Testbericht vom 09.04.2011 - von Jörg
Voll in Fahrt
Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2010
Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler
Spielzeit:
45 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 6 Jahre
Durchschnittswertung:
8/10 bei 1 Bewertungen
Spiel 2010: Voll in Fahrt (AMIGO)
Vorwort:
Auf der Spiel 2010 wurde „Voll in Fahrt“ zusammen mit Darstellern des Musicals „Starlight Express“ vorgestellt! Wie auch in diesem Stück geht es im Spiel „Voll in Fahrt“ um Lokomotiven, genauer gesagt um Diesellokomotiven.
Das Musical, welches wir während der Messezeit besucht haben, hat sich auf jeden Fall gelohnt, doch zurück in den eigenen badischen Gefilden, in denen auch einmal eine Dampflok unsere Schienen heimsucht, haben wir uns um das Spiel gekümmert.
Dabei ist die Altersangabe „6 Jahre“ doch etwas ungewöhnlich, da zumeist auf anderen Kinderspielen die Angabe ab 4, 5 oder 7 zu lesen ist. Egal, denn ausreichend viele Kinder (unter und über 6 Jahre) sind mit uns auf eine Wettfahrt gegangen und fast jeder von Ihnen spielt(e) gerne mit der Eisenbahn.
Ideale Voraussetzungen und somit auch der perfekte Übergang, um einen Blick auf das Spiel zu werfen.
Ziel des Spiels:
Der Tag des großen Rennens der Dieselloks ist endlich da. Die Spieler kämpfen mit ihren Loks um den Titel des Weltmeisters. Dabei hat jeder Spieler vier Lokomotiven zur Verfügung und drei davon muss er ins Ziel bringen.
Spielaufbau:
Den großen Spielplan legt man in die Tischmitte und jeder Spieler bekommt vier Loks einer Farbe und stellt diese vor sich ab. Die drei Rangierbrücken werden zwischen die Gleise an die farbig markierten Prellböcke gelegt. Welche Seite an welchem Prellbock anliegt, ist egal. Nur der Brückenbereich direkt nach den Startfeldern bleibt erst einmal frei.
Die 12 Reparaturplättchen benötigt man nur für die Variante.
Spielablauf:
Ein Spieler beginnt, anschließend geht es der Reihe nach.
Der aktive Spieler würfelt mit den zwei Zahlen- und dem einen Farbwürfel. Der Farbwürfel bestimmt, welche Rangierbrücke in den jeweils freien Brückenbereich geschoben wird.
Wichtig: Die Rangierbrücke wird dabei nicht vom Spielplan genommen!
Stehen dabei Loks auf der Brücke, werden diese mit verschoben und anschließend in die entsprechend Richtung (Ziel) gedreht.
Als zweite Aktion fährt der Spieler mit einer eigenen Lok, gemäß den beiden Augenwürfeln, auf den Feldern voran. Dabei kann er entweder auf den drei grünen Starfeldern beginnen oder eine bereits im Spiel befindliche eigene Lok weiter in Richtung Ziel ziehen. Jedes Gleis zählt dabei einen Bewegungspunkt und das gilt (wird gerne vergessen) auch für die drei grünen Startfelder.
Dabei kann es passieren, dass eine Gleisstrecke durch eine andere Lokomotive blockiert wird. Das führt zu einem schubsen, in dem der Spieler mit seiner eigenen Lok hinter der blockierenden Lok stehen bleibt und die übrigen Punkte mit der angeschubsten Lok weiter zieht. So kann es möglicherweise auch zu Kettenreaktionen (mit eigenen und fremden Loks) kommen.Die logische Konsequenz sind Rangierunfälle, wenn eine Lok gegen einen Prellbock fährt oder von der Strecke abkommt. Diese Lok kommt einfach zu ihrem Besitzer zurück und darf in einem späteren Zug wieder neu starten.
Mit einem Würfelpasch darf der Spieler einen weiteren Spielzug ausführen. Möchte er das, muss er auch mit derselben Lok den Spielzug beginnen.
Im Zielbereich angelangt, stellt der Spieler die eigene Lokomotive auf eines der freien Lokschuppen rund um die Strecke ab. Der Spieler bremst auf der Ziellinie ab und erleidet keinen Rangierunfall.
Nur wenn die Lok durch eine andere Lok eines Mitspielers ins Zielfeld geschubst wurde, wird die Lok dem Spieler zurückgegeben. Dies gilt übrigens auch, wenn ein Spieler eine eigene Lok gegen den Prellbock eines Zielfeldes schubst.
Das Spiel ist zu Ende, sobald ein Spieler seine dritte Lokomotive auf einen der neun Lokschuppen abstellen konnte.
Variante:
Hier kommen die Reparaturplättchen zum Einsatz. Immer wenn ein Spieler eine eigene Lokomotive zurückbekommt (wegen Rangierunfall), erhält er ein solches Plättchen.
Im weiteren Verlauf kann er anstatt den Farbwürfel zu würfeln, durch Einsatz eines Plättchens eine beliebige Farbe bestimmen. Eingesetzte Reparaturplättchen kommen dann zurück in den Vorrat.
Strategie:
Das ständige Würfeln und Tauschen der Rangierbrücken hinterlässt anfangs den Eindruck, dass man gar nicht so viele Möglichkeiten hat. Mit jeder weiteren Runde und weiteren Partien stellt man aber fest, dass man als Spieler mit anfangs vier Loks durchaus Agieren kann. Andere vom Gleis oder zu einem Prellbock zu schubsen, ist eine beliebte Aktion, die man insbesondere gerne kurz vor dem Zieleinlauf durchführt. Wer sich also in Zielnähe befindet, sollte schleunigst auch dort einfahren, da andere Spieler bzw. Loks nur darauf warten, diese Lok zu treffen.
Die Rangierbrücken bieten insbesondere im Startbereich die Chance, sofern eine Lok dort einen Platz einnimmt, auf ein freies und natürlich in Zielnähe befindliches Feld geschoben zu werden. Ein schnelles Drehen und ein anschließend hoher Würfelwurf bringen eine solche Lok sehr schnell ins Ziel. Letzteres erfordert aber auch entsprechendes Glück.
Interaktion:
„Ich hab Dich gleich!“ Kaum eine Lok lässt man aus den Augen, auch wenn man aufgrund des Farbwürfels und des Würfelwertes insgesamt doch etwas eingeschränkt ist. Sind allerdings viele Loks auf den Schienen, bieten sich durchaus Möglichkeiten, der einen oder anderen Lok einen Schubs mitzugeben. Dieses Schubsen soll sich natürlich möglichst negativ auswirken, so dass diese Spiel durchaus Ärgerpotential zu bieten hat.
Glück:
Trotz einiger taktischer Züge spielen die drei Würfel eine wichtige Rolle. Nur mit der Variante fällt dieser Glücksfaktor etwas ab, da man durch Abgabe eines Plättchens die Farbe der Rangierbrücke bestimmen kann. Es bleibt allerdings noch der Würfelwert und je nach Situation und Position der eigenen Lok(s) hofft man auf einen hohen oder niedrigen Wert.
Packungsinhalt:
Ein großer stabiler Plan mit dicken Rangierbrücken sowie wunderschönen Plastikloks. Auch das Cover spricht uns positiv an und man kann es kaum erwarten, seine Lok endlich abfahren zu lassen. Die Anleitung ist sehr übersichtlich und das Spiel schnell erklärt. Fehlt nur noch der Preis, der mit ca. 20 Euro auch angemessen ist.
Spaß:
Wo ist die Schaffnermütze und wo die Pfeife?
Unglaublich war es zu sehen, wie viel Spaß das Spiel den Kindern gemacht hat. Viel überraschender war es zu sehen, mit welcher Motivation Erwachsene/Eltern zusammen mit Kindern das Spiel gespielt haben. Alle waren begeistert, auch wenn das Ärgerpotential bei manch einem Kind nicht immer für helle Freude sorgte: „He, wenn Du mich noch einmal schubst!“
Ach ist das herrlich, denn „Voll in Fahrt“ macht einfach Spaß! Je nach Alter der Kinder kann man auch eine geringere Anzahl an Loks als Endbedingung festlegen. Denn mit drei Loks eines Spielers im Ziel dauert eine Partie durchaus 45 Minuten. So ist auch die Altersangabe mit 6 zu erklären, denn jüngere Kinder dauert das Spiel zu lang und das Rechnen von 1 bis 12 und anhand der Schienen fällt nicht immer leicht. Somit ist „6“ eine gute und passende Altersangabe.
Die Spielrunden zu viert machten dabei am meisten Spaß, da hier gleich viele Gleise mit Loks belegt sind und es nicht nur zu mehr Geschubse, sondern auch zu mehr Rangierunfällen gekommen ist.
Jörgs Meinung:
Wir sind doch immer wieder von Spielen überrascht und „Voll in Fahrt“ ist so ein Spiel. Kinder waren begeistert und die Eltern lassen sich von diesem auch schön anzuschauenden Kinder- bzw. durchaus auch Familienspiel infizieren. Es macht Spaß, Loks über die Schienen zu ziehen und dabei Rangierbrücken zu tauschen, auch wenn nicht jede Lok durch Rangierunfälle ihr Ziel erreicht. Gegenseitiges Schubsen der Loks sorgt für Spannung aber auch etwas Ärgerpotential.
Insgesamt ein tolles Spiel, welches gerade in voller Runde zu viert für viel Action sorgt!
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an AMIGO Spiele für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
8/10
Ein Wettrennen mit Loks! Durch Rangierunfälle und Schubsen ein tolles Spiel, dass nicht nur die jungen Spieler begeistert.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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