Videos
Spiel 2010: Wolfgang Kramer Interview ("Neuheiten 2010")
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