Vorwort

Hat Lookout hier einen Volltreffer gelandet? Isle of Skye ist seit der Messe in Essen (2015) in aller Munde!
Vielleicht liegt es daran, dass beide Autoren 2015 mit Broom Service das Kennerspiel des Jahres abgesahnt haben?

Vielleicht liegt es aber auch am Spiel bzw. Ablauf, welcher für Begeisterung sorgt? Oder sind es die tollen Illustrationen?

So viele Fragen und noch keine Antworten. Schauen wir uns das Spiel erst einmal an.

Spielablauf:

Jeder Spieler schlüpft in die Rolle eines Clans und baut sein eigenes Clangebiet auf. Geschicktes Agieren je nach Runde (abhängig von Wertungsplätten) ist erforderlich, um am Ende die meisten Punkte vorweisen zu können.

Dabei startet jeder Spieler zu Beginn mit einem eigenen Plättchen und seiner darauf hinterlegten Burg. Weitere Plättchen legt der Spieler immer an seine Plättchen an. Anhand der variabel belegten Wertungsplättchen erkennt jeder Spieler in welchen Runden welche Wertungsplättchen zum Einsatz kommen. Der Spieler orientiert sich bei seinem Clanausbau somit immer an dieser Auslage.
In fünf bzw. sechs Runden (je nach Spieleranzahl) wird immer der gleiche nachfolgende Ablauf durchgeführt.

Zuerst einmal erhalten alle Spieler Einkommen in Form von Geld (Plättchen). Für die eigene Burg gibt es immer fünf Gold und je nach Straßenverbindung zu Plättchen mit Whiskyfässer etwas Geld dazu. In späteren Runden erhalten Spieler, die auf der Punkteleiste weiter hinten sind zusätzlich weiteres Geld dazu.
In der zweiten Phase zieht jeder Spieler drei Plättchen aus dem Sack und legt diese vor seinen Sichtschirm. Hinter dem Sichtschirm platziert jeder Spieler parallel zu einem Plättchen eine Axt und Kapital (mindestens 1 Geld). Restliches Geld behält der Spieler am besten in der Hand.
In Phase 3 wird der Sichtschirm entfernt und das Plättchen mit der hinterlegten Axt (Abwurfmarker) kommt aus dem Spiel (und zurück in den Sack).
Beginnend beim Startspieler darf jeder jetzt ein Plättchen von einem Spieler kaufen. Der Wert wurde bereits durch das Gebot festgelegt, so dass manch einer mit Sicherheit nicht nur ein Geld zu einem Plättchen zuordnet. Kauft ein Spieler einem Mitspieler ein Plättchen ab gibt er diesem das Geld und der Spieler nimmt auch das Geld für dieses Gebot zurück. Waren alle Spieler am Zug bezahlt der Spieler ggf. noch vor ihm liegende Plättchen und dieses Geld kommt dann zurück in den Vorrat.
In Phase 5 bauen die Spieler jetzt ihre Plättchen an und dabei müssen beispielsweise Straßen nicht fortgesetzt werden. Nur bei den Landschaften (Weide, Gebirge, Wasser) muss man auf die Kanten achten.
Es folgt die letzte Phase und damit das Rundenende bei dem das jeweilige Wertungsplättchen für jeden Spieler gewertet wird. So kann es beispielsweise Siegpunkte für Schafe oder andere Dinge geben.
Nach der Wertung der letzten Runde werden noch die Schriftrollen auf Plättchen der Spieler gewertet. Je nach Standort gibt es sogar doppelte Punkte wenn sich die Rolle in einem abgeschlossenen Gebiet befindet. Für jeweils 5 Geldeinheiten gibt es noch jeweils einen Siegpunkt.

Jörgs Meinung:

Immer diese Vergleiche, doch Isle of Skye kann man durchaus mit Carcassonne vergleichen. Allerdings gibt es dann doch einige wesentliche Unterschiede: Jeder baut an seiner eigenen Landschaft und hierfür gibt es immer wieder neue vorgegebene Wertungen. Die Auswahl an Plättchen ist größer und dabei spielt neben dem Bietmechanismus auch das Geld eine wichtige Rolle.
Isle of Skye spielt sich attraktiv, doch ist es besser als Carcassonne? Nein, wir reiten jetzt nicht um die Wette!
Isle of Skye ist ein sehr gutes Spiel mit sehr einstiegsfreundlichen Regeln und einem hohen Wiederspielreiz. Dank der einfachen Regeln und einem nicht all zu schweren Bietmechanismus hat es für mich den Charakter eines Familienspiels, auch wenn es manche Spieler eher als Kennerspiel sehen. Aus meiner Sicht ist es eines der Topspiele der Messe 2015 und dank einer Vielzahl an Wertungsplättchen (es werden nie alle für eine Partie genutzt) gleich keine Partie der nächsten.

Es spielt sich unabhängig der Spieleranzahl sehr gut, wobei ich persönlich eher Partien ab drei Spieler bevorzuge, da hier das Bieten stärker zum Tragen kommt. Dank einer Übersicht auf dem Sichtschirm weiß jeder ständig über die Phasen Bescheid und eine Partie dauert dabei nie länger als 60 Minuten. Hat man erst einmal einige Partien gespielt sinkt diese Spielzeit sogar auf etwa 30 bis 45 Minuten. Das Spiel hat zwar einige Glückskomponenten, bietet aber auch eine taktische Tiefe, so dass zumindest in unseren Runden viele Spieler begeistert waren. Ich als Vielspieler bin aber auch sehr positiv angetan, denn es hat etwas, was vielen Spielen fehlt: Der Reiz es immer wieder zu spielen zeigt deutlich nach oben! Anfangs fand ich es gut, doch mit jeder weiteren Partie stieg meine Lust es wieder zu spielen.

Material und Illustrationen können überzeugen und das Spiel hat natürlich Potential für Erweiterungen. Dank der Vielzahl an Wertungsplättchen muss man als Spieler aber erst einmal nicht darüber nachdenken.

Jörg Köninger für cliquenabend.de

GESAMT- WERTUNG: 9/10 Top-Familienspiel des Jahrgangs 2015!
Erklärung zur Wertung:	1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

Smukers Meinung:

Auch bei uns hat der Mix aus "Carcassonne" (Plättchenanlegen) und "Kingdom Builder" (Wertungsmechanismus) eingeschlagen wie eine Bombe. Eine einfache Spielidee wird gerade durch den Bietmechanismus in ein völlig neues Licht getaucht und durch die unterschiedlichen Wertungsplättchen ist jede Partie anders.

Isle of Skye sehe ich wie Jörg als eines der TOP Spiele des Jahrgangs 2015, wobei ich nicht soweit gehe und es als Familienspiel einordne. Ich selbst sehe es aus "Spiel-des-Jahres" Sicht eher im Sektor "Kennerspiel", da es doch ein paar Regeln und Finessen besitzt. Wenn ein Kenner am Tisch sitzt, wird es es auch Gelegenheitsspielern und Familien beibringen können, dass haben wir selbst einige Male so gemacht. Aber das eigene Regelstudium sieht da schon etwas härter aus.

Isle of Skye hat gezeigt das Plättchenlegespiele immer noch modern sind und erfrischend anders sein können als "Carcassonne". Ihr werdet den Kauf nicht bereuen und es wird euch Monatelang auf euren Spieltisch begleiten.

Andreas Buhlmann cliquenabend.de

GESAMT- WERTUNG: 9/10 TOP Legespiel 2015.
Erklärung zur Wertung:	1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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