Der White Goblin Games Verlag stellt dieses Jahr vier Brettspielmedien weltweit seine englischen Spielregeln zur Verfügung und lässt aufgrund dieser eine Preview anfertigen. Cliquenabend.de gehört erfreulicherweise auch zu diesen vier Medien und wir sind stolz euch heute „Nürnberg“ zu präsentieren.
Dieses kurze Preview basiert also einzig auf dem Lesen der Spielregel und nicht auf Testpartien, wir bitten dies zu berücksichtigen.
„Nürnberg – Die Zünfte der Stadt“ ist ein Spiel von Andreas Steding. Letztes Jahr hat sein Spiel „Hansa Teutonica“ große Beachtung geschenkt bekommen und die erste Auflage war schnell ausverkauft. Vielspieler ist der Name also ein Begriff und dieses Jahr erscheinen zwei Neuheiten von ihm: „Firenze“ (Pegasus) und „Nürnberg“ (White Goblin Games). „Nürnberg“ soll laut Autor das komplexere Brettspiel sein.
Die Spieler sind Kaufleute in Nürnberg und versuchen die Macht über die Stadt an sich zu reißen. Dieses Ziel versuchen sie mit Hilfe der Handwerkszünfte zu erreichen. Es heißt also, möglichst viele Güter zu erstehen und sich so Freunde unter den Handwerkern zu machen. Allerdings müsst ihr euer Geld auch wieder einnehmen und gewisse Effekte von Personenkarten geschickt nutzen.
Insgesamt werden vier Spielrunden gespielt, wobei eine Spielrunde aus 3 Phasen besteht.
1. Planungsphase
Die Spieler legen die Zunftkarten vor sich verdeckt aus, bei denen sie in dieser Runde agieren möchten. Hierbei kann jeder Spieler maximal so viele Karten auslegen, wie er Handelsleute (Spielfiguren) besitzt.
2. Aktionsphase
Die Zünfte werden der Reihenfolge nach abgearbeitet und jeder Spieler der eine passende Zunftkarte ausgespielt hat, führt dort eine von vier Aktionen aus.
- Ware verkaufen
Jede Zunft kauft nur ihre eigenen Waren auf, den Preis gibt der jeweilige aktive Zunftmeister vor. Da sich dieser jede Runde ändert, heißt es schlau zu agieren und vorauszuplanen.
- Waren kaufen
Ziemlich ähnlich zur Verkaufsaktion. Ihr könnt beliebig viele Waren aus dem Zunftvorrat kaufen und zahlt pro Ware den Preis, den der aktive Zunftmeister vorgibt.
- Gast anwerben & Spielreihenfolge anpassen
Jede Zunftaktion wird in der Spielreihenfolge durchgeführt. Möchte man Startspieler in den Zünften sein, so muss man diese Aktion durchführen. Man wirbt einen der bis zu vier Gäste des Zunfthauses an und zahlt die dort angegebenen Kosten (1-4 Waren!). Danach wird man Startspieler und erhält den Gast, welcher dem Spieler eine Sondereigenschaft vermacht.
- Nichts tun
Sollte die Vorausplanung nicht aufgehen, kann man auch einfach auf seine Aktion im Zunfthaus verzichten.
Wichtig: Jeder Spieler
muss nach einer dieser 4 Aktionen einen Handelsmann auf das Dach des Zunfthauses legen!
Besitzen Spieler nach dieser Phase noch Handelsleute und haben noch nicht gepasst, werden Phase 1 und 2 nochmal wiederholt. Haben alle Spieler gepasst, geht die Runde in die dritte Phase.
3. Endphase des Durchgangs / Vorbereitung der neuen Spielrunde
Jede Zunft bestimmt einen Günstling. Dies ist der Spieler der die meisten Waren dieser Zunft besitzt. Der Günstling muss zwar eine Ware in das Lagerhaus der Zunft geben, bekommt dafür allerdings das Zunftmeisterplättchen (mit der Spezialeigenschaft), ein Wappen der Zunft (und somit Siegpunkte am Ende des Spiels) sowie gegebenenfalls das Prestigewappen (dies besitzt jede Runde eine andere Zunft).
Danach bekommen alle Spieler wieder ihre Handelsleute sowie 3 Geldmünzen zurück. Die Zunftmeister werden nach unten gerückt (da jedes Zunftmeisterplättchen nur für eine Runde Meister bleibt!), die Gastplätze in den Häusern aufgefüllt und es wird eine neue Prestigezunft ausgewählt (die Zunft mit dem höchsten Zunftmeister, es kann nie das gleiche Haus der vorherigen Runde sein).
Soweit so gut. Nach der vierten Runde ist das Spiel vorbei. Es kommt zur großen Endabrechnung und zur Bestimmung des Siegers. Es gibt Punkte für bestimmte Stadtbewohner, die Mehrheiten der Handwerkerplättchen pro Zunft, Punkte für die Mindestsumme von 30 bei den Handwerkern, Punkte für ein Set aus allen Handwerkern, Punkte für das meiste Geld und natürlich Punkte für möglichst verschiedene Wappensammlungen. Also eine Menge Punkte! :)
Das Salz in der Suppe sind bei diesem Spiel die Stadtbewohner, die den Spielern je nach dem entweder eine sofortige Funktion ermöglichen (einen Handelsmann mehr, Warenklau oder Handwerkertausch), eine Eigenschaft am Ende jeder Spielrunde ermöglichen (mehr Geld oder auch Siegpunkte) oder Siegpunkte am Spielende einbringen (Feste Siegpunkte, Siepunkte/10 Geld oder auch Wappen).
Strategie:
Interaktion:
Glück:
Packungsinhalt:
Spaß:
Smukers Prognose:
Ohne das Spiel gespielt zu haben, können wir natürlich nicht sehr viel zum Spielspaß sagen. Allerdings sorgt der Autorenname inzwischen nicht nur bei uns für Aufmerksamkeit und Mehrheitenspiele sind bei Vielspielern auch immer sehr beliebt. Die Spielgrafik ist der damaligen Zeit angepasst und wirkt recht ansprechend. Im Verbund mit den verschiedenförmigen Holzmarkern (Agricola Vegimeeples lassen grüßen) somit sicherlich eine gute Spielmaterialwahl. Die Mechaniken verlangen eine gute Beobachtungsgabe sowie eine Einschätzung der Mitspieleraktionen. Ein Spieler kann somit gleich in der ersten Phase alle vier Zunftkarten legen, oder auch nur 1-2 Karten spielen und somit Phase 1-2 nochmal durchführen. Dies bringt den Vorteil, dass man besser auf die vorherigen Aktionen der Mitspieler agieren kann, aber auch den Nachteil, dass interessante Situationen gegebenenfalls nun schon von anderen Spielern ausgenutzt wurden.
Mehrheitenspieler, Nürnberger und Fans von Andreas Steding sollten also sicherlich einen Blick wagen…
Auf Deutsch erscheint das Spiel ürigens bei Hutter.
Andreas Buhlmann für cliquenabend.de
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STRATEGIE
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INTERAKTION
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GLÜCK
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PACKUNGSINHALT
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SPAß
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GESAMT-
WERTUNG:
1/10
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Erklärung zur Wertung:
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1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,
8 Sehr gut,
9 Besonders Lohnenswert,
10 Topspiel
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Bilder
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