Testbericht vom 14.03.2011 - von Jörg
Die verbotene Insel
Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2010
Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler
Spielzeit:
30 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 10 Jahre
Durchschnittswertung:
8/10 bei 2 Bewertungen
Nürnberger Spielwarenmesse 2011: Die verbotene Insel (Schmidt Spiele)
Vorwort:
Das Spiel „Die Verbotene Insel“ hat bereits im Vorfeld der Veröffentlichung für viel Wirbel gesorgt. Der Grund war schlicht und ergreifend der Autor Matt Leacock, der mit seinen bisher veröffentlichten Spielen für sehr viel Aufmerksamkeit sorgte. Vor allem das kooperative Spiel Pandemie überzeugte fast jeden Spieler und landete sogar auf der Nominierungsliste zum Spiel des Jahres 2009.
„Die verbotene Insel“ geht ablauftechnisch in eine ähnliche Richtung und bestimmte Inhalte sollen sogar sehr stark an Pandemie erinnern. Wir sind gespannt und begeben uns in ein neues Abenteuer.
Ziel des Spiels:
Alle Spieler, in der Rolle von Abenteurern, müssen zusammenarbeiten, soviel vorweg! Mit unterschiedlichen Fähigkeiten bestückt müssen die Spieler vier Artefakte finden und anschließend auf dem Landeplatz des Hubschraubers zur Evakuierung bereitstehen, um die Insel zu verlassen. Versinkt die Insel bevor die Spieler ihre Aufgaben gelöst haben, ist die Mission zu Ende und das Spiel verloren.
Spielaufbau:
Die 24 Inselplättchen werden gemischt und gemäß der Abbildungen in der Anleitung zu einer Insel zusammengelegt. Zwischen den Plättchen lässt man dabei immer etwas Platz, um sie im weiteren Verlauf besser drehen zu können.
Die Flut-, Artefakt- und Abenteurerkarten werden gemischt und als verdeckte Stapel bereitgelegt. Vom Flutkartenstapel werden die obersten sechs Karten gezogen. Die entsprechenden Inselplättchen werden umgedreht, sie sind somit zu Spielbeginn bereits überflutet. Die Karten kommen danach auf den Ablagestapel.
Von den Abenteurerkarten zieht jeder Spieler eine Karte und nimmt sich die entsprechende Figur. Über die besonderen Fähigkeiten dieser Rolle (auf der Karte genannt) informiert man seine Mitspieler. So kennt jeder die Stärken seiner Mitspieler. Die Spielerfiguren stellt man auf die auf den Karten angegebenen Inselplättchen. Übrige Abenteurerfiguren und –karten kommen aus dem Spiel.
Zum Schluss bekommt noch jeder zwei Artefaktkarten, die man offen vor sich ablegt. Gezogene Flutkarten werden mit einer neuen Karte getauscht. Je nach gewünschtem Schwierigkeitsgrad stellt man den Wasserpegelanzeiger ein. Für die erste Partie ist das Level „Anfänger“ eine gute Entscheidung.
Spielablauf:
Die Spieler sind reihum am Zug, der sich aus folgendenden Punkten zusammensetzt:
1. Bis zu 3 Aktionen ausführen
Die Aktionsmöglichkeiten bestehen aus
-
Abenteurer bewegen
Für eine Aktion kann man seinen Abenteurer auf ein angrenzendes Inselplättchen bewegen (nicht diagonal). Dabei darf auch ein überflutetes Inselfeld betreten werden. Nur fehlende oder untergegangene Felder sind tabu.
Die Abenteurer haben natürlich Sonderfähigkeiten. Der Forscher darf sich beispielsweise auch diagonal bewegen, der Pilot darf einmalig in seinem Zug auf ein beliebiges Inselfeld fliegen, der Navigator kann andere Figuren bewegen und der Tauscher durch versunkene Inselfelder gezogen werden. -
Inselfelder trockenlegen
Ein Abenteurer kann ein Inselplättchen trockenlegen, entweder das auf dem er steht oder ein senkrecht bzw. waagrecht angrenzendes. Hierzu dreht man einfach das Plättchen um. Der Ingenieur kann mit einer Aktion zwei angrenzende Inselfelder und der Forscher diagonal liegende Felder trockenlegen. -
Artefaktkarten einem Mitspieler geben
Stehen zwei Figuren auf einem Feld, kann der aktive Spieler dem Mitspieler eine oder mehrere Artefaktkarten übergeben (Vorsicht: Handkartenlimit = 5, überzählige sofort abgeben). Jedes Abgeben einer Karte zählt als eine Aktion. Der Bote kann seine Artefaktkarten an beliebige Mitspieler übergeben. -
Ein Artefakt finden
Besitzt ein Spieler vier gleiche Artefaktkarten und steht er auf einem der passenden Inselfelder (kann auch überflutet sein), kann er dort diese vier Karten abgeben und hat somit das entsprechende Artefakt gefunden. Die Artefaktfigur stellt man am besten vor dem Spieler ab.
2. 2 Artefaktkarten ziehen
Der Spieler zieht zwei Karten nach und legt sie zu seinen anderen Karten offen aus. Helikopter und Sandsäcke sind Sonderkarten. Mit Sandsackkarten kann man Inselfelder trockenlegen und mit dem Hubschrauber kann man Abenteurer zu einem anderen Feld fliegen lassen.
Es gibt allerdings auch drei „Die Flut steigt“–Karten. Wird eine solche gezogen, passiert folgendes:
- der Wasserpegelanzeiger steigt ein Feld nach oben
- alle Karten des Flutkarten-Ablagestapels werden gemischt und verdeckt „auf“ den Nachziehstapel gelegt
- “Die Flut steigt“ – Karte kommt auf den Ablagestapel der Artefaktkarten.
3. So viele Flutkarten ziehen, wie der Wasserpegel anzeigt
Es werden soviele Flutkarten vom Nachziehstapel aufgedeckt, wie der Wasserpegelanzeiger vorgibt. Dadurch werden, wie bereits zu Spielbeginn, Inselfelder geflutet und umgedreht. Bereits geflutete Plättchen gehen unter und werden mitsamt der Karte aus dem Spiel genommen.
Sofern ein Abenteurer auf einem untergegangenen Plättchen steht, schwimmt die Spielfigur zu einem angrenzenden Inselplättchen. Sollte dies nicht möglich sein, haben alle Spieler sofort verloren. (Besondere Fähigkeiten der Abenteurer beachten.)
Das Spiel haben alle gewonnen, wenn
- alle vier Artefakte gefunden wurden und
- anschließend alle Spieler den Landeplatz erreicht haben und
- ein Spieler noch eine Helikopterkarte zum Verlassen der Insel ausspielen kann!
Es gibt aber auch Möglichkeiten, das Spiel zu verlieren:
- bestimmte (zwei) Inselplättchen versinken und das entsprechende Artefakt kann somit nicht mehr gefunden werden
- der Landeplatz versinkt
- ein Spieler versinkt auf einem Inselplättchen und kann sich nicht mehr in Sicherheit bringen
- Wasserstandsanzeiger erreicht den Totenkopf
Strategie:
Es handelt sich um ein kooperatives Spiel und strategische Entscheidungen sollten dabei gemeinsam getroffen werden. Natürlich bleibt es jedem Spieler selbst überlassen, wie er seine Aktionen ausführt, doch dies sollte möglichst im Interesse aller erfolgen. Gerne holt man sich da Ratschläge ein und erklärt den Mitspielern, welche Aktionen man ausführen will. Durch die offene Auslage der Karten weiß sowieso jeder Spieler über die Möglichkeiten der anderen bescheid.
Interaktion:
Ständig sind die Mitspieler im Gespräch miteinander, um mögliche Züge aber auch Gefahren zu besprechen. Welche Aktionen sollten mit Priorität ausgeführt werden und welcher Spieler hat aufgrund seiner Fähigkeit welche Möglichkeiten.
Ob zu zweit oder in Runden mit vier Spielern, Diskussionen gehören zum Spiel einfach dazu. Dadurch verliert man auch gerne das Gefühl für die „eigene“ Spielfigur, da man mit allen Abenteurern beschäftigt ist. Von Langeweile kann also keine Rede sein.
Glück:
Je nach Inselaufbau wartet immer wieder eine neue Aufgabe auf die Spieler. Wählt man einen anderen Aufbau (Rückseite der Anleitung) wird es natürlich noch schwieriger und noch etwas glücksbetonter, da man anfangs nie genau weiß, welche Inselplättchen als erste verschwinden. Hier kommen dann die Charakteren ins Spiel, die in bestimmten Zusammensetzungen und mit ihren Fähigkeiten gut zusammen passen. Je nach Inselaufbau kann sich dies dann als vorteilhaft erweisen.
Das Ziehen und Mischen der Karten sorgt für zum Teil sehr glücksbetonte Runden. Diese sind aber durchaus, wenn auch knapp, zu bewältigen. Mit der Steigerung des Schwierigkeitsgrades gehört aber auch etwas Glück dazu, eine Partie zu gewinnen.
Packungsinhalt:
Betrachtet man nur die Figuren, wird man mit Sicherheit schon sehr zufrieden sein. Es ist in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich, dass Spielfiguren bereits im „bemalten“ Zustand in der Schachtel landen. Auch die Grafik kann sich wirklich sehen lassen. Zwar muss man bei den ähnlichen Namen der Inselteile etwas genauer draufschauen, doch insgesamt gesehen wirkt die Illustration sehr stimmig.
Die Anleitung ist sehr übersichtlich, wobei viele vergessen, dass es auf der Rückseite sogar noch individuelle Aufbaumöglichkeiten gibt. Somit entstehen noch mehr Varianten, die man ausprobieren kann.
Ein Blick auf den Preis wirkt wie ein Schreibfehler, denn für gerade einmal 15€ bekommt man mehr als nur gute Qualität geliefert. Sogar das Tiefziehteil wurde perfekt an das Material angepasst. Was will man mehr?
Spaß:
Wir sind Pandemie-Spieler und recht schnell erkennt man die Ähnlichkeiten zu diesem Spiel. „Die verbotene Insel“ spielt sich allerdings leichter und insbesondere flüssiger! Der Aufbau ist nach kurzer Zeit erledigt und Spielrunden dauern kaum länger als 30 Minuten. Spannung ist dabei immer von Anfang bis Ende vorhanden, was unabhängig von der Spieleranzahl gilt.
Natürlich entwickelt man irgendwann eine Vorliebe für bestimmte Figuren, mit denen man glaubt, jedes Spiel gewinnen zu können. Dann wird es Zeit, den Schwierigkeitsgrad zu steigern und/oder eine andere Inselauslage zu wählen. Gerade aufgrund der vielen Variationsmöglichkeiten wird das Spiel auf Dauer nicht langweilig.
Die Abläufe sind in der Anleitung sehr gut erklärt und durch die attraktiven Illustrationen und den tollen Figuren macht es dadurch noch mehr Spaß, eine nach der anderen Partie zu spielen!
Jörgs Meinung:
Die Ähnlichkeiten zum Spiel "Pandemie" sind deutlich zu erkennen. Der Autor Matt Leacock hat allerdings in seinem neuen Spiel "Die verbotene Insel" den Mechanismus gestrafft und somit auch den Zeitfaktor reduziert. Dadurch präsentiert sich dieses Spiel familientauglicher, in dem eine Insel langsam untergeht und die Abenteurer mehrere Aufgaben erfüllen müssen. Kooperativ spielt man zusammen und dabei ist der Spannungsmoment von Anfang bis zum Ende sehr hoch! Durch viele Variationen im Bereich Auswahl von Abenteurer, Aufbau der Insel und Schwierigkeitsgrad, bietet das Spiel auf Dauer neue Herausforderungen, die insgesamt gesehen viel Spaß bereiten. Pandemie-Besitzer sollten sich durchaus überlegen, ob sie sich dieses Spiel mit leichteren Abläufen und schnelleren Runden zulegen sollten. Aus unserer Sicht ein klares JA wenn insbesondere Familien und Gelegenheitsspieler am Tisch sitzen.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Schmidt Spiele für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
8/10
Leichtere Kost als Pandemie! Einfachere Regeln sorgen für kurze kooperative Runden und Spannung von Anfang bis Ende! Durch viele Varianten dauerhaft mit viel Spaß verbunden.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Smukers Meinung:
"Die verbotene Insel" bietet uns ein kooperatives Spiel von Matt Leacock, bei dem sich die Spieler auf einer Insel befinden, vier Artefakte finden müssen, um dann mit dem Hubschrauber gemeinsam zu entkommen. Pandemieliebhabern kommen alle Mechanismen bekannt vor, die Regeln wurden jedoch um einiges vereinfacht (z.B. sind die Karten nun generell offen und die Aktionsmöglichkeiten sind reduziert).
Sowohl die Regeln als auch das Thema sind nun also deutlich familientauglicher. Das Spielmaterial tut sein übriges dazu, denn wo bekommt man schon für 18€ so schöne Spielfiguren und dicke Pappe. Der Langzeitspaß ist durch die verschiedenen Schwierigkeitsgrade und die Inselaufbauvarianten auch gegeben. Ein wahrer Pflichtkauf für Familien um gemeinsam auf Abenteuerjagd zu gehen.
Besitzer von Pandemie sollten vor einem Kauf bedenken, dass das Basiskonzept der beiden Spiele identisch ist. Die Spielzeit ist bei "Die verbotene Insel" geringer und es ist auch schneller erklärt. Ich persönlich mag beide Spiele sehr gerne. Wobei ich bei einer Vielspielerrunde eher zu Pandemie greifen werde, da es meiner Meinung nach vielschichtiger ist (dafür aber auch komplexer!). Bei Gelegenheitsspieler, für eine Absackerrunde oder als Reisespiel (da man nicht soviel Platz benötigt wie bei Pandemie) wird jedoch "Die verbotene Insel" auf dem Tisch landen.
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GESAMT-
WERTUNG:
8/10
Dem Spiel merkt man seinen Vater "Pandemie" an es wurde jedoch für die Familie deutlich entschlackt. Ein wirklich schönes kooperatives Familienspiel.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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