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Testbericht vom 29.04.2008 - von Jörg

Ziegen Kriegen




Details


Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2007

Anzahl der Spieler:
3 bis 6 Spieler

Spielzeit:
15 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre

Durchschnittswertung:
8/10 bei 1 Bewertungen



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Stellt euch einmal Berge und Tiere bildlich vor. An was für Tiere denkt Ihr dabei? Nein, Flocke und Knut sind es nicht. An Berge solltet Ihr doch denken! Ok! Dann wohl eher Bären, Eidechsen und Ziegen. Ziegen? Naja, vielleicht Bergziegen! Aber Ziegen sind doch langweilig. Sie stehen den ganzen Tag nur blöd herum und fressen vor sich hin. Und wenn wir (Spieletester) uns an den letzten Urlaub in Rhodos zurück erinnern, mussten wir mehrmals unterwegs anhalten, um diese doofen Viecher vom Weg zu jagen. (Ein kleiner Blick in die Bildergalerie und jeder weiß bescheid!) Ja, als Tier hat man es sicherlich nicht einfach und als Mensch ist man ungeduldig und immer auf der Reise zum nächsten Ziel! Kinder dagegen lieben gerade solche „Streicheltiere“, die genüsslich vor sich hinmampfen und froh sind, wenn man ihnen frisches Gras vor das Maul hält. Da Spiele mit Tieren im Trend liegen, haben sich Günter Burkhardt und der Amigo Verlag zusammengeschlossen, um der Spielewelt ein Ziegen-Kartenspiel zu präsentieren. Ob Autor und Verlag hier ins Gras beißen oder die Spieler und Interessenten das Gras äh das Spiel „Amigo“ aus den Händen reißen, wird sich jetzt zeigen.

Ziel des Spiels:
Wer am Ende mehr Tierköpfe besitzt, als der Ziegenberg insgesamt vorgibt hat verloren. Oder einfacher ausgedrückt: Die Spieler versuchen mithilfe der abgebildeten Ziegenköpfe ihre vor sich ausliegenden Karten / Stiche nahe an das Ergebnis des Berges heranzukommen. Wer dem Zielwert am Nächsten liegt, gewinnt das Spiel. Bei Gleichstand gibt es mehrere Sieger. Wieder so ein Stichspiel. Ja, aber nicht nur irgendeins!! Denn der Amigo Verlag stellt hohe Ansprüche an seine Spiele-Erfinder und es wäre fatal sich den weiteren Test entgehen zu lassen.

Spielaufbau:
Man nimmt sich die Karten aus der Schachtelbox und mischelt………….STOP! Nein, denn zuerst stellt man die beigefügte weiße Ziege in die Tischmitte. Anschließend nimmt man die vorhandenen Karten in die 50 Ziegen- (mit den Zahlen 1 bis 50) und 12 Hügelkarten (je zwei Zahlen), mischt beide Kartenstapel getrennt von einander und legt die Hügelkarten verdeckt neben die weiße Tischfigur. Von den Zahlenkarten erhält jeder Spieler acht auf die Hand (egal wie viele Spieler dabei sind). Die Restlichen legt man in die Schachtel zurück. Auf diesen Karten von 1 bis 50 sind unterschiedliche Ziegenbilder abgebildet. Die sehen zwar hübsch aus, spielen aber hier überhaupt keine Rolle. Entscheidend sind die abgebildeten schwarzen Köpfe daneben. Davon gibt es Werte zwischen 1 und 5! Wer nun denkt, umso höher die Zahl, desto mehr Köpfe, täuscht sich, denn die Werte sind beliebig ausgewählt. Dabei sticht nur eine (beziehungsweise mehrere) Karte farbig heraus. Nämlich die mit fünf Köpfen! Doch was es mit den Köpfen auf sich hat, dazu kommen wir gleich.

Spielablauf:
Der jüngste Spieler darf sich nun freuen, denn er oder sie eröffnet die Runde. Jeder hält nun acht Karten vor sich und somit geht das Spiel insgesamt auch über acht Runden. Der Startspieler wählt eine Karte seiner Hand und spielt diese aus. Die anderen Mitspieler können nun eine höhere oder niedrigere Karte (je nach Hand) auslegen. Der Spieler mit der höchsten Zahl macht den Stich und legt die (gewonnenen) Karten verdeckt zu sich. Einfach oder? Der Spieler mit der niedrigsten gerade ausgespielten Karte nimmt sich die oberste Hügelkarte, deckt sie auf und stellt die Ziege auf eine der beiden abgebildeten Zahlen. Der Mitspieler mit der höchsten Zahl (dem Stich) beginnt die nächste Runde. Das geht nun vier Runden so weiter, denn in jeder Runde wird die nächste Hügelkarte an den Berg mit der Ziege angelegt. Der Berg besteht aus insgesamt vier Teilen und die Ziege darf nach der ersten Runde (=erster Hügel) nicht mehr bewegt werden. Die restlichen Karten werden nicht benötigt.

Der Hügel besteht am Ende logischerweise aus …………genau > vier!....... Zahlen, welche man zusammen addiert. Diese Summe darf von keinem der Spieler mit seinen vor sich liegenden Stichen höher sein. Doch hier zählen dann nicht die Zahlen 1 bis 50 sondern die abgebildeten Köpfe auf den Karten. Schnell noch mal drunter schauen wie viele Köpfe man hat.

Nein halt: Finger weg! Das gilt nicht, denn nur bei einem Stich dürfen die Köpfe gezählt werden. Sobald man die Karten vor sich verdeckt ablegt, darf nicht mehr gespickt werden. Sofern man mehrere Stiche macht, muss man sich die einzelnen Köpfe in seinem eigenen Köpfchen zusammen rechnen.

Sobald alle acht Karten ausgespielt wurden, nimmt man sich sicherheitshalber noch einmal (jetzt ist es erlaubt) seine vor sich liegenden Stiche (hoffentlich liegen da welche) zur Brust und zählt die Köpfe auf den Karten. Wer über dem Hügelwert ist hat gleich verloren. Nur wer am Nächsten zu diesem liegt, hat gewonnen. Da eine Spielrunde sehr schnell verläuft (zum Teil dauerte es gerade mal zehn Minuten) sollte man dem Aufruf des Autors folgen und so viele Runden spielen wie auch Spieler teilnehmen. Zusätzlich bietet sich auch ein Punktesystem an, auf welches der Autor in der Anleitung eingeht.

Strategie:

Wer sehr niedrige und sehr hohe Karten auf der Hand hält wird versuchen, die Hügelkarten zu ergattern, um hohe Werte zu legen und in den letzten vier Runden mit seinen hohen Karten die Stiche zu machen. Doch das hat bisher in doch so vielen Runden nur einmal funktioniert. Etwas abschätzen muss man schon, ob man einen Stich schaffen kann, oder eben nicht! Gerade die letzte Spielerposition lässt einem sehr viele Möglichkeiten, aber nur, wenn man die richtigen Karten auf der Hand hält. Gemein wird es, wenn man einen Spieler mit einer ausgespielten hohen Zahlenkarte noch etliche Karten mit Ziegenköpfen zuschustert. Da hat man in einer Runde plötzlich 14 Köpfe mit einem Stich! Das war sicherlich kein perfekter Zug! Ein kleines Pokerface kann hier nicht schaden, doch mit schlechten vielleicht sogar eng beieinander liegenden Karten lässt sich nicht viel ausrichten.

Interaktion:

Nachdem in den ersten fünf Runden noch genüsslich und ohne größere Reaktionen gespielt wird, entwickelt sich das Spiel zu einem Kartenklopf-Wettbewerb. Da fliegen die Karten nur so auf den Tisch („Mein Stich!!!“) und aus fünf Runden werden schnell zwanzig! Immer näher tastet man sich an das Kopflimit heran und schnell ist ein Mitspieler dank seiner Gegner schnell über das Ziel hinaus geschossen. Interessant war auch unsere Spieler-Kombination an manchen Abenden. Da saßen Skatspieler und Wenigspieler gegenüber und debattierten über Strategie und Glücksfaktor! Glücksfaktor, dann schnell zum nächsten Punkt!

Glück:

Der Glücksfaktor ist bei weitem nicht so hoch, wie sich manch ein Leser jetzt denken mag. Zwar werden am Anfang acht Karten ausgespielt, doch bei vielleicht nur drei Mitspielern bestehen gute Chance eine Karte mit der Zahl 41 (Beispiel) für sich zu gewinnen. Mit sechs Spielern wird es schon schwieriger. Und gerade noch freut sich der Spieler, da er eine Hügelkarte legen darf, da sieht er auch schon die beiden Zahlen, die mit zwei und vier (zum Beispiel) so eng beieinander liegen, dass hier ein Unterschied kaum zu erkennen ist. Dumm gelaufen! Nach etwa vierzig Runden spürt man sehr schnell, ob man mit seinen acht Karten eine Chance auf den Sieg hat und da viele Spieler schnell über das Ziel hinausschießen, bietet sich immer die Möglichkeit, doch noch das Spiel zu gewinnen.

Packungsinhalt:

Endlich liegen die Karten mal nicht lose im Karton sondern sind mit einem Band umwickelt. Klasse Idee!! Und wer glaubt, dass Ziege und Anleitung keinen Platz finden, wird hier auch eines Besseren belehrt. Alles passt perfekt! Die Anleitung ist sehr überschaubar und die Beispiele helfen Wenigspielern, sich schnell in das Spiel hineinzufinden. Die Grafik, und damit sind die Ziegen auf den Karten gemeint, sind schön, frech und passen sich dem Motto des Spieles an! Die Karten sind aus gutem stabilem Material und die Hügelkarten wurden sogar etwas dicker produziert. Was will man mehr!? Die beigefügte Ziege sieht wirklich wie eine aus und wurde nicht wie bei manch anderen Spielen durch einen Spielstein dargestellt. Der Preis liegt im üblichen Rahmen von Amigo Kartenspiele. Ein paar Euro zu opfern reicht also aus!

Spaß:

Hmmmmmmmmm, das lässt sich am Besten mit folgendem Beispiel ausführen: Da bringt man zu einem Spielenachmittag verschiedene aktuelle Spiele mit und was wird gespielt. Den ganzen Tag „Ziegen Kriegen“!! Das soll jetzt aber nicht negativ klingen. Das war nur einer von vielen Tagen, denn das Spiel begeistert einem! Doch was meinen wir mit „einem“? Ziegen Kriegen haben wir mit Kindern, Vielspieler, Wenigspieler und Skatspieler getestet. Und jeder ist mittlerweile in dem Besitz seines eigenen Spieles. Das spricht ja wohl für sich. Das Spiel ist für Groß und Klein ein tolles Kartenspiel und wird sicherlich nicht mit einer Spielrunde enden! Auch nach einer Woche oder ein paar Monaten wird man gerne wieder danach greifen!

s Meinung:

Vielleicht erscheint das Spiel einem Erwachsenen etwas kindlich, doch Ziegen Kriegen ist für jede Altersgeneration gedacht.
So langsam wird es auch schwer, sich zwischen einem der vielen guten Amigo Kartenspiele zu entscheiden, denn ein Spiel ist besser als das andere!
Da Ziegen Kriegen zu Dritt genauso perfekt spielbar ist wie mit bis zu sechs Personen gibt es kaum etwas auszusetzen. Flüssige Abläufe und hoher Spielspaß sorgen für perfekte Spielatmosphäre!

Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de

STRATEGIE
6 von 10
Zum richtigen Zeitpunkt die richtige Karte!
INTERAKTION
7 von 10
Und wieder ein Fünferkopf für meinen Mitspieler!
GLÜCK
7 von 10
Umso mehr Spieler, desto höher der Glücksfaktor!
PACKUNGSINHALT
8 von 10
Fehlt nur noch die Goldedition!
SPAß
8 von 10
Lustige Spielrunden sind hier garantiert!
GESAMT-
WERTUNG:
8/10
Ziegen auf dem Gipfel des Erfolgs!
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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