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Testbericht vom 20.05.2014 - von Redaktion

Lewis & Clark - The Expedition




Details


Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2013

Anzahl der Spieler:
1 bis 5 Spieler

Spielzeit:
120 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 14 Jahre

Durchschnittswertung:
6.3/10 bei 3 Bewertungen



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review vom 16.09.2013

Essen 2013 Neuheit: Lewis & Clark - The Expedition (Ludonaute)

Essen 2013 Neuheit: Lewis & Clark - The Expedition (Ludonaute) from Cliquenabend on Vimeo.

Vorwort

Letztes Jahr im September, als ich mich für die Spiel' 2014 vorbereitete, suchte ich hauptsächlich nach innovativen Spielen. Ein französisches Spiel, das mich besonders interessiert hat, war Lewis und Clark. Zum einen war es vom Team von Cliquenabend empfohlen. Zum anderen habe ich die Vorstellung bei BGG angeschaut und nahezu nichts verstanden (ich bin Franzose, aber es lag nicht an der Sprache!). Es weckte also bei mir den Drang, das Spiel zu probieren. Hat es sich gelohnt? Ist das Spiel wirklich einzigartig? Lest weiter, Ihr werdet es herausfinden!

Spielablauf:

„Lewis & Clark“ Hat es was mit Superman zu tun? Nein! Das wäre Lois & Clark! Lewis & Clark sind Kundschafter und haben die erste amerikanische Überlandexpedition vom Mississippi zur Pazifikküste absolviert. Wir verkörpern also ein Expeditionsteam und möchten als erste unser Camp  an der Pazifikküste aufbauen. Wir werden dafür einem Pfad aus Flüssen und Bergwegen folgen. Es handelt sich also um ein Rennspiel. Dafür haben wir mehrere Schiffe, auf denen wir Rohstoffe, Waren und Indianer "lagern" können. Außerdem starten wir die Expedition mit 6 Mitgliedern (Karten auf der Hand): 4 Rohstoff-Besorger, 1 Dolmetscher, ein Expeditionsleiter.

Das Spiel läuft reihum. Der aktive Spieler muss eine Aktion durchführen: Entweder einen Indianer ins Indianerdorf setzen oder Handkarten spielen, um die entsprechende Aktion durchzuführen (u.a. Rohstoffe holen, handeln, sich bewegen). Wenn ich eine Karte spiele, kann ich entscheiden, wie oft ich die Aktion ausführe, indem ich 1 bis 3 Indianer neben die Karte setze. Jetzt kommt die Innovation! Auf der Rückseite der Karten ist jeweils eine bestimmte Anzahl an Indianern abgebildet. D.h. also: Entweder nutze ich die Vorderseite einer Karte als Aktion oder die Rückseite mit den Indianern als Multiplikator. Dies richtig zu planen ist sehr wichtig, da alle gespielten Karten erst mal geblockt sind.

Mit den 6 Start-Karten sind auch die wichtigsten Handlungsmöglichkeiten gegeben. Mit dem Rohstoff-Besorger kann ich Pelz, Holz, Werkzeuge oder Nahrung bekommen. Dies ist aber abhängig davon, welche Karten meine Mitspieler gespielt haben. Also muss auch hier richtig geplant werden. Mit dem Dolmetscher darf ich (muss aber nicht) alle Indianer im Dorf auf mein Boot versetzen. Mit dem Expeditionsleiter bewege ich meinen Kundschafter auf dem Pfad nach vorne Richtung Pazifik, indem ich Ressourcen zahle. Was macht der Kundschafter? Das sehen wir gleich.

Optional kann ich auch Leute anheuern (eine von den 54 Karten gegen Ressourcen kaufen), oder mein Lager aufbauen (zweite Innovation): Das Lager immer wieder entlang des Pfades aufzubauen ist sehr wichtig, denn es ist die einzige Möglichkeit, gespielte Karten auf die Hand zurückzubekommen. Am Ende muss man am Pazifik sein Lager aufbauen, um zu gewinnen. Um ein Lager zu errichten, zähle ich die Ressourcen und Indianer auf meinen Schiffen. Je mehr ich habe, desto weiter zurück muss mein Kundschafter gehen. Dort wo er stehen bleibt, setze ich mein Lager. Deswegen sollte ich meinen Kundschafter weit nach vorne bewegt haben und meine Schiffe sollten leer sein, wenn ich mein Lager setzen will. Nicht so einfach!

Soweit die wichtigsten Regeln, weitere Details finden sich natürlich in der Spielregel.

Meinung der :

Guillaumes Meinung
Mit Lewis und Clark hat der Verlag Ludonaute aus Frankreich ein höchst innovatives und anspruchsvolles Spiel herausgebracht. Das Material ist von sehr guter Qualität. Mit den unterschiedlichen Karten läuft das Spiel immer anders. Es gibt sogar die Möglichkeit, den Pfad zu modifizieren. Insgesamt eines der besten Spiele des Jahres 2013 für mich.

GESAMT-
WERTUNG:
8/10
Eines der besten Spiele des Jahres 2013 für mich.
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

s Meinung:

Was für positive Worte meines Vorredners, welcher sich selbst einmal an eine Rezension gewagt hat. Schön umschrieben und ein Fazit, welches viele Spieler mit Sicherheit zu einem Kauf dieses Spiels anregen soll.

Ich selbst besitze die zweite Auflage, bei dem das Format 30x30 gewählt wurde. Die Karten sind qualitativ hochwertiger, wölben sich aber immer noch leicht, was mich nicht weiter stört. Ansonsten gibt es keine wesentlichen Anpassungen, die mir im Vergleich zur vorherigen Ausgabe ins Auge stechen.
Wenn ich schon beim Material bin führe ich gerne weiter aus. Hier gibt es Licht und Schatten und zu den negativen Punkten gesellen sich die Figuren. Nein, nicht die Form und Gestaltung welche mir sehr gut gefällt, sondern die Farbwahl, welche trotz einer Symbolik auf dem Spielertableau missglückt ist. Die Spielerfarben lassen sich einfach schwer unterscheiden und der Expeditionsweg auf dem Spielplan ist zu klein, so dass man gerne die Grenzen einzelner Bereiche übersieht. Die Ressourcen sind etwas knapp, so dass man ab Spielrunden mit mehr als vier Spielern Viert zu Plättchen (3 =1) greifen muss. Auch wenn der Preis des Spiels um ein paar Euro gestiegen wäre, weitere Ressourcen hätten wir uns gewünscht! Ansonsten ist der Rest durchaus gelungen, auch wenn man sich erst einmal an die ungewöhnliche Illustration und insbesondere kleinen Piktogramme gewöhnen muss. Die Anleitung ist mit einigen Seiten überschaubar und gibt auch Hinweise auf den thematischen Hintergrund. Wer mich kennt, weiß ich solche Spiele mag und aufgrund der Vielzahl an Karten und Symbole wird auch jede einzelne Karte und deren Symbol in der Anleitung kurz erklärt. Bei mehr als 50 Karten kommt man so nicht dran vorbei in den ersten Partien mehrfach in der Anleitung nachzuschlagen.

Das Spiel ist für Spieler ab 14+ gedacht, so dass man keinesfalls ein Familien- bzw. Kennerspiel erwarten soll. Vielspieler sind hier die Zielgruppe, welche je nach Spieleranzahl zwei bzw. drei Stunden an einer Partie sitzen. Mit Grübler am Tisch kann es sogar noch länger dauern.
Neben dem im Spiel vorkommenden Workerplacement spielt auch das Kartenmanagement eine wichtige Rolle, so dass hier zwei Mechanismen vertreten sind, die bei Spielern aktuell sehr beliebt sind. Die Besonderheit gilt insbesondere den Karten, welche mit Vorder- und Rückseite unterschiedliche Funktionen übernehmen, wie es im obigen Bericht bereits angesprochen wurde.

Im Spiel müssen sich die Spieler ihre Expedition durch Vor- und Rückwärtsbewegung zurecht legen und das kann durchaus viele Runden Zeit in Anspruch nehmen. Die erforderliche Wartezeit, insbesondere in Spielen zu Viert und zu Fünft kann ganz schön nerven, so dass wir eine Partie zu Fünft nach zwei Stunden abgebrochen haben, da der führende Spieler erst die Hälfte der Expedition erreicht hatte. Wenn überhaupt spiele ich es nur noch zu Dritt, was insbesondere daran liegt, dass man durch die Auslage und Zählweise der Karten bei sich und den Mitspielern einen besseren und schnelleren Überblick hat. Auf Dauer gesehen finde ich das Spiel nicht mehr reizvoll.
Doch woran liegt es?
Zum einen ist es die schlechte Unterscheidung der Spielfarben und das gerade in den ersten aber auch späteren Partien erforderliche Nachschlagen der Karten (Symbole). Viel schlimmer ist aber das zähe Planen einzelner Schritte und die Hoffnung, dass zum richtigen Zeitpunkt die von mir gewünschten Karten ausliegen, um beispielsweise eine Bergkette zu überwinden.
Anfangs erinnerte mich das Spiel stark an K2, denn auch hier muss man, um den Gipfel zu erreichen, immer wieder Wege zurück legen, um mit einem Schwung ans Ziel zu gelangen. Die gewünschte thematische Atmosphäre kommt hier nicht zur Geltung da man sich nur an seinem Equipment und den vorhandenen Ressourcen orientiert und keine Zeit für andere Dinge hat.

Die Spielweise durch anfängliches Zurückschreiten und das Zuschneiden von Karten und Ressourcen wiederholt sich in jeder Partie, nur dass man immer wieder mit anderen Karten, die ausliegen und hoffentlich für einen zu gebrauchen sind, auskommen muss.
Mit der Zeit und jeder weiteren Partie sinkt für mich der Spielspaß, so dass ich dieses anfangs „reizvolle“ Spiel mit der Zeit als nicht mehr lohnenswert einstufe. Gerade wenn man aussichtslos durch falsche Aktionen und falsch ausgewählten Karten weit hinten liegt sehnt man das Spielende herbei.

Jörg Köninger für cliquenabend.de

GESAMT-
WERTUNG:
4/10
Anfangs reizvoll, doch mit der Zeit aufgrund diverser Faktoren nicht mehr lohenswert!
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

s Meinung:

Guillaumes ist voll des Lobes, Jörg sieht das ziemlich konträr und was ist mit Smuker? Nun, der liegt tatsächlich ziemlich in der Mitte bzw. eher in Guillaumes Richtung. Das Spiel erinnert mich genauso wie Jörg vom Spielgefühl und der Thematik an "K2" und der Kartenmechanismus ist frisch, anders und äußerst attraktiv. Das Thema ist auch mal was gänzlich anderes und die Vielspieler erfreut das fertige Produkt in unseren Testgruppen. Die Kartenmechanik hat aber auch einen Lernfaktor und in den ersten Partien kann es schon etwas frustig sein, wenn man gegen Kenner des Spiels spielt.

Grundsätzlich habe ich die Partien sehr genossen und Lewis und Clark landet gerne bei mir auf den Spieltisch und sollte für Vielspieler mit einem Hang zu innovativen Mechanismen und Renn- sowie Optimierspielen sicherlich interessant sein.

Andreas Buhlmann für cliquenabend.de

GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Schöner innovativer Kartenmechanismus, gut und unterhaltsam verpackt.
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

Bilder














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