Testbericht vom 03.02.2012 - von Jörg
Mogel Motte
Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2011
Anzahl der Spieler:
3 bis 5 Spieler
Spielzeit:
15-25 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 7 Jahre
Durchschnittswertung:
7/10 bei 2 Bewertungen
Essen 2012 Neuheit: Ja eine "Neuheit" .... Familie Brand im Mittelpunkt der Messe!
Essen 2012 Neuheit: Ja eine "Neuheit" .... Familie Brand im Mittelpunkt der Messe! from Cliquenabend on Vimeo.
Vorwort:
Eines der Spiele die nach der Spielemesse 2011 weiterhin in aller Munde waren ist Mogel Motte. Mit Sicherheit lag dies am sehr ungewöhnlichen Spielablauf, der Spieler aber auch Zuschauer nicht nur zum Schmunzeln brachten. Im bereits veröffentlichten Video haben wir euch das Spiel bzw. die einzelnen Karten vorgestellt.
Dabei war auch die Rede von den beiden sehr jungen Autoren, einem Geschwisterpaar mit dem Nachnamen „Brand“. Wer sich mit der Spielewelt auskennt, dem wird der Name ein Begriff sein. Inka und Markus Brand sind die Eltern und nicht zuletzt durch "Monsterfalle" ist dieses Autorenpaar bekannt. Wenn in bereits so jungen Jahren auch die Kinder die Spiele- und insbesondere Entwicklungsleidenschaft fasziniert, sind wir natürlich gespannt, was in Ihrem ersten Spiel Mogel Motte so alles stecken mag.
Insider erinnert das Spiel an "Crunch", das wir bereits an anderer Stelle vorgestellt haben. Dabei sind die Abläufe des Schummelns in diesem Kinderspiel stark hervorgehoben. Schummeln in einem Kinderspiel? Zu viel verraten wollen wir nicht und steigen direkt in den Bericht ein.
Ziel des Spiels:
Bei diesem Spiel ist Mogeln erlaubt! Denn durch geschicktes Schummeln und cleveres Ablegen gewinnt der Spieler, welcher als Erster alle Karten losgeworden ist.
Spielaufbau:
Ein Spieler erhält die Karte Wächter-Wanze und legt sie offen vor sich ab. Die übrigen Spielkarten (20 Aktionskarten sowie 43 Zahlenkarten und 8 Mogelmotten) werden gemischt und an jeden Spieler acht Karten verteilt. Diese nimmt man auf die Hand und legt die restlichen Karten als Nachziehstapel in die Mitte. Die oberste Karte wird aufgedeckt und daneben gelegt. Sofern es eine Aktionskarte ist, entfällt diese (anfangs) und der Zahlenwert gilt.
Spielablauf:
Es beginnt der Spieler mit der Wächter-Wanze und dieser legt eine seiner Handkarten auf den Ablagestapel. Diese Karte muss um eine Zahl höher oder niedriger sein, als die oberste Karte des Ablagestapels. Ausnahmen sind bei einer 1 und einer 5, denn hier darf auch eine 5 / 2 bzw. eine 4 / 1 abgelegt werden. Hat der Spieler keine passende Karte, zieht er eine nach und der nächste Spieler ist am Zug.
Die Spieler dürfen „einzelne“ Karten verschwinden lassen, in dem sie beispielsweise unter den Tisch fallen lassen. Dabei muss man aber während einer Spielrunde die Karten immer über dem Tisch halten und nie die letzte Karte auf der Hand wegmogeln. Der Spieler mit der Wächter Wanze muss diese möglichen Mogelspieler im Auge haben und darf selbst nicht schummeln. Ertappt dieser Spieler einen anderen, ruft er „Erwischt“. Das Spiel wird kurz unterbrochen. Wurde ein Spieler zu Recht beschuldigt, muss er die Karte wieder auf die Hand nehmen und erhält eine weitere zufällige Karte vom Spieler mit der Wächter-Wanze. Zusätzlich wird die Wächter-Wanze an diesen Spieler gegeben, der ab sofort neuer Aufpasser ist. Wurde ein Spieler zu Unrecht beschuldigt, muss der Spieler mit der Wächter-Wanze eine Karte vom Nachziehstapel ziehen. Die Funktion des Wächters behält er bei.
Schauen wir uns die anderen Karten einmal genauer an:
- Mogel-Motte: Diese Karten wird man nur durch geschicktes Mogeln los. Nur der Spieler mit der Wächter-Wanze darf diese auch ausspielen.
- Aktionskarte Spinne: Wer diese Karte ausspielt, darf anschließend sofort eine seiner Handkarten an einen beliebigen Spieler verschenken.
- Aktionskarte Mücke: Wird diese Karte ausgespielt, schlagen alle, außer dem aktiven Spieler, so schnell wie möglich mit der flachen Hand auf diese Karte. Der langsamste Spieler bekommt von den anderen eine Karte (außer eine Mogel-Motte).
- Aktionskarte Kakerlake: Wird diese Karte ausgespielt, versuchen alle Spieler so schnell wie möglich eine Zahlenkarte mit gleichem Wert darauf zu legen. Nur der Schnellste darf seine Karte dort liegen lassen.
- Aktionskarte Ameise: Wird diese Karte ausgespielt, müssen alle Spieler, mit Ausnahme des aktiven Spielers, eine Karte vom Nachziehstapel nehmen.
Die Runde ist zu Ende, sobald ein Spieler keine Karten mehr auf der Hand hat. Jede Zahlenkarte zählt 1 Minuspunkt, jede Aktionskarte -5 und jede Mogelmotte -10. In der nachfolgenden Runde erhält die Wanze der Spieler links neben dem Startspieler der vorherigen Runde. Es werden so viele Runden gespielt, wie es Mitspieler gibt. Wer am Ende die wenigsten Punkte hat, gewinnt.
Strategie:
All zu viele strategische Möglichkeiten hat man nicht, doch nach all den gespielten Partien wird deutlich, dass man möglichst frühzeitig im Spiel seine Mogel-Motte(n) loswerden sollte. 10 Minuspunkte am Ende sind schon hart.
Interaktion:
Interaktion spielt eine wichtige Rolle. Neben den Karten muss man auch die Mitspieler im Blick haben. Keine leichte Aufgabe, die manch einen bisher fairen Spieler ganz nervös macht.
Glück:
Das Glück spielt natürlich eine Rolle. Sei es im Hinblick auf die eigenen Karten oder dem Mogeln während einer Partie. Schließlich ist fast alles erlaubt.
Packungsinhalt:
Grafisch und im Hinblick auf das Material hat man bei Drei Magier Spiele selten etwas auszusetzen und so ist es auch in diesem Fall. Lediglich die Zahlenwerte 5 und 2 hätten wir deutlicher dargestellt, da sie sich doch sehr ähneln. Die Aktionskarten sind eindeutig und insbesondere hilfreich zum Merken (Darstellung der Aktion) illustriert. Preislich bewegt sich das Kartenspiel bei ca. 8 Euro, was auch aufgrund der gut strukturierte Anleitung in Ordnung geht.
Spaß:
Kommen wir zu dem Punkt, den hier sicherlich sehr viele interessieren, dem Spielspaß! Offiziell ist das Spiel ab drei Personen ausgeschrieben und nach all den Partien hatten wir bzw. die Kinder zu Viert und zu Fünft am meisten Spaß! Je unübersichtlicher die ganze Sache ist, desto besser gefällt es den Spielern, auch wenn man die eine oder andere Spielunterbrechung in Kauf nehmen muss.
In reinen Erwachsenenrunden kam das Spiel doch sehr unterschiedlich an, was einfach an den Spielertypen lag. Einige Vielspieler und Strategen waren doch etwas von diesem Mogelprinzip überrascht und konnten sich irgendwie nicht richtig mit dem Mechanismus anfreunden.
Viel besser funktioniert das Spiel in Familienrunden mit Kindern ab 5 bzw. 6 Jahre. Hier stehen der Spaß und die Lust zum Mogeln eindeutig im Hintergrund. Sofern das Spiel als „reines“ Kinderspiel auf dem Tisch landet, sollte man als Erwachsener und Zuschauer aufpassen, dass es hier auch friedlich zur Sache geht. Sind die Kinder erst einmal am Mogeln, überschreitet manch einer die Grenze des Erlaubten und schon verschwinden gleich mehrere Karten auf einmal.
Jörgs Meinung:
Mogel Motte ist ein attraktives Familienspiel und je nach Alter der Kinder auch als Kinderspiel zu sehen. Das Prinzip des Schummelns spielt dabei eine wichtige Rolle und manch einer muss sich damit erst einmal anfreunden. Lustige Runden sind so abhängig von den Spielertypen auch gegeben, auch wenn das Spiel durch einige Erwischt-Phasen unterbrochen werden muss.
Wer einmal eine etwas andere Art von Kartenspiel sucht und für den Spaß beim Kartenspiel, gepaart mit einigen Glücksfaktoren, im Vordergrund steht, sollte dieses Spiel auf jeden Fall einmal ausprobieren. Denn selten erlebt man als Spieler einen solchen ungewöhnlichen Spielmechanismus.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Schmidt Spiele für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Als Familienspiel und auch Kinderspiel mit sehr viel Spaß verbunden, was u.a. daran liegt, dass Schummeln in diesem Kartenspiel erlaubt ist.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Smukers Meinung:
Mogel Motte ist ein Spiel für Kinder und Familien und wurde von zwei Kindern entwickelt. Hierbei sind es natürlich nicht irgendwelche Kinder, sondern die Kinder von den Brands. Das Spiel hat auch sogleich einen Verlag gefunden, wo es passt wie der Käse auf der Pizza - Drei Magier.
Sie haben das ganze in ihre humoristische Art umgewandelt und heraus gekommen ist ein attraktives Familienspiel. Hierbei dürfte es auch eines der wenigen Spiele sein, wo Schummeln erlaubt ist (mir fällt sonst nur "Crunch" ein, was diesen Mechanismus hat).
Für Familien und für Zwischendurch sehr gut geeignet und der Mechanismus ist mal was ganz anderes. Herzlichen Glückwunsch an die Brands für dieses gute Werk.
Andreas Buhlmann für cliquenabend.de
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GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Ein lustiges und gutes Kinder- und Familienspiel für jedermann, gerade weil es mal was ANDERES ist.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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