Brettspiel Testbericht vom 31.08.2013 - von Jörg

Gold am Orinoko




Details


Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2013

Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler

Spielzeit:
15 - 20 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 7 Jahre

Durchschnittswertung:
7/10 bei 1 Bewertungen



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Vorwort:

Das Spiel landete 2013 auf der Nominierungsliste zum Kinderspiel des Jahres, was für uns doch mehr als eine Überraschung war. Denn viel eher hätten wir mit „Nacht der magischen Schatten“ gerechnet, welches als wirklich innovatives Kinderspiel viel zu bieten hat und nach wie vor bei uns auf dem Tisch landet. Zudem ist „Gold am Orinoko“ mit der Altersangabe ab 7 Jahre wohl eher ein Familienspiel und hätte, wenn man es schon nominiert, wohl eher auf die Liste „Spiel des Jahres“ gepasst. Und was sagt die Jury Spiel des Jahres:

„Autor und Grafiker des Spiels vermitteln durch die beeindruckende Ausstattung und Gestaltung des rund ein Meter langen Spielplans auf den ersten Blick Urwaldatmosphäre pur. Doch dabei sind es die versteckten taktischen Möglichkeiten, die bei diesem mitreißenden Spiel langfristig fesseln. Die Bewegung der eigenen und der fremden Figuren, die jeweilige Position der Baumstämme und der Wert der möglichen Beute müssen ständig bedacht werden. Diese Flussfahrt, die ist spannend.“

Mit diesem kleinen Einstieg gehen wir auf die Spielabläufe über.

Ziel des Spiels:

Die Spieler sind als Abenteurer im tiefen Urwald unterwegs und versuchen nach dem gefährlichen Überqueren des Ufers ihr Glück als Goldsucher. Goldmünzen zu sammeln ist dabei das Ziel und beim Überspringen und Ziehen der Baumstämme muss man zudem noch seine Mitspieler im Auge behalten.

Spielaufbau:

Den sehr langen (100 cm!) breiten Spielplan, der den Fluss und das Ufer darstellt, legt man in die Tischmitte und platziert die Bäume bündig am Felskopf. Die Goldmünzen (teilweise verdeckt, teilweise offen) platziert man auf einer Seite des Ufers, auf der anderen Seite verteilt man die Abenteurer.

Spielablauf:

Ein Spieler beginnt und würfelt. Der weiße Würfel zeigt an, wie viele Felder man mit seinem Abenteurer ziehen darf. Der braune Würfel zeigt an, wie weit man einen Baumstamm flussabwärts ziehen darf. Dabei müssen sich die Baumstämme überschneiden und Abenteurer dürfen nur senkrecht oder waagrecht ziehen. Besetzte Felder werden übersprungen und nicht mitgezählt. Erreicht eine Figur ein Feld mit einer Goldmünze, sammelt man diese ein und stellt sie dann wieder zurück an das andere Ufer.
Das Spiel ist zu Ende, sobald alle Münzen eingesammelt wurden oder erreicht werden können. Der Spieler mit dem höchsten Wert an Goldmünzen gewinnt.

Strategie:

Von all zu viel Strategie kann nicht die Rede sein. Viel mehr sind es taktische Situationen, bei denen man überlegt, wie man die Baustämme und seine Spielfiguren sinnvoll bewegt.
Gerade in voller Spielbesetzung ändert sich die Anordnung der Stämme sehr schnell, so dass man auch vorausschauend spielen muss.

Interaktion:

Jeder Spieler möchte natürlich effektiv seinen Spielzug ausführen und dabei schaut man je nach Situation und Position der Mitspielerfiguren auch, wie man andere etwas ärgern kann.

Glück:

Durch das Würfeln und der sich ständig veränderten Position der Baumstämme ist dieser Faktor nicht zu unterschätzen. Gerade in voller Runde ist er durchaus als hoch einzustufen.

Packungsinhalt:

Wenn man schon so einen breiten Spielplan beifügt, muss man dies auch auf der Spielschachtel deutlich anzeigen. Klar, dass solche Faktoren mögliche Käufer schnell überzeugen, doch auch das restliche Material bzw. dessen Qualität können sich sehen lassen. Die Abläufe sind in der Anleitung klar und verständlich hinterlegt und auch der Preis mit ca. 20 Euro ist angemessen.
Name und Thematik passen hier gut zusammen und auch die schöne Illustration wirkt attraktiv.

Spaß:

Vorsicht, denn nicht jedem gefällt das Spiel! Stark abhängig vom Alter und der Zusammensetzung der Spieler erlebten wir doch sehr unterschiedliche Partien. Auch die Mischung zwischen Taktik und Glück, hier auch abhängig von der Spieleranzahl, gefällt nicht jedem.

Als Kinderspiel ab 7 Jahre muss man auch genau diese Zielgruppe als Spieler haben und genau mit den Spielern zwischen 7 und 9 Jahren funktionierte es zumindest bei uns sehr gut. Hier waren Spaß und Spannung vorhanden und wer das Spiel aufgrund des teilweise hohen Glücksfaktors nicht all zu ernst nimmt, wird daran auch seine Freude haben. Aber auch in Spielrunden (dieser Kinder) mit Erwachsenen zeigt sich der Spaßfaktor, sofern man nicht all zu viel Motivation entwickelt. Lockeres Losspielen ist wichtig, damit das Ganze funktioniert.

Jörgs Meinung:

Wie anfangs erwähnt, waren wir doch etwas überrascht, als dieses Spiel zum Kinderspiel des Jahres nominiert wurde. Als Kinderspiel ab 7 Jahre ist es ja quasi schon ein Familienspiel, doch hier hat wohl auch der entsprechende Mut gefehlt, es als solches zu nominieren. Denn wie im Bericht erwähnt, fällt und steigt der Spielspaß abhängig von der Spielgruppe sehr deutlich.
Auf dem Weg zu den Schätzen überwinden die Spieler Holzstämme mit ihren Figuren und aufgrund des regelmäßigen Würfelns verändern sich die Spielsituationen bzw. Wege zu den Schätzen immer wieder. Glück und Taktik, mal mehr mal weniger, dominieren, so dass man eher nicht all zu motiviert an das Ganze herantreten sollte. Dank eines großen Spielplans und der schönen Illustrationen ein wackliges Abenteuer, welches bei uns in der richtigen Spieler-Zusammensetzung aber durchaus attraktiv abläuft.
So stufen wir dieses Familienspiel auch insgesamt als durchaus reizvoll ein.
Wer sich jetzt immer noch nicht sicher ist, schaut in unser beigefügtes Video rein, denn daran erkennt jeder, ob dieses Spiel im eigenen Haushalt sich mit Kindern als lohnenswerte Investition erweist.

Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de

Vielen Dank an Haba für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

STRATEGIE
3 von 10
Eher Taktik als Strategie!
INTERAKTION
6 von 10
Nicht jedes Goldstück bekommt man so einfach!
GLÜCK
7 von 10
Insbesondere in voller Runde hoch!
PACKUNGSINHALT
7 von 10
Auffallend breiter Spielplan!
SPAß
7 von 10
Stark abhängig von der Spielgruppe!
GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Eher ein Familienspiel und mit der richtigen Gruppe und abhängig vom Alter auch ein attraktives Abenteuer mit entsprechenden Glückskomponenten.
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

Bilder








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