Die vergessene Stadt
Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2013
Anzahl der Spieler:
2 bis 5 Spieler
Spielzeit:
45 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 10 Jahre
Durchschnittswertung:
8/10 bei 2 Bewertungen
Vorwort:
Kenner der Szene erinnern sich sicherlich an das Jahr 2010, als das kooperative Spiel „Die verbotene Insel“ erschienen ist. Der Autor hieß Matt Leacock und der Verlag (Schmidt) konnte durch die Spielweise und dem schönen Material viele Fans für sich gewinnen.
Auch bei uns landete das Spiel in Punkto Bewertung recht weit oben. 3 Jahre später, wir schreiben das Jahr 2013, erschien wiederum ein Spiel des Autors beim gleichen Verlag, welches rein optisch und in Punkto Aufbau und Mechanismus Ähnlichkeiten zum damaligen Spiel aufweist. Es heißt „Die vergessene Stadt“ und bietet auf den ersten Blick Platz für zwei bis vier Mitspieler.
Jetzt sind wir natürlich gespannt, welche Unterschiede hier eine Rolle spielen, schließlich wollen wir kein Spiel mit anderem Thema sondern hoffen durchaus auf neue Mechanismen. Ob uns das „Die vergessene Stadt“ bieten kann?
Ziel des Spiels:
Auf der Suche nach einer Flugmaschine in einer vergessenen Stadt sind die Spieler in einer Expedition gemeinsam unterwegs. Durch den aufkommenden Sandsturm sind sie schneller als gedacht mit ihrem Helikopter in der Wüste gestrandet. Ziel ist es, die vier Maschinenteile der Flugmaschine zu finden, einzubauen und zu fliehen, bevor man vom Sand verschüttet wird.
Spielaufbau:
Vor Spielbeginn wird der Aufbau der Wüste durch Plättchen vorbereitet, so dass der Spielaufbau immer variiert. Anfangs werden gleich Sandplättchen verteilt und die vier Maschinenteile bereit gelegt. Die Windstärke steuert den Schwierigkeitsgrad, so dass ungeübte Spieler mit dem Anzeiger „Anfänger“ beginnen sollten. Geübte Spieler greifen allerdings gleich auf „Fortgeschrittene“ Position zu.
Die Spielkarten werden nach Windkarten, Ausrüstungskarten und Abenteuerkarten zur Seite platziert und jeder Spieler bekommt einen Abenteurer mit einer Sonderfähigkeit.
Neben der Figur bekommt der Spieler eine Personenkarte, auf der auch der Wasserstand (Feldflasche) angezeigt wird. Dieser fällt bzw. steigt im Verlauf der Partie.
Die unterschiedlichen Fähigkeiten bei zwei von insgesamt sechs Personen im Überblick:
>Forscher: „Du kannst diagonal laufen, diagonal Sand entfernen, sowie den Sand-Sauger diagonal einsetzen.“
>Archäologe: „Für 1 Aktion kannst Du 2 Sandplättchen entfernen.“
Spielablauf:
Die Spieler beginnen auf dem Absturzfeld und da gemeinsame Spielweise im Vordergrund steht, sollten sie ihre Sonderfähigkeiten auch geschickt einsetzen. Im Spielverlauf führt jeder Spieler vier Aktionen durch:
>Abenteurer bewegen (auf angrenzende Felder ohne Düne / zwischen Tunnelfeldern ohne Düne)
>Sand abtragen (1 Sandplättchen auf dem angrenzenden Feld entfernen)
>Ausgrabung (Das Feld ohne Sand auf dem die Figur steht umdrehen)
>Maschinenteil bergen (Das Maschinenteil auf dem Feld auf dem man steht – ohne Düne – nehmen)
Das klingt erst einmal ganz einfach, zumal man jederzeit Wasser oder Ausrüstungskarten an Abenteurern geben kann, die auf demselben Feld stehen.
Auch das Bergen von Maschinenteilen sieht einfach aus, denn Hinweise auf jeweils zwei Plättchen zeigen an, an welchem Schnittpunkt das jeweilige Teil liegt. Hinzu kommen Plättchen, bei denen es Wasser gibt und dank der Ausrüstungsgegenstände, die man findet, dürfte das Ganze doch ohne größere Probleme verlaufen, oder?
Jein, denn nachdem ein Spieler seine vier Aktionen ausgeführt hat, werden Windkarten entsprechend der aktuellen Windskala gezogen. Der Wind sorgt dafür, dass Plättchen verschoben und unter Umständen mit Sandplättchen belegt werden. Bekanntermaßen muss somit erst der Sand abgetragen werden, bevor eine Bewegung möglich ist. Durch immer mehr Sandplättchen keine leichte Aufgabe, zumal dann auch das Verschütten aller Personen möglich ist, sobald keine Plättchen mehr vorliegen.
Durch die Karten „Der Wind frischt auf“ steigt auch der Windstärken-Anzeiger, so dass mit der Zeit auch immer mehr Windkarten gezogen werden. Hinzu kommen Karten wie „Die Sonne brennt“, bei denen der Wasserstands-Anzeiger eines jeden Spieler sinkt. Vorteile bringen einem diese Karten eher nicht! Spätestens jetzt dürften jedem Spieler die Gefahren des Verdurstens, des Verschüttens und des Verwehens klar sein.
Strategie:
Gemeinsam muss man sein Ziel erreichen und hierzu spielt die Sonderfähigkeit eines jeden Spielers eine sehr wichtige Rolle. Nur wenn man diese regelmäßig und clever nutzt, hat man überhaupt Chancen, das Spielziel zu erreichen. So spielt die Anzahl der Mitspieler keine wesentliche Rolle und wem das Ganze taktieren zu einfach erscheint, sollte zu Beginn den Schwierigkeitsgrad nach oben setzen.
Interaktion:
Gemeinsam muss man die einzelnen Aktionen besprechen, wobei es natürlich jedem Spieler selbst überlassen bleibt was er anschließend macht. Hinweise von Mitspielern können allerdings nie schaden, denn gerade in voller Spielbesetzung übersieht man das eine oder andere Detail.
Glück:
Das Glück spielt durchaus eine Rolle, zumal man anfangs nicht weiß, was sich unter einzelnen Plättchen verbirgt. Durch das ständige Ziehen von Karten kommen weitere Gefahren hinzu, oft früher als es der Spielgruppe recht ist. Agiert man aber gemeinsam, stehen die Chancen insgesamt sehr gut, das Spiel zu gewinnen.
Packungsinhalt:
Für ca. 25 Euro bekommt man ein schön illustriertes Cover, was sehr stark an das Spiel „Die verbotene Insel“ erinnert. Das Spielmaterial ist top und die Figuren sind handbemalt. Allerdings sollte man nicht erwarten, dass diese detailliert dargestellt werden. In Anbetracht des Preises aber top. Etwas seltsam fanden wir nur den Kleber-Geruch nach Öffnen der Schachtel. Vielleicht lag es daran, dass das Spiel wenige Tage zuvor produziert wurde? Mittlerweile (nach einem Tag auslüften) ist davon nichts mehr zu riechen.
So kann man insgesamt gesehen mehr als zufrieden sein, so dass es in diesem Punkt schon fast die Höchstnote gibt, denn auch die Anleitung überzeugt auf voller Linie.
Spaß:
Wie anfangs erwähnt kennen wir bereits das ähnliche Spiel „Die verbotene Insel“ und so sind einige Überschneidungen zu diesem Spiel nicht von der Hand zu weisen.
Die Auslage erfolgt durch Plättchen und auch hier gibt es verschiedene Personen mit unterschiedlichen Fähigkeiten.
So werden die Unterschiede erst bei den Abläufen deutlich, insbesondere bei den Windkarten. Denn die Bewegung der Kärtchen und das Ablegen von Sandplättchen passen gerade zu perfekt zu diesem Spiel und bereiten einem sehr hohen Spielspaß. Natürlich war ein solches Element bei dem damaligen Inselspiel nicht möglich, doch Sand und Dünen sind in einer Wüste wie hier genau das Richtige.
Wir hätten nicht gedacht, dass unabhängig von der Personenrolle das Spiel erneut so positiv bei uns ankommt. Die Erfahrung des anderen Spiels zeigt sich auch bei den ersten Partien, denn mit „Anfänger“ werden wir nicht glücklich (viel zu einfach) sondern tendieren gleich zu Experten. Das sei uns auch gestattet, denn hier bekommen wir es wirklich mit einer steifen Windbriese zu tun, die gerade zu eine Herausforderung darstellt. Die Gefahren rücken schnell näher und nach knapp 40 Minuten hat man es entweder gemeinsam geschafft oder gemeinsam verloren.
Immer wieder spielt man gerne dieses Abenteuer, bei der neben Vielspielern auch Familienspieler und Gelegenheitsspieler (mit Unterstützung) ihre Freude daran finden.
Jörgs Meinung:
Von wegen nur ein Abklatsch zum damaligen Spiel „Die verbotene Insel“. Zwar erinnert die Auslage der Plättchen und die Rollenverteilung doch sehr an dieses kooperative Spiel aus dem Jahr 2010, doch mit dem Ablauf merkt man schnell, wie unterschiedlich das Ganze hier verläuft. Zwar müssen auch unterschiedliche Ziele angesteuert werden, doch durch das Verschieben der Plättchen wird das Element des Wind- und Sandsturms sehr gut gelöst. Mit ansteigenden Sandflächen, dargestellt durch Plättchen, wird das Ganze auch nicht einfacher, so dass man zusammenarbeiten muss, um sein Ziel zu erreichen. Neben den wirklich sehr passenden und stimmigen Abläufen ist auch das Material hervorragend und dank der bemalten Figuren steigt der Spielspaß recht schnell an. Wer bereits das Spiel „Die verbotene Insel“ besitzt, sollte somit durchaus überlegen, sich dieses zweite Abenteuer zuzulegen.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Schmidt Spiele für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
8/10
Fortsetzung des Spiels „Die verbotene Insel“ mit ähnlichem Aufbau aber sehr ansprechenden und neuen Abläufen, die hohen Spielspaß bieten!
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Smukers Meinung:
„Die verbotene Insel“ erinnert von der Basis her natürlich an den vorgänger, aber die Unterschiede im Ablauf sind vorhanden. Natürlich seid ihr wieder auf der Suche nach Artefakten... Entschuldigung Maschinenteilen und müsst eure Aktionen und die Bewegungen mit Aktionspunkten lösen, aber das Spielgefühl ist trotzdem anders.
Das Spielmaterial wurde mit viel Liebe zum Detail erstellt und so sind auch wieder alle vier Figuren bemalt und die Maschinenteile sind sehr schön. Die verschiedenen Schwierigkeitsgrade sorgen für spannende Partien auch für Vollprofis und jeder der kooperative Spiele mag sollte mal ein Auge hierauf werfen.
Andreas Buhlmann für cliquenabend.de
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GESAMT-
WERTUNG:
8/10
Wer die verbotene Insel toll fand kommt an die vergessene Stadt nicht vorbei.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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