Draco
Verlag/Autoren/Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2011
Anzahl der Spieler:
2 bis 5 Spieler
Spielzeit:
30 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre
Durchschnittswertung:
6.5/10 bei 2 Bewertungen
Vorwort:
Mit dem Spiel Draco .... bzw. jetzt Mount Drago wurden wir bereits im Juli des Jahres 2010 konfrontiert. Damals hat uns der Redakteur von Schmidtspiele, Thorsten Gimmler, das Spiel als Prototyp vorgestellt. Draco war eigentlich schon so gut wie produziert und auch die Grafiken versprachen bereits eine große Meisterleistung.
Das einzige Fragezeichen stand hinter dem Spielplan bzw. den Werten der Felder, denn Draco ist ein abenteuerliches Wettlaufspiel.
Wir probierten zur damaligen Zeit eine Vielzahl von Plänen mit unterschiedlichen Werten aus. Einige davon waren durch viel Frustpotential geprägt, andere dagegen boten zu wenig Abwechslung. Aus dieser Erfahrung heraus und etlichen weiteren Partien entstand dann einige Monate später ein doppelseitiger Spielplan, der auch der Spieleranzahl gerecht werden sollte.
Jetzt sind wir natürlich gespannt, wie der Spielspaß ausfällt und ob es doch noch ein paar Änderungen ergaben.
Ziel des Spiels:
Im Reich der Drachen findet ein großer Wettstreit der Drachenreiter statt. Für das Wettrennen stehen 10 Drachen bereit, die am Fuß des Berges von den Spielern in Richtung Gipfel getrieben werden.
Dabei müssen die Spieler auf ständig wechselnden Drachen möglichst viele Punkte auf Feldern sammeln. Wer am Ende durch clevere Spielweise die meisten Punkt besitzt, gewinnt.
Spielaufbau:
Abhängig von der Spieleranzahl benötigt man einen der beiden Spielplanseiten und legt sie in die Tischmitte. Alle 10 unterschiedlich farbigen Drachen stellt man auf das Startfeld. Diese werden im späteren Verlauf von allen Spielern gesteuert. Jeder Spieler nimmt sich zwei identische Drachenreitersteine. Einen davon legt man auf die Siegpunktleiste (Wert 0), den anderen vor sich ab.
Zum Schluss nimmt sich noch jeder eine Drachenkarte und legt auch diese offen vor sich ab. Jeder hat eine andere Farbe und somit anfangs einen Drachen, für den er verantwortlich ist.
Die gesamten Spielkarten, die farbige Drachen mit unterschiedlichen Werten anzeigen, werden gemischt und jeder bekommt sechs Karten, die man auf die Hand nimmt. Der Rest bildet einen verdeckten Nachziehstapel.
Spielablauf:
Ein Startspieler beginnt und anschließend geht es reihum.
Der Ablauf im Einzelnen:
1. Karte spielen, Drachen bewegen
Es wird eine Karte ausgespielt und die Farbe bestimmt dabei den Drachen, der bewegt werden darf. Die Zahl auf der Karte gibt die Bewegungsweite an. Auf einem Feld dürfen beliebig viele Drachen stehen und natürlich darf man auch Drachen bewegen, die einem anderen Spieler gehören.
2. Drachenwechsel
Je nach Karte kann es zu folgenden Konstellationen kommen:
Der Spieler verwendet eine Karte bzw. Farbe, die ein anderer Spieler vor sich ausliegen hat. Dann schiebt man die Karte „unter“ den eigenen Kartenstapel. Ansonsten legt man die ausgespielte Karte „auf“ den eigenen Kartenstapel.
Ein Spieler kann immer nur einen Drachen verwenden und somit hat jeder Spieler eine andere Farbe vor sich ausliegen.
Eine Ausnahme stellen die Drachen dar, die keinem Spieler gehören und an hinterster Position stehen. Dann kann sich der Spieler entscheiden, ob er ab sofort diesen verwenden will oder eben nicht.
3a. Wertung
Sobald ein Drache auf ein blaues oder grünes Feld gezogen wird, folgt eine Wertung.
Bei einem blauen Feld wird eine kleine Wertung ausgelöst und dabei werden alle Drachen gewertet, die auf einem Feld stehen, dessen Zahl 3 oder niedriger ist.
Bei einem grünen Feld wird eine große Wertung ausgelöst und dabei werden alle Drachen gewertet,
entsprechend dem Feld auf dem sie stehen.
Immer wenn eine Wertung durchgeführt wird, erhalten die Spieler Punkte ihres aktuell im Besitz befindlichen Drachens.
Wichtig: Sobald ein Drache eines der vier Gipfelfelder erreicht, folgt ebenfalls eine große Wertung!
3b. ggf. Karte(n) nachziehen
Hat der Spieler keine Wertung ausgelöst, darf er am Ende so viele Karten nachziehen, bis er wieder sechs Karten auf der Hand hat.
Hat der Spieler eine Wertung ausgelöst, darf er keine Karten nachziehen.
Das Spiel ist zu Ende, sobald der dritte Drache auf ein Gipfelfeld gezogen ist und noch eine große Wertung durchgeführt wurde. Das Spiel endet sofort und der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.
Strategie:
Es steht ja durchaus eine Vielzahl an Drachen zur Verfügung und mit den entsprechenden Karten hat man auch viele Möglichkeiten. Zuerst fragt man sich natürlich, mit welchem Drachen man ziehen will und gleichzeitig, ob man damit auch eine Wertung auslösen möchte.
All das hängt davon ab, welche Drachen die anderen Spieler besitzen und insbesondere, auf welchem Feld diese sitzen.
Wertungen löst man, sofern es die eigenen Karten erlauben, erst aus, wenn man dadurch mehr Vorteile hat, als seine Mitspieler.
Grübler kommen hier voll auf Ihre Kosten und können das Spiel dadurch „leider“ in die Länge ziehen.
Interaktion:
Keiner gönnt seinem Mitspieler Punkte, doch je nach Kartenhand muss man auch einmal Karten verwenden, die nicht nur einem selbst von Vorteil sind.
Glück:
Trotz einiger strategischer Möglichkeiten ist eine gewisse Portion Glück dabei. Nicht immer hat man im richtigen Moment bestimmte Drachenkarten auf der Hand und das ständige Nachziehen (ohne Wertung) sorgt für immer Neue nicht immer hilfreiche Karten.
Gerade gegen Ende des Spiels will noch der eine oder andere Spieler Punkte einfahren, bevor auch der dritte Drache ins Ziel zieht.
Packungsinhalt:
Wir kennen kein Spiel, in dem die Drachen mit solch einer grafischen Meisterleistung erscheinen. Bereits auf dem Cover wird dies deutlich und auch die restlichen Bilder sind perfekt gezeichnet. Der kurze und prägnante Spielname „Draco“ passt ideal zum Spiel und auch die Anleitung lässt keine Fragen offen.
Der Preis mit ca. 15 Euro erscheint mehr als fair, so dass man eigentlich schon volle Punkzahl vergeben muss.
Etwas Abzüge gibt es allerdings bei den Spielfiguren. Damit meinen wir nicht die Drachen, sondern die kleinen Figuren für die Mitspieler. Die Grafiken sind sehr ähnlich, so dass einem anfangs die Unterscheidung schwer fällt. Hier hätten wir uns besser Figuren gewünscht.
Spaß:
Bereits die ersten 10 Partien mit dem Prototyp waren sehr lustig und spaßig. Die einfachen Regeln, die diversen Glückskomponenten und witzigen Runden überzeugten fast jeden!
Natürlich kann man auch etwas taktisch denken, doch nur mit einer relativ schnellen Spielweise, in der Spaß im Vordergrund steht, wird Draco in den Spielgruppen überzeugen.
So war es letztendlich auch bei uns. Spielrunden mit dem einen oder anderen Grübler am Tisch zogen sich unnötig in die Länge. Partien in Familien und mit Gelegenheitsspieler waren dagegen viel attraktiver und spannender zu beobachten. Oft liegen die Spieler punktemäßig nahe beisammen, so dass die Partien oft bis zum Spielende spannend blieben.
Draco lässt sich zwar auch zu Zweit gut spielen, doch noch mehr Spaß macht es mit mindestens drei Mitspielern.
Nachdem wir auch bei Prototypen viele negative Felder und Pläne ausprobieren konnten, erscheint uns diese Endversionen mit „familienfreundlichen Werten“ (=nicht zu viel Frustpotential) als gut und ausgewogen.
Jörgs Meinung:
Draco ist nicht nur ein sehr schönes Laufspiel, in dem die Spieler mit unterschiedlichen Drachen auf ihrem Weg zum Gipfel Punkte erringen. Nein, auch die Regeln sind überschaubar und der Preis für dieses Spiel mehr als fair.
Je nach Spieleranzahl stehen zwei Spielpläne zur Verfügung. Dabei sind neben einigen Glücksfaktoren auch taktische Komponenten vorhanden. Auf Dauer gesehen ein tolles Familienspiel, zu dem auch Vielspieler nicht nein sagen.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Schmidt Spiele für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
7/10
Grafische Meisterleistung und Spielspaß der auf Dauer anhält. Einfache Regeln sorgen nicht nur mit Gelegenheitsspieler für witzige und durchaus spannende Runden!
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Smukers Meinung:
Wie Jörg schon im Test erwähnt, kamen wir bereits letztes Jahr in den Genuss des Spiels (Prototyp). Hier haben uns die einfachen Regeln überzeugt und die Spannung war hoch. Im fertigen Spiel sind die Grafiken der Drachen schön geworden, allerdings lassen sich nicht immer alle farben ohne weiteres erkennen (Neulinge verwechseln hier gerne immer ein paar Farben z.B. Orange mit Rot oder Hellblau mit Dunkelblau). Die Spielmarker sind auch leider etwas schwer erkennbar, erst recht, wenn sie gestapelt sind. Zwar hätten hier Farben sicherlich für Verwirrung gesorgt, aber so ist es leider auch keine wirklich ideale Lösung. Das Ganze ist aber schon meckern auf "hohem Niveau", denn für 15 Euro ist das Preis-/Leistungsverhältnis vollkommen in Ordnung.
Das Spiel selbst liefert einen Spannungsbogen über das ganze Spiel und der Spaßfaktor steigt mit der Spieleranzahl. Dadurch steigt aber auch der Chaosfaktor, da man nicht weiß welche Karten die anderen haben und spielen. Der Glücksfaktor ist hier also wirklich nicht gerade zu vernachlässigen und man sollte die Partien eher locker spielen. Hat man mal bei 1-3 Wertungen pech, so gibt sich das sicherlich wieder. Wir haben hier schon Drachen aufholen sehen, die Meilenweit auf der Punkteleiste zurück lagen. Draco kommt im ganzen gesehen gut bei unseren Gruppen an, allerdings ist es einigen Spielen zu unplanbar und chaotisch. Deswegen raten wir vor allem den Vielspielern zu einer Testpartie, es kann gut sein, dass euch der Mechanismus nicht ausfüllt. Gelegenheitsspieler waren durchweg vom Spiel angetan und hier können wir ohne Probleme eine Kaufempfehlung aussprechen.
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GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Ein gutes Rennspiel, welches bei Gelegenheitsspieler noch besser ankommt als bei Vielspielern.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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