Auf Teufel komm raus
Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2013
Anzahl der Spieler:
2 bis 6 Spieler
Spielzeit:
40 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 10 Jahre
Durchschnittswertung:
6/10 bei 1 Bewertungen
Video: Nürnberg 2013: Auf Teufel komm raus (Zoch Verlag)
Nürnberg 2013: Auf Teufel komm raus (Zoch Verlag) from Cliquenabend on Vimeo.
Vorwort:
Bereits auf der Spielwarenmesse in Nürnberg 2013 haben wir euch das Spiel am Zoch Stand per Video vorgestellt. Wochen vergingen, als ich in der Spielbox einen Artikel zu diesem Spiel las. Als Stammleser verfolgt man ab und an gerne solche Berichte, doch hier wurde ich doch etwas stutzig. Es war dabei sogar die Rede von einer möglichen Nominierung, doch dazu hat es nicht gereicht. Als Problem wurde ein redaktionelles Problem genannt: „Zoch wollte hochwertig produzieren, und zumal der Verlag ja mit Holzspießen groß wurde, ist nachvollziehbar, dass nicht Plastikkohle, sondern echte Holzteile im Höllenofen schmoren sollten. Nur leider ist Holz ein Naturmaterial, weshalb die Jahresringe jeder Holzscheibe ein äußerst individuelles Aussehen geben.“
Spätestens hier wurde ich richtig neugierig, denn ist es wirklich möglich, aufgrund der Maserung oder der Form zu erkennen, welcher Wert bzw. welches Symbol auf der Rückseite zu sehen ist?
Mit Spannung verfolgte ich dann auch die nächste Spielbox Ausgabe (5/2013), denn auch im Editorial war hierzu ein Beitrag.
Jetzt fragt man sich vielleicht, ob man sich für diesen voraussichtlich nicht auf Anhieb wichtigen Hinweis ärgert und darunter vielleicht der Spielspaß leidet? Zudem will vielleicht nicht jeder solche Informationen lesen, oder etwa doch?
Zuerst einmal bin ich dem Autor der Spielbox dankbar, denn Offenheit und Ehrlichkeit bei einem Spielbericht sind wichtig und genau aus solchen und weiteren Gründen habe ich die Zeitschrift abonniert. Doch genug an dieser Stelle, denn jetzt ist es natürlich wichtig zu erfahren, wie sich das Ganze in der Praxis verhält und so habe ich in diversen Gruppen Partien gespielt, ohne auf diesen „Hinweis“ einzugehen. Lediglich am Ende einer Partie fragte ich immer nach, ob dem einen oder anderen Spielern hier etwas auffällt.
Ziel des Spiels:
Wer zockt schon gerne mit dem Teufel und will sich mit der Kohle die Finger verbrennen? In diesem Spiel schließen die Spieler Wetten ab und versuchen durch Ziehen von Kohlestücken und entsprechenden Wetten ihr Vermögen zu vergrößern.
Spielaufbau:
Die 48 Kohlestücke werden gemischt und auf das Ofenfeld des Spielplans gelegt. Jeder Spieler nimmt sich eine Spielfigur und platziert diese auf das Feld 200 der Geldleiste. Dieses Kapital erhalten die Spieler und der Rest bildet einen Vorrat.
Spielablauf:
Jede Spielrunde besteht dabei aus vier Phasen:
Phase 1: Die Teufelswette
In Phase 1 schließen die Spieler eine Wette ab, wie viel Kohle ein einzelner Spieler aus dem Feuer holen kann, ohne einen Teufel aufzudecken.
Hierzu sollte man wissen, dass sich unter den 48 Kohlestücken 9 Teufel verbergen und Werte zwischen 10 und 100.
So nimmt sich jeder Spieler eine entsprechende Anzahl von Wettchips in die Hand, bevor man diese gemeinsam aufdeckt.
Phase 2: Kohle aus dem Feuer holen
Reihum zieht jetzt jeder Spieler Kohle aus dem Ofen und kann auch jederzeit mit dem Ziehen (abhängig vom bisherigen Wert) aufhören. Dann wir die Summe addiert.
Zieht ein Spieler ein Kohleplättchen mit dem Teufelssymbol, ist der Zug sofort vorbei und der Gesamtwert beziffert sich auf 0.
Phase 3: Gewinne ermitteln
Hier wird jetzt der höchste Kohlebetrag ermittelt und jeder vergleicht seinen eigenen Wetteinsatz mit dem höchsten Kohlebetrag. Erreicht ein bzw. mehr Spieler die Wette (Betrag) bekommt dieser denselben Betrag von der Bank ausbezahlt (+ Wetteinsatz versteht sich). Mit der höchsten Wette bekommt man als Spieler sogar den doppelten Betrag. Einen kleinen Bonus von 50 erhält dann noch der jeweilige Spieler für den höchsten Kohlebetrag bzw. für die meisten Kohlestücke.
Phase 4: Spielfigur platzieren
Jetzt zählt jeder sein Gesamtvermögen und platziert seine Spielfigur auf das jeweilige Feld. Das Besondere daran ist, dass nicht jeder Wert wie beispielsweise 300 angezeigt wird. Mit einem Kapital von beispielweise 990 setzt man seine Figur auf das weiße Feld zwischen 750 und 1000. Die Mitspieler wissen somit nicht genau, wie viel Vermögen der Spieler genau besitzt.
So geht es immer weiter und je nach Abgreifen der Kohlestücke werden wieder alle Kohlestücke auf das Ofenfeld gelegt. Das Spiel endet, sobald ein Spieler Wettchips im Wert von mindestens 1600 besitzt. Der Spieler mit dem höchsten Gesamtwert gewinnt.
Strategie:
Etwas Strategie bzw. Taktik ist hier durchaus vorhanden, denn abhängig von der Position der Spielfiguren geht man mehr oder weniger Risiko bei den Wettchips ein.
Natürlich schaut man auch beim Ziehen von Kohleplättchen genau auf die Einsätze der Mitspieler, denn je nach Wert und Einsatz gibt man sich dann auch mal mit weniger Wettchips als Gewinn zufrieden.
Interaktion:
Gerne versucht man seine Mitspieler zu riskanten Zügen zu verleiten. Ansonsten ist aber jeder Spieler selbst für seinen Zug verantwortlich und nicht jeder Wunsch eines Mitspielers setzt man dann am Ende auch um.
Glück:
Natürlich spielt Glück eine Rolle und in diesen Faktor wollen den Aspekt „Material“ (unten mehr Infos) nicht einfließen lassen. So weiß man nie genau, wie viel man am besten bietet, um einen großen Gewinn zu kassieren. Durch das Ziehen von Kohleplättchen entsprechend reihum kann immer sehr viel passieren und einen Teufel braucht man dabei oft am Wenigsten.
Packungsinhalt:
Kommen wir doch gleich zu dem von uns im Vorwort angesprochenen Aspekt und liefern hierzu gleich mal einige Bilder (Gallerie).
Aus unserer Sicht erkennt man die Unterschiede einzelner Plättchen aufgrund der Rückseiten so gut wie nicht. Vereinzelt ist mal ein kleiner Schrammer zu sehen, doch in unserer Ausgabe scheint es so gut wie keine Auffälligkeiten zu geben. Ok, der eine oder andere Chip ist etwas heller, aber insgesamt gesehen ist der Sachverhalt kaum nennenswert. Allerdings weiß man natürlich aufgrund der Vorgeschichte auf was man achten muss, doch umso mehr man sich auf die Chiphintergründe fokussiert, desto frustrierter spielt sich das Ganze.
Eine Alternative wäre es, die Chips in einem Säckchen zu hinterlegen (Mindestanzahl vorher festlegen), denn dann wird man mit dem Spiel keinerlei Probleme haben.
Die Wettchips (Pokerchips mit Aufdruck) sind für ein solches Spiel hochwertig und auch die Illustrationen sind gelungen. Die Anleitung dagegen ist mir persönlich doch etwas zu unstrukturiert und eng gefasst. Hier hätten wir uns etwas Übersichtlichkeit gewünscht, zumal die Abläufe wirklich einfach sind.
Preislich ist das Ganze aber mit ca. 25 Euro akzeptabel.
Spaß:
Wir kommen an diesem Punkt einfach nicht vorbei, denn schon wieder müssen wir den Punkt „Material“ in dieser Rubrik berücksichtigen.
Doch zuerst einmal haben wir noch einmal etwas recherchiert und mal bei einem großen Onlinehändler folgende Punkte geprüft:
Wie hoch (in Sternen ausgedrückt) ist der Spielspaß?
Ist bei diesen Bewertungen der Aspekt das Material irgendwo aufgeführt?
Zuerst einmal die Bewertungen zum Zeitpunkt Anfang November 2013:
23x 5 Sterne
22x 4 Sterne
3x 3 Sterne
Oha, es scheint doch tatsächlich so zu sein, dass dieses Spiel als gut bzw. sehr gut eingestuft wird. Und was ist mit den drei Kunden, die nur drei Sterne vergeben haben? Schaut man sich die Beurteilung an, liegt es daran, dass sie das Spiel ganz nett empfanden aber keinen Langzeitspaß sehen.
Zur zweiten Frage können wir ein klares Nein verkünden, denn nirgends fand man einen Hinweis zum angesprochenen Materialproblem.
Und wie sieht jetzt unsere Meinung dazu aus? Hat uns das Spiel gefallen?
Wie anfangs erwähnt haben wir das Spiel mit unterschiedlichen Gruppen ausprobiert und jedes Mal kamen wir zu einem Urteil: Reizvoll!
Als Vielspieler fanden wir es spaßig mit Wetteinsätzen zu zocken und nach Kohleplättchen zu greifen. Beim Ziehen von Plättchen haben wir erst gar nicht lange überlegt und uns somit nicht auf die Oberflächen der Kohlestücke konzentriert. Ansonsten wie oben der Hinweis: Säckchen nutzen!
Unsere Mitspieler und insbesondere Familien- und Gelegenheitsspieler fanden das Spiel sogar noch einen Tick reizvoller. In Punkten ausgedrückt eine 7 von 10, doch so weit würden wir wie angesprochen nicht gehen.
Die Spielrunden machten Spaß, ohne Frage und gerade der nicht klar ersichtliche Wettbetrag pro Spieler aufgrund der Anzeige sorgte für Spannung.
Allerdings sollte man dabei zumindest zu Dritt (mindestens!) am Tisch sitzen, denn zu Zweit war der Spielspaß eher gering.
Jörgs Meinung:
Im Vorwort, im Bereich Material sowie Spaßfaktor haben wir doch einige interessante Dinge aufgeführt, die Kenner des Spiels oder Interessierte mit Sicherheit überrascht.
Denn dieses Familienspiel mit schönem Zockerelement, schöner Grafik und fragwürdigem Material ist durchaus reizvoll und spannend. Zu Dritt sollte man dabei auf jeden Fall sein und sich und einzelnen Glücksfaktoren nicht abgeneigt sein.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Zoch Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
6/10
Probleme mit dem Material? Wirklich? Reizvolles Zockerspiel mit einigen Glückselementen.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
Bilder
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