Testbericht vom 29.06.2013 - von Jörg
Mafia Dollar
Verlage:
Autoren:
Illustratoren:
Genres:
Spielmechaniken:
Release:
2012
Anzahl der Spieler:
2 bis 6 Spieler
Spielzeit:
30 - 60 Minuten
Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre
Durchschnittswertung:
5/10 bei 1 Bewertungen
Essen 2012 Neuheit: Mafia Dollar (Kompass Spiele)
Essen 2012 Neuheit: Maffia Dollar (Kompass Spiele) from Cliquenabend on Vimeo.
Vorwort:
Das Thema Mafia hat mich persönlich immer stark angezogen und so spielt es anfangs erst einmal keine Rolle, welche Grafik und welcher Spielmechanismus dahinter stecken.
Das Spiel lernten wir erstmals auf der SPIEL 2012 kennen und bereits vor ein paar Monaten wurde auf unserer Seite ein passendes Video vorgestellt. Alle wichtigen Hintergründe wurden darin genannt, denn von einer großen Auflage kann hier keine Rede sein.
Mit etwas zeitlichem Abstand wollen wir jetzt auch unsere Sichtweise auf schriftliche Art und Weise darlegen.
Ziel des Spiels:
Die Spieler übernehmen die Rolle eines Mafia-Clans und versuchen möglichst viele Dollar für sich zu gewinnen. Dies gelingt durch das Anheuern von Gangster, um mit Ihnen die Straßen und Lager der Mitspieler unsicher zu machen. All das funktioniert mit Karten und 173 Spielkarten deuten darauf hin, dass hier sehr viele Möglichkeiten vorhanden sind.
Spielaufbau:
Die Karten werden gemischt und die Endkarte „Prohibition“ unter den Stapel (letzte 30 Karten) platziert. Jeder Spieler bekommt fünf Karten und event. Anteilskarten werden in der Mitte ausgelegt.
Hinzu bekommt jeder Spieler ein Lager, denn schließlich müssen die ganzen Dollars (in Form von Anteilsscheinen) auch irgendwo abgelegt werden.
Spielablauf:
Es wird reihum gespielt und jeder Spieler führt dabei folgende drei Phasen aus:
>Eine Karte ziehen
>Eine Karte ausspielen
>Gangster-Aktionen
Das Ziehen einer Karte ist schnell erledigt. Lediglich beim Aufnehmen einer Anteilskarte (diese kommen immer in die Tischmitte) zieht man erneut eine Karte.
Das Ausspielen von Karten hängt von der Art der Karte ab (ggf. kann die Karte auch auf den Ablagestapel gelegt werden). Welche Karten überhaupt im Spiel sind, zeigt eine gute Kartenübersicht an. So weiß jeder, welche Möglichkeiten man hat.
Denn in der nachfolgenden Gangster-Aktion (pro Lager 1 Aktion mit 1 Gangster) kann der Spieler diese Karte von seinem Unterschlupf (dem Lager) auf die Straße schieben. Aktive Gangster sind gefährlich, denn sie erledigen Jobs, um beispielsweise Anteilskarten zu nehmen, andere Gangster anzugreifen oder sogar im Lager eines fremden Mitspielers einzubrechen.
Bei den letzten zwei Punkten kommt es dann zu kleinen Duellen, die mit den angezeigten Werten (Patrone, Schloss) und durch Würfelwerte auf Karten ausgetragen werden.
Allerdings dominieren solche Gangster-Aktionen nicht dauerhaft das Geschehen, denn durch Blockkarten oder Ausrüstungskarten kann man sich durchaus gut aufrüsten, bevor man zum großen Schlag ausholt.
Natürlich darf auch die Polizei nicht fehlen, denn durch Ausspielen solcher Karten kann man Anteilskarten verlieren und das will doch wirklich kein Spieler.
Das Spiel endet sofort mit dem Aufdecken der Prohibitionskarte.
Jeder zählt das Geld in Form der Anteilsscheine, wobei davon noch Kosten für Lager und Gangster abgezogen werden. Ein großes Lager mit vielen Gangstern nutzt einem somit nicht unbedingt etwas und im schlimmsten Fall muss man auch noch die Polizisten auf der Kartenhand bezahlen.
Ja, das Gangsterleben ist nicht so einfach wie man glaubt.
Strategie:
Zuerst einmal benötigt man 1-2 Partien, um alle Karten und deren Möglichkeiten kennen zu lernen. Spätestens dann weiß man, welche Karten und insbesondere Kombinationen man auf der Hand behalten möchte.
Ein guter Gangster in der Auslage ist ja schon mal ein Anfang, doch durch Blockadekarten der Mitspieler kann dieser oft schnell außer Gefecht gesetzt werden. So nutzen viele Spieler oft gleich mehrere Gangster, doch diese muss man natürlich erst einmal auf die Hand bekommen.
Mit einem zweiten Lager an Bord fühlt man sich da auch gleich besser, denn die Gefahr einer Razzia schwebt von Anfang an über das gesamte Geschehen.
So hat man im Spielverlauf viele Ideen, doch letzt endlich kommt es auch darauf an im richtigen Moment die richtige Karte parat zu haben. Alles lässt sich somit nicht wie gewünscht steuern und so hält sich auch der Strategiefaktor in Grenzen.
Interaktion:
Interaktion spielt durchaus eine wichtige Rolle, denn durch das Ausspielen von Blockadekarten, dem Angriff von Gangstern oder dem Diebstahl kommt man anderen Mitspielern doch stark in die Quere.
Gerade das Blockieren kann durchaus nerven, insbesondere wenn gleich mehrere Karten auf einem Gangster liegen.
Glück:
Wie bereits oben angesprochen, benötigt man in gewissen Situationen die entsprechende Karte. Zwar hat man fünf Karten auf der Hand, doch oftmals fehlt einem ein Gangster oder eine Karte, um ein wichtige Blockade zu lösen. Gerade in größerer Runde kann ein Gangster so durchaus bis Spielende außer Gefecht gesetzt werden.
In unseren Runden haben oft die Spieler gewonnen, die einfach im richtigen Moment ihre Gangster zum Abgreifen von Anteilskarten in der Mitte oder fremden Lagern benutzten.
Packungsinhalt:
Klein, handlich und kompakt. Die 173 Karten haben nicht mehr all zu viel Luft in der Box und so schlägt das Ganze mit ca. 14 Euro, auch in Anbetracht der kleinen Auflage positiv ins Gewicht.
Die Anleitung muss man allerdings schon ein zweites Mal lesen, denn einige Feinheiten werden erst im Spielverlauf deutlich. Dank der Übersichtskarte, auf der alle Kartentypen angezeigt werden, erklärt man das Spiel seinen Mitspieler locker in 15 Minuten.
Optionale Regeln findet man sogar auf einer eigenen Homepage zum Spiel:
„1. Änderung der Spielkarte "Don hat Geburtstag"
Um diese Spielkarte etwas zu "entschärfen", darf der Spieler in der Spielrunde, in der
er die Karte spielt KEINE Gangsteraktionen machen - Die Gangster feiern alle mit dem Don.
Der Spieler darf alle Blockkarten auf seinen Gangstern entfernen und bekommt auch weiterhin,
sofern vorhanden, von jedem Spieler einen Anteilsschein als Geschenk.
2. Spiel mit Würfeln
Ihr könnt MafiaDollar auch mit einem richtigen 8-seitigen Würfel spielen anstatt die nächste
Karte umzudrehen. Dadurch wird das Spiel etwas länger, da keine Karten "weggezogen" werden,
dafür kommt man aber, besonders beim Spiel mit 6 Spielern, etwas öfters dran.
3. Angriff gegen Wachhunde
Ihr könnt nun nicht nur gegnerische Gangster auf der Strasse, sondern auch die gegnerischen
Wachhunde (pro Aktion einen) angreifen. Die Erfolgsprobe ist gleich wie beim "Gangster ausschalten".
Bei Erfolg kommt der Wachhund auf den Ablagestapel.“
Spaß:
Ein Gangsterspiel macht gerade mit vielen Mitspielern am Tisch am meisten Spaß und so machten die Runden zu Viert und zu Fünft am meisten Spaß und insbesondere am meisten Sinn. Zu Zweit und zu Dritt kann sich ein Spieler durchaus schnell als Favorit kristallisieren und zu Sechst sind die Einflussmöglichkeiten aufgrund des verbundenen Glücksfaktors doch sehr gering.
Dabei kann eine Spielpartie durchaus 60 Minuten, teilweise auch etwas länger, dauern. Das ist viel Zeit für ein Kartenspiel und manch einem auch etwas zu lange.
Dank der witzigen Karten (wer hat nicht schon gerne eine Tussi auf seinem Gangster liegen) ist der Spaßfaktor anfangs sehr hoch und jeder beäugt die Karten etwas genauer. Das legt sich mit jeder weiteren Partie und manch einer nimmt das Gangsterleben auch sehr ernst. Schade ist allerdings die Tatsache, dass sich die blockierten Gangster nur mit passenden Gegenständen wieder erlösen können und so kann es passieren, dass ein Gangster bis Spielende ungenutzt und blockiert auf dem Tisch liegt. Hinzu kommt die Tatsache, dass jeder Kampf mit einer „8“ ausgetragen wird. Hier hätten wir uns doch Alternativen gewünscht, denn diese Entscheidungen können durchaus negative Auswirkungen auf den Spielverlauf nehmen.
Jörgs Meinung:
Zuerst einmal muss man ein solches Thema mögen und gleichzeitig dem Kartenspiel nicht abgeneigt sein. Durch viel Interaktion und einigen Glücksfaktoren versuchen die Spieler mithilfe von Gangstern an Anteilskarten zu gelangen. So gibt es regelmäßige Kämpfe unter den Gangstern aber auch Einbrüche und Razzien, die für eine bunte Mischung an Möglichkeiten sorgen. Durch witzig illustrierte Karten ist Spaß durchaus vorhanden.
Allerdings funktioniert dieses Gangstertreiben nur zu Viert oder zu Fünft und die Spielzeit von durchaus 60 Minuten für ein Kartenspiel ist manch einem dann doch etwas zu lange. Denn trotzt einer Vielzahl an Möglichkeiten spielt gerade das Glück im richtigen Moment eine große Rolle. Zu ernst sollte man dieses Spiel keinesfalls nehmen.
Silke und Jörg Köninger für cliquenabend.de
Vielen Dank an Mafia Dollar für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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GESAMT-
WERTUNG:
5/10
Abhängig von der Spieleranzahl! Glück und Interaktion sind manch einem Spieler etwas zu viel des Guten! Spaßfaktor schwankt zwischen 5 und 6.
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Erklärung zur Wertung: |
1-2 Ungenügend,
3 Mangelhaft,
4 Nicht lohnenswert,
5 Durchschnittsspiel, 6-7 Reizvoll, 8 Sehr gut, 9 Besonders Lohnenswert, 10 Topspiel |
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