Il Vecchio
Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2012
Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler
Spielzeit:
60 - 80 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 10 Jahre
Durchschnittswertung:
7.5/10 bei 2 Bewertungen
Video: Essen 2012 Neuheit: Il Vecchio - ausführliche Infos (H@ll Games / Pegasus Spiele)
Essen 2012 Neuheit: Il Vecchio - ausführliche Infos (H@ll Games / Pegasus Spiele) from Cliquenabend on Vimeo.
Vorwort:
Als eines der ersten Spiele der vielen Neuheiten auf der SPIEL 2012 haben wir das Video zu Il Vecchio veröffentlicht, denn dieses Spiel konnten gerade Vielspieler nicht so richtig einordnen. Rein von der Optik und der Plättchen dachten viele es würde sich um ein komplexes Spiel handeln. Doch ein Blick in das Regelwerk zeigte recht schnell, dass es hier gar nicht so viele Abläufe gibt und man relativ zügig in eine Partie starten kann. So konnten auch wir in den letzten Monaten mit unterschiedlichen Spielern Il Vecchio ausprobieren. Bevor wir auf den Spielspaß näher eingehen, werfen wir aber erst mal einen kurzen Blick auf die Abläufe.
Ziel des Spiels:
Die Spieler übernehmen die Rolle von Oberhäuptern verfeindeter Adelsfamilien, die das Imperium der Medici unterwandern wollen, um selbst Herrscher der Stadt zu werden. Hierzu versuchen die Spieler u.a. Außenregionen zu übernehmen oder Einfluss in Florenz zu bekommen. Mithilfe von Mittelsmännern versucht man dabei seine Möglichkeiten zu erhöhen, doch das ist leichter gesagt als getan, denn auch sie ziehen wie die Spieler durch das Land.
Spielaufbau:
Auf einer Doppelseite der Anleitung wird der Spielaufbau einzeln nach Punkten dargestellt. Damit ist man relativ schnell im Spielgeschehen. Auf dem doppelseitigen Spielplan, welcher sich nur durch die Farbe unterscheidet, erkennt man die Region Toskana mit Orten, die durch Wege verbunden sind. Am Rande erkennt man die Außenregionen und in der Mitte die Stadt Florenz, in der Stadtrat und Adel eine Rolle spielen. Zu Beginn werden die Plättchen auf die verschiedenen Bereiche platziert, die Mittelsmänner auf unterschiedliche Orte gestellt und Startkapital, Figuren und Plättchen an die Spieler vergeben. Die Spieler beginnen mit vier Familienmitgliedern in der Region. Die Position wird dabei durch einen Würfelwurf (angrenzende Orte) bestimmt.
Spielablauf:
Es wird reihum gespielt und jeder führt dabei eine Aktion aus und kann dabei eigene Plättchen nutzen, um seine Möglichkeiten effektiver zu gestalten:
a.) Ortsaktionen ausführen (Marker nehmen)
Vor der Ausführung darf der Spieler zum gewünschten Ort reisen, was mit Kosten (1 Florin pro Ort / Abgabe von Plättchen) verbunden ist. Die „stehende“ Figur nimmt sich entsprechende Marker und „legt“ dann seine Figur hin.
Das klingt einfach, aber um eine Aktion überhaupt ausführen zu können, müssen entsprechende Mittelsmänner anwesend sein (oder der Spieler gibt ein Bischoff-Plättchen ab).
b.) Provinz übernehmen (Provinz-Plättchen nehmen)
Nach eventuell vorheriger Reise „steht“ eine Figur in einem roten Ort, gibt entsprechende Plättchen ab und wählt eines der Provinzplättchen (=Zusatzaktion 1x pro Spiel) aus und legt es offen vor sich ab. Die Figur wird auf das nächste freie Feld platziert und unter Umständen wird ein Il Vecchio – Ereignis ausgeführt.
c.) Amt in Florenz übernehmen (Florenz-Plättchen nehmen)
Auch hier kann nach vorheriger Reise und gegen Abgabe von Plättchen eine Figur in die Stadtrat- oder Adelsleiste platziert werden und erhält ein Plättchen. Dieses legt der Spieler aber (zunächst) verdeckt vor sich ab. Stadtratplättchen (Bonus) werden erst in der der Folgerunde aufgedeckt und Adelsplättchen bringen erst am Ende zusätzliche Punkte. Auch hier wird unter Umständen ein Il Vecchio Ereignis ausgeführt.
d.) Verstärkung (Familienmitglied ins Spiel bringen)
Mithilfe der Würfel platziert der Spieler ein Familienmitglied in einen angrenzenden Ort.
e.) Erholung (liegende Familienmitglieder aufrichten)
Der Spieler richtet alle eigenen Figuren auf und bekommt 1 Florin. Sie werden somit reaktiviert.
Wird ein Medici Plättchen gezogen, werden je nach Plättchen Mittelmänner weiter gezogen, Familienmitglieder hingelegt oder die Spieler müssen Plättchen abgeben.
Mit dem Wegnehmen des letzten Medici Wappens wird die laufende Runde noch zu Ende gespielt. Anschließend hat jeder noch einen Doppelzug.
In der anschließenden Wertung gibt es Punkte für Figuren auf Regions- und Florenzleisten, Extrapunkte auf unterschiedlichen Leisten, Punkte für Adelsplättchen, Mehrheiten auf Leisten, Medici-Wappen und sogar Punkte wenn man auf seinen Doppelzug am Ende verzichtet.
Der Spieler mit den meisten Machtpunkten gewinnt.
Strategie:
Schnell wird man als Spieler feststellen, dass sich das Platzieren von Figuren in den verschiedenen Leisten als durchaus lohnenswert erweist, zumal es gerade am Anfang wenig Kosten verursacht und man viele Punkte dafür bekommt. So muss man aber über kurz oder lang für Nachschub sorgen oder mehrfach Aktionen dafür verwenden wieder Figuren aufrecht zu stellen.
Gleichzeitig muss man immer die Mittelmänner im Blickfeld haben, um vor Ort mögliche Aktionen abzuschöpfen. Abhängig von der Spieleranzahl kann sich aber das Bild auf dem Spielplan schnell ändern, so dass die strategischen Möglichkeiten im Spiel zu Zweit höher ausfallen.
Wer sich frühzeitig für das Positionieren auf der Leiste entscheidet, profitiert zudem von einer größeren Plättchenauswahl oder kann in Florenz im Bereich des Adels seine Punktestrategie für die Endwertung genauer festlegen.
Interaktion:
Etwas in die Quere kommt man sich durchaus. Neben den Mittelsmännern, die oft schneller weiter ziehen als es einem lieb ist, kommt man sich auch bei den Leisten in die Enge. Zwar gibt es genug Platz, doch unter Umständen wird das Ganze teurer und weniger attraktiv.
Glück:
Durch das Würfeln und dem Einsetzen der Figuren ist Glück durchaus vorhanden, doch mit der in der Anleitung aufgeführten Variante des beliebigen Einsetzens senkt man den Faktor doch sehr deutlich.
Natürlich gibt es durch das Nehmen von Plättchen und das Auslösen von Ereignissen noch etwas Glück im Spiel, doch damit kann man durchaus gut umgehen.
Packungsinhalt:
Rein optisch, ausgehend vom Cover wirkt das Ganze richtig attraktiv. Auch der Blick auf den Spielplan macht Freude mit dem Spiel zu beginnen. Die Anleitung ist sehr gut geschrieben und ein schneller Spieleinstieg somit möglich.
Probleme hat man lediglich mit den Symbolen der Plättchen. Hier muss man in den ersten Partien den Spielplan und die darin enthaltene Übersicht zur Hilfe nehmen. Neben der Spielerübersicht für die Aktionen wäre eine solche Übersicht durchaus hilfreich gewesen. Der Preis mit ca. 40 Euro entspricht vergleichbaren Spielen dieser Ordnung.
Spaß:
Wirklich thematisch ist das Spiel nicht, auch wenn es anfangs durch die Vorgeschichte etwas den Eindruck erwecken will. Dabei kennt man als Vielspieler die Mechanismen (in ähnlicher Form) durchaus und so findet man auch nichts Neues vor. Spaß macht das Ganze aber durchaus, zumal man recht schnell in eine Partie findet, auch wenn man in den ersten Partien regelmäßig die Plättchensymbolik in der Anleitung nachlesen muss. Dieser doch etwas störende Faktor verschwindet mit der Zeit und so überrascht einem das Spiel ohne kräftige Farben mit der Zeit durchaus positiv.
So gefällt das Spiel uns Vielspielern durchaus, aber wir sehen das Spiel keinesfalls als Überflieger. So trifft das Wörtchen reizvoll in unserer Bewertungsskala den Punkt genau, denn die flotte Spielweise ohne überfrachtete Elemente sorgt mit jeder weiteren Runde für Spannungsmomente, die langsam ansteigen. Gerade geübte Familienspiele finden das Ganze noch ein Pünktchen attraktiver, denn mit solchen Spielen kann man sich dann auch an ein ähnliches aber etwas komplexeres Spiel wie Luna oder La Loire heranwagen.
Jörgs Meinung:
Il Vecchio ist durchaus ein Spiel für Vielspieler, auch wenn die Regeln recht einfach und der Mechanismus nicht neu ist. Zielgruppe sind so wohl eher die geübten Familienspieler, die mit etwas mehr Regeln und mehr strategischen Möglichkeiten einfach mal was Neues ausprobieren wollen. Mit schöner und einfacher Optik gelingt das durchaus und danke einer Übersichtshilfe für die Aktionen findet man sich schnell zu recht. Partien dauern so kaum länger als 60 Minuten. Unabhängig von der Spieleranzahl spielt es sich durchaus attraktiv, wobei in Spielrunden zu Zweit etwas mehr Taktik zum Vorschein kommt. Das einzige Problem in dem Spiel sind die Plättchen und deren Symbolik. Sie erfordern in den ersten Partien einen Blick in das Regelwerk und dessen Übersicht. Ansonsten kann man das Spiel wie bereits im Bereich Spielspaß angesprochen als durchaus reizvoll bezeichnen.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Pegasus Spiele für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Geübte Familienspieler sind genau die richtige Zielgruppe für ein durchaus überschaubares Spiel, welches während einer Partie an Spannungsmomenten zulegt.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Smukers Meinung:
Il Vecchio ist ein Spiel von Rüdiger Dorn und hält seinen Namen weiterhin hoch in der Spielebranche. Mir persönlich gefällt in Vecchio wirklich gut, dabei lässt sich schwer erfassen woran dies liegt. Die Mechanismen sind eigentlich nicht innovativ, die Grafik passt gut zum Spiel und bietet mit einem etwas farblicheren und einen etwas dezenteren Plan auch zwei Möglichkeiten das Spiel zu mögen, aber ist dennoch nicht Preisverdächtig. Die Spielregeln sind gut strukturiert, aber das erwarte ich auch von einem Verlag wie Pegasus. Was also ist es was mich an diesem Spiel fasziniert? Nun wie gesagt ich kann es schwer in Worte fassen, aber Il Vecchio bringt den Spielspaß einfach auf den Punkt. Der Spannungsbogen hält genau die Spieldauer, die Züge sind so kurz, dass ich sofort wieder an der Reihe bin, die Mechanismen in sich verschachtelt, aber schnell eingängig. Ich halte es mit "Hansa Teutonica" für das ideale Einstiegsspiel in die Vielspielerwelt. Familien können so sehen ob ihnen auch etwas anspruchsvollere Spiele gefalle und sollte das der Fall sein, werden sie sicherlich bald wie wir zum absoluten Vielspieler. Aber auch wenn es nicht der Fall ist, ist die Lernkurve bei Il Vecchio ideal gewählt und so können Vielspieler, als auch Wenigspieler über Monate hinweg Spaß mit Il Vecchio haben.
Andreas Buhlmann für cliquenabend.de
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GESAMT-
WERTUNG:
8/10
Der Spannungsbogen wird über die ganze Partie gehalten und Il Vecchio erfreut sowohl Familien als auch Vielspieler.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Bilder
Videos
Video: Essen 2012 Neuheit: Il Vecchio - Kurzinfos (H@ll Games / Pegasus Spiele)
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