Zug um Zug Märklin
Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2006
Anzahl der Spieler:
2 bis 5 Spieler
Spielzeit:
30 - 60 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre
Durchschnittswertung:
7/10 bei 1 Bewertungen
Deutschland hat mit Sicherheit sehr viele interessante
Zugverbindungen und mit einer Dampflok machen diese Fahrt mit Sicherheit am
meisten Spaß. Somit hat man mit der märklin-Edition nicht nur die Wagenkarten individuell
angepasst, sondern auch Deutschland als neue Route für Zug um Zug ausgewählt.
Zusätzlich spielen auch die angrenzenden Länder eine wichtige Rolle! Das war
allerdings noch nicht alles! Denn mit den Passagieren und Handelsgütern kommen
neue Spielelemente zum Vorschein, so dass nicht nur die Zielverbindungen im
Vordergrund stehen.
Ziel des Spiels:
Nur wer viele Bahnverbindungen zwischen den Städten mithilfe von Waggons
verbaut und damit seine Zielkarten erfüllt, hat Chancen als Sieger mit den
meisten Punkten das Spiel zu gewinnen. (Aber auch für Handelsgüter gibt es im
Verlauf der Partie Extra-Punkte! Dabei werden die ergatterten Handelsgüter
allerdings immer sofort auf der Zählleiste markiert!)
Spielaufbau:
Der Spielplan, der die deutschen Bahnstrecken anzeigt, wird
in die Tischmitte gelegt. Weitere angrenzende Nachbarländer mit Zielstrecken
sind darauf ersichtlich. Jeder Spieler nimmt sich 45 Waggons und drei
Passagiere einer Farbe und den entsprechenden Zählstein, der auf das Startfeld
der Zählleiste gelegt wird. Die 74 Handelsgüter (runde Plättchen) werden
entsprechend der Farbe verteilt bzw. gestapelt (höchster Wert liegt oben). Die
118 Wagenkarten werden (zusammen mit den 20 Lokomotivkarten und 10
Passagierkarten) gemischt und pro Spieler vier Karten ausgeteilt. Diese bleiben
im Verlauf der Runden immer verdeckt in der Spielerhand. Die Restlichen werden
als verdeckter Stapel bereit gelegt. Anschließend zieht man die obersten fünf
Karten und legt sie offen neben den Spielplan. Daneben legt man das Plättchen
mit den meisten erfüllten Zielkarten (mit dem angegebenen Wert 10). Danach
werden die 23 Zielkarten („lange“ Strecken) und 23 Zielkarten („kurze“
Strecke), die unterschiedliche Bahnrouten zwischen zwei Städten anzeigen,
jeweils gemischt und jeder Spieler nimmt sich vier davon (beliebig auswählen).
Von diesen insgesamt vier wählt man mindestens zwei Karten aus, die man
verdeckt zu sich nimmt. Zurückgegebene Zielkarten werden unter den Stapel
geschoben. Am Ende werden beide Zielkartenstapel jeweils wieder gemischt. Das
war auch schon alles und somit können wir gleich mit dem Ablauf beginnen!
Spielablauf: Mit dem Startspieler (anschließend reihum) muss man eine
der vier (im Grundspiel waren es noch drei!) folgenden Aktionen ausführen:
1. Wagenkarten nehmen
Der Spieler nimmt sich zwei Karten. Dabei kann er sich für offen ausliegende
Karten oder/und Karten des verdeckten Nachziehstapels entscheiden. Wenn eine
offen ausliegende Karte gewählt wird, legt man sofort eine vom Nachziehstapel
offen auf diesen Platz, so dass wieder fünf Karten ausliegen. (Dabei muss auf
die Regel der insgesamt 20 im Spiel befindlichen Lokomotiven und der insgesamt
10 Passagierkarten geachtet werden, die im weiteren Verlauf noch erklärt
werden.)
2. Eine Strecke nutzen
Man kann immer nur eine Strecke zwischen zwei Städten in Anspruch nehmen. Dabei
muss die Strecke mit den dafür ausgespielten Karten übereinstimmen. Ist dies
der Fall, nimmt man sich aus seinem Vorrat die entsprechende Anzahl an Waggons
und platziert diese an die dafür vorgesehenen Felder. Natürlich gibt es,
abhängig von der Streckenlänge, auch Sofortpunkte (siehe Anzeige auf dem
Spielplan >“Streckenwertung“) die mit dem Zählstein um die entsprechende
Anzahl markiert werden. So steigern sich die Punkte bereits mit jeder
Streckennutzung. Und je länger die Strecke, desto mehr Punkte gibt es. Was bei
der märklin Edition allerdings hinzukommt ist die Tatsache, dass beim
Abschließen von Strecken, einer der eigenen Passagiere in eine der beiden Städte
gesetzt werden darf. (In jeder Stadt darf nur ein Passagier stehen.)
3. Zielkarten ziehen
Irgendwann ist der Zeitpunkt erreicht, wenn der Spieler seine Zielkarten (ohne
Wissen der Mitspieler) erfüllt hat, oder er kurz davor ist. Dann ist das Spiel
jedoch noch nicht vorbei, sondern man kann vier Karten von einem beliebigen
Zielkartenstapel ziehen. Eventuell nicht benötigte Karten legt man wieder unter
den Zielkartenstapel. Eine davon muss man jedoch mindestens behalten. Auf den
Zielkarten sind immer die Namen von zwei Städten (oder eines Landes)
aufgedruckt und dieses Ziel wird nur erreicht, wenn ein Spieler mit „seinen“
Waggons diese Städte verbindet. Die aufgedruckten Werte zeigen an, wie viele
Punkte man hierfür bekommen kann, wenn man dies schafft.
4. Passagier bewegen
Einer der eigenen Passagiere auf dem Spielbrett darf sich entlang einer oder
mehrere Strecken (mit Waggons) bewegen. Unterwegs werden dabei die Handelsgüter
(immer das oberste Plättchen) eingesammelt. Jede Route kann dabei nur einmal
pro Zug genutzt werden. Am Ausgangspunkt darf das ggf. dort liegende Plättchen
nicht genommen werden. Am Ende der Bewegung wird die Spielfigur aus dem Spiel
genommen. Die Punkte werden auf der Siegpunktleiste sofort gezählt. Welche
Rolle fremde (Waggon-)Strecken dabei spielen, wird weiter unten erklärt. Klingt
insgesamt ganz einfach und das ist es auch.
Doch welche Bedeutung haben die Wagenkarten (acht unterschiedliche
Farben), Lokomotivkarten und Passagierkarten Die Wagenkarten
passen immer zu den unterschiedlichen Strecken. Somit weiß der Spieler, welche
Karten er sammeln muss, wenn er eine bestimmte Strecke nutzen will. Die
Lokomotiven sind Joker, die zusammen mit Wagenkarten oder als Set (mehrer Joker
zusammen) ausgespielt werden können. Bei der märklin Edition gibt es auch die
Lokomotivkarte +4. Diese darf nur (als Joker) benutzt werden, wenn die Strecke
aus mindestens vier Feldern besteht. Allerdings darf der Spieler, der sich eine
offen ausliegende Lokomotivkarte der Auslage wählt, nicht noch eine Karte
nehmen oder vom verdeckten Stapel ziehen! (Diese Regelt gilt nicht für die
+4-Lokomotive.) Sobald drei Lokomotiv-Karten in der offenen Auslage zu sehen
sind, werden alle fünf Karten auf den Ablagestapel gelegt und fünf neue als
Ersatz aufgedeckt! Im Verlauf des Spieles kann jeder eine unbegrenzte Anzahl
von Karten auf der Hand halten. Naja, den Streckenbau sollte man allerdings
nicht aus dem Auge verlieren.
Die Passagierkarten haben noch eine wichtige Funktion. Denn für
die Bewegung des Passagiers über fremde Strecken ist hierzu jeweils eine Karte
(pro fremder Strecke) erforderlich. Auch hier werden die fünf offen
ausliegenden Karten abgelegt (und neue ausgelegt), sobald drei der fünf Karten
Passagierkarten sind. Sofern der Nachzieh-Stapel für die Wagen-/Lokomotiv- und
Passagier-Karten einmal aufgebraucht ist, werden die Karten des Ablagestapels
gemischt und dienen anschließend als neuer Nachziehstapel. Hier gilt es, immer
gut zu mischen, da die Karten ja in Farben-Sets abgelegt werden. Bisher gab es
in den hunderten von Spielrunden bei uns noch nie das Problem, dass keine
Karten mehr zur Verfügung standen (sprich der Nachziehstapel ist aufgebraucht
und es gibt gerade keinen Ablagestapel). Sofern dies doch einmal der Fall sein sollte,
werden keine Karten gezogen, sondern es müssen Strecken gebaut, Zielkarten
gezogen oder eine Strecke mit dem Passagier gefahren werden. Irgendwann sollte
der Spieler aber auch eine Strecke nutzen!
Dafür muss er die Karten derselben Farbe (ggf. mit Lokomotiven) ausspielen und
diese müssen mit der Streckenfarbe übereinstimmen. Eine rote Strecke kann
beispielsweise nur mit roten Wagenkarten (ggf. mit Lokomotiven) genutzt werden.
Die grauen Routen im Spielplan können mit beliebigen Karten derselben Farbe verwendet
werden. Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, nimmt sich der Spieler die
entsprechende Anzahl seiner Waggons und stellt sie auf diese Route. Die Karten
werden anschließend auf den Ablagestapel gelegt. Welche Strecken
im Spiel genutzt werden, liegt in der Entscheidung des Spielers. Er muss also
nicht an gerade abgeschlossene Routen weiterbauen. Einige Strecken sind durch
Doppelstrecken miteinander verbunden. Ein Spieler kann nicht beide Routen für
sich beanspruchen! Wäre ja noch schöner!
Noch eine kleine Änderung beim Spiel zu zweit oder zu dritt, hier kann
nur eine der beiden Strecken genutzt werden. Die andere ist dann „nicht“ mehr
verfügbar. Das Spiel endet, wenn ein Spieler nur noch zwei oder weniger Waggons
zur Verfügung hat. Anschließend ist jeder (auch dieser Spieler!) noch einmal an
der Reihe. Im Verlauf des Spieles haben die Spieler bereits Punkte für die
Strecken erhalten. Erst jetzt decken alle Spieler ihre Zielkarten auf und
prüfen, ob die Ziele auch erreicht wurden. Sofern dies zutrifft werden die
aufgedruckten Werte hinzuaddiert. Falls nicht, werden diese von den bisher
erreichten Punkten abgezogen. Für die meisten erfüllten Zielkarten gibt es noch
einmal 10 Extrapunkte. Bei Gleichstand erhält jeder 10 Punkte. Erst jetzt steht
der Sieger mit den meisten Punkten fest!
Strategie:
Man sollte sich nicht zu sehr von den Passagieren beeinflussen lassen, denn Zielkarten spielen weiterhin eine sehr wichtige Rolle. Diese Figuren sind lediglich ein schöner Nebeneffekt, denn schnell lassen sich auch hier (mit geschickter Planung) 20 Punkte mit einem Zug vollziehen. Doch um die Extrapunkte (für die meisten Zielkarten) zu kassieren, sollte man auch viele Zielkarten erfüllen. Hierbei spielen auch die kurzen Strecken eine wichtige Rolle. Dem Risiko des Spielers bleibt es anfangs überlassen, ob er eher auf kurze oder lange Strecken Wert legt. Bei vielen Spielern ist es allerdings sehr schwierig, viele lange Zielstrecken zu erfüllen. Das Einsetzen des Passagiers sollte gut überlegt sein und auch nicht frühzeitig erfolgen. Einige Mitspieler lassen sich sehr gerne von den eigenen platzierten Passagieren beeinflussen und vergessen dabei ihre Zielkarten zu erfüllen bzw. weitere aufzunehmen. Einige Passagierkarten sollte man immer auf der Hand halten, denn in einem späteren Zug wird man mit Sicherheit froh sein, eine (oder mehrere) fremde Strecke für eine lange Route zu benutzen.Interaktion:
Es geht hier noch turbulenter als bisher zu, denn es entbrennt nicht nur ein Kampf um die Strecken, sondern auch um begehrte Handelsgüter. Alle Routen und Strecken werden auf einmal interessant, auch wenn man nicht unbedingt dort Waggons auslegen will. Doch was tut man nicht alles für wertvolle Plättchen. Aber Vorsicht! Schnell wird man dazu verdonnert einen Umweg zu seinem Ziel in Kauf zu nehmen, weil wieder einmal der Mitspieler die mögliche Route von einem erkannt hat.Glück:
Mit Glück hat die märklin Edition nicht mehr all zu viel zu tun. Natürlich muss man weiterhin Wagenkarten und Zielkarten ziehen, allerdings haben die Spieler mehr Auswahl, um auf dem Spielplan zu taktieren. Somit bleibt es dem Risiko des Spielers überlassen, welche Städte bzw. Länder er oder sie ansteuert, um notwendige Ziele oder begehrte Passagierplätze zu erhalten.Packungsinhalt:
Die Idee mit den Handelsgüter als Plättchen wurde gut gelöst. Doch leider passen die doch sehr liebevoll gestalteten Wagenkarten nicht so recht zu den bisher bekannten Karten. Damit meinen wir insbesondere die Lokomotiven, die aufgrund der Farbgestaltung nicht immer sofort als solche erkannt werden. Deswegen hat man wohl auch ein kleines Symbol an den Ecken benutzt, um nicht für all zu viel Verwirrung zu sorgen. Doch nach zwei bis drei Spielen hat man ein Gefühl für die Karten und Verwechslungen sind quasi ausgeschlossen. Die Passagiere passen sehr gut in die Thematik des Reisens und drei Figuren pro Spieler sind nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig. Die Anleitung ist wie immer übersichtlich und sehr schnell hat man die Abläufe verstanden. Der Preis liegt etwas über den vergleichbaren Zug um Zug Spielen, da hier mehr Aufwand (insbesondere bei den Karten mit unterschiedlichen Motiven) eingeflossen ist. Als Zug- und märklin-Fan wird man aber an diesem Spiel kaum vorbeikommen.Spaß:
Wir hätten nicht gedacht, dass die märklin Edition auch mit zwei oder drei Spielern so viel Spaß macht. Denn eigentlich bieten die Zug um Zug Spiele (Grundspiel und Europa) erst bei vielen Spielern einen recht hohen Spaßfaktor. Doch die Passagiere sorgen dafür, dass auch mit wenigen Spielern jeder mit seinen Aktionen aufpassen muss. Bei vielen Spielern ist schnelles Ausführen von Zügen nicht sinnvoll, denn auf einmal verschafft man auch mit seiner Strecke den Mitspielern einen Vorteil. Doch gerade diese Situationen machen dieses Spiel sehr interessant und spannend.Jörgs Meinung:
Nicht nur mit einer neuen Route glänzt diese Edition. Die Wagenkarten sind individuell gestaltet und mit den Passagieren kommt ein neuer Mechanismus zum Einsatz, der bereits bei zwei oder drei Spielern für Spannung sorgt. Denn zusätzliche Handelsgüter sorgen für Aufmerksamkeit, so dass jeder Spielzug gut überlegt werden muss. Insgesamt eine sehr gelungenes Spiel, dass preislich etwas über den vergleichbaren Zug um Zug Reihen liegt.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Pro Ludo für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Lange haben die Fans darauf gewartet. Mit der märklin Edition und neuen Spielideen eine würdige Edition!
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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