Brettspiel Testbericht vom 15.04.2008 - von Jörg

Packeis am Pol




Details


Verlage:
Autoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2005

Anzahl der Spieler:
2 bis 4 Spieler

Spielzeit:
20 Minuten

Altersfreigabe:
Frei ab 8 Jahre

Durchschnittswertung:
6/10 bei 1 Bewertungen



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Wer kennt nicht den Film „Findet Nemo“? Den kleinen Clownfisch, mit der verkrüppelten Flosse, der unfreiwillig eine abenteuerliche Reise durch den Ozean antritt. Und Marlin, seinen Vater, der ihm hinterher reist, um ihn zu retten. Oder die ständig alles vergessende Dorie, deren Kurzzeitgedächtnis gar nicht funktioniert, aber dafür walisch spricht (in verschiedenen Dialekten). Uns sind auch bei dem Film noch die nicht ganz so intelligenten Möwen im Kopf. Deren ständiger Kommentar zu allem war „MEINS, MEINS, MEINS,…“. Also schaut auf die Fische, denn die dienen in Packeis am Pol als „Futter“, und denkt an den Leitspruch der Möwen. Denn das ist das richtige Motto für das Spiel. Oder wie auch der englische Titel treffend ist: „Hey! That`s my fish!“ Nun heißt es, ran an die Pinguine und nix wie Futter – äh Fische sammeln.

Ziel des Spiels:
Hier geht’s nicht um Siegpunkte, sondern um Fische. Denn Fische bedeuten Futter und das ist das Einzige, was die Pinguine interessiert. Futter, jede Menge Futter!!! So gewinnen die Pinguine, ne Spieler natürlich, welche die meisten Fische an Land ziehen konnten. Hierfür werden die Fische auf den Eisschollen gezählt. Aber auch die Scholle, auf der der Pinguin zuletzt stehen blieb, geht in den erbeuteten Vorrat des Spielers.

Spielaufbau:
Es werden die 60 Eisschollen, die es zu ergattern gilt, verdeckt gemischt und anschließend wabenförmig ausgelegt in acht Reihen zu je sieben bzw. acht Schollen. Hierbei sollte man darauf achten, dass die Anzahl der Fische auf den Schollen gut verteilt sind, d.h. nicht alle Eisschollen mit drei Fischen auf einer Fläche nebeneinander liegen. Ebenso muss genügend Abstand zwischen den einzelnen Plättchen gelassen werden, da diese später vom Spielfeld genommen werden. Wenn diese zu dicht aneinander stehen, ist es eine richtige Fummelei, sie aufzunehmen, ohne alles zu verschieben. Unser Tipp wäre jeweils einen fingerbreiten Platz zu lassen. Danach geht es auch schon los.

Spielablauf:
Jetzt bekommt noch jeder Spieler (abhängig von der Anzahl der Mitspieler) seine Fischjäger. Bei zwei Spielern erhält jeder vier Pinguine, bei drei Spielern drei und bei vier Spielern zwei Stück. Nun setzt jeder abwechselnd seine tierischen Schwarzweiß-Tappler auf eine Eisscholle mit „einem“ Fisch und die Jagdsaison beginnt. Ab sofort darf abwechselnd jeder einen seiner Pinguine bewegen. Welcher ist dabei egal. Dieser kann von einer Scholle zu nächsten hüpfen. Oder er kann in gerader Linie mehrere Schollen überspringen, jedoch darf der Pinguin nicht die Richtung ändern und auch nicht andere seiner Artgenossen überspringen. Und wie kommt man nun an die Fische? Der Spieler darf immer das Plättchen, auf dem der Pinguin seinen Weg beginnt (und auf dem er zuletzt gestanden ist) aufnehmen, und verdeckt in seinen Vorrat legen. Also heißt es rasantes Eisschollenhüpfen und Futter sammeln. Sobald der Weg für seinen Jäger endet (keine Möglichkeiten mehr), nimmt man den Pinguin sowie das Kärtchen, auf dem er noch steht, zu seinem Vorrat zurück. Wenn kein Mitspieler mehr hüpfen kann, endet das Spiel und die Fische werden gezählt.

Strategie:

Hier hat man die Qual der Wahl. Mit welchem Pinguin wohin und - noch wichtiger - wie weit ziehen? Gezielt die Pinguine einsetzen und die Mitspieler einschätzen. Man kann auch ohne Strategie spielen, so wird man zwar Spaß haben, aber vermutlich verlieren. Man muss den fremden Pinguinen den Weg zu den besten Fisch-Gründen abschneiden oder, besser gesagt, wegfuttern. Das ist leichter gesagt als getan. Hier macht Übung den Meister. Nach und nach kann man den Mitspielern das Leben auf den Schollen schwer machen und sich die Fischmehrheit sichern. Außer die Mitspieler durchschauen das Spiel und schneiden einem selbst den Weg ab.

Interaktion:

„He, da wollte ich hin“ sind nicht selten Äußerungen unzufriedener Mitspieler, sobald man ihnen mal wieder den guten Platz weggeschnappt hat. Munter geht es zu, denn jeder Sprung wird akribisch beobachtet. Vorausschauendes Planen und rechtzeitiges Hüpfen um dem gegnerischen Pinguin dem Platz an der Sonne, bzw. auf dem Fisch streitig zu machen!

Glück:

Das Spiel endet für manche bevor es bereits begonnen hat! Warum denn das? Wer am Anfang seine Pinguine ungeschickt und unüberlegt setzt, hat kaum Chancen auf Erfolg. Gerade zu zweit ist der Glücksfaktor sehr gering, da man die Pinguine abwechselnd setzen muss und immer auf die Reaktion bzw. den Platz des Mitspielers reagiert. Zu viert ist das schon etwas anders. Da sitzt der Jäger zu Anfang an einem schönen Plätzchen und wird von anderen Pinguinen umzingelt. Da ist guter Rat teuer, um hier wieder herauszukommen.

Packungsinhalt:

Auf dem Karton hortet ein Pinguin seine Fische, der nächste rutscht auf einer Scholle mit Fischen aus und der dritte im Bunde, lacht sich eins. Das Spiel ist somit auch grafisch schön dargestellt. Es gibt 60 ausreichend gut gestaltete sechseckige Kartonstanzteile als Eisschollen. Und dann sind da noch insgesamt 16 Pinguine in vier Farben und zwar aus Holz. Die Anleitung ist sehr gut und übersichtlich und Verständnis-Schwierigkeiten sollte hier wirklich keiner haben. Das Preisleistungsverhältnis liegt leicht unter den üblichen Preisen für ein Brettspiel und findet somit in manch einem Spielregal sicherlich seinen Platz.

Spaß:

Das Spiel ist ab 8 Jahre, wobei die Altersgrenze sicherlich zu hoch gesteckt wurde. Man vermutet ja fast, es handelt sich um ein Erwachsenen-Spiel. Durch den geringen Schwierigkeitsgrad lässt sich das Spiel auch sehr gut mit Kindern spielen und die sind es meistens, welche Packeis am Pol auf den Tisch legen. Für Erwachsene ist das Spiel für Zwischendurch ganz nett, bietet aber wenig Motivation für viele Spielrunden.

Jörgs Meinung:

Packeis am Pol ist ein witziges Spiel für die ganze Familie, aber insbesondere für Kinder gedacht. Das Hüpfen der Pinguine und Einsammeln der Plättchen ist lustig umgesetzt und eine gewisse Vorausplanung ist erforderlich. Denn sonst endet der Weg eines Jägers sehr schnell und „schwubs“ ist er raus aus dem Spiel.

Die Gesamt-Wertung für Erwachsene fällt sicherlich um einen Punkt niedriger aus, als die für Kinder!

Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de

STRATEGIE
3 von 10
Auf Startfelder achten!
INTERAKTION
6 von 10
Weggeschnappt und davon gehüpft!
GLÜCK
4 von 10
Wieder nur einen Fisch!
PACKUNGSINHALT
7 von 10
Klein, süß und handlich!
SPAß
6 von 10
Mein Revier!
GESAMT-
WERTUNG:
6/10
He, das ist mein Fisch!
Erklärung zur Wertung: 1-2 Ungenügend,   3 Mangelhaft,   4 Nicht lohnenswert,   5 Durchschnittsspiel,
6-7 Reizvoll,   8 Sehr gut,   9 Besonders Lohnenswert,   10 Topspiel

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Nachricht von 08:22 Uhr, Mario, 2 Kommentare

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